2000 Euro für 3 teilige Stratocaster...

  • Ersteller Gast284307
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Ein 1teiliger Korpus mit 33 cm Breite und 45mm Dicke ohne Verwerfen wäre schon eine Ansage... => Verleimen ist angesagt...
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Ist doch garnicht die Frage hier. Es darf jedem gefallen was man mag und das muss man garnicht rechtfertigen.
Nee, rechtfertigen keinesfalls, aber bei der Preisfindung berücksichtigen: Hier wird der Preis für ein Musikinstrument an optischen Kriterien festgemacht:
Wenige, wozu ich mich zähle, erwarten bei einem 2000 Euro Instrument bereits aus optischen Gründen was anderes.
Es ist ja völlig legitim, sich Instrumente nach optischen Kriterien zu kaufen und dafür Geld auszugeben. Es kann durchaus auch rationale Gründe dafür geben (Stichwort Showbands), unabhängig davon ist schönes Holz eine Augenweide (ich sitze inmitten von Vollholzmöbeln mit jeder Menge Holzmusikinstrumente, darunter einem selbst geschnitzten Telebody, habe 40 Jahre lang nur Holzboote besessen und alle Holzarbeiten daran alleine gemacht) und macht glücklich. Aber ich sollte meine Erwartungshaltung bei einem Musikinstrument nicht nur auf optische Kriterien (oder "Katalogkriterien" - gerade bei akustischen Gitarren das Kriterium der "vollmassiven" Instrumente) ausrichten.
 
Aber ich sollte meine Erwartungshaltung bei einem Musikinstrument nicht nur auf optische Kriterien (oder "Katalogkriterien" - gerade bei akustischen Gitarren das Kriterium der "vollmassiven" Instrumente) ausrichten.
Ach, wenn irgendwer darauf wert legt, bitte :)
Das ist ja das schöne am Kapitalismus, man muss sich als Kunde nicht vom Markt füttern lassen, man kann auch sein Geld nicht ausgeben und bis zur richtigen Gelegenheit warten!
 
Hmm, interessant! Einige schreiben, daß sie grundsätzlich nicht soviel Geld ausgeben würden, daß natürlich der Klang ausschlaggebend ist und verteidigen hier Fender bis aufs Blut.
Wie alle hier denke auch ich, daß der Klang am wichtigsten ist und auch daß es auf die Verarbeitung ankommt. Und jeder muß selbst entscheiden wieviel Geld er ausgeben will. Viele Gitarren kosten deutlich mehr als 2000.-Euro.
Wenn aber eine mit Klarlack beschichtete Gitarre aus optisch so schlecht zusammenpassenden Teile gebaut wurde dann ist das schon frech. Wenn sie toll klingt und gut verarbeitet dann ist das zwar kein Wucher zeigt aber wie Fender ihre Kunden und den Markt einschätzt.
Wenn sie deckend lackiert wäre würde niemand was sagen. Aber so sieht die Gitarre ***** aus und 2k sind ne Frechheit.

Nach den klaren Worten zieh ich jetzt mal den Kopf ein :igitt:
 
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Paulas haben auch mindestens 2 Teile im Body, meckert auch keiner drüber.

Du meinst vermutlich die Decke, aber das ist für mich schon auch was anderes. Da werden ja auch bewusst zwei verschiedene Hölzer kombiniert, um den Sound zu beeinflussen. Mal abgesehen davon, dass die Decke bei allen regulären Modellen selbst schon zweiteilig ist, macht also sogar drei ;). Das Mahagoni war übrigens lange Zeit einteilig, sogar bei meiner Les Paul Studio von 93. Inzwischen verwendet Gibson aber außerhalb des CS tatsächlich auch zweiteilig gefügtes Mahagoni, selbst bei der Standard.

Zurück zum Thema: Dreiteilige Bodies sind bei Strats im Gegensatz zu Gibson schon immer verwendet worden. Die Akzeptanz hängt bei uns Gitarristen ja immer sehr stark mit der Tradition zusammen, und wenn eine Strat aus 1957 einen Dreiteiler hatte, dann ist das wohl auch heute okay. Bei echten Vintage Fenders sind einteilige Bodies extrem selten, Bruce Springsteens legendäre Esquire (die tatsächlich wohl eine Tele mit später angeschraubtem Esquire-Hals ist) scheint mir aber einen zu haben. Fender selbst machte sich aber eher Gedanken darüber, dass sich einteilige Hölzer leichter verziehen könnten, bei den ersten Telecaster-Hälsen war das nämlich vorgekommen und der Grund für eine der ersten Änderungen, nämlich den Einbau von Halsstäben.

Trotzdem gebe ich dem TE Recht, dass man sich für die abgebildete Strat ein bisschen mehr Mühe hätte geben dürfen. Die Ultras beim T sehen mMn ein ganzes Stück schöner aus, die hier scheint sogar einen der seltenen Einteiler zu haben:



Aber auch mehrteilige Bodies kann man schöner zusammenstellen, die mit dem RW-Neck war zweiteilig, aber eben mit Augenmaß. Immerhin ist die Ultra doch auch preislich noch mal ein Stück über der Professional positioniert, und die Maserung der Esche ist nunmal auffälliger als bei einem Erlenbody.

