2000 Euro für 3 teilige Stratocaster...

  • Ersteller Gast284307
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jetzt wirfst du aber alles durcheinander, bleib doch mal bei deinem eigenem eigentlichen Thema:redface:.

Ich schreibe dazu, daß man das nicht 1 zu 1 übertragen kann, und Du monierst, ich würde "alles" durcheinander werfen.

Es sind für Hälse zwei Aspekte genannt:

1. Erstens bedeute das Verbinden zweier Holzelemente, daß sich unterschiedliches Frequenzverhalten der Hölzer (auch nachteilig) beeinflussen kann.

2. Zweitens stellten die Verbindungen Hürden für die Schwingungen da.

Zwar sind Hälse andere Bauteile, aber warum sollen diese Aspekte -so sie denn zutreffen- bei Bodys völlig ausscheiden?
 
Ich hab eine Gitarre mit durchgängigem Hals, wenige geschraubte, viele geleimte.
Ich hab auch einige durchgängige in der Hand gehalten.

Die sind durchaus spannend. Die schwingen auch spürbar anders.

Aber n knackigen Telesound, oder n luftigen Paulalead kriegste damit nicht so gut hin.

Wie fast überall bei Gitarrensachen:
Der Klang entsteht durch die Fehler, die unreinheiten, die Einsparungen.
Angefangen bei der Telecaster, über verzerrte Sounds hinweg bis hin zu Boxendesigns. Es gibt da nichts eindeutig berechenbares, nur ehemalige Experimente die irgendwie zum Standard wurden.
Genauso würd ichs im Zweifel auch mit den Leimstellen im Body sehen :)
 
1.) Einteiliger Korpus, durchgehender Hals - das sind alles Merkmale, die die Gitarre in der Fertigung teurer machen.
2.) Ausserdem sind das Merkmale, die mit hoher Qualität in Zusammenhang gebracht werden.
3.) Drittens ist die allgemeine (immerhin umstrittene) Annahme, dass Gitarren mit hoher Qualtät besser klingen.

Aber dieser scheinbar ursächliche Zusammenhang zwischen einteiligem Korpus / durchgehendem Hals einerseits und gutem Klang andererseits gibt es nicht.

Oder gibt es einen Zusammenhang zwischen Qualität der Lackierung beim Auto und dem Fahrverhalten?
Nein, sondern: teure Autos fahren sich gut, und teure Autos sind makellos lackiert.
 
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"Der durchgehende Hals ist eigentlich ideal, was das Schwingungsverhalten angeht.
Und dennoch spielen und kaufen wir 7ender-Types? Was sind wir alles für Idioten. Mich eingeschlossen.
Noch'n Nachtrag: Diese Diskussion gab es schon mal im großen Maßstab Ende der 1970er, Anfang der 1980er. Da kamen viele Hersteller mit handwerklich tollen Instrumenten auf den Markt, gerade die Japaner, aber auch Edelschmieden aus den USA, UK und D. Und Mitte der 1980er wollten dann alle Super-Strats spielen, Paulas und SGs wurden Dir hinterhergeworfen.

1. Erstens bedeute das Verbinden zweier Holzelemente, daß sich unterschiedliches Frequenzverhalten der Hölzer (auch nachteilig) beeinflussen kann.
2. Zweitens stellten die Verbindungen Hürden für die Schwingungen da.
Zwar sind Hälse andere Bauteile, aber warum sollen diese Aspekte -so sie denn zutreffen- bei Bodys völlig ausscheiden?
Tun sie bestimmt nicht. Die Fragen sind nur, ob (1) hörbar und (2) besser oder schlechter. (1) können wir kaum messen, wie auch? Wenn wir einen einteiligen Body haben und einen zweiteiligen oder auch 5teiligen, dann sind allein schon die Hölzer verschieden, es ist nicht dasselbe Stück Holz. Worin liegt der Unterschied? Im anderen Stück Holz oder in der Verleimung?
Bei (2) verweise ich nur auf die schon genannten Sandwichbauten der Edelbässe und auch die sehr aufwändig mehrfach verleimten gedoppelten Zargen und Böden, aber auch Doubletops bei klassischen Gitarren. Gerade bei den ganz teuren klassischen gibt es viele, die eben nicht "vollmassiv", sondern verleimt sind.

Mit vielen anderen bin ich der Meinung, daß die teuren Klampfen oft interessanter klingen. Nicht pauschal, aber -ich unterstelle mal salopp- statistisch.
Das will ich nicht bestreiten und die meisten meiner Instrumente liegen auch in einem Preisbereich, den ich in der Familie vorher diskutiere. Aber 7ender-Types sind auf einfache Herstellung und Montage hin designt. Da ist im Holz nicht viel "Meisterschaft". Bei Elektronik und Lackierung kann man sich natürlich austoben. Und wenn das Teil klingt, dann darf es soviel kosten, wie man zu zahlen bereit ist.

