moniaqua
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Vermutlich deswegen, weil der Thread inzwischen ziemlich gewandert ist. Da verliert sich leicht mal was aus den Augen.ich verstehe den Zusammenhang zu meiner Aussage nicht ganz.
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Vermutlich deswegen, weil der Thread inzwischen ziemlich gewandert ist. Da verliert sich leicht mal was aus den Augen.ich verstehe den Zusammenhang zu meiner Aussage nicht ganz.
Wie du selber sagst heisst das dann, du nimmst Klang raus. Du verzichtest teilweise auf Technik die du gelernt hast oder besser gesagt, setzt sie nicht so voll ein wie du es eigentlich könntest... passt dich sozusagen nach unten an!Ist etwas schwierig zu erklären: Versucht mal, z.B. den Vokal "i" ganz schlank, vorne im Mund (so bei den oberen Schneidezähnen) und völlig ohne Körper zu singen. Und während ihr den Ton singt, zieht ihr langsam das Gaumensegel hoch, öffnet die Nasenräume und dehnt den Brustkorb. Und lasst den Vokal immer mehr im ganzen Körper klingen, so wie ihr es ja in unzähligen Stunden gelernt und geübt habt.
Wenn man das ganz bewusst macht, spürt man, wie sich der Klang wo ändert. Und irgendwo in dem Bereich von "nur seicht im vorderen Mundraum" bis "der ganze Körper klingt" ist der Punkt, wo der Klang genau zu dem jeweiligen Chor/Ensemble passt.
Also von mächtigem Vibrato habe ich nie gesprochen, sondern immer von einem Vibrato das zum entsprechenden Stimmtyp passt. Kann, wie bei leichten barocken Stimmen, durchaus auch ganz diskret sein, aber trotzdem hörbar und frei muss sie sein, diese Schwingung.Warum setzt ihr immer eine ausgebildete (tragfähige) Stimme mit "mächtigem Vibrato" gleich? Das geht auch ohne ...
Es ist nicht das Merkmal sondern eines von mehreren. Es gibt Menschen die von Beginn an ein Vibrato in der Stimme haben, weil sie wohl einfach von Natur aus körperlich schon einiges richtig machen. Aber auch solche Leute brauchen noch viele Jahre Unterricht (um diverse andere, sicher vorhandene Baustellen zu beheben) bis ihre Stimme guten Gewissens solistisch eingesetzt werden kann.Ich deswegen, weil - zumindest verstehe ich es so - es für (immer noch all zu) viele das Merkmal für eine ausgebildete Stimme zu sein scheint.
Dann nennt mir doch bitte mal einen professionellen klassischen Sänger der vollkommen gerade, ohne hörbare Schwingung singt? (Und ich meine hier nicht Spezialisten die gesanglich zB. auschliesslich Mittelalter bis Renaissance "bedienen" oder sonst einen Stil pflegen den ich nicht mehr zum eigentlichen klassischen Gesang zählen würde, auch wenn solche Sänger ev. ursprünglich klassisch ausgebildet wurden.)Dass es ohne geht, da stimme ich persönlich Dir vollkommen zu.
Muss aber auch nicht immer vorteilhaft sein. zB. beim Gesang im Barock: da war es ja z.T. Frauen nicht erlaubt in der Kirche zu singen, also wurden (neben der tollen Leistung die Knabenchöre wohl schon damals erbrachten) auch die Sopran- und Alt-Soli durch Knaben besetzt und die sangen/singen jetzt tatsächlich fast immer ganz gerade - na ja, wem gefällt. Aber wer weiss, vielleicht hätten die Komponisten damals ja lieber mit weiblichen Solisten besetzt, wenn sie denn gedurft hätten...weil sich inzwischen generell einige Musiker wieder mit der zur Entstehungszeit üblichen Aufführungspraxis befassen
Wo steht, dass er Klang rausnimmt? Er ändert ihn, las ich.Wie du selber sagst heisst das dann, du nimmst Klang raus. Du verzichtest teilweise auf Technik die du gelernt hast oder besser gesagt, setzt sie nicht so voll ein wie du es eigentlich könntest... passt dich sozusagen nach unten an!
