18 Monate Gitarre - (tw. frustriertes) Resümee

  • Ersteller Alien68
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Das, was bei der E Gitarre für "fehler" und "Schludrigkeit" sorgt nennt sich Verzerrung.
Das ist Gut, genau Verzerrung!;)
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Aber bleib nicht an der Western Gitarre wenn du das nicht auch möchtest. :)
Klar wenn er unbedingt ne E-Gitarre möchte soll er es machen. Aber ich finde schon auch das er momentan, mit ner Western besser beraten ist. Ich kenne natürlich seinen aktuellen Stand beim Spielen nicht, aber vielleicht sollte er erst mal die Grundlagen auf der Western beherrschen, und dann kann er ja immer noch auf ne E-Gitarre wechseln.
 
Also ich weiss ja nicht, wie weit der TE wirklich ist, aber der ganze Zerrkram wirkt für mich reichlich verfrüht. Er soll erst mal ordentlich sauber clean spielen, mit der ganzen Zerrerei kommen sowieso ein Haufen neuer Probleme auf ihn zu.

Ich bin ja auch ein reichlich später Wiedereinsteiger, alles was da über Gleichgesinnte suchen, mit anderen spielen etc. gesagt wird klingt ja gut und vernünftig, ich fürchte aber dass die Praxis anders aussieht. Schon mal Gleichaltrige zu finden ist nicht leicht, dann auch noch die verschiedenen Geschmäcker unter einen Hut zu bringen ist nicht einfach. Und den Jüngeren musst dauernd beweisen, dass du's noch drauf hast . . . Ist das alles evt. geschafft trifft man sich doch nur Woche für Woche im Probekeller . . .
Auftritte ? Gott behüt' - meinen die einen, DEN Stress brauch ich nimmer. Keine Sorge, WO sollst eigentlich eh noch spielen ? Der Wirt um's Eck' - stellvertretend für alle ähnlichen Locations - ist nur an einem interessiert : "Wieviel Leute bringt's ihr denn ?".
Also eigentlich kann ich dann gleich in Ruhe bei mir daheim zu meinen BT's dahindüdeln . . .

Eines der großen Probleme heutzutage - meine ersten Sporen hatte ich mir so etwa 1963 verdient - ist, dass das "Publikum" quasi schon übersättigt ist. Waren die Leute zu meiner Zeit noch fast dankbar, wennn sich irgendwo wer hingestellt und live gespielt hat, hast du ja heute auf Kopfdruck jedwede Musik verfügbar.
Da musst schon ein Ausnahmetalent sein, um irgendwo ein Leiberl zu reissen, wie man bei uns sagt . . .
 
Auftritte ?
...
Da musst schon ein Ausnahmetalent sein, um irgendwo ein Leiberl zu reissen, wie man bei uns sagt . . .
auftritte?
naja, von auftritten war ja nicht die rede bzw. dazu hat niemand geraten, so weit ich mich erinnere...
 
Natürlich war da noch keine Rede davon; aber irgendwie wird's ja doch auch ein Ziel sein (nehme ich halt an).
 
ich würde nicht üben und dann in ein paar jahren leute suchen, sondern gleich damit anfangen.

mir hat ganz am anfang mal jemand den tip gegeben, das bei nem guten drummer und basser der gitarrist letztendlich den einfachsten job hat - falls die beiden anderen ihre sache gut machen, musst du erstaunlich wenig tun, damit die gesamte band gut klingt.
Ich rede jetzt vom spielen in der ersten band, wo man nicht weiss, wo oben und unten ist (nicht von hochwertiger profi-musik):
du wirst sehen, dass das tausendmal besser klingt als das, was du daheim allein spielst.

Und Du glaubst ernsthaft, dass ein "guter Drummer" und ein "guter Bassist" sich mit einem Anfänger zusammentun, um mit ihm gemeinsam Musik zu machen?

