Akkordeon lernen mit 50 plus

Einige Knopf- Zeilen sind ja nun doppelt vorhanden. Beim Spielen: man überlegt, was nimmste denn nun schnell? Bleibste links oder bleibste rechts. Ich kann mich von diesen Überlegungen nicht lösen.

Lieber Läufer, ich versuche nach Möglichkeit (und es gelingt bis jetzt meistens) nur auf den ersten 3 Reihen zu bleiben. Dadurch hat man auch die Möglichkeit, das Griffmuster auf jede andere Tonart zu übertragen. So kann ich z.B. Weihnachtslieder, die Sohni auf dem Klavier in einer anderen Tonart spielt, relativ leicht mit demselben Griffmuster in einer anderen Tonart begleiten.
Dieser Vorteil ist mir sehr wichtig. Außerdem möchte ich irgendwann für Urlaubsreisen oder einfach in den Schrebergarten ein kleines, leichtes 3 reihiges Bajan kaufen, da kann ich ja dann nur mit den 3 Reihen spielen.
Aber probiere es einfach aus. Es ist erstmal natürlich sehr ungewohnt. Ganz früher hatte ich Blasinstrumente gespielt (Flöten, Saxophon) und ich erinnere mich, dass es für mich anfangs auf der Tastatur sehr verwirrend war, dass ich theoretisch jeden Finger für einen Ton benutzen kann. Auf dem Blasinstrument gibt es nur eine Möglichkeit einen Ton zu spielen, auf dem Klavier, Akkordeon hat man mehrere Möglichkeiten. Und auf dem Knopfinstrument durch die Doppelreihen noch mehr Möglichkeiten.
Du wirst Dich bestimmt daran gewöhnen.
 
Walzer Nr. 2, Schostakowitch

Ich sitze mal wieder mit dem Akko vorm Spiegel,

lieber @Jetztaber! das habe ich, als ich im Sommer autodidaktisch angefangen habe, auch gemacht. Mein Lehrer hat mir dringend davon abgeraten . Wenn ich jetzt mal unsicher bin,
spiele ich den Ton im Diskant an und höre ob er richtig ist. Dadurch prägt es sich sehr viel effektiver ein und du übst dein Gehör ...
 
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Mein Lehrer hat mir dringend davon abgeraten
(vorm Spiegel sitzen).
Meiner hat es, denn ich habe eher ein visuelles Gedächtnis.

Ich schlage mich zur Zeit herum mit der Abfolge von D dm, A dm (trivial), aber darauf folgend E terz gm, ... A terz gm. Das schaffe ich ohne rumzuhampeln eigentlich nur durch Einsatz des kleinen Fingers für die Terzreihe. Der kommt aber im traditionellen Unterricht nicht zum Einsatz und ist daher total untrainiert. Muss er jetzt erst in die Mukkibude?
 
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Muss er jetzt erst in die Mukkibude?
So oder so ein Zugewinn, wenn du treffsicher mit dem kleinen Finger im Bass agieren kannst. Ich muss mal in meinen Noten kruschteln, da sind auch Etüden für den oft vernachlässigten Standardbass dabei. Schicke ich dir dann auszugsweise zu.
 
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Schicke ich dir dann auszugsweise zu.
Danke! Mein Problem ist, dass ich mir in der Jugend beim Volleyball-Spielen mal den kleinen Finger gebrochen hatte. Ich bin natürlich nicht zum Arzt gegangen, sondern habe Ring- und kleinen Finger bis zur Heilung aneinander bandagiert. Seitdem ist die Beweglichkeit etwas eingeschränkt. Vielleicht helfen die Etüden.
 
Aber aufpassen: das Heft kann nicht zurückgegeben werden! Wenn man also mal damit angefangen hat, gibt es kein Zurück mehr!! :D
 
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Bin jetzt Mittelstufe :D Darf jetzt offiziell mit Metronom üben und habe keine Ausrede mehr, wenn die Pausen mal wieder unhörbar sind.
 
(vorm Spiegel sitzen).
Meiner hat es, denn ich habe eher ein visuelles Gedächtnis.

Ich schlage mich zur Zeit herum mit der Abfolge von D dm, A dm (trivial), aber darauf folgend E terz gm, ... A terz gm. Das schaffe ich ohne rumzuhampeln eigentlich nur durch Einsatz des kleinen Fingers für die Terzreihe. Der kommt aber im traditionellen Unterricht nicht zum Einsatz und ist daher total untrainiert. Muss er jetzt erst in die Mukkibude?