So was würde ich ehrlich gesagt nicht wollen, es würde mir einfach keinen Spass mehr machen so zu singen. Ich wäre in einem Chor gern bereit, mich bezüglich Dynamik anzupassen, z.B. immer eine Stufe leiser zu singen als eigentlich gefordert, aber absichtlich die Klangqualität runterfahren nur um in die Gruppe zu passen: auch wenn ich grundsätzlich immer gerne (auch) im Chor gesungen habe, das wäre mir kein Chor oder Vokalensemble wert.
Vollkommen gerade? Hat doch hier niemand behauptet. Dezent reicht doch (vermute ich ), wie die schon von Dir genannte Emma Kirkby. Btw, Ton (in der Musik) ist Schwingung, das geht gar nicht anders, schon rein physikalisch.Dann nennt mir doch bitte mal einen professionellen klassischen Sänger der vollkommen gerade, ohne hörbare Schwingung singt?
Ähm, das klingt jetzt auch ein bisschen wertend? Das Dilemma mit der "Klassik" ist, dass die eigentliche strenge Definition der Wiener Klassik von fast niemandem im normalen Sprachgebrauch angewendet wird. Und wenn es so ist, dass dieses "Dauervibrato" sich erst 1920 durchgesetzt hat (s. unten verlinkten Artikel), war auch die Wiener Klassik eher arm an Vibrato...(Und ich meine hier nicht Spezialisten die gesanglich zB. auschliesslich Mittelalter bis Renaissance "bedienen" oder sonst einen Stil pflegen den ich nicht mehr zum eigentlichen klassischen Gesang zählen würde, auch wenn solche Sänger ev. ursprünglich klassisch ausgebildet wurden.)
Da gibt es sogar einen ganzen Roman, in dem ein Mädchen sich in einen Chor schmuggelt, mindestens Es geht dort allerdings weniger um Komponisten und deren Wünsche sondern um ein Mädchen, das sich in einen Chor ich glaube sogar im Vatikan einschmuggelt. War vermutlich auch nicht immer so, dass Frauen/Mädchen nicht singen durften - bei Hildegard von Bingen gibt es auch Frauenstimmen. Ja, ich weiß, deutlich vor Barock. Was haben eigentlich die Nonnenklöster im Barock gemacht?Aber wer weiss, vielleicht hätten die Komponisten damals ja lieber mit weiblichen Solisten besetzt, wenn sie denn gedurft hätten...
Ja und nein...., setzt sie nicht so voll ein wie du es eigentlich könntest... passt dich sozusagen nach unten an!
Deshalb schreibe ich auch gerne E-Musik. Birgt weniger Verwechslungsgefahr.Das Dilemma mit der "Klassik"
Ich finde auch, dass wir noch nicht all zu weit abgedriftet sind.Liebe @Vali, bitte die Diskussion nicht gleich auslagern, ich finde, sie hat sich gar nicht so weit von unserem Ausgangsthema entfernt.
Er kann ja selber antworten aber so habe ich es zumindest verstanden:Wo steht, dass er Klang rausnimmt? Er ändert ihn, las ich.
Ohne Einbuße bei der Klangqualität geht das natürlich nicht.