Also ehrlich gesagt: ich spiele jetzt seit einigen Jahrzehnten und die größte Schwierigkeit ist i m m e r, einen wirklich guten Drummer und einen wirklich guten Bassisten zu finden, denn wenn die wirklich gut sind, können die sich aussuchen, mit wem und was sie spielen möchten.

Dass solche Leute sich mit einem Anfänger abgeben, ist reine Träumerei! In welcher Welt lebst Du?
 
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das ist ja alles relativ.
daher lautet der nächste satz ja auch:
Ich rede jetzt vom spielen in der ersten band, wo man nicht weiss, wo oben und unten ist

wenn dich meine aussage so aufregt (lässt sich nicht mehr editieren), dann lies es eben so:
"mir hat mal jemand den tip gegeben, das bei nem guten drummer und basser der gitarrist einen vergleichsweise einfachen job hat - falls die beiden anderen ihre sache gut machen, musst du erstaunlich wenig tun, damit die gesamte band gut klingt.
bei ner anfänger-band ist das ähnlich, da kann man sich als gitarrist auch von den anderen unterstützen lassen.
du wirst sehen, dass das tausendmal besser klingt als das, was du daheim allein spielst."

jetzt besser?
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Zuletzt bearbeitet:
Regt euch doch nicht so auf :D

Der Thread startet will sich einfach ne E Gitarre kaufen und sein Spass haben.
Wer da wo und wann mit wem spielt...
Vollkommen uninteressant.
Außerdem, er hat einen befreundeten, erfahrenen Gitarrist. Wahrscheinlich würde der den in eine Band schleifen und auch vom Aufgabenspektrum mit machbaren Aufgaben bedecken.

Mal so am Rande, hast du dir jetzt eigentlich ne E Gitarre gekauft?
 
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Hallo Alien, ich habe jetzt nicht alle Antwirten in diesem Thread akribisch durchgelesen, daher kann ich sein dass ich wiederhole was schon gesagt wurde. Also auf deinen Einganspost zurueckzukommen, so wie du da schreibst, scheinst du noch etwas probleme zu haben mit fluessigen Akkordwechseln, nicht nur bei Barree.Duschreibst aber auch dass du schon mit fingerpicking versuchst. Ich stelle mir das schwierig vor, wenn beides noch nicht richtig sitzt, denn du musst dich auf beides gleichzeitig konzentrieren. Also du greifst einen Akkord und spielst mit rechts das Zupfmuster. Jetzt komt der Akkordwechsel. Worauf konzentriertst du dich? Das Zupfmuster sauber durchspielen? Dann klappt ggfs der Akkrodwechsel nicht sauber. Fokussierts du dich auf den Akkrodwechsel klappts mit dem Zupfmuster nicht ...

Ich wuerde schon erst einmal die Basisakkorde sauber und fluessig wechseln ueben. Also E / A / D/ G/ C / F. Entsprechende Songs dafuer gibt es jede Menge.

Am Amfang ist es immer wieder schwierig bei wechseln den kuerzesten Weg fuer die Finger zu finden. Es lohnt sich, sich erst einmal damit auseinander zu setzen, egal wie lange es dauert. Von E nach A und zurueck koennen Ring und Mittelfinger gleich en Block versetzen, die sollten erst gar nicht den Kontakt zueinander verlieren. Von A Moll nach C kann der Mittelfinger und der Zeigefinger liegen bleiben der Ringfinger wandert vonder G Saite 2 Bund auf A Saite 3 Bund usw. ich wuerde an deiner Stelle da mal Zeit investieren und alle moeglichen Wechsel fuer dich rausfinden wie du am effizientesten von Akkord X nach Akkord Y kommst. Zum Beispiel D Dur guck doch mal wie das fuer dich besser spielbar ist. entweder mit Minibarre ueber den 2. Bund und Mittelfinger, oder einzeln gegriffen Zeige Ring Mittel, vielleicht gibt es auch Akkordwechsel wo mal das eine mal das andere besser Funktioniert.... Die Finger sollten in der Haemmerchen Stellung bleiben, also nicht die Hand ganz aufmachen und alles neu setzen. Versuche zu vermeiden, dass die Fingerballen die Unterseite des Halses beruehren.