Daß der im traditionellen Unterricht nicht zum Einsatz kommt, halte ich für ein Gerücht. Er kommt vielleicht spät zum Einsatz, aber "nicht" ist quatsch. Das einzige was klassisch links nicht so wirklich benutzt wird ist der Daumen.
 
Darf jetzt offiziell mit Metronom üben und habe keine Ausrede mehr, wenn die Pausen mal wieder unhörbar sind.

Dann prüf genau welches Metronom du dir zulegst, dass das auch genau geht... und nicht wie meins, das immer an schwierigen Stellen zu schnell geht:D
 
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(vorm Spiegel sitzen).
Meiner hat es, denn ich habe eher ein visuelles Gedächtnis.

Ich schlage mich zur Zeit herum mit der Abfolge von D dm, A dm (trivial), aber darauf folgend E terz gm, ... A terz gm. Das schaffe ich ohne rumzuhampeln eigentlich nur durch Einsatz des kleinen Fingers für die Terzreihe. Der kommt aber im traditionellen Unterricht nicht zum Einsatz und ist daher total untrainiert. Muss er jetzt erst in die Mukkibude?

Der klassische Fingersatz für D dm A dm ist 4. Finger auf D, 2. Finger auf Dm und 3. Finger auf A. Das E kannst Du entweder mit einer leichten Drehung der Hand und dem 3. Finger in der Grundbaßreihe greifen oder mit dem 4. oder 5. in der Terzbaßreihe und dabei die Hand etwas in die andere Richtung drehen.

Nach russischer Schule kann man auch den 3. Finger auf alle Grundbäasse verwenden und hat dann den 4. fürs E im Terzbaß frei. Es ist aber am Anfang m.E. verwirrend, mehrere Griffsysteme zu mischen, deshalb würde ich dazu raten sich erstmal auf eine Schule "einzuschießen" bis eine gewisse Lockerheit vorherrscht. Diversivizieren kann man das später immer noch.

Wichtig ist, im Handgelenk locker zu bleiben und sich bewußt zu machen, daß man die Hand ggf. auch drehen kann - man kann das häufig bei Anfängern beobachten daß die komplett in den Fingern verkrampfen weil sie vergessen, ihr Handgelenk und sogar ihren Ellbogen einzusetzen, um eine bequemere Stellung zu erreichen.

Präge Dir die einzelnen Griffe am besten immer wieder erstmal langsam isoliert ein - also D-Dm, A-Dm, E-Dm (für mich ist der 5. auf dem Terzbaß da glaub ich bequemer aber YMMV, kommt auch auf die Länge von Ring- und Zeigefinger an).

Und merke: je lockerer Du bleibst, umso schneller wirst Du am Ende. Deshalb am Anfang lieber laaaaaaaaangsam.

Dann prüf genau welches Metronom du dir zulegst, dass das auch genau geht... und nicht wie meins immer an schwierigen Stellen zu schnell geht

Also meins ist da differenzierter:

Unter Metronomzahl 60 wird es eindeutig konstant langsamer. Über 120 wirds eindeutig schneller, und zwar abhängig von den gespielten Notenwerten. Und über 180 ist es einfach immer zu schnell(tm) ;)
 
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Liebe @Schtine01,

herzlichen Glückwunsch! Das finde ich ne tolle Leistung , konsequent dranbleiben und nicht doch irgendwann das Handtuch zu werfen. Soweit ich das überblicke hast Du richtig bei Null angefangen .... Hut ab! Wenn ich nicht , durch Klavier , mit Noten und Tastatur vertraut wäre, weiß ich wirklich nicht, ob ich mir das dann zutrauen würde.

Wie bist Du denn in die Mittelstufe gekommen ? Durch vorspielen oder einfach automatisch nach einer bestimmten Zeit, oder bestimmte Spielliteratur ? Ich bin auch an der örtlichen Musikschule, aber mir war bis jetzt noch nicht klar, daß man da "aufsteigt"...
 
