Vielleicht sollte auch bedacht werden, dass man das modale System nicht allzusehr aus dem Blickwinkel der uns heute so vertrauten und dominierenden Dur-Moll-Tonalität betrachten sollte, das durch seinen Leitton-Bezug so stringente harmonische Verbindungen und sich klanglich schließende Folgen herstellen kann.
Das modale System war vom Ursprung her immer ein
melodisches System, eben mit unterschiedlichen melodischen Modi, und kein harmonisches System (Stichwort: Gregorianische Choräle/Gesänge, daher auch der Name "Kirchentonleitern" für die Modi).
Harmonisierungen im modalen System, wie sie sich später entwickelten, waren nie wirklich so stringent wie wir es vom Dur-Moll-System her kennen, eben weil der Leitton-Bezug in dieser Form dort nicht existiert. Deshalb konnten in der Renaissance-Musik Stücke z.B. in F beginnen und ohne weiteres in A enden, wie ich es anfangs schon erwähnte (wohl aber in Bezug auf die Harmonien aus Post #1 als eine komplette Folge).
Die Betrachtung der Modi vornehmlich als Skalen und nicht eigentlich als Tonarten kommt aus diesem Hintergrund.
Es war so gesehen historisch folgerichtig, dass mit der Entwicklung der Mehrstimmigkeit und der Homophonie der Zug in Richtung Dur-Moll-Tonalität fuhr, die sich in der Barockzeit schließlich ganz etablierte. Die Dur-Moll-Tonalität liefert einfach eine größere Stringenz und Geschlossenheit in der Harmonik.
Wie gesagt, liefern die 3-Akkord-Fragmente aus Post #1 diese Stringenz nicht.
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Was du hier als "Anmutung" umschreibst ist wohl das Tongeschlecht, welches durch die "Struktur-Ähnlichkeit", die genauer gesagt durch eine kleine/große Terz über dem Grundton gegeben ist, bestimmt wird. Wenn du schon meinst etwas erklären zu müssen, dann sei bitte genau.
Wenn ich "Anmutung" schreibe, dann meine ich die Klanglichkeit, die beim
Hören entsteht. Dorisch
hört sich ähnlich an wie Moll, Mixolydisch
hört sich ähnlich an wie Dur. Da die Dur-(Ionisch) und die Moll-(Äolisch)-Skalen aber anders weiter gehen, sind sie letztlich nicht deckungsgleich zu den beiden Modi, Dorisch und Mixolydisch haben trotz ihrer Moll-/Dur-Anmutung ihren je eigenen Charakter behalten.
Ich habe den Thread hier als Anfänger eröffnet, darum bin ich froh, wenn ihr darauf hinweist, dass eine Information fehlt oder dass ihr etwas nicht verstanden habt an der Frage, sonst geht es nämlich nicht vorwärts. Unfassbar, dass ich das hier erkläre, aber vielleicht versteht ihr dann besser, woher ich komme und mein Problem: Eine Tonart ist doch defniert durch Tongeschlecht, Grundton und im Falle der Modi noch der Tonleitertyp? Für den Grundton sollte für meine Frage eigentlich immer der letzte Akkord anzeigend sein,
Das ist Akkord-Mechanik, leblose Theorie.
In der Musik folgte und folgt die Theorie stets dem Höreindruck, wobei sich die Hörgewohnheiten historisch immer wieder wandelten und wandeln. Akkord-Basteln nach Aktenlage hat mit Musik nichts zu tun.
Zu der Betrachtung der Modi vornehmlich als Skalen siehe meinen Beitrag oben.
Aber nur weil die Frage nicht einfach auf dem Silbertablett daherkommt - wenn es so klar wäre dann wäre ich ja nicht hier - sie verallgemeinert gleich als unlogisch abzustempeln finde ich frech, dann muss man halt nachfragen.
Entweder man möchte und kann auch helfen oder nicht, dann sollte man es aber auch lassen.
Mir scheint, als hätte ich es hier mit einigen Amateur-Musikern mit wenig Bereitschaft zum Lehren oder Lernen zu tun, die ihrer persönlichen Ansicht der Dinge nur eine Bühne bieten wollen.
Nichtsdestotrotz bleibt Musik eine Wissenschaft, die auch eine gewisse Anforderung an Präzision mit sich bringt.
Wie gesagt, graue Theorie. Es gibt zwar das Fach Musikwissenschaft, die Musik selber ist aber keine Wissenschaft.
Mir scheint, dass du nicht ansatzweise begriffen hast, was Harmonik in der Musik
als akustisches Ereignis, als Hörerlebnis zu bedeuten hat!
Dein "Wissen" kommt mir immer mehr nur als angelesen vor und dein "Nachfragen" hier als ein Heischen nach Bestätigung des nur angelesenen und nicht als ehrliches Fragen mit der nötigen Offenheit und Bereitschaft, auf die Antworten einzugehen, auch wenn sie einem nicht gefallen.
So funktioniert es aber nicht, nicht in der Musik und nicht in so einem Forum.
Jetzt kommst du mit Kritik, Ermahnungen und Zurechtweisungen daher, die ich als einfach nur arrogant empfind, js schon als einen Gipfel der Arroganz!
Wenn es dir nur darum geht, irgendwelche wenig definierbaren Akkord-Fragmente in ein mechanisches Raster zu pressen, kannst du das gerne machen.
Aber nehme zur Kenntnis, wenn hier alle anderen das als unsinnig, unpassend, unlogisch und nicht konstruktiv empfinden.
Nach deinem letzten Post habe ich jedoch sowieso den Eindruck, dass du es ohnehin besser weißt und dich unsere Erklärungen (die für dich keine sind) und Hinweise nicht interessieren. Wenn es aber so ist, dann verschone uns fürderhin mit solchen Fragen.
Im übrigen "muss" ich hier gar nichts erklären, auch niemand sonst hier. Und nach deinem letzten Post dürfte die Bereitschaft hier im Forum, auf deine "Fragen" einzugehen gehen Null gehen. Bedenke, dass jeder, der hier schreibt auch seine Zeit investiert.
Nachtrag:
Weil du dich so auf
@turko eingeschossen hast: Höre dir mal Stücke und Arrangements von ihm an, es gibt etliche Beispiele hier im Forum. Die Sachen
klingen alle, weil er nicht nur Ahnung von der Materie hat, sondern auch ein
Gehör und eine
Klangvorstellung. Seine Beiträge kann man auf jeden Fall ernst nehmen und auf jeden Fall als Denkanstoß, auch wenn sie erst mal verwirren mögen (eigentlich gerade dann).