Bestimmt kann man auch noch etwas an der Gitarre machen. Ggfs die Marke oder die Staerke der Saiten wechseln, da gibt es Unterschiede im Klang und der Bespielbarkeit, muss man fuer sich selbst herausfinden. Ich selbst spiele d Addario, wegen bester Kompromiss bzgl. Bespielbarkeit Klang und Haltbarkeit. Gut sind auch Ernie Ball, spielen sich etwas anders, ist Geschmacksache, Dean Markley fand ich jetzt von der Haltbarkeit nicht so klasse und Sound war auch nicht so toll. Ein guter! Musik Store oder ein Gitarrenbauer bei dir in der Gegend kann bestimmt an der gesamteinstellung der Gitarre noch etwas machen.

Gruss

PS: Warm spielen sollte man sich immer, nicht nur als Anfaenger ;-) die Akkordwechseluebungen sind da super fuer und du nutzt die wenige Zeit effektiv.
 
Es ist teilweise fast nicht zum Aushalten. Aus meiner Sicht hat der Threadersteller im Eingangspost glasklar gesagt, was seine Ziele sind.
Mittlerweile artet dies aber wieder zu persönlichen Glaubenskriegen aus, und typischerweise sind es immer wieder dieselben, die hier etwas überargumentieren mit ihren Weisheiten.

Schauen wir mal, was anno 03.06.2016 vom Threadersteller geschrieben wurde.

Was ist denn sein Ziel?
Ich möchte ein guter Gitarrenspieler werden. Das ich mit der verfügbaren Zeit in Verbindung mit meinem Alter kein Profi mehr werde, ist mir auch klar. Ich möchte aber nicht nur 4 Akkorde-Lieder spielen können, sondern auch mal was komplexeres oder sogar ein Solo.
Soweit so gut.

Gewünschte Musikrichtung?
Ach so, was gefällt mir bzw. höre ich gerne. Rock und Pop würde ich sagen, auch ein paar Sachen von Metallica gefallen mir. Gary Moore (Blues) finde ich auch klasse, Slash oder Steve Rothery von Marillion, falls den jemand kennt.
Auch klar!

Elektrisch oder Akustisch?
Dann gibt es das Thema E-Gitarre. Mich reizt das Thema schon, aber mein Bekannter meint, dass wir zunächst die Grundlagen auf der Westerngitarre erarbeiten sollten. Mit der E-Gitarre schleichen sich oft Schludrigkeiten ein etc. ist seine Meinung.
Aha. Ein Bekannter meint also. Netter Bekannter. Aber hier ist auch glasklar herauszulesen, dass die E-Gitarre das Ziel ist. Die Westerngitarre erwähnt er nur in Zusammenhang mit den Grundlagen.

Gibts denn Träume?
Der Traum von mir ist, in ein paar Jahren mit anderen Leuten Musik zu machen.

Meine Meinung:
Lieber guter @Alien68
Dir gefällt generell Pop und Rock, was ja ein sehr breites Spektrum ist. Einiges von Metallica ist ok, Gary Moore, Slash oder Steve Rothery findest du klasse. Himmel nochmal, das schreit doch geradezu nach E-Gitarre. Ich arbeite mittlerweile seit über drei Jahren als Gitarrenlehrer für E- und A-Gitarre und finde, dass die E-Gitarre ein anderes Instrument ist als die Westerngitarre. Ergo gibt es da auch andere Grundlagen und ergoergoergo kannst du getrost mit der E-Gitarre beginnen.