Schreibe hier zu meinem Obigen vom 8.12. weiter.
Niemand weiß hier, dass ich Rumpelstilzchen heiß-ä- dass ich jetzt auch einigermaßen Knopf spiele. Anfangs war es manchmal frustrierend. Ich sah und sehe vielen Knopfspielern in Filmen auf die Finger. Ich gehe nicht auf Einzelheiten ein. Soviel: manchmal ärgerlich das Instrument weggestellt, Taste gespielt—und nach mehreren Tag wieder neugierig aufgenommen. Die Knöpfe liegen so eng beieinander.
Zwei Roland FR1 stehen neben mir. Also kein Gewaltexerzieren gemacht. Mit dem Lüders Band 1 für Taste hatte ich begonnen. Als ich darin an die Achtel-Noten kam, habe ich mit dem Heft Schluss gemacht. Und trotzdem bin ich nun dort, wo ich hinwollte. Ich habe es begriffen, meine grauen Zellen haben die Tastatur aufgenommen, die Finger machen mit, ohne immer mal hinzusehen funktioniert es aber nicht. Die vorausschauende Planung beim Spielen wird immer besser. Und das seit Anfang Dezember. Ohne Tonleiterexerzieren. Summe täglich mindestens eine Stunde. Ich hatte dabei aber immer obigen Tastaturplan kopfstehend neben mir liegen. Auch heute noch. Noch nicht alle Halbtöne sind schon so fest eingeprägt.
Ich hatte aber Stufen des Vorankommens dabei. Am 8.12. hatte ich hier schon mal darüber geschrieben. Wie viel Reihen sind das Beste? Hi- fünfte Reihe abgeklebt, dann vierte Reihe zusätzlich abgeklebt, und dann wieder alles frei gemacht. Hihi. So ist es nun wieder und bleibt so. Also alle fünf Reihen. Ich war und bin nun erstaunt, dass Stücke dabei sind, die es bequemer machen, vierte und fünfte Reihe vorrangig zu benutzen. Ich will nicht auf Einzelheiten eingehen. Jetzt erinnere ich mich zu der Zeit zurück: die Tastatur hat sich einem immer mehr eröffnet. Ein eigenartiges schönes Zurückerinnern. Es ist doch erst wenige Wochen her.
Daumen: der wird immer gleichberechtigt mit verwendet. Eher wird der fünfte Finger weggelassen. Mit dem hat man nicht so das Tastgefühl. Wo es günstig, oder gar auf die schnelle notwendig ist, mache ich Fingerrutschen und -springen auf die nötige Nachbartaste. Die Spielstücke wechseln, auch wenn man sie noch nicht so gut spielen kann, wechseln und später wieder zu ihnen zurückkehren. Das Wechseln gibt dem Lernen würze. Hier nimmt einem das niemand für übel. Mit den Damen kann man es nicht gleich so machen. Ich behaupte, das Lernen schreitet so schneller voran, als wenn man nicht so sich an Einzelheiten verklemmt. Es gibt doch viele populäre Melodien, die sich bald und schnell erlernen lassen. Nur eintönig. Das erhöht wieder die Motivation.
Ich habe eine Stufe erreicht, wo es mich nicht mehr loslassen wird. Ich bin zuversichtlich, dass ich auf Knopf noch weit besser werde. In Filmen habe ich vielen Spielern auf die Finger gesehen. Da gibt es verschieden typisches Spielen. Ich übe ohne Zeitvorgaben. Die Abstände und Richtungen auf dem Knopfbrett sind bei mir durch vieles Spielen zu verbessern. Also: ich habe kein Lehrmaterial für Knopf. Hier im Board ist für mich nur Unverständliches. Da wird z.B. von Tonartenverschiebungen geschrieben( z.B. Klangbutter). Ich habe die Musik auf Papier vor mir und danach spiele ich. Aber was Tonarten sind, weiß ich trotzdem seit meinem 12. Lebensjahr. Ich schrieb die letzten Jahre schon manches Stück um. Damit es bequemer wurde. Was soll man sich z.B. mit Es-Dur mühen. Knopf wieder in meinem fortgeschrittenen Leben eine Bereicherung.
Auf den Notenzeilen Fingernotizen zu schreiben- nutzlos. Erstens: man sieht nicht dorthin. Zu sehr Konzentration auf die Noten. Zweitens: man kommt beim nächsten Mal wieder anders als es passen würde. Anders, als wenn man auf Tasten spielt.
Wie ich auch schon oben erwähnt habe- als schon Tastenspieler braucht man sich nicht um die linke Seite zu kümmern. Die macht so ziemlich alleine mit. Das ist die Erleichterung bei der Umstellung. Ich bin nach Knopf süchtig geworden. Hasch. Hihi. Auf dem Knopfbrett bin ich jetzt so ziemlich heimisch. Weil es zurzeit für mich die größte Herausforderung ist. In meinem Leben habe ich so schon manche Herausforderung gemeistert.
 
