Ab wann ist alt "vintage"

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Hi Forum,

besitze eine 1981 Tokai Love Rock und diese Verkaufen (jetzt nimmer) bei der Texterstellung (EBAY) bin ich immer
wieder über den Begriff VINTAGE gestoßen nun stellt sich für mich die Frage

Ab welchem Alter kann mann den von Vintage überhaupt sprechen 10, 20, 30 ....... Jahren
wie ist der Begriff überhaupt definiert.

Wahrscheinlich gibt es hier sehr unterschiedliche Meinungen

Würde mich aber insgesamt mal interessieren.

Grüße:gruebel:
 
Eigenschaft
 
Ich denke das hat A) mit dem alter der Gitarre, zB die alten 60/70er Les Paul aber auch B) mit dem Bekanntheitsgrad des Herstellers/serie zu tun. Ob die jetzt abgerockt ist vom ausehen, spielt glaub ich keine Rolle, zB Eine 59'er LP im guten zustand ist ja auch irgendwie Vintage. Eine richtige Definition gibts glaube ich nicht.
 
Ab welchem Alter kann mann den von Vintage überhaupt sprechen 10, 20, 30 ....... Jahren
wie ist der Begriff überhaupt definiert.

Wahrscheinlich gibt es hier sehr unterschiedliche Meinungen

Du hast Recht, da gibt es sehr viele unterschiedliche Meinungen. Und das wird sich auch hier nicht ändern. Für mich klingt "Vintage" mehr wie ein qualitätsbehafteter Begriff, ähnlich wie beim Wein, ist also in Ehren und Würden gereift, und besitzt grundsätzlich eine gute (oder vermeintlich sogar bessere) Grundsubstanz. Oder beim Menschen: manche werden im Alter weise, andere werden nur alt :D

Eine '81 Tokai könnte für mich daher gefühlt die Kriterien für "Vintage" erfüllen. Eher als eine '72er Hertiecaster. Aber du wirst auch auf Leute stoßen, die "Vintage" grundsätzlich vor 1959 oder 1963 datieren. Und das verschiebt sich dann auch nicht weiter im Verlauf der Jahre.

Bernd
 
Alt und gefragt. Lässt sich nach meiner Einschätzung auf unterschiedliche Bereiche übertragen wie Technik, Design aber auch Menschen, wir werden ja auch nicht wenige interessant nur weil wir älter werden ;)
 
Nach meinem Sprachgefühlt wird "vintage" in Verbindung mit sammelwürdigen Alt- oder Gebrauchtobjekten verwandt. Ich denke, eine 81er Tokai ist ein sammelwürdiger Gegenstand und daher "vintage".
 
Zuletzt bearbeitet:
In einigen Foren wird die Bezeichnung "Vintage" nur für die 50er und 60er Jahre benutzt.
Für mich ist eine 80er Tokai zwar älter, aber noch lange keine Vintage Gitarre.
 
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Wäre sie ein Auto, könnte sie ein H-Kennzeichen erlangen. Ich finde das schon ziemlich vintage.
 
es ging ja auch mehr darum, wie kriege ich das Ding beworben, ohne die Mindestbeitragsanzahl für den Flohmarkt zusammen zu haben, oder?
 
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Bei einem eBay-Angebot hab im mal "Die Gitarre ist über 15 Jahre alt und daher vintage" :D

Ich schätze eine Regel gibt es nicht und ich würde da vom Gefühl her in den 70ern ansetzen.
Wenn du deine Gitarre jedoch so anpreisen möchtest, ist das keinswegs verwerflich.
 
@TE: Ich fürchte deine Gitarre ist zu jung um mit einem überbewerteten und sinnlosen Adjektiv eine künstliche Wertsteigerung zu erhalten.

Gesendet von meinem Nexus 4 mit Tapatalk
 
Ich verbinde dieses Wort irgendwie mit Begrifflichkeiten wie "noch die gute alte Qualität", "nur noch selten zu finden", "in gutem Zustand und daher sammelwürdig". Aber es wird mittlerweile derart inflationär verwendet, dass man auch sagen kann: "Vintage" heißt, dass der Verkäufer viel Geld haben will.
 
