Gewöhnung an die Tenorflöte

  • Ersteller finsaph
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Ich habe keine Zweifel daran, dass Du einen guten Job gemacht hast. Es geht darum verschiedene Lösungswege für das Spielen von D und Des/Cis aufzuzeigen:

1. Es werden 2 kleine Löcher gebohrt.
Öffnet man eins, klingt das cis.
Öffnet man beide klingt das d.

2. Es wird 1 großes und 1 kleines Loch gebohrt.
Öffnet man nur (!) das große, klingt das D.
Öffnet man nur (!) das kleine, klingt das Cis.

Lösung 1 ist bei klappenlosen Flöten zu finden.
Lösung 2 ist diejenige, von der Du weiter oben geschrieben hast, dass sie Dir nicht in den Kopf geht.

Eigentlich ist die Idee doch simpel. Eine Klappenvorrichtung sorgt dafür, dass stets eines der beiden Löcher geschlossen ist, wenn d oder cis gespielt wird.

Die Lösung mit Ring und Deckel ist Lösung 3:
Deckel öffnen= cis
Deckel+Ring öffnen= D
Diese Lösung entspricht dem Spiel auf einer klappenlosen Flöte mit einem großen C-Loch.
 
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danke Lisa,

ich melde mich wieder, brauche einen neuen Anlauf, bin teilweise anderer Meinung und will das Forum nicht strapazieren.
Interessant bleibt es aber.
 
Anderer Meinung? Interessant! :)
Ich beschreibe nur, was ich tatsächlich vor mir auf dem Tisch liegen habe.
 
3EE831DA-D982-460C-BC8E-331C9BEA7932.jpeg
Ich habe heute Mittag noch das gewünschte Bild gemacht, weiß nicht ob es jetzt noch notwendig ist, aber bin nicht eher dazu gekommen.
Hier merke ich doch meine Grenzen- mich verwirrt das jetzt etwas....aber ich denke nach wie vor, bei geschlossener rechter (bzw. auf dem Bild unterer) Klappe habe ich ein c, bei beiden geschlossenen Klappen ein cis. Passt auch, wenn ich das so spiele.
 
Vielen Dank für Dein Foto!
Was Du schreibst passt.

Für Verwirrung sorgt die Formulierung "geschlossene Klappe"
bei beiden geschlossenen Klappen ein cis
Wenn man die Abdeckungen der Grifflöcher genau betrachtet, wird man feststellen, dass in Ruheposition eines der Löcher geschlossen ist und das andere offen.
Die Klappenhebel wirken wie weiter oben bereits erwähnt, entgegengesetzt. Denn drückt man sie beide, wird das geschlossene Loch geöffnet und das offene Loch geschlossen.
Dass das so funktionieren kann, liegt an der völlig unterschiedlichen Konstruktion der mit Hebeln bewegten Klappen. Die in Ruhestellung offene Klappe sitzt auf derselben Seite der Achse, wie der zugehörige Hebel. Deshalb machen Hebel und Klappe dieselbe Bewegung. Sie gehen zusammen hoch bzw runter.
Die in Ruhestellung geschlossene Klappe sitzt ihrem zugehörigen Hebel gegenüber. Nicht direkt. Die Achse sorgt für einen Versatz. Aber der ist egal. Daher funktioniert diese Klappe mit ihrem Hebel wie eine Wippe = geht die eine Seite hoch, geht die andere Seite runter.

Da der Hebel an der Wippe einen Mitnehmer hat, kann man diese Klappe nicht einzeln bewegen. Das hat zur Folge, dass man die offene Klappe schließt, wenn man die dauerhaft geschlossene Klappe öffnet.

:popcorn2:
 
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Ach so....da habe ich mich dann wirklich unklar ausgedrückt- ich habe damit gemeint, dass ich beide Hebel runterdrücke. Klar, es sind dann ja gar nicht beide Klappen geschlossen.
Peinlich:redface:
Aber so wird mir auch noch einmal klar, was für eine komplexe Mechanik dahintersteckt. Das fasziniert mich....
Danke für deine Geduld, Lisa:)
 
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Hier ein Foto mit beiden Fußstücken und Klappenarten im Vergleich:

Fußstücke.jpg


Links (Fußteil vom Bass): Standartmäßig eine Klappe offen, eine geschlossen. Wird nun der flache Hebel gedrückt, geht die eine Klappe auch noch zu und es ertönt ein F. Werden beide Klappenteile gedrückt, geht eine Klappe zu und eine auf und es ertönt FIS.

