Akkordfolgen bestimmen

  • Ersteller caio.lucas
  • Erstellt am
Die Kirchentonleitern sind auch - und vor allem ! - eigenständige Klangfarben und Klangwelten.
Mit eigenen Intervallstrukturen, eigenen Stufenakkorden, etc ...

Ein A-Mixolydisch als Tonika hat überhaupt nichts mehr mit D-Dur zu tun !! (Außer "zufälllig" den selben Tonvorrat)

Sondern A-Mixo ist nicht mehr und nicht weniger als eben A-Mixo.
D-Dorisch ist nicht C-Dur, sondern D-Dorisch.

Das ist so absolut richtig und wird immer wieder gerne anfangs missverstanden. Ich hab das auch nicht von Null auf gleich kapiert,
aber bevor ich wusste was Dorisch ist, wusste ich bereits durch meine Ohren, das es Moll Songs gibt die eine kleine Sext aufweisen
und andere wie Santanas Oye como va dagegen eine große Sext beinhalten. Und das ist erstmal alles was man wissen und hören muss.

Dorisch ist eine stinknormale Molltonleiter die in nur 1 Ton anders ist als "normales" Moll, also die große Sext statt der kleinen enthält.

Genauso ist Mixolydisch eine Durtonleiter mit kleiner Septime. Auch hier nur 1 Ton Unterschied. Klingt aber deutlich anders !!
 
Deine Äußerungen legen nahe, daß Du Kirchentonarten nur als Derivate bzw. als Funktion der Dur-Tonleiter verstehen willst.

Das ist aber ein Gedanke, der in die Irre führt !

Die Kirchentonleitern sind auch - und vor allem ! - eigenständige Klangfarben und Klangwelten.
Mit eigenen Intervallstrukturen, eigenen Stufenakkorden, etc ...

Ein A-Mixolydisch als Tonika hat überhaupt nichts mehr mit D-Dur zu tun !! (Außer "zufälllig" den selben Tonvorrat)

Sondern A-Mixo ist nicht mehr und nicht weniger als eben A-Mixo.
D-Dorisch ist nicht C-Dur, sondern D-Dorisch.

LG
Thomas


Danke, Thomas. Ja, das war genau meine Frage bzw. , geschuldet halt meinem Stand der damaligen Bildungsstufe.
Bei der Behandlung der Kirchentonarten im ionischen System wurde noch äolisch als natürlich Moll als eigene Tonart mit Bildung von Stufenakkorden gesehen.
Dort dann noch eine grosse 7 von a statt kleine, dass e eine Durterz bekommt und wir sind in harmonisch moll usw..

Dass genauso dorisch oder mixo als Tonale Schwerpunkte gelten können wird ja bei den eigenen Vorlieben schon deutlich, allerdings wurde diese
Bedeutung als eigene tonale Zentren, Klangwelten oder gar Stufenakkorde nirgends deutlich, es findet sich auch nicht in meinem damaligen Standardwerk
von Haunschild so verdeutlicht. Keine Stufenakkorde usw.

Will sagen, ja, ich hätte jetzt mein Beispiel A G D A von der Stufengeschichte her als V IV I V aus D-Dur eingestuft, und nicht gewagt
dass man auch da sagen könnte in etwa I IIV IV I in A mixolydisch, das war mir neu, obwohl es mir natürlich nicht unlogisch erscheint
oder es allgemein zupass kommt den a mixo Schwerpunkt so hervorzuheben..
 
Will sagen, ja, ich hätte jetzt mein Beispiel A G D A von der Stufengeschichte her als V IV I V aus D-Dur eingestuft, und nicht gewagt
dass man auch da sagen könnte in etwa I IIV IV I in A mixolydisch, das war mir neu, obwohl es mir natürlich nicht unlogisch erscheint
oder es allgemein zupass kommt den a mixo Schwerpunkt so hervorzuheben..
Bei I IIV IV I ist Dir ein Schreibfehler unterlaufen. Es muss heißen I bVII IV I.
Dabei sind die Funktionen: I = Tonika (T), bVII= Doppeldursubdominante (SS), IV = Subdominante (S), I = Tonika (T).

Im folgenden Beispiel verläuft dabei der Harmonische Rhythmus:

| - | - | T | % |
| SS | S | T | % |

Listen!!! (ab 0:32)->


upload_2020-9-18_6-5-52.png


Das Beispielstück steht in D Dur und nicht in D Mixolydisch. Der Akkord C Dur ist dabei eine Leihgabe aus dem Gleichnamigen D Mixolydisch, ist also ein MI (Modal Interchange) Akkord.
 
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@CUDO II

Vielen Dank für die hilfreiche Unterstützung und das gute Beispiel, langsam dämmerts..

Zwischendominanten waren mir in etwa geläufig als temporär unterstützendes Hin- bzw. Herleitungsprinzip, die von Dir aufgezeigte SS als Form betrachtet nicht so wirklich.
Hilft mir also supergut weiter worin ich meine Nase zukünftige mehr reinstecken werde.

Muss schon feststellen, dass z.B. meine Basis durch F. Haunsschilds Bücherstruktur das Thema von ZD, DD, oder SS erst spät im zweiten Band vertiefend anspricht,
obwohl die ja wie man hier sieht Brot und Butter für Changes sind..dies nebenbei.

Ja, die VII hatte ich einfach als solche tituliert, der Hinweis dies besser gleich als bVII zu präzisieren leuchtet ein.

Ist also nicht nur ein guter Song von Jimmy Cliff sondern auch ein hilfreiches Beispiel für mich.
D-Dur wurde deutlich, zuletzt A als Dominante machte das in der Strophe klar.
Die Verwendung nun von C nach dem D bringt plötzlich die Dynamik und die Entwicklung in G-Dur/D-mixo als kurze Anleihe..

Turko hat mich ja schon drauf hingewiesen ich soll doch bitteschön mal die Modi mit ein bisschen mehr Respekt und somit Eigenständigkeit behandeln..
Von Dir hier nun ein Fingerzeig bekannte Funktionsstrukturen zwischen Akkorden mal überlappend anzuwenden bzw. zu betrachten und dadurch tonale
Systeme miteinander zu verbinden..

Super Sache euer Input hilft mir sehr gut weiter.
Danke also für die Stützräder in meinem etwas stecken gebliebenen Überblick, nun kann ich ja losradeln..

Grüsse thiserik
 
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Ps..da wir ja schon so schön dabei sind, der Song geht ja noch weiter..

Von der Tonika D gehts in der Bridge direkt auf F das dann mehrfach wechselt mit C.
Somit würde ich das als kurzen Tongeschlechtswechsel sehen sozusagen von D-Dur I auf D-moll II..funktional.
Abschliessend wird F/C in A7 aufgelöst. Dies schreibe ich dem zu, dass die Melodie nun kurz in C-Dur geführt auf einem a endet.
Und hier kann wieder auf die grosse Terz moduliert werden, die Melodie fordert oder fördert es sogar als Dominante womit wir danach wieder bei D-Dur wären..

Richtig?
 

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