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Ich würde auf hypende Begriffe wie 'Vintage' oder 'Rare' gleich komplett verzichten, und sie einfach als '80er Tokai Love Rock' anbieten....
 
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Unter Stratsammlern gilt alles bis 1983, also bis zur großen Umstrukturierung und dem Umzug von Fullerton nach Corona, als vintage.
Obwohl es da natürlich auch noch Abstufungen gibt.
Eine Fender, die vor 1965, also noch vor der Übernahme durch CBS gebaut wurde, ist sowas wie der heilige Gral.
Wenn sie sogar aus den 1950er Jahren stammt, muss man noch tiefer in die Tasche.
Die nächsten Abstufung kommt ungefähr Mitte der 70er Jahre. Ab da nahm die Qualität immer mehr ab und bis zum Ende der CBS-Ära wurden schon
einige Gurken gebaut.
 
Unter Stratsammlern gilt alles bis 1983, also bis zur großen Umstrukturierung und dem Umzug von Fullerton nach Corona, als vintage.

Das ist glaube ich ein recht wichtiger Aspekt, den du da erwähnst: Änderungen bei der Herstellung. Vergleichbares gibt es bei "meinen" Steinbergers auch. Alles aus der Brooklyn- und Newburgh-Ära (1980 bis 1992), hergestellt von der ursprünglichen Mannschaft und am ersten + zweiten Standort gilt als "vintage", die zweite Phase (1992-1998, Umzug in die Gibson-Hallen in Nashville) ist nur noch so ein bisschen "2nd class vintage" (originale Spezifikationen, aber neue Varianten, und anfangs unerfahrenes Personal), und die letzte Phase (Music Yo, 2002-2008) wird nur von NixWissern auf ebay als "vintage" bezeichnet ;)

Bernd
 
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Ja, 1983 war halt die zweite große Zeitenwende bei Fender.
CBS zog sich zurück und die Belegschaft kaufte ihrem eigenen Arbeitgeber die Firma ab.
Zuvor war jahrelang versucht worden mit Sparmaßnahmen und dem Anwerben von Experten (z.B. Dan Smith von Yamaha) die Firma wieder auf
Erfolgskurs zu bringen.
Klappte aber nicht, und 1983 war erstmal Schluss.
Bis zum offiziellen Relaunch im Jahr 1987 wurden in dieser Zeit sehr wenige Gitarren bei Fender USA produziert.
Fender Japan war das Zugpferd.
1987 kam dann die Fender American Standard Strat auf den Markt und läutete die neue Ära ein, die eigentlich
noch bis heute andauert.

Ich persönlich würde eine Strat aus den späten 70ern/frühen 80ern nur aus Nostalgie interessant finden.
Qualitativ sind sie überwiegend nicht der Bringer, bis auf einige Ausnahmen.
Eine 1983er Strat hatte ich schonmal. Die war annehmbar, aber kann es mit der American Standard späterer Jahre nicht aufnehmen.
 
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Soulagent79 ist schon ganz nah dran. Es fehlt nur noch ein bischen Zusammenhang. Beispiel Fender:

Nach dem Verkauf an CBS 1965 wurde die Qualität der Instrumente immer schlechter, bis dann Ende der 60er auch noch Anpassungen an den Zeitgeist (grosse Kopfplatte) und zweifelhafte Innovationen wie die 3-Punkt-Halsbefestigung eingeführt wurden. Also haben viele Leute bald lieber zu gebrauchten (damals oft kaum älter als 10 Jahre) Instrumenten gegriffen. Ende der 70er/Anfang der 80er hatte Fender seinen Tiefpunkt erreicht und gleichzeitig erschienen einige Musiker-Ikonen neu im Rampenlicht, die in der nun massenweise gelesenen Fachpresse ihre Instrumentenwahl begründeten. Der "Pre-CBS" -Craze war endgültig ausgebrochen. Zufällig erlitten Gibson-Instrumente (und auch ein paar andere) ein ähnliches Schicksal ("Norlin") zur gleichen Zeit und man fing an, die Ur-Instrumente unter dem Begriff "Vintage" zusammenzufassen.

