maxito
Akkordeon-Mod
Gibt es so etwas wie eine Richtschnur, nach der der Balg auf und zu gemacht werden soll?
anfangs lernt man normal, 2 Takte auf, 2 Takte zu. Die ist selbstverständlich keine absolute Größe, sondern dient erstmal dazu dass der Übende sich der Balgführung überhaupt bewusst wird und nicht nach 2 1/2 Melodiephrasen feststellt, dass sein linker Arm schon wieder deutlich zu kurz ist.
Wenn man dann schon ne Weile spielt, richtet sich das danach wie lange die Melodiephrase ist, die zusammenhängend gespielt gehört. Aber selbst da kommt man mitunter nicht umhin zwischendurch einen Balgwechsel zu machen. Ziel ist es mit der Zeit selber zu sehen, wie lange so eine Phrase ist und wann der nächste sinnvolle Balgwechsel ansteht. Aber wie immer im Leben ist das eine Lernkurve: am Anfang braucht man einfach klare Vorgaben um Laufen zu lernen. Wenn man dann schon laufen kann, dann kann man auch langsam die Bewegungen verbessern und wird selbstständiger.
Das hängt auch immer davon ab, was für ein Instrument man spielt (groß, klein saugute Stimmzungen, oder normale...): Wenn ich spiele, dann kann es durchaus sein, dass mal 6 bis 8 Takte am Stück in eine Richtung gehen und dann nach 3 oder 2 Takte wieder gewechselt wird. Das entscheide ich immer danach wie die Meolodie läuft und probier das meist beim Üben auch aus und versuche das dann einigermaßen gleich zu spielen, damit´s nicht ständig anders ausgeht.
Aber eigentlich wichtiger als die korrekte Einhaltung der Balgwechsel ist, dass man die Wechsell sauber gestaltet. Also nicht : Phrase zu Ende - Zack-Boing- Richtungswechsel und weiter gehts! sondern dass die Balgwechsel auch so geübt werden dass der Zuhörer davon eigentlich nichts mitbekommt.
Habe festgestellt, wenn es auf der Bassseite von F nach mindesten E gehen soll, fällt es mir leichter, dies auszuführen, wenn ich den Balg aufmache.
Ich erinnere mich noch gut an ein Stück, als ich anfing Melodiebass zu spielen. Da war eine Phrase in der linken Hand, ein kleiner Lauf, der aber Legato gespielt werden sollte. Anfangs konnte ich das auch nur auf Zug spielen. Ich hab gemerkt, dass das bei mir deshalb auf Zug besser ging, weil da die Hand freier war nur nicht mit dem Ballen noch den Balg zuschieben musste.
Vermutlich ist das bei dir der gleiche Effekt - Der Wechsel von F nach E ist auf alle Fälle so groß, dass man zumindest die Hand drehen muss. Dazu braucht man Konzentration ... und Beweglichkeit. Zumindest bei mir war das bei dem besagten Melodiebass Stück so, dass mich der stärkere Kontakt des Handballens am Bassgehäuse zunächst so stark eingeschränkt hatte, dass ich anfangs nicht die Koordination hatte dann die Passage auch Legato spielen zu können.
Inzwischen ist das auf Zug und Druck kein Problem - aber anfangs gibts halt nur auf Zug. Das hat mich dann insofern nicht weiter gestört, als ich das ganze Stück dann so gestaltet habe, dass ich den Balg immer so hatte, wenn ich zu der Passage kam, dass ich den auf Zug spielen konnte.
Also nicht dran verzweifeln: mit der Zeit wird man besser ... und bis dahin schau doch einfach, ob die dir eine Balgführung zusammenstellen kannst dass du die betreffenden Basswechsel dann immer auf Zug hast.