So,hier mal meine uralte Paula (2010).
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Einer der Pickups ist ein originaler PAF von 1960, die Spule mit den Polschrauben stammt allerdings von einem 2. 1960er PAF, also zusammengesetzt.
Der zweite Pickup ist ein Montreaux (nicht geaged), kam gestern bei mir aus Japan an und wurde von mir etwas "bearbeitet", bis er genauso aussah wie der originale.
Die Kappen und Rahmen stammen von mir und sind keine originalen.
Nun könnt Ihr mal raten, welcher Pickup echt ist und welcher der Nachbau ist..
Der Montreau klingt übrigens besser als der originale.
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So, dann mal die Aufklärung:
der originale PAF sitzt an der Brücke. Hier saß er noch am Hals:
http://tiny.cc/nowypw
Bei den Polstiften kann man einmal die Drehspuren sehen und einmal sitzen sie unten.
Die Montreaux PAF-Kopie:
Der Kunststoff des Montreaux war etwas heller als der des PAF, da habe ich noch etwas nachgeholfen. Die Abnutzungsspuren zwischen den Saiten habe ich mit einem Glasfaserradierstift aufgerauht.
Einige Schrammen habe ich mit einem stumpfen Schraubenzieher gemacht, um abgerutschte Schraubenziehermacken um die Polschrauben zu simulieren. Rund um die Polstifte und auch um die Polschrauben habe ich mit winzigen Pinseln sepiafarbige Tusche gebracht und antrocknen lassen.Tusche wird nach dem austrocknen glashart. Die Risse um die Polschrauben sind Schnitte mit einem Scalpell in welche ich Tusche gerieben habe. Das gleiche sieht man an den Rahmen und am Schlagbrett (nicht alle originalen Bursts sind so gut erhalten wie im BOTB). Mit der Tusche lassen sich auch ganz leichte Flecke erstellen.
Bei den Polschrauben habe ich auf der Drehbank die Chromschicht mechanisch an den Köpfen entfernt und dann die Oberfläche mit Essig gebeizt. Gleiches gilt für die Rahmenschrauben.
Die Schrauben wurden anschließend in einer Wasserpfütze auf der Heizung deponiert (nicht komplett unter Wasser) und konnten hier eine ziemlich deutliche Rostspur ansetzen. Der Rost wurde anschließend nur oberflächlich wieder abgewischt.
Bei den Polschrauben des Montreaux ist mir das zu wenig Rost und die Rundung der Schraubenköpfe ist mir nicht so perfekt gelungen wie ich das gerne hätte. Etwas Rost sollte in den Schlitzen der Schraubenköpfe stehen bleiben. Etwa wie bei den Rahmenschrauben.
Bei dieser Gitarre sind nicht die 58er - 60er Bursts Vorbild, dann hätte ich sämtliche Goldparts, wie Brücke, Stoptail und Pickguardholder, runterwerfen müssen. Mir schwebt da eher eine 80er vor. Aber ein wirkliches Vorbild gibt es nicht.
Darum bleiben auch gerade die goldenen offenen Kappen drauf. 1. weil es mir so gefällt und ich es nicht leiden kann, wenn man bei dieser Farbgebung das schwarze Isolierband der Spulen sehen kann. Bei schwarzen Spulen ist das ja noch fast nicht zu sehen, aber in diesem Fall einfach zu deutlich. Und 2. hat es gerade mit diesen Kappen bisher jedem, der diese Gitarre in der Hand hatte, ausgeprochen gut mit den Kappen gefallen.
Warum ist der Montreaux besser als der PAF?
Beide Pickups sind mit dem etwas längeren Magneten im Sandgußverfahren ausgerüstet. Beide liegen in der Reihenschaltung bei ca. 7,8 kOhm und beide haben die Spitze der Resonanzfrequenz bei ca, 2,95 kHz, der PAF hat dabei 5,8 dB, der Montreaux aber 6,1 dB Output. Außerdem hat der Montreaux eine etwas breite Resonanzausprägung, die Güte ist damit besser. Der Klang ist bei beiden gleich.
Den Magneten des Montreaux habe ich gestern gedreht und mit dem Out of Phase Klang dieser beiden Pickups kommt man dem Peter Green Sound, wie von Montreaux versprochen, schon verdammt nahe.