Darauf folgt dann der Punkt wo die Sache aus dem Ruder läuft. Seit langem werden auch die miesen Instrumente, die diese Geschichte überhaupt erst verursacht haben unter dem Begriff "Vintage" zu Horrorpreisen verkloppt. Tut mir leid wenn ich das jetzt mal so schmerzhaft vorbete, liebe 2000€-für-so'n-Ding-Ausgeber, die waren damals in der Mehrzahl (ich habe in den 80ern viele 70s Strats in der Werkstatt gehabt) wirklich schlecht gebaut (muss nicht bedeuten dass sie schlecht klingen oder schlechte Player sind) und waren schon bald die steigenden Preise nicht mehr wert, die für sie bezahlt wurden, "Vintage" waren sie nie und werden es auch nie sein (jedenfalls nicht solange Fender/Gibson/etc nicht noch grösseren Mist bauen) . Mit "Vintage" sind und waren ausschliesslich die vermeintlich unwiederbringlichen, nicht mehr neu zu habenden "Originale" gemeint.

Und damit haben wir auch schon das nächste Problem mit dem Begriff "Vintage": F und G stellen weitestgehend exakte Repliken ihrer eigenen "Vintage"-Instrumente her, von japanischen Replika-Spezialisten gar nicht zu sprechen (die aus dem gleichen Grund entstanden sind, weil die "Originale" nicht mehr viel taugten). Das steht der Ursache, weshalb die Original-Instrumente überhaupt zu so gesuchten Artikeln wurden direkt entgegen. Wer eine Fender oder Gibson mit den Eigenschaften der Ur-Instrumente haben will kann sich an die jeweiligen Custom Shops wenden oder ein solches Instrument direkt von der Stange kaufen, wahlweise auch noch authentisch auf "alt" getrimmt. Die dürfen zu diesem Zweck sogar völlig legtim und ohne albern zu wirken den Begriff "Vintage" verwenden, weil die Instrumente die Eigenschaften genau replizieren. Wer dann noch unbedingt ein echtes "Vintage"-Original haben muss ist, Sammler oder Kapitalanleger oder beides.

Generell, in Analogie zur restlichen Verwendung des aus der Weinkunde entlehnten Begriffs bei Gegenständen/Gerätschaften, sind nur unwiederbringliche Produkte (weil es z.B. den Hersteller nicht mehr gibt, oder die Herstellung des Artikels keinen/kaum Sinn auf dem normalen Markt ergibt, etwa bei Oldtimern) , für die es zusätzlich noch eine reale hohe Nachfrage gibt, unter dem Begriff vermarktbar. Auch wenn man hier vielleicht besser von "Originalen" sprechen sollte, fallen unter diese "Vintage" Rubrik neben den (wirklich) alten Gibsons und Fenders z.B. alte Höfner+Co, Hagströms, Burns und noch ein paar Teile (vielleicht die ersten eigenen Modelle von Ibanez), denen eine gewisse Eigenständigkeit und vor allem Hochwertigkeit nicht abgesprochen werden kann, für die es eine echte Nachfrage gibt (an der Stelle fallen einge Hersteller und Instrumente wieder raus) und die man nicht sowieso im Laden neu kaufen kann.

Was dagegen gemäss dem gesunden Menschenverstand nicht darunter fällt sind z.B. "Lawsuit"-Kopien, nicht nur weil es keinen "Lawsuit" gab sondern auch weil an denen kaum etwas eigenständig und oft wenig wirklich hochwertiges neben der Verarbeitung ist, was eine Begründung für "gesucht" und vor allem für "teurer als Originalpreis" liefern würde. "Vintädsch" ist auch nicht automatisch jedes Brett nach 15 Jahren und nur weil die 250DM-Schraubhals-Paula 45 Jahre alt ist, ist sie noch lange nicht mehr wert als 125€, was auch für das allermeiste gilt, was z.B. von Matsumoku auf das Einsteigersegment geworfen wurde.

