Blues ist genau so wenig tot wie Funk, Soul, Jazz ...
Blues ist genau so wenig lebendig wie Funk, Soul, Jazz ...
Die Zeit, in der sich der Blues entwickelt, etabliert und in seiner Vielfalt aufgefächert hat, ist vorbei und historisch. Der Blues wirkt als stilprägende Form, als "habit", als Lebensform, als Ikone etc. weiter.
Der Blues wird von Musikern weitergetragen, die sich seiner Formen, seines Schatzes, seines Erbes, seines Reichtums etc. bedienen, ihn adaptieren, ihn aufnehmen und in ihre Interpretation von (zeitgemäßer und von anderen Genres geprägter) Musik einfließen lassen.
"Wer eine Fackel weitergeben möchte, soll ihre Flamme weitergeben und nicht ihre Asche."
Und diese Haltung hat - obwohl "Feeling" und "Gefühl" nichts mit einer Genredefinition zu tun hat (meine Meinung), sondern eher sowas abbilden könnte wie eine (allerdings subjektive) Unterteilung innerhalb von Genres (demnach es Blues mit oder ohne Feeling geben könnte, genauso wie es Jazz, Soul, Funk etc. mit oder ohne Feeling geben kann) - dann eben doch etwas mit Feeling oder vielleicht eher "Spirit" zu tun:
Nämlich dass es voraussichtlich immer Menschen geben wird, die versuchen werden, ihre Gefühle mittels Musik (und anderen Kunstrichtungen oder kreativem Schaffen) auszudrücken und die sich dabei eines vorhandenen Schatzes bedienen, der zunehmend bzw. tendenziell bzw. potenziell das gesamte Erbe der Menschheit umfaßt.
Wie viel das dann davon mit Blues zu tun hat, vom Blues beeinflusst ist oder tatsächlich als Blues bezeichnet werden kann - dazu muss man sich schon näher mit dieser Fackel beschäftigen.
Nicht alles, was brennt, ist eine Fackel.
Nicht alles, was eine Fackel ist, ist Blues.
Alles, was eine Fackel ist, ist wert, weiter getragen zu werden.