Der von @crazy-iwan beschriebene Grund für den Preisunterschied
Das hat nichts mit Kaufverhalten oÄ zu tun, sondern schlicht damit, dass sie die Holzstücke für mehrteilige Bodys nicht nur aus den großen Brettern und wahrscheinlich mit weniger Verschnitt bauen können. Dadurch ergibt sich ein höherer Preis, <...>
ist sehr entscheidend, einfach mal beim Holzhändler nachsehen.
 
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I

Der Klang entsteht durch die Fehler, die unreinheiten, die Einsparungen.

Kann man so jetzt aber auch nicht sagen, finde ich. Oder meinst du, das beschreibt jetzt Gitarren von z.B. Nik Huber oder Deimel treffend?
 
Wir haben das mal unterstellt.

1) mehrmals haben mir fähige Gitarrenbauer genau das bestätigt
2) ich hatte bereits Strats in der Hand die sichtbar mehrteilig waren und astrein klangen

Zwar sind Hälse andere Bauteile, aber warum sollen diese Aspekte -so sie denn zutreffen- bei Bodys völlig ausscheiden?


U.a. deshalb weil Bodys viel weniger (manche behaupten gar nicht) zum Klang einer E Gitarre beitragen, als Hälse und die Art wie die Hals/Koprpussverbindung aussieht.
 
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U.a. deshalb weil Bodys viel weniger (manche behaupten gar nicht) zum Klang einer E Gitarre beitragen, als Hälse und die Art wie die Hals/Koprpussverbindung aussieht.

Du haust hier echt ganz schön etwas ´raus....
 
Belassen wir es dabei, dass keine Einigkeit herrscht, und aller Erfahrung nach auch keine erzielt wird. Und dass unabhängig davon letztlich entscheidend ist, wie das Einzelstück klingt. Klang ist das Wichtigste, und Optik für den ästhetischen Musiker vielleicht auch von Relevanz. Für 2000 Euro hoffe ich beides abdecken zu können.
 
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Kann man so jetzt aber auch nicht sagen, finde ich. Oder meinst du, das beschreibt jetzt Gitarren von z.B. Nik Huber oder Deimel treffend?
Hab beide nie in der Hand gehabt.
Aber mal ne sündhaft teure, in vielerlei Hinsicht perfekte PRS. Lag gut in der Hand, apielte sich top... Klang unaufgeregt.
Eine altmodische Paula, mit aus heutiger Sicht nachteiliger Konstruktion an vielen Stellen (Kopfplatte, unergonomischer Hals-Korpus-Übergang, brummende P90er, Elektrik die alles Mögliche mit verstärkt und bei langen Kabeln das Signal ändert, Lack der nach ner Zeit zerfällt) hat eben den Charakter, der einer Ibanez RG gerne mal abgesprochen wird.
Du haust hier echt ganz schön etwas ´raus....
Schockierend, ne? Jahrelanges Filtern bei Thomann nach dem richtigen Korpusholz fürn Allerwertesten ;)
 
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*** Oder erwartet man bei 2000 Euro für ein Instrument mit so wenig Bauteilen, dass der Korpus nicht 3 teilig ist? ***

a. Ich zähle mich zu dieser Zielgruppe.

b. für einen sichtbar (und nicht schön zusammengekleisterten) 3-teiligen Korpus, müsste die Gitarre schon extrem (= weit überdurchschnittlich !!!) gut klingen und spielbar sein, dann wäre es mir egal (bezweifle ich aber bez. des in post#1 vorgestellten Instrumentes...).

c. für 2k erwarte ich auch etwas für's Auge.


3-teilig wäre für mich auch akzeptabel, wenn b. nur zu 80-90% zutrifft (und damit immer noch sehr gut klingt & spielbar ist) und eine optisch schöne ein- oder zweiteilige massive Decke vorliegt.

RJJC
 
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Schockierend, ne? Jahrelanges Filtern bei Thomann nach dem richtigen Korpusholz fürn Allerwertesten

Wäre es für mich nicht. Aber das unversöhnliche Thema ist ein toter Hund. Und so dreht sich das im Kreis und man findet wieder vermeintliche Widersprüche beim anderen u.s.w.

Zum Beispiel widerspricht es sich schon ein wenig, wenn das Korpusholz nahezu unwichtig sein soll, es dann aber wieder darauf ankommt:

"wie die Hals/Koprpussverbindung aussieht."

Wenn das Korpusholz egal ist, wieso macht dann die Art der Verbindung mit ihm noch so pralle was aus? Aber der Widerspruch ließe sich sicher auflösen. Und dann dreht sich das weiter im Kreis.
-
Mein Fazit, mit dem ich mich hier ausklinke:

-Mehrteilige Bodys sind wegen der Verwertung schmalerer Teile in der Herstellung wohl günstiger. Mehrteilige Bodys können dennoch vom Verarbeitungsaufwand her anspruchsvoller sein, wenn nämlich die Teile aufeinander abgestimmt werden, was manche meinen. Es ist daher nichts über den Klang eines Einzelexmplars gesagt, nur weil ein Body 3 teilig ist. Ein One-Piece-Body kann auch Dead Spots haben, etc. Manche Gitarrenbauer behaupten, geleimte mehrteilige Bodys wären grundsätzlich genau so gut wie einteilige (wenn das Holz und die Verleimung ok sind).