Die grosszügige Verwendung des Begriffs und der damit verbundene automatische Preisaufschlag funktioniert natürlich nur deshalb so prächtig, weil sich auch die Käufer nur wenig Gedanken darüber machen, was wirklich "Vintage", wirklich rar oder wirklich begehrenswert ist und sich gern mit "Vintädsch", "Mojo", "eingschwungen" "selten!!!1!11" usw., oder ihren eigenen Nostalgiegefühlen einlullen lassen. Aber man bekommt in den meisten Fällen nur etwas, das alt und abgedengelt ist und das zum gleichen oder sogar niedrigeren Preis in "neu, besser und voll funktionstüchtig" zu haben gewesen wäre. Sicher waren JV-Squiers damals toll (kamen sie doch genau zur richtigen Zeit) aber ob sie heute real mehr wert sind als genauso gut verarbeitete MiMs etc. sind, lassen wir mal dahingestellt. "Vintage" ist eine Blase, die offenbar nie platzt aber in der es sich nur glücklich werden lässt wenn man nicht so genau/unemotional nachdenkt.

/WortZumSonntag

P.S. Ich wollte keinem Besitzer von irgendeinem genannnten Produkt gegen das Schienbein treten. Jeder Gegenstand ist immer genausoviel wert, wie jemand bereit ist dafür zu bezahlen und individuell-irrationale Gründe etwas zu kaufen sind oft genauso gut wie rationale Gründe etwas nicht zu kaufen. "Realität" und "Ratio" haben im Bereich "Instrumente" noch nie etwas zu sagen gehabt, deshalb funktioniert "Vintage" so prächtig. Ich wollte nur mal meinen ungefragten persönlichen Senf dazu geben. Musst ihn ja nicht essen. :)
 
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Hi,

für mich persönlich verbindet sich der Begriff Vintage immer mit Modellen der 1. Stunde

Ein JTM45 Topteil, oder Bluesbreaker Combo original, ist für mich Vintage
ein 1959 / 1987 Topteil aus den 60ern ist für mich Vintage
ein 2203/2204 aus den 70ern ist für mich auch Vintage
Originale Modelle von Fender Amps aus ihrer Blütezeit.
VOX AC30 und viele mehr
bei Gitarrenmodellen, Bodentretern etc. könnte ich die Reihe fortführen.

Halt das Zeug, was sich bis heute erhalten hat, weil es einfach den Ton der Musikszene geprägt hat im Original aus der Zeit, wo es standard von der Stange war, ist für mich Vintage.

ne nachgemachte Klampfe aus den 80ern, welche ne Japanische oder Koreanische Kopie einer Gibson LesPaul ist, wäre für mich das Prädikat vintage nicht wert.
Auch eine Weiterentwicklung eines JCM800 in den Mehrkanal Bereich aus den 80ern ist nicht vintage für mich (auch wenns gern so auf dem Gebrauchtmarkt angepriesen wird) - denn die Bauart ist wieder verschwunden und was wird als Ri aufgelegt? RICHTIG.. das gute alte Zeug.

ich finde der Begriff wird leider oft als Verkaufsargument missbraucht - ist ein Equipment mehr als 10 bis 20 Jahre alt, ist es vintage.. ÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄHHHHT..
das kommt mir manchmal so vor wie die ganzen Bio Produkte, die auf einmal überall im Supermarkt angeboten werden, wo der Hintergrund völlig undurchsichtig und doch irgendwie zweifelhaft ist.

am Ende des Tages muß jeder für sich wissen, womit er sich wohl fühlt :)

Gruß
Olli
 
Ich habe eine American Standard Strat von 1991. Bald 25 Jahre her... ist die jetzt "vintage"?

1991 ist doch irgendwie total unsexy in dieser Hinsicht, oder? :D
 
..naa dann müsste meine '91 Les Paul Studio ja ebenfalls Vintage sein......und ICH müsste dann auch schon Vintage sein...:gruebel::D

Autos bekommen ab 25 Jahren ein "H" Kennzeichen, soweit ich weis ! Eine Gitarre die 25 auf dem Buckel hat, sollte eigentlich Vintage sein, aber mit Vintage verbinde ICH persönlich die Klamotten der ersten Stunde, wie "RockTone" oben auch schon geschrieben hat. Instrumente/Amps, die die Musikgeschichte jener Zeit mit geprägt haben bzw. halt aus jener Zeit stammen. Und Kopien der "großen" Marken fallen da für mich garnicht erst rein.
 

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