Nein gar nicht als Wertung im Sinne von "nur Solo zählt". Es ist einfach der Unterschied zwischen ausgebildeten und unausgebildeten Stimmen. Ein "nicht speziell ambitionierter" Laienchor wo der Grossteil der Stimmen plusminus ohne Ausbildung ist, funktioniert nur durch Masse. Das heisst aber nicht dass die einzelnen Mitglieder im Schnitt dort untalentierter im Singen sind als jemand der seine Stimme jahrelang und intensiv ausbildet. Sie setzen einfach andere Prioritäten: Singen ist für sie vllt nur eines von vielen Hobbys, in das sie deshalb nicht allzu viel Zeit investieren wollen. Oder Familie oder Job erlaubt es ihnen nicht, mehr Zeit in den Gesang zu stecken. Ich habe nie ein Mysterium aus dem erlernen der klassischen Gesangstechnik gemacht: kann jeder lernen mit normaler Musikalität und normalem Körperbewusstsein, gesundem Stimm-Material und einem passenden GL. Aber braucht, um ein gewisses Niveau zu erreichen, sehr viel Fleiss und Durchhaltevermögen (erzähle ja immer das gleiche !) und das ist halt nicht immer ganz einfach. Ich kenne auch viele Leute, die zwar GU nehmen und das ev auch über recht viele Jahre, aber daneben nicht allzu intensiv üben. Die Stimme verbessert sich, reicht aber, wenn man ehrlich ist, eigentlich nicht um öffentlich solistisch zu singen: der Abstand zu einer professionellen Stimme ist noch zu gross. Das sind aber perfekte Kandidaten für etwas anspruchsvollere Chöre oder Vokalensembles in kleinerer Besetzung. Ich war nach den ersten 4 GU in diesem Zustand und habe damals gern in solchen Ensembles gesungen. Musste mich technisch nicht zurücknehmen, konnte das aussingen was ich bis dahin gelernt hatte und es hat sich trotzdem gut in den Ensembleklang eingefügt. Dann nach dem Wechsel zu einer GL die ansonsten Profis ausbildet ging es auch bei mir professionell weiter: zwar leider nicht was mein gesangliches Talent betraf aber immerhin meinen Einsatz und Zeitaufwand, und das ist ja auch schon was! Ich glaube mein Talent beim Singenlernen bestand/besteht v.a. darin, zu erkennen was für eine Chance sich mir da geboten hat und diese auch zu nutzen! Und um aufs Thema zurückzukommen: bei dem was ich mir bis anhin aneignen konnte, da bin ich einfach nicht mehr bereit Abstriche zu machen. Falls ich es wieder mal in einem Chor versuche: entweder der CL akzeptiert meine Stimme wie sie ist oder er findet, ich passe nicht in den Gesamtklang, das ist auch ok, dann gehe ich halt wieder. Chorsingen ist schön, ich kann aber auch ohne leben."passt Dich nach unten an" interpretiere ich als (unglückliche) Wertung. Das hat für mich etwas von nur Solo ist das wahre, das gefällt mir nicht wirklich. Wenn es Dir keinen Spaß macht, ok, aber bewerten sehe ich hier wirklich als problematisch. Es ist für mich einfach eine andere Technik, nicht besser, nicht schlechter per se, nur passender oder nicht passender für den Einsatz.
Die zwei Stimmen sind so unterschiedlich, kann man doch kaum vergleichen. Ohne mich bei den Männerstimmen gross auszukennen: Corelli war wohl ein jugendlicher Heldentenor(?) mit (auch) dramatischen Anteilen in der Stimme, ein grösseres Vibrato ist da meiner Ansicht nach ganz passend. Und Scholl ist als Counter ein ganz anderer Stimmtyp. Aber auch er singt natürlich nicht ohne Vibrato, einfach viel weniger ausladend. Aber ev wird mir jetzt klar: @moniaqua kann es sein, dass du nicht generell das Vibrato nicht magst, sondern einfach die grossen nicht? resp. dass du feinere Schwingungen gar nicht als Vibrato bezeichnest?Zum Thema Vibrato oder nicht habe ich einen interessanten Artikel mit Namensnennung zweier Interpreten von Ombra mai Fu gefunden. Der eine davon vertritt so ungefähr alles, was mich am Anfang gehindert hat, die Stimme frei zu lassen
Wenn ich mit Kindern singe, würde ich das auch nicht mit klassischer Stimme tun, schon deshalb nicht, weil Kindern mit einer klassisch ausgebildetetn Stimme oft nichts anfangen können, man sie damit mehr erschreckt, als sie zum mitsingen animiert!Wenn ich z.B. meinen kleinen Großneffen (6 Monate alt) herumtrage und ihm vorsinge, dann mache ich das nicht mit volltönender Stimme sondern ganz zart und leise.