Soundmäßig kann ein einteiliger Body schon Auswirkungen haben, aber die müssen keineswegs positiv sein. Einteiliges Holz (für Hälse gilt das mMn noch mehr) hat meist stärker ausgeprägte Resonanzspitzen. Jede Verbindung mit einem weiteren Stück sorgt tendenziell dafür, dass sich solche Resonanzen gegenseitig etwas ausgleichen. Gezielt wurde das von vielen Bassbauern in den 80ern bis zur "Buttercremtorte" aus vielen Schichten gesteigert, um einen möglichst breitbandigen HiFi-Ton über alle Frequnzbereiche hinweg zu erzeugen - durchaus mit Erfolg.

Bei Gitarren wurde das teils auch versucht, stieß aber auf viel weniger Gegenliebe. Die vorwiegend japanischen Modelle von Oakland, Vantage, Westone, Johnny Pro II und Co. waren meist durchaus kompetent gebaut und verarbeitet, mit fetter Messing-Hardware und oft auch Dimarzios versehen - aber klingen nicht wirklich so, wie es der Rocker gerne hat. Sie wirken auch am Amp meist eher steril. Der Japan-Vintage-Boom ist an diesen Teilen dementsprechend auch ziemlich vorübergezogen.

Mein Fazit: Primär ist der Mehrteiler eine Frage der Optik. Ich persönlich würde bei Einteilern immer genauer hinhören, im Hinblick auf potentielle Hot- und Deadspots.

Gruß, bagotrix
 
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Nur der Fairness halber. Beim Musikstore gibt es offenbar auch One-Piece Body:

https://www.musicstore.de/de_DE/EUR...ratocaster-MN-Aged-Natural/art-GIT0050638-000

Optisch gibt das einfach mehr her. Der Wiederverkaufswert dürfte auch steigen, selbst wenn irrationale Erwägungen von Käufern eine Rolle spielen. Darf natürlich keine klanglichen Schwächen aufweisen.

Fender selbst machte sich aber eher Gedanken darüber, dass sich einteilige Hölzer leichter verziehen könnten, bei den ersten Telecaster-Hälsen war das nämlich vorgekommen

Spielt das denn auch beim Korpus so eine Rolle? Und wäre die logische Folgerung dann nicht am ehesten, das Holz lange abzulagern? Bei meiner Fender Squier aus den Achtzigern war es so, und ich las von anderen Fällen. Nämlich dass an der Halstasche der Lack einen Riss bekam. Dazu las ich mal, dass Holz, welches nicht lange genug gelagert wurde, noch Feuchtigkeit abgibt, mithin schrumpfen kann und so nachträglich Spannungen enstehen, die eben zu einem Lackriss an dieser besonders belasteten Stelle führen können. Ein Hals läßt sich im schlimmsten Fall nicht mehr hinreichend gut einstellen. Aber das ist beim Body doch nicht zu befürchten?
 
Beim Verleimen wird darauf geachtet, dass sich die Hölzer untereinander stabilisieren.
Jup :D
PICT1865.JPG
 
Spielt das denn auch beim Korpus so eine Rolle? Und wäre die logische Folgerung dann nicht am ehesten, das Holz lange abzulagern? <...> Aber das ist beim Body doch nicht zu befürchten?
Lange abgelagertes Holz setze ich einfach mal bei dem Preis voraus. Aber Holz ist einfach ein Naturmaterial, und auch lange abgelagertes Material kann sich noch etwas verziehen.. Wir reden bei einer Gitarre ja durchaus von 50+ Jahren Nutzungszeit. Bei einer akustischen Gitarre kann die verleimte Bauweise (Decke, Zargen, Boden) gewisse Veränderungen abfedern (und wenn die Kräfte zu groß werden, gibt es Trocknungsrisse...), eine elektrische aus einem Brett wäre da anfälliger. Ich muss auch bei lange gelagerter Esche, Mahagoni oder Lärche vor der Verwendung noch mal prüfen, ob die Winkel noch stimmen etc.
 
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Wenn du eine optisch einwandfreie Gitarre willst, ist das natürlich legitim. Die oben abgebildete Gitarre wurde aber vermutlich aus akustischen Gründen genau so zusammengestückelt, da leidet natürlich die Optik zugunsten des Sounds. :D
 
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Im Startpost ging es um eine 3-4 teilige - die hier sind einteilig
 
Dann hast Du aber n anderes in Deinem Startpost verlinkt.

Ja, mit RW Griffbrett. Und als es hieß, Thomann hätte sogar One-Piece, postete ich das Bild von Musik Store mit Maple Hals. Und dieses wiederum ist identisch mit dem von Thomann.

Unterscheiden tun sich allerdings die RW. Thomann zeigt hier auch One Piece, aber Musik Store das Bild, welches man im Eingangsthread bestaunen kann.
 
Unterscheiden tun sich allerdings die RW. Thomann zeigt hier auch One Piece, aber Musik Store das Bild, welches man im Eingangsthread bestaunen kann.
Ich denke, wenn man sich bei den grossen Versandhäusern eine Gitarre bestellt, bekommt man eh nicht die, die auf einem Foto gezeigt wird.
Von daher gesehen kann man sich, was die Optik angeht, sowieso erst eine Vorstellung machen, wenn die Gitarre dann zu Hause ist.
Da wir uns grösstenteils einig sind, egal, ob ein-oder mehrteilig, für den Sound spielt das keine grossartige Rolle, ist es müssig da über Fotos zu diskutieren:rolleyes:.
Letztlich ist da dann "the big surprise", bei 2000€ ein gewagtes Unternehmen, finde ich, gerade bei naturebody-gitarren.
 
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