Wozu lernt man auch sonst diese Modi.
Aus theoretischem Interesse an der Akkordskalentheorie.
Wie bei anderen Modellen sollte man dabei die immanenten Voraussetzungen und Beschränkungen beachten.
Die Akkordskalentheorie wurde für den Jazz und die amerikanische Popmusik mit Schwerpunkt Musik der 20er bis 50er Jahre formuliert.
Ihr Grundklang ist der Vierklang und eine Grundannahme ist das Vorliegen funktionsharmonischer Beziehungen in Akkordfolgen, prominent das genretypische "IIm7 V7 (Imaj7)". Diese "Jazzkadenz" gibt es auch in Moll (IIm7b5 kocrian), hier gleich am Anfang:
Stijn Wouters, What Is This Thing Called Love
Was hier schon mehrfach geschrieben wurde: in der Funktionsharmonik sind Akkordskalen (Modes) nichts anderes als Bezeichnungen (Etiketten), um das tonale Material auf Akkordstufen zu benennen.
Etwas ganz Anderes ist "Modalität". Man würde sich dann bei deiner Vorgabe auf einen Grundton A und die Tonfolge A Bb C D Eb F G A beziehen. Zu lokrisch als Modus wurde eigentlich schon alles gesagt.
Mit A D E beschreibst Du eingangs allerdings eine Hauptkadenz in Dur, deren Akkordskalen dann A ionisch, D lydisch und E mixolydisch sind.
Wenn man das spielt, klingt es schlicht nach A-Dur. Spielst Du in der gleichen Weise stur "A lokrisch", dann bekommst Du eine chromatische Färbung der Skala. Man müsste dein Beispiel hören, um das behauptete "funktioniert gut" diskutieren zu können.
Mit dem Klimmzug Bordun liegt die Akkordfolge nicht mehr vor, dann würde ich mich zu weiteren Beschreibung an Axel Jungbluths Modell zur Modalität halten, das mir von allen Erörterungen zur Modalität im Jazz am besten gefällt - auch wenn es selbst nach 40 Jahren noch nicht im Berklee-Kanon angekommen ist.
https://www.alle-noten.de/Musiktheorie/Jazz-Harmonielehre.html
Es fehlt bisher die Angabe bzw. ein Beispiel, was bei
deiner "gut funktionierenden" Melodiebildung über die Akkordfolge passiert. Dann hätten wir nämlich eine Melodie über einem harmonischen Rhythmus und könnten konkret werden.
Du könntest behelfsweise bis dahin auch angeben, welche Quellen von dir zur Akkordskalentheorie, Funktionsharmonik und Modalität bearbeitet wuden.
Gruß Claus