Nicht beweisen, aber Spass machen sollte es einem schon, sonst wird das auf die Dauer nichts. Und wie gesagt: mich zum klanglich einfügen in der Dynamik zurücknehmen: kein Problem, jederzeit, aber sozusagen die Technik auf ein tieferes Niveau runterfahren, wenn man weiss es ginge auch anders, das wäre nichts für mich.Ich muss ja niemanden etwas beweisen wenn ich im Chor oder Ensemble singe.
Hab ich auch schon, aber ernst passt auch nicht wirklich, finde ich. Manche Komponisten waren schon Komiker Etwas vernünftiges ist mir aber auch noch nicht dazu eingefallen.Deshalb schreibe ich auch gerne E-Musik. Birgt weniger Verwechslungsgefahr.
Das Zitat hatte ich tatsächlich überlesen, aber eine Antwort von @Koksi01 würde mich trotzdem noch interessieren.Er kann ja selber antworten aber so habe ich es zumindest verstanden:
Das finde ich eben auch bedenklich. Vielleicht kommt es daher, dass ich aus der Volksmusik (der echten!!) komme, wo man singen darf, "wie einem der Schnabel gewachsen ist". Wo auch jede/r singen darf, ohne eine ellenlange Ausbildung dafür machen zu müssen. Und da gibt es viele schöne Stimmen. Nicht künstlich, einfach natürlich und, zumindest in meinen Ohren, schön. Da dürfen Profis im Chor singen und Laien solieren, es kommt einzig darauf an, dass der Gesang dem Publikum gefällt, das aber auch zum Teil wieder selber Darsteller ist.Die Stimme verbessert sich, reicht aber, wenn man ehrlich ist, eigentlich nicht um öffentlich solistisch zu singen: der Abstand zu einer professionellen Stimme ist noch zu gross.
Ja klar sind sie unterschiedlich. Die eine würde ich in einem Chor mitsingen lassen, die andere, in meinen Ohren für einen Chor untragbarDie zwei Stimmen sind so unterschiedlich, kann man doch kaum vergleichen.
Ich bezeichne die feineren Schwingungen durchaus schon als Vibrato, deswegen rede ich ja i.d.R. von großem oder mächtigem Vibrato. Und diese sind es nach meinem Verständnis eben, die in einem Chor problematisch sind.Und Scholl ist als Counter ein ganz anderer Stimmtyp. Aber auch er singt natürlich nicht ohne Vibrato, einfach viel weniger ausladend. Aber ev wird mir jetzt klar: @moniaqua kann es sein, dass du nicht generell das Vibrato nicht magst, sondern einfach die grossen nicht? resp. dass du feinere Schwingungen gar nicht als Vibrato bezeichnest?
Naja. Da werden wir nicht einer Meinung werden. Es ging mir hier zwar nicht um die Interpretation, sondern eben um die Stimme. Aber ich habe gerade tatsächlich den Text angehört und finde, Corelli erschlägt die arme Platane. "Heldentenor" ist mir übrigens auch durch den Kopf geschossen - so als Siegfried, der den Drachen tötet, könnte ich ihn mir besser vorstellen. Für meinen Geschmack klingt mir sein Gesang generell zu sehr "gemacht" und ja, das Vibrato ist mir zu ausladend.Beim "Ombra mai fu" finde ich die Interpretation von Corelli aber schön und eigentlich ganz passend zum Text, gefällt mir besser als die von Scholl (kann auch daran liegen, dass, obwohl hier mit Scholl natürlich ein Könner am Werk ist, ich generell Counter nicht sehr mag).
