Akustikbass - wozu eigentlich?

[Moulin]

PS: Ich hätte mir auch wieder die Thomastik Flats zulegen können, wollte aber nicht den dritten Bass auch noch damit ausrüsten.

Na was solls. Ich denke auch jedes Mal daran mal andere Saiten aufzuziehen, lande am Ende aber eben immer wieder bei den Thomastiks, habe ganz aktuell heute wieder welche auf meinen Preci aufgezogen und sie nun auf vier meiner Bässe. Ist eben mein Sound.

Im Übrigen spielt Pino Palladino die Saiten auch auf seinem Fiesta Roten Fender. Können also nich so schlecht sein...


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[Moulin]

Ich war gestern Bässe testen und die Ernüchterung über den Ibanez EWB 30 war groß!

Saitenlage so hoch, dass man den kleinen Finger locker unter die Saiten legen konnte und der akustische Sound war sehr leise.
Nix für mich!


eine große Überraschung war der billige TACOMA OLYMPIA.
Hier sind zwar nicht die teuersten Materialien / Hölzer verwendet worden, aber der Bass hat eine immense Lautstärke, bassigen Klang, ist super bespielbar und hat immerhin einen Fishman Preamp. Für 250 Öcken der absolute Knüller!
Und wer mir das jetzt nicht glaubt, sollte sich mal die Bewertungen unter dem Link zu MP ansehen.


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[GoodYear]

Ich hab den Olympia OB3CE auch und kann den nur immer wieder empfehlen! Der ist wohl so laut, weil er auch den Innenaufbau eines Tacomas hat, der durch das seitliche Schallloch möglich wird. Oder so. Also das "Original" Tacoma CB10 ist noch besser, aber der OB3CE ist für DEN Preis echt erstaunlich. Schade, dass es den nicht fretless gibt, ich glaub dann hätte ich zwei :-D

 

[AmPrayer]

Mir hat der Ibanez sehr gut gefallen. Waren auf deinem auch so rötliche Saiten drauf?

 

[Moulin]

Mir hat der Ibanez sehr gut gefallen. Waren auf deinem auch so rötliche Saiten drauf?

Rein optisch ist der sicher schön, sah etwa genauso aus wie auf dem verlinkten Bild. Wenn man bei der hohen Saitenlage im 12. Bund ein E drückt, hat man leider keins. Das hat mich am meisten gestört.
Eine hohe Saitenlage würde ja noch Sinn machen, damit der Bass durch festeres Zupfen lauter würde, aber bei einem Bass der dann trotzdem leise ist macht es wieder weniger Sinn. Zumindest für mich.

Ich hatte mal einen Ibanez EWB 20 in der Hand, der war deutlich besser.

 

[Moulin]

Ein weiterer Versuch eine passende Daumenstütze zu entwerfen orientiert sich an einer eher schlichteren, aber durchaus funktionelleren Linie.
Hier folgt die Form noch mehr der Funktion.

 

[PipeFitter]

Hallo Moulin,

vielleicht bin mal wieder ein bischen zu pingelig, aber wirkt sich solch eine Leiste nicht negativ auf das Schwingverhalten der Decke aus?

Der Andi.

P.S. Was ich mich übrigens schon länger frage: Was passiert eigentlich mit einem Akustikbass im Wohnzimmer während eines heizintensiven Winters?
Riskiert man nicht ohne Befeuchtungssystem Risse im Holz?

 

[Moulin]

Hallo Moulin,

vielleicht bin mal wieder ein bischen zu pingelig, aber wirkt sich solch eine Leiste nicht negativ auf das Schwingverhalten der Decke aus?

Der Andi.

P.S. Was ich mich übrigens schon länger frage: Was passiert eigentlich mit einem Akustikbass im Wohnzimmer während eines heizintensiven Winters?
Riskiert man nicht ohne Befeuchtungssystem Risse im Holz?

Ich habe in Bezug zum Schwingungsverhalten keinen Unterschied gehört.
Unter der Decke sind ja auch Holzleisten verklebt, gerade um die Schwingung zu verstärken.
Würde die Schwingung durch das Hölzchen beeinträchtigt hätte ich es gleich wieder entfernt.
(...weil ich auch pingelig bin.)

Was die Feuchtigkeit im Raum angeht, da habe ich ein Hygrometer.
Die Luftfeuchtigkeit sollte schon zwischen 40 und 70 % liegen.