Rechts (Fußteil eines Tenors): Standartmäßig beide Klappen offen. Werden nun beide Klappen gedrückt, kommt ein C, wird eine Klappe gedrückt, ertönt CIS.
 
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@FlötenSaiten Prima! Danke!
Das ist dann Lösung 4. :great:
 
ich fall noch vom glauben ab.

wenn ich auf dem bass g spielen will muss ich die fis klappen DRÜCKEN? damit mein G nicht beim Fis landet, DENN ich habe das vorletzte tonloch vor dem fis GESCHLOSSEN.

sind bei dem bass-fußstück BEIDE federn eingehängt?

das hört man doch auch an der tonhöhe.



nochmals anders gesagt: wenn ich g spielen will MÜSSEN alle klappen darunter OFFEN sein.

das nächste wäre dann die fis klappe zum SCHLIEßEN und dann die F klappe zum SCHLIEßEN, die wenn sie modern ausgelegt ist einen mitnehmer hat und AUTOMATISCH die fis klappen mitschließt.

alles andere ist doch unlogisch.

lasst mich nicht geistig verhungern.:m_flute:
 
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Lisa

das wäre ja dann so als ob die (wenn vorhanden) cis klappe (kleiner finger linke hand) immer auf wäre und ich sie schließen müsste um ein sauberes C rauszubringen.

offene GIS klappen gab es mal an der quer vor sehr langer zeit.
 
cis klappe (kleiner finger linke hand)
Auf der Blockflöte spielt man auf der Tenorflöte die C- und die Cis-Klappe alle beide mit der rechten Hand.

Wenn ich nur wüsste, was an den verschiedenen Klappenkonstruktionen für Dich so unverständlich ist. :gruebel:
Abhängig von der Größe der beiden untersten Löcher, gibt es verschiedene Varianten in denen die beiden Löcher geöffnet und/oder geschlossen werden. Wie drei der möglichen Varianten funktionieren wurde inzwischen hinreichend beschrieben.
Des weiteren wurde beschrieben, dass es verschiedene Bauformen der Klappenhebel gibt und dass man genau betrachten muss, auf welche Weise Hebel und Klappe kombiniert sind (gleich gerichtet oder als Wippe) und dass man klären muss, von welcher Konstrumktion man gerade spricht.

@FlötenSaiten zeigt auf seinem Foto (rechtes Fußstück) eine vierte Konstruktionsform, die ich noch nicht beschrieben hatte.
das wäre ja dann so als ob die (wenn vorhanden) cis klappe ... immer auf wäre und ich sie schließen müsste um ein sauberes C rauszubringen.

Ganz genau! So funktioniert diese Konstruktion!
Auf dem Foto ist gut zu erkennen, dass beide Klappen offen sind.

Das Doppelloch ohne Klappe funktioniert im Prinzip genauso. Spielt man D sind beide Löcher offen. Spielt man cis, schließt man ein Loch. Spielt man C, schließt man beide Löcher.

:hat:
 
Dann melde ich mich auch einmal wieder - letzten Donnerstag abend hatte ich noch abgewartet, um mir die Flöten meiner Ensemble Mitspielerinnen noch einmal anzuschauen (die neue noch einzuspielende Canta Comfort Tenor hatte die eine Mitspielerin allerdings nicht mitgebracht). ...und am Freitag morgen bin ich dann mit einem grippalen Infekt aufgewacht, so dass ich also erst jetzt antworte.

Wie @FlötenSaiten schon angemerkt hatte, hat sich bei meiner Recherche ein Fehler eingeschlichen. Anders als ich in Beitrag #46 behauptete, sind die Griffweisen der mit Klappen ausgestatteten Modelle von Mollenhauer bei Tenor und Bass identisch.

Aber die angemerkten Unterschiede zum Mollenhauer Canta Großbass stimmen dann wieder - den kenne ich als unser Ensemble-eigenes Instrument und ich hatte am Rande (aber bisher nicht bewusst) mitbekommen, dass der Küng Superio Großbass dann wiederum genau die andere Klappenkonstruktion, bzw. Griffweise hat.
Und die beklappten Küng Tenöre und Bässe haben dann wiederum die "normale" Klappenkonstruktion, also beide Tonlöcher offen und Griffweise wie bei Doppellöchern, aber beim Großbass genau umgekehrt.