-Manche wiederum messen dem Korpusholz generell sehr wenig Relevanz bei, wobei das Thema so abgedroschen ist.

-Andere glauben -wie in Kunst und Kultur verbreitet- dass Perfektion gar nicht erstrebenswert sei und gerade das Unperfekte reizvoll und durchsetzungsfähig.

-Die einen wollen von Optik wenig wissen, konzentrieren sich auf den Klang. Andere legen auch Wert auf die Optik.

-Weit verbreitet ist die Auffassung, dass One-Piece Bodys wertiger sind, was (siehe oben) in Bezug auf die Herstellungskosten oft, aber nicht immer der Fall ist, und in klanglicher Hinsicht von machen bezweifelt wird (s.o.). Diese verbreitete Wertung läßt unabhängig von ihrem Wahrheitsgehalt einen merkantilen Minderwert von 3 teiligen Bodys vermuten.

Endlich: Nichts Genaues läßt sich pauschal sagen, weshalb das Konkrete vorzuziehen ist. Ich nehme möglichst nur noch optisch ansprechende Gitarren in die Hand, damit ich nicht da stehe und mir sage: "Verdammt, klingt die gut! Aber sie ist optisch so gar nicht mein Ding. Und nebenbei wird der Wiederverkaufswert auch nicht dolle sein."
 
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Wenn das Korpusholz egal ist, wieso macht dann die Art der Verbindung mit ihm noch so pralle was aus?
Weil diese die Dämpfung des Halses beeinflusst
Andere glauben -wie in Kunst und Kultur verbreitet- dass Perfektion gar nicht erstrebenswert sei und gerade das Unperfekte reizvoll und durchsetzungsfähig.
Diese mathematische Unperfektion macht den Gitarrenklang an sehr vielen Stellen aus, es muss aber nicht reizvoll und durchsetzungsfähig sein :opa:
 
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scheint so, als ob du so schlau bist, als wie zuvor

Glaube schon, was mitgenommen zu haben. Gleichfalls, das nichts Neues mehr dazu mitgeteilt werden wird. Wo Beweisbarkeit nicht möglich bzw. sehr schwer ist, bleibt es halt auch Anischtssache. Danke an alle!
 
Konntest Du die knappe Beschreibung von gestern verwerten und weißt jetzt, aus wie vielen Teilen Dein Korpus besteht?
Also nach deiner Beschreibung besteht meine mexikanische Standard aus einem Stück. Ebenso meine gerade gekaufte Harley Benton... Unter dem deckenden Lack kannst du NICHT erkennen aus wievielen Stücken Holz der Korpus besteht.
 
Bei meiner Mexico Strat (schwarz) war es einfach zu sehen. Bei meiner Studio (schwarze Rückseite) ist es anstrengender, aber letztlich eindeutig feststellbar. Habe heute nochmal meinen Preci Mex Bass (weiß) gecheckt. Der ist dreiteilig. Mindestens, da bin ich ganz sicher. Könnte höchsten sein, daß ich noch was übersehen habe, was mir aber unwahrscheinlich vorkommt. Halte es für kein schlechtes Zeichen, wenn man das sehen kann. Denn dann ist keine dicke Grundierung und kein dicker Lack drauf. Wie und warum auch immer. Schade das es bei Dir nicht klappte.
 
Warum schade? Mich würde das viel mehr stören, wenn im Lack die Verleimungen darunter zu sehen wären. Und aus wievielen Teilen der Body besteht ist mir ehrlich gesagt egal, solang das Instrument klingt. Und darauf kommt's doch an.
Und ich behaupte auch nicht, dass ich mir die Gitarre nicht nach ästhetischen Gesichtspunkten ausgesucht hab, das ist ja der Vorteil dass es verschiedene Farben gibt. Aber ausser bei Natur oder Burst Lackierungen bzw. den Blonde Lackierungen bei Teles will ich absolut nichts vom Holz sehen am Korpus! Und wenn die Übergänge zwischen den Teilen nicht allzu krass sind, fällt mir das nicht mal wirklich auf. Auch bei der Gitarre aus dem Startbeitrag würde es mich absolut nicht stören, wenn sie klingt.
 
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Bei meiner Mexico Strat (schwarz) war es einfach zu sehen. Bei meiner Studio (schwarze Rückseite) ist es anstrengender, aber letztlich eindeutig feststellbar. Habe heute nochmal meinen Preci Mex Bass (weiß) gecheckt. Der ist dreiteilig. Mindestens, da bin ich ganz sicher.
Und, klingen die alle doof? ;)
 
Ob man unter dem Lack die Leimkanten sehen kann kommt sicher auf die Art des Lackes und die Ausführung an.
Mir persönlich ist es recht egal wie viel Teile der Korpus hat. Hab ich bisher auch noch nie darauf geachtet.
 
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