Also der Frequenzbereich einer Hammond B3 hört bei 6000 Hz auf (eine H 100 geht da etwas höher wegen der 96 Tonewheels). Auf diesen Frequenzbereich sind auch die Röhrenamps des 122er oder 147er zugeschnitten. Selbst die 2 Weg Lautsprecherweiche relativ einfach gehalten und auf die verwendeten Lautsprecher zugeschnitten. Schaut man sich dagegen mal 2 Weg Weichen im HIFI Sektor an, so findet man dort mehr als die 2 Bauteile Spule und Kondensator. Hier wird dann auch teilweise mit umgekehrter Phase des Hochtöners gearbeitet, alles jedoch Maßnahmen mit dem Ziel des ausgewogenen Klangbildes.
Meines Erachtens sind bei einer Hammond-Konsole immer 96 Tonräder vorhanden, aber nur 91 tragen zum Sound bei. Die Luftspule bei der Frequenzweiche ist eigentlich gar nicht zwingend erforderlich. Es reichen eigentlich zwei kapazitive Widerstände, die für den Hochtöner als Hochpassfilter und den Basslautsprecher als Tiefpassfilter fungieren - so verbaut in einem Leslie eines Freundes. Am Ende muss die Trennfrequenz von 800 Hz passen und die wird auch so erreicht.
Damit die Röhrenamps des Leslies richtig arbeiten können müssen sie auch mit dem richtigen Pegel für maximale Aussteuerung versorgt werden. Dieser Pegel ist höher als der normale LINE Pegel und liegt bei ca 2,5Vss und obendrein 600 Ohm symmetrisch. Die maximale (verzerrungsfreie) Ausgangsleistung wird also bei maximalem Eingangssignal von 2,5Vss erreicht. Ist das Eingangssignal über diesem Pegel hat das Verformungen des Ausgangssignals zur Folge (Verzerrung, Klirrgrad)
Das macht bei mir der Speakeasy Vintage Tube Preamp in Verbindung mit dem Mischpult - habe ich auch weiter oben beschrieben. Allerdings bin ich von 10x Gain, also etwa 5 V ausgegangen - vermutlich verzerrt das Leslie dann bereits, das kann gut sein.
Bei Lautsprechern findet man in den Datenblättern mal diese mal jene Angabe (Musikleistung, RMS Leistung, Sinusdauerleistung, Spitzenleistung). Somit ist hier eine Angabe von vielleicht 100 W zu allgemein gehalten und wer hier eine verkehrte Zuordnung zu Grunde legt handelt sich da schon möglicherweise einen defekten Speaker ein wenn hier eine kurzfristige Maximalleistung in Spitzen als Dauerleistung angenommen wird.
Das kann ich bestätigen, ist aber mit ein wenig Recherche schon herauszufinden.
Wie mischt Du denn hier ein straightes Signal noch zu? Die Höhen sind doch bereits im normalen Signal für ein Leslie enthalten. Wenn Dir hier irgendwie Frequenzen fehlen kann irgendwas mit dem Amp nicht stimmen z.B veränderte Kondensatorwerte im Signalweg, die hier die Höhen dämpfen. Es kann aber auch an der Weiche liegen, daß hier der Trennpunkt sich verschoben hat. Liegt der z.B nicht mehr bei 800 Hz sondern höher gehen Dir zwangsläufig mittlere Frequenzen im Hochtonkanal verloren weil sie vom Basskanal mit abgestrahlt werden. Die Membran des Bassspeakers ist relativ hart aufgehängt sodaß die schnellen Auslenkungen höherer Frequenzen nicht optimal ausgeführt werden können.
Siehe Post #87/Signalweg. Die Orgel hat zwei Ausgänge. Einen verbinde ich über das Mischpult und den Speakeasy Vintage Tube Preamp mit dem Leslie, den anderen schließe ich an ein spezialgefertigtes Röhrenvorverstärkerpedal an, das der Vorstufe eines Marshall JTM45 1:1 entspricht. Von diesem Pedal gehe ich ins Mischpult und von dort in zwei aktive PA-Monitore (Yamaha DXR12). Dieses straighte Signal wird also zusätzlich über die PA wiedergegeben und lautstärkenmäßig so hinzugemischt zum Leslie-Sound, dass das Leslie deutlich lauter ist, aber das trockene Signal trotzdem präsent ist. Dadurch habe ich einen "Marshall-Full-Range-Sound", den mir kein Plexi liefern kann, der mit dem Leslie gemeinsam klingt. Dadurch wird der Sound durchsetzungsfähiger, weil ich hier zum Leslie einen weiteren, anderen Frequenzgang anbiete. Das funktioniert sehr gut und klingt wahnsinnig fett. Die Idee dahinter ist eigentlich gar nicht neu - früher hat man ja Hammond Tonkabinette und Leslies gemeinsam mit der Orgel verkauft (wird z.T. in den USA auch heute noch gemacht) - und da hat man dann auch die Mischung aus Leslie und geradliniger Wiedergabe.
Wenn ein Jensen seinen Geist aufgegeben hat, ist idR die Schwingspule defekt. Hierfür gibt es jedoch meines Wissens Ersatz wie für viele Hochtontreiber. Sollte es keinen geben, so gibt es auch Spezialisten, die solche Schwingspulen herstellen können. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Jensen Varianten liegen meines Erachtens nur bei der Schwingspule, kann aber auch sein, daß man da andere Magnetwerkstoffe verwendet hat.
Ich habe schon oft gehört, dass Jensen V21 geflickt werden können, aber idR sind das keine dauerhaften Reparaturen. Diese neuen Schwingspulen sollen sogar noch schneller kaputt gehen als die originalen. Man sollte in so einem Fall eher auf einen neuen Hochtöner ausweichen. Der Atlas PD5VH scheint hier die beste Wahl zu sein, wenn der V21-Sound das ist, was angestrebt wird.
Viel zum Klang eines Leslies tragen auch die verwendeten Endröhren bei. Für meine Begriffe hat eine KT88 einen wärmeren Klang als die Serienbestückung.
"Viel", das halte ich für ein Gerücht. Ich habe jetzt zwei EL34- anstelle der 6550-Endstufenröhren im Einsatz und war davon überzeugt, einen großen Unterschied zu hören. Komplette Fehlanzeige - minimal besser klingen tatsächlich die 6550, aber ich würde mir nicht einmal einen Blindtest zutrauen - und das, obwohl ich den Sound der 6550 gewöhnt bin. Mit KT88 ist der Amp etwas kräftiger, aber diese Röhren dürfen keinesfalls trotz Autobias einfach so in den Amp gesteckt werden. Die Betriebsparameter unterscheiden sich hier deutlich von jenen einer 6550. Eine EL34 ist hier wesentlich unproblematischer. Zwei 6550 im Push-Pull sind nach meiner Erfahrung ideal. Mir gefallen die TungSol Reissues sowie die JJ Electronics sehr gut. Vorteil der EL34 ist halt, dass die Röhre wesentlich billiger ist und trotzdem eine gute Figur macht.
Wer sich mal das Horn eines Leslies (egal welche Type) anschaut wird feststellen, daß hier die Form beibehalten wurde seit das 122er auf dem Markt ist. D.h. ampseitig ist alles darauf abgestimmt worden egal ob Röhren oder Transistorleslie
Wie schon in meinem letzten Post erwähnt: abgestimmt ja, aber da gibt es definitiv etwas Spielraum.