Ich habe versucht zu verstehen, was der Grund dieser unterschiedlichen Griffweisen sein könnte.
Wenn die cis-Klappe standardmässig geschlossen ist, verhalten sich die Flöten wie mit einer Einfach-C-Klappe. Unter der Annahme, dass das tiefe cis (oder beim Bass fis) nicht oft gespielt wird, sondern eben i.d.R. nur c (bzw. f), vereinfacht es den Griff, dass man mit dem rechten kleinen Finger eben nicht beide Klappen bedienen muss; und das gilt dann natürlich auch für die entsprechenden Gabelgriffe f bei Tenor.
Meine beiden gebraucht gekauften Roessler Tenor und Mollenhauer Bass haben nur eine Einfachklappe und bisher habe ich eine Doppelklappe nur sehr selten vermisst (aber es waren einfach Budget-Käufe und grundsätzlich würde ich Doppelklappen bevorzugen).
Bei dieser Klappenkonstruktion ist es dann möglich, das Fußstück und die Klappen so zu drehen, wie @finsaph es oben beschrieben hat; wenn man für ein c beide Klappen drücken muss, benötigt man von vornherein die entsprechende Koordination im kleinen Finger.

Was ich aber nicht verstanden habe ist, weshalb sowohl Mollenhauer wie auch Küng dann bei den Großbässen die jeweils andere Klappenkonstruktion verwenden.


Ich weiß es ja noch aus eigener Anschauung (ich hatte hier im Forum darüber berichtet), dass ich anfangs auch so meine Schwierigkeiten mit meinen Tenören hatte. Meine erste Tenorflöte war die Kunststoff Aulos Symphony mit Klappen, später dann die Aulos Robin ohne Klappen und als ich im Ensemble mit Tenor anfing eine gebrauchte Roessler Birne mit Einfach-C-Klappe.

Die notwendige Spreizung der Finger, die Beweglichkeit des rechten kleinen Fingers für die Bedienung der Klappen, insgesamt alle Tonlöchter beim Greifen dicht zu haben und auch das Überblasen gestaltete sich als schwierig, aber inzwischen ist das alles kein Problem mehr.
Tenor war meine Eintrittskarte ins Ensemble und dort war dann bei einigen Stücken die tiefe Lage besonders anstrengend, also z.B. bei einer Blockflöten-Trankskription von Vivaldis 4 jahreszeiten gebrochene Akkorde, also c-e-g, c-f-a etc. Als ich das intensiv für das erste Adventkonzert geübt hatte, hatte ich anschließend eine Sehnenreizung.

Ich habe auch noch 2 Fotos - einmal eine Ansicht der unteren Flöten mit ihren Tonloch und Klappen meiner Tenöre und des Doppelklappen Dolmetsch Kunststoffbasses:

upload_2019-2-20_23-2-44.jpeg

von oben nach unten:
-Dolmetsch Bass Ring-in-Ring Doppelklappe (unten folgt noch eine Nahaufnahme
- Aulos Symphony Tenor Doppelklappe - standard beide Tonlöcher offen, Griffweise wie bei Doppellöchern
- Aulos Robin Doppellöcher
- Canta Tenor Birne mit Doppelloch
- Huber Tenor Doppelloch (unten sieht man ein Band als Haltehilfe)
- Roessler Tenor Birne mit Einfachklappe

Man sieht, wie unterschiedlich die Positionen der tiefen Löcher sind, insbesondere beim unteren Roessler. Beim Bass sieht man das deutlich größere Tonloch, aber dadurch, dass eine weitere Klappe dazukommt, greift er sich einfacher als die Tenöre.

Hier jetzt noch eine Nahaufnahme der Ring-in-Ring f-Klappe des Dolmetsch Basses:
upload_2019-2-20_23-7-54.jpeg


Hier habe ich die cis-Klappe gedrückt, d.h. das ursprünglich größere offene Tonloch verschlossen, dass nur noch das kleine obere Loch in der Klappe übrig bleibt, das Tonloch wird also von einem offenen Tonloch (d) zu einem kleineren Tonloch für cis. Für ein c müsste dann zusätzlich der innere Klappenhebel gedrückt werden, um auch dieses Löchlein noch zu verschließen.
 
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da gibt es so viel dazu zu schreiben, ich hoffe ich habe bald zeit.
 

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