Hmjaeben. Etwas, das erschreckt, als schön? In der Hinsicht bin ich, befürchte ich, KindWenn ich mit Kindern singe, würde ich das auch nicht mit klassischer Stimme tun, schon deshalb nicht, weil Kindern mit einer klassisch ausgebildetetn Stimme oft nichts anfangen können, man sie damit mehr erschreckt, als sie zum mitsingen animiert!
das funktioniert halt leider nicht. Mit der Lautstärke veränderst du im Idealfall ja den Klang nicht.... mich zum klanglich einfügen in der Dynamik zurücknehmen ...
Ich empfinde das nicht als "Runterfahren". Das ist eben ein anderes Singen.aber sozusagen die Technik auf ein tieferes Niveau runterfahren,
So, ich muss mir jetzt selbst widersprechen:Ist etwas schwierig zu erklären: Versucht mal, z.B. den Vokal "i" ganz schlank, vorne im Mund (so bei den oberen Schneidezähnen) und völlig ohne Körper zu singen. Und während ihr den Ton singt, zieht ihr langsam das Gaumensegel hoch, öffnet die Nasenräume und dehnt den Brustkorb. Und lasst den Vokal immer mehr im ganzen Körper klingen,
So, ich muss mir jetzt selbst widersprechen:
Die obige "Anleitung" ist völliger Quatsch. Ich war gerade im Badezimmer (da hört man sich selbst so gut ) und habe zwischen den beiden Stimmen hin und her geschalten. Ich singe mit der Chorstimme ein "i" im Pianissimo und versuche das mit obiger Anleitung umzustellen aber das geht so nicht. Ich muss den Ton neu ansetzen in "Solostimme" (wieder das "i" im pp). Ich denke, es ist wirklich nicht lauter, aber der Raum ist voll Klang und Resonanz und meine Frau hört mich auch im Nebenraum.
Ich habe das jahrelang trainiert, und das funktioniert für mich ganz einfach. Aber ich könnte jetzt nicht genau sagen, was ich da anders mache. Macht mich jetzt gerade ein wenig konfus .
Solche Sänger kenne ich auch aus, dem Chor, das waren dann oft ältere Damen mich nachlassender Kraft, aber auch jüngere, die ihren vermeintlich professionellen Klang präsentieren wollen. Es ist aber eben oft ein schmaler Grat zwischen einer akzeptablen Schwingung und einem "Zuviel", der dann aber von den UrheberInnen nicht erkannt wird. Daher möchte ich hier noch einmal eine Lanze für die chorische Simmbildung brechen, ganz ON TOPIC.Ich erlebe oft, dass einzelne Stimme wegen eines zu starken Vibratos rausstechen. Oft "ungebildete" (nicht wertend gemeint) Naturstimmen, die ihr Instrument nicht im Griff haben.
Also die Vorstellung, dass Andreas Scholl in einen normalen Chor integrierbar wäre, halte ich für eine Fehleinschätzung, jedenfalls nicht in seiner Altlage, zuviel Resonanz.Ja klar sind sie unterschiedlich. Die eine würde ich in einem Chor mitsingen lassen, die andere, in meinen Ohren für einen Chor untragbar
Die Stimme verbessert sich, reicht aber, wenn man ehrlich ist, eigentlich nicht um öffentlich solistisch zu singen: der Abstand zu einer professionellen Stimme ist noch zu gross.
Aber es hält Dich doch keiner davon ab, nach Herzenslust zu singen was Du willst wann Du willst. Es muß doch auch keiner eine ellenlange Ausbildung für das Singen machen.Das finde ich eben auch bedenklich. Vielleicht kommt es daher, dass ich aus der Volksmusik (der echten!!) komme, wo man singen darf, "wie einem der Schnabel gewachsen ist". Wo auch jede/r singen darf, ohne eine ellenlange Ausbildung dafür machen zu müssen. Und da gibt es viele schöne Stimmen. Nicht künstlich, einfach natürlich und, zumindest in meinen Ohren, schön. Da dürfen Profis im Chor singen und Laien solieren, es kommt einzig darauf an, dass der Gesang dem Publikum gefällt, das aber auch zum Teil wieder selber Darsteller ist.