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Mein Plädoyer fürs Üben

Auch wer spät anfängt, kann ein guter Musiker werden

Kinder lernen viele Dinge mit einer Geschwindigkeit und Leichtigkeit, von der Erwachsene nur träumen können. Das hängt auch damit zusammen, dass das Gehirn in dieser Zeit besonders plastisch und wandlungsfähig ist. Wer schon in jungen Jahren mit dem Üben beginnt, dem wird deshalb meistens ein natürlicher Vorteil gegenüber Menschen zugesprochen, die erst später im Leben anfangen, sich eine bestimmte Fähigkeit anzueignen – ganz gleich, ob es zum Beispiel darum geht, eine neue Sprache zu lernen oder Leistungssport zu treiben.


Zumindest für das Musizieren scheint das aber offenbar nicht zu gelten: In einer großen Studie fand ein Team um Laura Wesseldijk vom schwedischen Karolinska-Institut und von der Universität Amsterdam keine Hinweise darauf, dass es so etwas wie ein »sensibles Zeitfenster« in der Kindheit gibt, das besonders entscheidend für die Entwicklung von musikalischen Fähigkeiten ist. Dass Menschen, die früh ein Instrument spielen oder singen lernen, später oft bessere Musiker werden, hänge neben mehr Übungsstunden vielmehr vor allem mit förderlichen Genen und Umweltfaktoren zusammen, schreiben die Autoren im Fachmagazin »Psychological Science«.

Die Forschungsgruppe stellte das musikalische Können von mehr als 300 professionellen Musikern und Musikstudenten auf die Probe. Die Versuchspersonen waren zum Zeitpunkt der Studie zwischen 27 und 54 Jahren alt und hatten zwischen ihrem 2. und 18. Lebensjahr damit begonnen, ein Instrument zu spielen oder zu singen. In einem Onlinetest mussten die Teilnehmer zunächst verschiedene Tonfolgen, Melodien und Rhythmen analysieren. Anschließend sollten sie angeben, wie viel sie mit ihrem musikalischen Talent in der Vergangenheit bereits erreicht hatten.
Zudem wollten Wesseldijk und ihr Team wissen, wie viel die Musiker übten – zum Zeitpunkt der Befragung und rückblickend in ihrer Kindheit und Jugend. Die Ergebnisse verglich die Arbeitsgruppe mit den Daten von mehr als 7000 ein- und zweieiigen Zwillingen, die ebenfalls zu verschiedenen Zeitpunkten in ihrem Leben ein Instrument gespielt oder gesungen hatten. Sie hatten im Vorhinein ähnliche Tests durchlaufen und ähnliche Angaben gemacht wie die professionellen Musiker.

Wer vor dem achten Lebensjahr mit dem Musizieren begonnen hatte, zeigte tatsächlich tendenziell bessere musikalische Fähigkeiten und hatte mehr erreicht als Personen, die erst später ihre Liebe zur Musik entdeckten. Das galt sowohl für die Profi- als auch für die Hobbymusiker aus der Zwillingskohorte. Der Zusammenhang verschwand allerdings fast vollständig, wenn die Forscher berücksichtigten, wie viele Stunden die Probanden insgesamt in ihrem Leben mit Üben zugebracht hatten.
Die geringfügige Verbindung, die blieb, ließ sich mit Hilfe der Daten der Zwillingspaare vollständig auf genetische sowie Umweltfaktoren zurückführen. Probanden, die früh mit dem Musizieren begonnen und später auch besser in den Tests abgeschnitten hatten, hätten von ihren Eltern offenbar schlicht günstigere Gene mitbekommen und seien in einem Umfeld aufgewachsen, in dem ihr musikalisches Talent besonders früh erkannt und gefördert worden ist, argumentieren die Forscher: »Unsere Ergebnisse liefern wenig direkte Anhaltspunkte dafür, dass frühes Training einen spezifischen, kausalen Einfluss auf die spätere Leistung hat. Sie zeigen vielmehr, wie wichtig es ist, die Zahl der Übungsstunden sowie genetische und Umweltfaktoren miteinzubeziehen, wenn man untersuchen will, wie sich ein früher Trainingsbeginn auf die musikalischen Fähigkeiten im späteren Leben auswirkt.«

Quelle:
https://www.spektrum.de/news/auch-wer-spaet-anfaengt-kann-ein-guter-musiker-werden/1831072
 
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keine Hinweise darauf, dass es so etwas wie ein »sensibles Zeitfenster« in der Kindheit gibt
ich hatte immer im Kopf, man könne die Motorik bis ca. zum 18. Lebensjahr entwickeln und dann "nur" noch konservieren. Natürlich bezieht sich dies dann auf höchstes technisches Niveau. Die anderen musikalisch relevanten Fähigkeiten bleiben lebenslang entwicklungsfähig. Ich meine, das im Zusammenhang mit Gulda gelesen zu haben. Da ist die von dir zitierte Studie verm. aktueller.
 