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[GoodYear]

Die Daumenstütze sieht super aus! Aber imho hat der Pipefitter schon Recht mit seinem Einwand. Ich würde jedenfalls die Masse der Daumenstütze gering halten und das Teil nur so groß wie nötig machen. Zumindest würde allein der bloße Gedanke an Lautstärkeverlust mir den kalten Schweiß auf die Stirn treiben. Auch, wenn ich wie du keinen Unterschied hören würde. Brauchst du echt die volle Länge? Obwohl, sieht schon cool aus

Gruß,

Pablo

 

[Moulin]

Hallo Pablo,
hallo alle.

Ich bin jetzt nicht so der Grafiker.
Wenn die Decke des Tacoma Akustik Basses durchsichtig wäre, würde sie etwa so aussehen:

Da fällt einem auf, dass dort Holzleisten unter das Deckenholz geklebt sind. (rot)
Ohne diese Leisten, die für Masse sorgen würde die Decke gar nicht so laut und bassig schwingen wie sie es tut. Gerade beim Tacoma hat man es geschafft, diese Leisten wegen dem seitlichen Schalloch in A - Form zu bringen um die Schwingung auf die Decke durch größeren Auslauf zu erhöhen und in Richting Hals zu lenken.
Das Gleiche Phänomen hat man ja, wenn man seinen E Bass auf einen Tisch stellt. Der wird unweigerlich deutlich lauter.
Es ist also nie die filigrane Decke alleine, die für die richtige Schwingung sorgt.

Meine Daumenstütze liegt nun ohnehin in gleicher Linie wie die unter der Decke verklebte Holzleiste. ( blau ) Insofern stört sie das Schwingungsverhalten der Decke nicht. Außerdem ist sie nicht komplett aufliegend, sondern nur an drei Punkten mit Tesa Power Strips befestigt.
Geklebt oder geschraubt hätte ich sie nicht.

Die Länge der Daumenstütze hat damit zu tun, dass ich nicht immer an der gleichen Stelle zupfe sondern den ganzen Bereich bis zur Brücke bespiele um verschiedene Bass - Sounds nutzen zu können.


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[AmPrayer]

ok, wenn du so pingelig bist, dann sind Power-Strips wohl eher die falsche Wahl.
Wie kann sich so ein zusätzliches Teil negativ auf den Sound auswirken?

Erstens: Durch die zusätzliche Masse verändert sich die Resonanzfrequenz. Die höhere Masse macht die Decke träger. Beeinträchtigt wohl eher die hohen Frequenzen.

Zweitens: Schwingungen gehen verloren. Die Decke schwingt so wie sie soll. Die Daumenstütze aus Holz wird auch ausreichend schwingen. Aber die Powerstrips...Dadurch, dass die ziemlich weich sind, wird wohl etwas Energie durch die Verformung der Strips verloren gehen. Ok, Energie geht nie verloren, sie wird durch die Reibung, die bei der Verformung entsteht in Wärme umgewandelt. Aber "heizen" willst du mit deinem Bass ja nicht, oder?

Ist jetzt ein Beitrag aus Korinthenkackhausen und hoffentlich pingelig genug.

 

[Moulin]

Wie kann sich so ein zusätzliches Teil negativ auf den Sound auswirken?
Erstens: Durch die zusätzliche Masse verändert sich die Resonanzfrequenz. Die höhere Masse macht die Decke träger. Beeinträchtigt wohl eher die hohen Frequenzen.

Zweitens: Schwingungen gehen verloren. Die Decke schwingt so wie sie soll. Die Daumenstütze aus Holz wird auch ausreichend schwingen. Aber die Powerstrips...Dadurch, dass die ziemlich weich sind, wird wohl etwas Energie durch die Verformung der Strips verloren gehen. Ok, Energie geht nie verloren, sie wird durch die Reibung, die bei der Verformung entsteht in Wärme umgewandelt. Aber "heizen" willst du mit deinem Bass ja nicht, oder?

Also diese fünf Gramm Holz und zwei Gramm geviertelte Powerstrips beeinflussen, wenn sie denn beeinflussen zumindest dann im nicht messbaren Bereich. Insofern stört es mich nicht.
Der Bassist von Brian Setzer hat Aufkleber auf dem Kontrabass. Beeinträchtigt auch den Sound, aber ob man es hört?