Deinen Traum, mit anderen Musik zu machen, ist toll und das unterstütze ich voll und ganz. Ich kann dir nur raten: Trau dich! Meines Wissens ist noch keinem Anfänger im Proberaum die Hand gebrochen worden, weil er aus Sicht der Mitmusiker zu schlecht war. Vielleicht findest du ja Gleichgesinnte (Wieder-)Einsteiger, die auch gerne im Verbund Musik machen würden.
 
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[QUOTE="aspenD28, post: 7949637, member: 215
Anhang anzeigen 489355Zur E-x :D

Gruß Andreas[/QUOTE]

Jau, das hier ist F-dur, um einen bd verschoben Gis usw
 
Danke. Wieder was gelernt :great:
 
Zum Thema allein spielen ist fad: Ich denke jeder muss für sich entscheiden, was er langweilig findet. Je nach Musikrichtung funktioniert das durchaus. Wahnsinn von Wolfgang Petry wollte ich jetzt nicht ohne Gesang hören (Abgesehen davon, dass es nicht meine Musikrichtung ist.). Solche Lieder leben von der Stimmung. Sowas wie Paganini Capriccio 24 finde ich auch ohne Backingtrack auf der E-Gitarre sehr gut.

Zum Thema Band: Ich denke in dem Altersbereich geht es weniger darum was wer kann aus Erfolgsgründen. Jüngere Leute möchten ja gern noch den Versuch starten professioneller Musiker zu werden. Wenn man einen festen Job, Frau, Haus und Kinder hat, denkt man eher anders. Bei einer Hobbyband kann man schon lockerer mit einander umgehen.

Zum Thema Verzerrung: Ja, man kann mit Verzerrung Fehler verstecken. Dennoch denke ich, wenn jemand Lieder mit viel Verzerrung lernen und nachspielen will, dann sollte er auch in Verzerrung üben. Manche Lieder klingen clean einfach deutlich anders, was wiederum den Spaß am Üben nehmen kann. Zudem ist bei High Gain z.B. Abdämpfen enorm wichtig, während andere Problemchen vernachlässigt werden können.

Zu E-Gitarre kaufen: Überlege dir, ob du die E-Gitarre wirklich kaufen willst und ob du auch später auf dem Instrument spielen wirst. Wenns Spaß macht und man dran bleibt sehe ich da kein Problem zu wechseln. Da du nicht so stark begrenzt bist von Budget wie du meintest, kannst du mal ausprobieren was gefällt. Falls du Beratung vom Forum magst, wäre es gut wenn eine konkrete maximale Summe genannt wird und wohin es genau gehen soll.
 
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Mal ein paar Ideen/Eindrücke von jemandem der schon diverse "ältere" Menschen unterrichtet hat:

Meine Erfahrung ist es, dass viele Menschen die erst später anfangen Gitarren zu lernen eine vollkommen andere Herangehensweise als Jugendliche haben und entsprechend auch andere Anleitung brauchen.
Sie haben gegenüber den jungen Kandidaten einige Vor-, aber auch einige Nachteile:
- ausgeprägteres Gehör
- eine konkretere Vorstellung von Musik und Sound
- oftmals viel Wissen über Komponisten, Bands etc
- logisches Verständnis
aber auch:
- weniger schnelle Auffassungsgabe/ weniger schnelles Lernen
- eingeschliffene Lernmethodiken
- eine natürliche "Arroganz" (in Anführungszeichen), also so ein "mir egal, wie andere das machen, bei mir klappt das schon so"
- Ungeduld

Um nur mal ein paar Dinge zu nennen. Sicher nicht allgemein, aber ich hatte neben jeder Menge Kids und Jugendlichen auch mehr als ein Dutzend Erwachsene Schüler, und viele Muster gleichen sich.
Was will ich damit sagen: Es geht darum zu reflektieren, ob die Lehrmaterialien die man konsumiert überhaupt angebracht sind, oder ob man den Fokus nicht auf andere Dinge legen sollte.
Insbesondere möchte ich dir die Anregung geben über dein Übeverhalten zu reflektieren.