Es ist doch auch eine Frage des Rahmens. Klar werden in der Scala oder in Carneghi Hall eher keine Laien vertreten sein. Aber warum sollten denn bitteschön andernorts keine Laien singen dürfen, wo vielleicht auch keine Profis gerade da sind?
Wie du selber sagst heisst das dann, du nimmst Klang raus. Du verzichtest teilweise auf Technik die du gelernt hast oder besser gesagt, setzt sie nicht so voll ein wie du es eigentlich könntest... passt dich sozusagen nach unten an!
Alle "Kunst-"Lieder, Opern- und geistlichen Arien sind dafür gedacht, von ausgebildeten Stimmen vorgetragen zu werden.
Naja, hm, also, wenn ich leseEs muß doch auch keiner eine ellenlange Ausbildung für das Singen machen.
das dann ist für mich schon eine gewisse Erwartungshaltung, die m.E. Ausbildung fordert und wo ich mich frage, ob die überall erfüllt werden muss? Und auch wenn die vielleicht nicht (gut genug) ausgebildeten SängerInnen "nur" vor sich selber geschützt werden sollen, ist das denn nicht trotzdem auch eine Art, Kompetenz abzusprechen? Zumal wenn die Stimmen an sich schon schön sind, nur vielleicht nicht so hm, wenn ich jetzt manieriert schreibe, kommt das bestimmt verkehrt an, halt eben so hochgezüchtet und schon irgendwo künstlich? Selbt dann, wenn die Stimmen frei schwingen?Die Stimme verbessert sich, reicht aber, wenn man ehrlich ist, eigentlich nicht um öffentlich solistisch zu singen: der Abstand zu einer professionellen Stimme ist noch zu gross.
Aber das ist ja auch schön, dass es verschiedene Möglichkeiten gibt auch unausgebildet solo zu singen: Hausmusik, am Lagerfeuer, unter der Dusche, im stillen Kämmerlein, im Wald, zusammen mit Kindern,... und bei all diesen Gelegenheiten gerne wie einem der Schnabel gewachsen ist. Meine Ex-GL/Duettpartnerin und ich haben sogar mal beim schwimmen gesungen - einfach wichtig, dass es ein einigermassen sauberer See ist, ich jedenfalls habe dabei ganz schön was geschluckt . Ist sowieso schade, dass das spontane Singen in unseren Breitengraden im Gegensatz zu früher ziemlich verloren gegangen ist.Vielleicht kommt es daher, dass ich aus der Volksmusik (der echten!!) komme, wo man singen darf, "wie einem der Schnabel gewachsen ist". Wo auch jede/r singen darf, ohne eine ellenlange Ausbildung dafür machen zu müssen.
Ja du hast recht, ich habe mich da falsch ausgedrückt, es ist nicht die Interpretation sondern die Stimme und wie sie zum Stück passt.Es ging mir hier zwar nicht um die Interpretation
Also ich habe noch nie Kindern etwas mit klassischer Stimme vorgesungen, kann also nicht aus eigner Erfahrung sprechen habe das aber schon gelesen, dass Kinder auf ausgebildete klassische Stimmen zT. so reagieren. Hat aber vermutlich v.a. mit deren Hörgewohnheiten zu tun, wenn die Kiddies an die Schlafliedchen von Mama und Papa gewohnt sind, ist der Unterschied halt schon riesig. Bei Kindern von Opernsängern sähe das vermutlich schon wieder ganz anders aus!Hmjaeben. Etwas, das erschreckt, als schön?
Ja schon, Körperanbindung, Resonanzen, Vibrato das alles bleibt, also rausgehört wird man wohl immer noch, durch das leiser aber etwas weniger.das funktioniert halt leider nicht. Mit der Lautstärke veränderst du im Idealfall ja den Klang nicht.