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[AmPrayer]

Drum schrieb ich ja "Korinthenkackhausen"

 

[basshenning]

@ Moulin: Wo und wie unterscheidet sich denn der Olympia vom Thunderchief in puncto Verarbeitung, Klang und Bespielbarkeit? Und wie deutlich unterscheiden die sich?

 

[Moulin]

Der Unterschied des Tacoma Olympia zum Tacoma Thunderchief ist schon deutlich, und die 100 Euro, die der mehr kostet merkt man allein an den verwendeten Komponenten.

Beim CB 10 ist ausgesuchtes Massivholz verwendet worden, wobei die Decke und Boden sogar geklappt sind, so dass sich die Holzmaserung spiegelt, also aus einem Stück. Der Hals ist geschraubt, daher abnehm- und einstellbar und das Palisandergriffbrett, das auf dem Mahagonihals klebt hat eine Stärke von etwa 6 mm. Das ist also keine 'Folie', wie man es von vielen anderen Instrumenten kennt. Der Fishman Preamp beim günstigen Olympia ist abgespeckt.
Was aber beim teuren als auch billigen gleich ist, ist der grundsätzliche Aufbau, wodurch beide Bässe nicht nach Westerngitarre sondern nach Bass klingen und auch - unverstärkt - sehr laut und leicht bespielbar sind.
Wie es beim Olympia mit der Bund und Oktavreinheit steht weiß ich allerdingn nicht, weil ich das nicht testen konnte. Beim Tacoma CB 10 ist das nahezu ideal.

Wer nur mal ein bischen Akustikbass nebenbei spielen möchte, der hat mit dem Olympia für 250 Euro wirklich gewonnen. Wer das ernsthafter betreibt, dem empfehle ich den Tacoma Thunderchief CB 10, den man im Moment allerdings kaum zu kaufen bekommt weil das Tacoma Werk gerade innerhalb der USA umzieht.


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[d'Averc]

... Es ist also nie die filigrane Decke alleine, die für die richtige Schwingung sorgt...

mal davon abgesehen, dass sich eine zu filigrane m.e. wahrschscheinlich auch durch den saitenzug im laufe der zeit auf"bauch"en könnte. und dann wär´s auch mit der oktavreinheit essig.

 

[AmPrayer]

Also, irgendwie krieg ich auf dem Epiphone El Capitan keine richtige Einstellung hin. Die Fender Flats hatten eine hohe Zugkraft, haben aber die Saitenlage ebenso wenig erhöht, wie das ganze Gedrehe am Spannstab.
Mit den jetzt montierten Pyramid Bronze Wires hat sich die Einstellung zwar nicht vverschlechtert, die Saiten hauen aber immernoch gegen die Bundstäbchen.
Weiss jemand noch einen Trick, wie ich das ändern kann?
So macht mir das Spielen keinen Spass.

 

[Moulin]

Also, irgendwie krieg ich auf dem Epiphone El Capitan keine richtige Einstellung hin. Die Fender Flats hatten eine hohe Zugkraft, haben aber die Saitenlage ebenso wenig erhöht, wie das ganze Gedrehe am Spannstab.
Mit den jetzt montierten Pyramid Bronze Wires hat sich die Einstellung zwar nicht vverschlechtert, die Saiten hauen aber immernoch gegen die Bundstäbchen.
Weiss jemand noch einen Trick, wie ich das ändern kann?
So macht mir das Spielen keinen Spass.

Der Spannstab ist ja dafür da, die hohe oder niedrige Saitenspannung auszugleichen.
Wie war die Saitenlage mit den Original saiten? Hat der Bass geschnarrt?

 

[AmPrayer]

ja, da war es ganz schlimmm

 

[Moulin]

ja, da war es ganz schlimmm

Aber in dem Moment wo Du den Bass gekauft hast hätte er doch funktionieren müssen!?

Jetzt dürfte es schwierig sein festzustellen ob nicht der Hals verzogen ist, wenn eine Einstellung per Halsschraube nicht möglich ist. Es ist dann sogar wahrscheinlich.
Also am Besten Originalsaiten drauf und ab zum Händler - Garantie.
Den Winkel des Halses kann man beim Epi leider nicht einstellen, weil der bei dem Bass geklebt ist, soweit ich weiß.