Mal ein paar Fakten die sich so zusammengesammelt haben:
- 30 min Übezeit am Tag
- Schwierigkeiten bei Barré mit der Trefferquote
- kein Stück von Anfang bis zum Ende, eher Fragmente
- Angst vor anderen etwas zu spielen
- Üben mit kleinem Gitarrenhals
- unregelmäßige Treffen mit Kollegen, der meint für die Grundlagen müsste man eine Westerngitarre nehmen

dann noch:
Das Thema E-Gitarre reizt mich ungemein. Es geht mir hier nicht um die (vermeintlich) leichtere Bespielbarkeit. Es geht um den Klang, um andere Möglichkeiten und Techniken. Es geht um das Gefühl, eine E-Gitarre in der Hand zu halten. Es ist eine Faszination, die ich schlecht beschreiben kann. Die E-Gitarre wird kommen, da bin ich mir ziemlich sicher.
18 Monate recht intensiv geübt, der Output gleicht jedoch einer Gieskanne. Das Thema Band ist, richtig erkannt, auch zeitlich derzeit aus familiären Gründen nicht machbar.
Um Barrés zu üben, mache ich oft Akkordwechsel mit Barrés (z.B. 2 x 5 Minuten). Als Fingerübung dann die Spinne oder eine Pentatonik, die ich kenne (z.B. auch 2 x 5 Minuten) bzw. ein Riff (5 Minuten). Dann spiele ich Songs, in denen die Barrés vorkommen. Teilweise übe ich auch das Picking von "Dust in the Wind". Dann gehen mir aber die Ideen aus und ehrlich gesagt wird das in letzter Zeit verdammt langweilig. Aber mir fällt nicht ein, was ich alternativ üben sollte und könnte, derzeit auch etwas, was mich etwas runterzieht.

Daraus ergibt sich für mich folgendes (spekulatives) Bild:
Du hast das Problem, dass du eigentlich nur eine grobe Vorstellung von dem hast, wo du hinwillst, und eigentlich auch nicht genau weißt, wie du dort hinkommst.
Dazu hast du einige Schritte unternommen, die generell richtig sind (Kumpel gefragt, im Internet geguckt), die aber etwas erfordern, von dem du eher wenig hast: viel Zeit.
Jeder der autodidaktisch lernt (und das tust du, denn dein Kumpel ist offensichtlich kein Lehrer) muss viel mehr Zeit aufwenden für Dinge, die sonst ein Lehrer übernimmt:
- passende Liedauswahl
- Kontrolle des Spiels
- (Selbst-)reflektion
- Aufbau einer Übestrategie(von leicht nach schwer)

Du übst mal hier etwas, mal da etwas, ohne eigentlich zu wissen warum. Hier eine Fingerübung, weil man davon irgendwo gelesen hat, da mal ein vereinzeltes Pickingmuster.
Was dir ganz massiv fehlt ist ein Kontext, in den du das alles einbetten kannst. Ein Masterplan mit Zielen, Zwischenschritten, Anleitung etc, wo du auch mal merkst, dass du vorankommst.
Du hast ja überhaupt keine Erfolgserlebnisse. Mal ein Stück beiseitelegen zu können mit dem Gefühl "kann ich spielen". Zufrieden sein, etwas erreicht zu haben.
Das muss ja überhaupt nichts Großes sein, aber du musst es mal machen, bewusst feststellen und dich freuen.

Ein erster Schritt ist hier schon getan:

Im Buch der Harmonielehre von Wolfgang Meffert wird auch auf das Thema "richtiges üben" eingegangen. Ich habe es extrem langsam gespielt, bestimmt 50 mal und bin dann schneller geworden. Und siehe da, die Fehlerquote geht gegen Null. Obwohl ich das mit der Geschwindigkeit weiß, habe ich mich früher oft verleiten lassen es zu schnell zu spielen (klingt ja auch geiler....).

