Nicht wirklich
. Ich z.B. vertehe von all dem Gesagten rein
garnichts.
Das mag allerdings zu einem guten Teil daran liegen, dass ich nie ein Theorie-Gourmet
gewesen bin - schon den Begriff DIATONISCH habe ich nie richtig verdaut
(Was zum Teufel heisst diatonisch??)
Das oben sollte ein Praxis-Super-Crash-Kurs sein für Musiker, die ein klein wenig Vorbildung bzw. viel Praxis haben. Ist leider wohl verreckt...
Diatonisch wird das Dur-Moll-Prinzip genannt. Also alle strukturellen Verbindungen, die mit der Dur bzw. ihrer Moll-Parallele zu tun hat, z.B. C-Dur bzw. A-Moll. Als Tonleiter dient natürlich wiederum die 7-tönige Dur-Tonleiter.
Als Gegenstück dazu kann man die Chromatik ansehen, die bei genauerer Betrachtung doch wieder mit der Diatonik (=7-tönigen Ordnung, Heptatonik, Dur-Moll-Prinzip...) zusammenhängt.
12-Ton-Musik benutzt ein ganz anderes Schema, die Akkorde müssen nicht Dur oder Moll sein, sondern in die Struktur passen.
Moderne "Klassik" nutzt ebenfalls nicht Diatonik, vgl. Stockhausen als krasses Beispiel.
Pentatonik ebenso, weil sie frei von Funktionen ist - man kann nur einen Dur- und einen Mollakkord über diese Tonleiter bilden - die Diatonik dagegen kann verschiedene Funktionen und Akkorde bilden.
Diese Akkorde habe ich mit der Septime erweitert und aufgelistet:
In C-Dur ist C die I. Stufe, auf der wird ein Dur-Akkord mit großer 7 gebildet, die II. Stufe...usw. - klar? Hier hilft nur, diese Akkorde selbst zu spielen. Die Diatonik zeigt sogar Regeln auf, in welcher Reihenfolge diese Akkorde gespielt werden können, sie also "passen". Der Clou dabei ist, daß man Teile dieser Reihe nehmen kann, um andere Wendungen zu erweitern, aber das versteht man nur, wenn man ein wenig damit herumspielt.
Ein Beispiel hierzu: Zu C-Dur gehören F-Dur, G-Dur aber nicht Db-Dur, das ja gar nicht in der C-Dur-Tonleiter enthalten ist.
Ich schlage deshalb die Eröffnung eines neuen Unterforums (hier im Jam-Forum) vor,
in der genau solche Fragen gestellt und vllt. beantwortet werden können. Denn ich glaube auch (wie Pvaults), dass sich die eingehendere Beschäftigung mit einwenig Theorie fü die eigene musikalische Kreativität lohnen kann...
Meine Absicht war keinesfalls, unverständliches Zeug zu schreiben, geschweige denn, hier einen Harmonielehrethread aufzubauen.
Es ist nur so, daß man für eine gute Improvisation über ein Stück (halbwegs) die harmonische und formale Struktur analysiert sein muß. Das macht jeder gute Musiker so, der erfahrenen Musiker kann auf solche Analysen verzichten, weil er die Wendungen bereits bestens kennt und weiß, wann sie wo vorkommen können bzw. müssen.
Weil in dem Backing-Track einige Unklarheiten bezüglich der Harmonik aufkamen, ging ich auf diese eine Wendung ein, zumal ich diese Wendung für essentiell in einem Blues ansehe.
Das Problem dabei ist, daß manche Musiker Angst vor der Theorie haben, mag sein, daß der Grund die Angst vor dem Nicht-Verstehen ist, mag sein, daß Faulheit dahinter steckt, oder die Angst, Kreativität aufgeben zu müssen. Erstes Argument kann ich nur soweit entkräften, daß man dranbleiben muß (und darf
) und sich einen Lehrer nehmen muß, bei dem man diese Dinge verstehen lernt. Zweites Argument ist jedermanns eigene Sache, und letzes Argument stimmt nicht. Nur Leute behaupten solche Dinge, die sich nie intensiv mit der Harmonielehre und allem, was dazugehört, befaßt haben.
Jam-Session hin oder her - eigentlich sollten nur die harmonischen Unklarheiten beseitigt werden, weil einige Musiker hier diese Wendung (F7/9 - E7/#9) nicht kannten.
Ich hoffe, diese Wendung gehört ab jetzt in das Standardprogramm jedes Gitarristen, der diesen Thread liest...