Das Thema ist interessant. Relevant wäre jedoch beim Vergleich junger und alter Anfänger, ob die Leistungssteigerung pro Übungszeiteinheit unterschiedlich ist. Solche Schlüsse lassen sich aus dem Artikel leider nicht ableiten. Gerade ältere Anfänger klagen aber über das Gefühl, viel Zeit und Arbeit zu investieren und doch nicht so recht voran zu kommen. Das demotiviert sie und da hilft mir der Artikel nicht so recht weiter. Da bleibt nur konsequentes Üben und die Hoffnung, dass man ein paar hilfreiche Gene hat, die endlich mal zum Zuge kommen, sowie eine förderliche Umwelt in Form geneigter Mitbewohner, die nicht ein baldiges Beenden der Lärmbelästigung fordern.:m_akk:
 
viel Zeit und Arbeit zu investieren und doch nicht so recht voran zu kommen
Das erlebe ich als Segelfluglehrer immer wieder, wie schon in meinem Vorstellungsbeitrag erwähnt. Die Jungen fliegen den Älteren davon, bei den Älteren hakt dann noch dieses und jenes, gerade was die (Fein-)Motorik oder die Stressresistenz angeht (Ältere haben oft mehr Angst, was zu mehr Stress führt). Dazu kommt in der Fliegerei dann noch das 3-dimensionale Vorstellungsvermögen (zB. Voraussehen von Zonen mit starkem Sinken im Lee eines Berges und ähnliches), bei welchem die Jungen die Zusammenhänge schneller begreifen, sofern die Älteren auch als "Fussgänger" anfangen, will heissen, nicht schon fliegerische Erfahrung mitbringen. Zudem brauchen ältere Semester auch mehr Übung, um den Stand halten zu können.

Es ist halt einfach so, dass (aufgrund gemachter Erfahrungen und/oder Prägungen) ältere Leute "eingefahrener" sind und mehr Lernmühe bekunden, gerade mit neuen, multidimensionalen Hobbys wie mit der Musik. Das ist m.E. aber nicht nur ein Nachteil, haben ältere Anfänger doch auch eher realistischere Ziele und Erwartungen als junge "Trübel". Beispielsweise: Jede Weihnacht die Verwandtschaft mit drei neuen Stücken so zu beschallen, dass diese auch Spass an der Vorführung haben ist besser, als Stadionhallen noch mit 70 füllen zu wollen. Meist ist es ja nicht nur die Musik, auch das ganze Drumherum ist dabei essentiell - und da sind ältere Leutz aus Erfahrung oft besser im "Setting gestalten".
Erfüllte Ziele und Erwartungen machen mindestens so viel Spass, wie die Aussicht, eventuell und ohne Garantie mal Meister zu werden.
 
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Unsere Ergebnisse liefern wenig direkte Anhaltspunkte dafür, dass frühes Training einen spezifischen, kausalen Einfluss auf die spätere Leistung hat. Sie zeigen vielmehr, wie wichtig es ist, die Zahl der Übungsstunden sowie genetische und Umweltfaktoren miteinzubeziehen
Genau das glaube ich auch. Das deckt sich mit meiner Erfahrung zu 100%. Sonst hätte ich das mit dem Umstieg von Taste auf Knopf nicht so gut hinbekommen.

Freilich glaube ich, dass die Schlussfolgerung nicht komplett ist. Da zumindest zwei Faktoren unterschlagen. Um richtig weiterzukommen, ist es wichtig, RICHTIG zu üben. Üben ist dann richtig, wenn man es vermeidet Fehler zu wiederholen. Andernfalls brennen sich Fehler im Hirn ein. Und: Es ist wichtig, dass man beim Üben locker ist. Spanne ich meinen Rücken, den Nacken, die Arme und die Hände zu sehr an, wird Spielen überhaupt anstrengend und stressend. Extreme Anspannung und extremer Stress führt aber dazu, das der Körper aus dieser Situation, dem Akkordeonspielen aussteigen will. Weil er das will, lernt man nicht so gut. Letztlich führt Anspannung dazu, dass Wille und Körper, Verstand und Gefühl in eine ungesunde Konkurrenz zueinander kommen, was definitiv zu vermeiden ist. Also locker vom Hocker.

Will heißen: Zeit zum Üben ist gut. Aber die Übezeit will richtig genutzt werden. Macht man es anders, übt man falsche Töne und/oder eine falsche Haltung.
 

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