Das meinte ich eingangs mit "Ungeduld". Aus dem Gefühl heraus "ich muss ja schnell lernen" üben viele ältere Semester viel zu ungenau und zu schnell.
"klingt ja schon fast richtig, nur hier und da bin ich gestolpert"... dass aber hinter dem Stolpern elementare Fehler stecken, die sich durch das schnelle Spielen nicht beheben, sondern vielmehr richtig einschleifen, wird oft nicht beachtet.
Was hier eigentlich einsetzen muss, ist die Selbstreflexion (ja, das ist wichtig, deswegen schreib ich das so oft). Sich selbst beim Spielen über die Schulter schauen. Ehrlich zu sich sein und zu erkennen, wo der Fehler liegt.
Das muss man lernen. Das braucht Zeit. Oder man besorgt sich eben einen Lehrer, der das für einen macht, bzw einem beibringt, wie man es macht.
Ich habe viele Schüler, die merken teilweise überhaupt nicht, dass sie Fehler machen, weil sie so beschäftigt sind mit dem Spielen ansich.
Ich persönlich kann immer nur empfehlen sich einen Lehrer zu suchen, der einem beibringt, wie man wirklich übt. Das ist auch teilweise eine sehr persönliche Sache und man muss rausfinden, was für einen selbst der effektivste Weg ist.
Das Kapitel zum Üben in dem Buch von Wolfgang Meffert ist (zumindest in meiner Vorab-Version, die ich habe) ja eher allgemein, theoretisch gehalten und mit einigen Tipps, die sich eher schon an fortgeschrittene Leute richten gemacht, aber wirkliche praktische Übetipps sind das eher nicht.
(nebenher finde ich z.B. die Idee mit dem kleinen Gitarrenhals zu Üben teilweise fragwürdig. Für Dinge wie Beweglichkeit vllt noch okay, aber für Akkordwechsel etc eher unbrauchbar, einfach weil die Haltung anders ist, der Abstand beim sitzen anders etc.. da muss man wirklich drüber nachdenken, was genau man damit üben möchte)

Was ich dir generell raten würde ist folgendes:
Mache dir einen richtigen Plan, was du spielen willst und überlege ganz genau, was du dafür brauchst.
Vielleicht sowas:

Hauptziel: "Nothing else matters" spielen können.

Was braucht man alles:
- gute Fingerbeweglichkeit links
- fortgeschrittene Spieltechniken linke Hand (Slide, Triller, Hammer-On)
- sichere Lagenwechsel linke Hand
- Dämpftechniken linke Hand
- Akkordgriffe, nicht nur Standard, sondern auch aufgeweichte Varianten mit anderen Fingersätzen und Barré

- Anschlagtechnik rechte Hand (entweder Finger, oder Plektrum, je nachdem, wie man das spielen möchte)
- Zupf-/Schlagmuster rechte Hand
- Dämpftechniken rechte Hand
- .. etc..

(evtl: Harmonisches Verständnis. Prinzipiell lernt es sich leichter, wen man die ganzen Akkorde kennt und versteht, aber das setzt voraus, dass man das Wissen auch praktisch anwenden kann und sicher weiß)

Für jeden dieser Stichpunkte würde ich mir (mindestens) 3-4 Stücke suchen, die diesen einen Punkt speziell in den Fokus rücken.
Wenn du Zupf-/Schlagmuster machst, mach nicht eines, sondern mach 10 oder 20, damit du die Unterschiede fühlst etc pp.
Wenn du das dann mal auf einen Zettel aufschreibst, ergibt sich sowas wie eine "Pyramide", die sich sehr weit untergliedern lässt.
Wie fein man das angeht, hängt mit deinem aktuellen Status zusammen, was du schon sicher kannst und was nicht. Es können auch mehrere Pyramiden sein, die sich gegenseitig beeinflussen, etwa eine Kombination aus einer Harmonielehre-Pyramide und der anderen. Dann kannst du z.B. so Dinge wie Zupfmuster mit Akkordlehre verbinden, denn das bedingt sich gegenseitig... usw..