Mich auch, aber ist ja egal Hauptsache für dich und deinen Chor passt es so!Macht mich jetzt gerade ein wenig konfus .
Habe ich mir auch schon gedacht (dann sind wir uns ja wenigstens darin einig ) dort müssten wir uns keine Gedanken zur Thementreue mehr machen.Vielleicht sollten wir wirklich umziehen, vielleicht in die Plauderecke?
Müssen tust Du gar nichts, aber ich glaube, meine musikalische Vorstellung geht da schon in die Richtung von @Tonja, bin halt einfach so geprägt.das dann ist für mich schon eine gewisse Erwartungshaltung, die m.E. Ausbildung fordert und wo ich mich frage, ob die überall erfüllt werden muss?
Ich habe so eine leise Ahnung, woher das kommen könnte.Ist sowieso schade, dass das spontane Singen in unseren Breitengraden im Gegensatz zu früher ziemlich verloren gegangen ist.
Glaube ich auch auf's Wort, nur frage ich mich dann echt, ob da nicht letztlich doch an der Ausbildung, bzw. an den ganz allgemeinen Erwartungen etwas verkehrt läuft? Kleine Kinder haben eigentlich meiner Erfahrung nach ein recht feines Gespür für Harmonie und Schönheit.habe das aber schon gelesen, dass Kinder auf ausgebildete klassische Stimmen zT. so reagieren.
Ich glaube, wir sind uns in relativ vielem einig, nur gerade nicht in diesem ThemaHabe ich mir auch schon gedacht (dann sind wir uns ja wenigstens darin einig
Ein Alterstremolo ist dann tatsächlich was ganz unschönes, und gibt es übrigens auch bei den Herren.Solche Sänger kenne ich auch aus, dem Chor, das waren dann oft ältere Damen mich nachlassender Kraft,
Das ist genau der Punkt! Und für unausgebildete oder wenig bis mittel ausgebildete Stimmen gibt es ja trotzdem genug Möglichkeiten zu singen - auch vor Publikum: in den vielen Chören und Vokalensembles mit ganz verschiedenen Anforderungsprofilen wird doch jeder etwas finden, wohin er und seine (momentane) Stimme grad passen.Alle "Kunst-"Lieder, Opern- und geistlichen Arien sind dafür gedacht, von ausgebildeten Stimmen vorgetragen zu werden.
Eben nicht überall, sondern nur beim Einsatz als Solist.das dann ist für mich schon eine gewisse Erwartungshaltung, die m.E. Ausbildung fordert und wo ich mich frage, ob die überall erfüllt werden muss?
Ja das dachte ich eigentlich auchIch glaube, wir sind uns in relativ vielem einig, nur gerade nicht in diesem Thema
Weil ihn oder sie der Hafer sticht?Und man könnte ja auch mal umgekehrt fragen: weshalb muss ein normal begabter Laie nach zB. 2 Jährchen GU mit 2 Stündchen üben pro Woche gleich als Solist auftreten, wenn man weiss, dass Profis dafür etwa 10 Jahre intensivste Ausbildung investierten, zusätzlich zu ihrer überdurchschnittlichen Begabung
Da fällt mir ein Witz ein:Ein Alterstremolo ist dann tatsächlich was ganz unschönes, und gibt es übrigens auch bei den Herren.
Weil man denkt, man kann das genau so gut.weshalb muss ein normal begabter Laie nach zB. 2 Jährchen GU mit 2 Stündchen üben pro Woche gleich als Solist auftreten,
Richtig. Beim Klassenabend der Gesangslehrer, oder bei einem Singwochenende bei der abschließenden Aufführung ..,bis mittel ausgebildete Stimmen gibt es ja trotzdem genug Möglichkeiten zu singen
Passt so ziemlich bei allen ChörenHauptsache für dich und deinen Chor passt es so!