Hallo martha,
darf ich nochmal fragen, ob das von Dir erwähnte Absacken und damit die "Sicherung" einer Stelle von Dauer ist?
Hast Du das Gefühl, das Verstehen und Können sind im Einklang?
Ich meine, mein etwa 50 jährigen Schüler versteht natürlich alles sofort. Er ist auch in etwa genauso fleißig wie Du. Das ist wirklich bewundernswert!
Wir haben auf seinen Wunsch Tonleitern und Dreiklänge geübt. Ich war erstaunt, dass man damit auch Verständnisschwierigkeiten haben kann. Aber es ist so. (Grundton, Terz, Quinte, dann in Umkehrung, welchen Finger auf die schwarze Taste etc.) Also bevor das Ganze zur eigentlichen Technik-Übung wurde, gingen zwei Wochen der geistigen Sortierung voraus - für eine einzige Tonart. Sagen wir Es Dur.
Dann empfahl ich den Metronom, weil sonst kein abrechenbares Ergebnis vorliegt. Das hat er dann nie richtig geschafft. Nicht einmal im mittleren Tempo (etwa 120 bpm pro Note - vgl.
http://www.metronomeonline.com/)
Er war der Meinung, er müsse "Basics" lernen, weil er sonst seine Stücke nicht sicher spielen könnte.
Nun sind die Grundlagen aber ebenso schwierig. Was nun?
Er ist wirklich gut, er hat sich einen gutes Niveau erarbeitet, von dem er auch nicht mehr weg will. Aber richtig sicher und schön ist das nicht.
Vereinfachungen lehnt er ab.
Statt dessen versuche ich ihm nun nahe zu bringen, wie er in russischen Volksliedvariationen die geübten Dreiklangs- und Leiterelemente wieder findet.
Das ist meiner Meinung nach Vorraussetzung für sicheres Spiel... Analyse des Stücks in Details und erkennen von Strukturen, die man schonmal geübt hat.
Etwa so: Melodieton gefolgt von Dreiklang E Dur, 3 Melodietöne jeweils unterbrochen vom Grundton, ein Stück E Dur Leiter. Nächster Takt Genau das gleiche Prinzip aber in a moll.
Tja - so denke ich und so brauche ich schon bald keine Noten mehr. Außerdem höre ich es so und es fühlt sich manuell auch so an und versuche ihm das so zu vermitteln.
Aber für ihn ist das immer wieder neu. Heute hat er nach 10 Minuten begleitetem Üben zwei Takte begriffen, auswendig und sicher gespielt. Aber ich zweifele daran, dass er den Rest genauso macht.
Meine Frage nun an alle, welche Fortschritte kann man erwarten? Ist es nicht auch genug, ein bestimmtes Niveau zu halten?
Es wäre sehr spannend für mich, eine Entwicklung über ein bis zwei Jahre oder sogar noch länger bei einigen von Euch zu beobachten.
Oder könnt ihr berichten, wie die vergangenen 2 Jahre abliefen?