Ich arbeite mittlerweile seit über drei Jahren als Gitarrenlehrer für E- und A-Gitarre und finde, dass die E-Gitarre ein anderes Instrument ist als die Westerngitarre. Ergo gibt es da auch andere Grundlagen und ergoergoergo kannst du getrost mit der E-Gitarre beginnen.

Diesen Satz kann ich nur unterstreichen und möchte auch gleich noch eine Warnung hinzufügen:
A-Gitarre und E-Gitarre haben in etwa soviel gemeinsam wie Tennis und Tischtennis: Ja, einige Elemente sind durchaus ähnlich, aber viele Dinge unterscheiden sich auch elementar.
Spieltechnik, Tonerzeugung etc. Sehr große Unterschiede.
Jetzt zur Gefahr: bei der E-Gitarre fällt man seeeeeehr leicht in die Equipmentfalle. "Hey, die Paula hat ein kürzeres Griffbrett als meine Start, da kann ich sicher besser drauf spielen"... "Hmm, klingt jetzt nicht so wie es sollte... vllt ist mein Verstärker nicht das Wahre.." usw.. Mal abgesehen von den finanziellen Aspekten: diese ganzen Überlegungen kostet wahnsinnig Zeit, und Zeit scheint ja bei dir der limitierende Faktor zu sein.
Ich will dir nicht ausreden dir eine E-Gitarre zu kaufen, im Gegenteil, aber kauf dir einmal was halbwegs Gutes und dann lass es darauf bewenden, bis du mit dem Zeug wirklich umgehen kannst. Schieb niemals die Schuld auf das Equipment.

So good luck!
 
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Wenn ich den Thread durchlese, klingt das wie ein Deja-Vu für mich.

Wo oder wie findet man denn hobbymäßige Feierabendmusiker? Ich habe schon fast alle bekannten Quellen (lokaler und regionaler Kleinanzeigenmarkt, Musikersuche, etc.) durch, aber zu 99% waren das immer min. semiprofesionelle Gesuche oder Ambitionen dahinter. Sprich: Mit Auftritten/Gigs verbunden, gewisses Repertoire und Spiellevel waren Voraussetzung. Irgendwann war ich es leid und seitdem stauben die Klampfen vor sich hin. Das Problem ist wohl auch, wenn alle auf "unterirdischem" Niveau spielen, was kommt letztendlich dabei raus? Hat jemand, der zumindest einen Level besser ist, die Motivation sich auf solche Leute einzulassen und denen vielleicht auch noch was zu zeigen?

Ich bin dann, mehr aus Verzweiflung, auf ein Tasteninstrument (Stage-Piano) umgestiegen und spiele/lerne damit deutlich besser, als mir mit den 6 Saiten einen abzubrechen. Die theoretischen Kenntnisse haben sich stark verbessert, weil der lineare/logische Aufbau der 88 Tasten die Intervalle und Töne sofort im (meinem) Kopf umgesetzt werden. Wo ich früher mit 3 Akkord-Geschrammel dachte, ich begleite ein Lied... da lache ich heute darüber und spiel die Akkorde inkl. Variationen und die Melodie gleich mit. Befriedigen tut mich das aber keinesfalls. Das anständige Gitarrenspiel ist und bleibt eigentlich mein (bisher unerfüllter) Traum. Aber besser, als die Musik gleich ganz sein zu lassen. Eigentlich wollte ich mich dazu nochmals weder outen bzw. rumheulen - aber irgendwie musste es raus. Vielleicht kommt ja für den TE (und mich) der noch ganz heisse Tipp...
 
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Vielleicht kommt ja für den TE (und mich) der noch ganz heisse Tipp...
ja der kommt jetzt:

Spiel nicht Klavier wenn du Gitarre spielen willst;)

Im Ernst, würde sich der durchschnittliche E Gitarrist nicht so für Solo's (?!? Solo? Solis?) Spielen interessieren Und nicht alles in "rythmus" und "lead" Gitarre trennen, Würden wir Gitarristen einem Pianisten durchaus gleichen.

Im Ernst, die Gitarre ist neben dem Klavier das beste Instrument für Begleitung und Melodie spielen. Und wenn wir unsere Instrument kennen und beherrschen (und uns mal genauso wie die Tastentiere mit der Musiktheorie beschäftigen würden) könnten auch wir so spielen.

Du brauchst einen Beweis?
Jede gute Band mit nur einem Gitarristen!
So direkt drängt sich da U2 in mein Kopf....


Aber ich verstehe deinen Einwand voll und ganz.
Heute war ich auf der Suche nach einer neuen Konzert Gitarre im Musikhaus welches auch Klaviere anbietet.
Ich traf dort zwei Gitarristen die sich beide beklagten keine Mitspieler zu finden (verrückt, die hätten zusammen spielen können:rolleyes:) und sprach dann auch etwas länger mit einem Pianisten.
Der meinte auch das er keine Mitspieler braucht und stand sogar kurz davor, mich so weit zu bekommen ein Klavier zu kaufen:D:rolleyes:
(Dass der Pianist eine recht hübsche junge Frau war, hat damit aber nix zu tun! Ich schwöre!!!:D)
 
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ja der kommt jetzt:

Spiel nicht Klavier wenn du Gitarre spielen willst;)

OK, es hätte ja deutlich schlimmer kommen können! Ich hab auch noch nen Bass hier rumstehen ;-)

Natürlich war ich schon etwas weiter, als nur 3 Akkorde. Auch paar einfache Solis konnte ich "nachdudeln". Das "Blues you can use" war mein Hauptlehrbuch für den Unterricht. Aber irgendwie kam weder Verständnis für die Materie hoch, noch konnte ich das ganzen Material zu etwas sinnvollem verknüpfen. Das Pentatonikge'jammere' klang immer gleich. Ich hatte viele Ideen im Kopf, die Finger konnten es nie auf den Saiten umsetzen. Mein Lehrer gab mir schon ganz früh den Tipp mit anderen Musikern zu spielen... hätte ich sie denn gefunden...
 
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@Exordium

Evtl. könntest du auch mal nach einem anderen Lehrer, bzw. einer Musikschule schauen.
Ich spiele auch erst seit knapp 3 Jahren.
Und war auch erst beim 3. Lehrer glücklich.

Wenn mal Phasen kommen, wo man unzufrieden ist, oder die Motivation etwas nachlässt,
kann ein guter Lehrer auch sehr hilfreich sein.

Der Lehrer bei dem ich jetzt bin, unterrichtet auch noch Bass und macht Bandcoaching.

1 Mal im Jahr wird ein wird ein Schülerkonzert veranstaltet, wo er die Schüler entsprechend zusammenstellt.
Vom Alter her passt das eigentlich auch. Von 10 Jahren bis 65 Jahren sind da alle Altersklassen vertreten.
Auch viele, welche erst sehr spät angefangen haben ein Instrument zu spielen.

Gerade durch diese Veranstaltungen lernt man viele Leute kennen, welche auch gerne dauerhaft Musik mit Anderen machen wollen.

Oder kann auch noch der Lehrer vermitteln, wenn man Interesse bekundet.

Wenn dir Gitarre wirklich Spaß macht, dann würde ich mich an deiner Stelle nach entsprechenden Möglichkeiten umsehen.

"Klavier" kann nicht die Lösung sein :)

In 5 Jahren ärgerst dich vielleicht noch mehr, weil du in der Zeit mit einem entsprechend Lehrer und evtl. anderen Musikern auch deine Fortschritte mit der Gitarre gemacht hättest.
 
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