Was verlangen Coverbands in eurer Region pro Abend ca.?

Ich sage nur, dass es viele Leute gibt, die diese 1500€ Netto nicht haben. Frag mal deinen Frisör, was er am Ende des Monats nach Abzug seiner ganzen laufenden Kosten noch übrig hat.

Mein Frisör lebt von seinem Salon ganz gut, zumindest kann er sich alle paar Monate eine neue Workstation leisten - ja, der spielt ganz für sich alleine den Alleinunterhalter, aber das mit richtig gutem und teurem Zeug.
Abgesehen davon braucht er keine Miete zahlen, denn die Hütte gehört ihm. Und bei 15,- für einen Haarschnitt (ca. 20 Minuten Arbeitszeit) und 4 Angestellten kannst Du Dir ziemlich gut ausrechnen, was da am Ende des Monats übrig bleibt. Ach ja: Auslastung ca. 90%, Wartezeit auf einen Termin etwa 3-5 Tage.


Du stehst vor einer Dach- und Kellersanierung.. Viele Leute haben überhaupt kein Haus. Und wenn, dann ist das eine Investition, die mal über 30-40 Jahre abbezahlt wird.

Ich habe den großen Vorteil, dass das Haus an sich bereits bezahlt ist. Trotzdem: Bei 120m² Altbau von 1913, letzte Radikalrenovierung Anfang der 80er kannst Du Dir vorstellen, was da in der Zwischenzeit alles anfällt. Vor 3 Jahren neue Heizung, jetzt Dach und Keller, ein Badezimmer ist komplett fällig, das andere wird in spätestens zwei Jahren so weit sein. Ist mir dennoch lieber als irgendwo zur Miete zu wohnen :)


Dann schreibst du, dass das ja bei 100% Auslastung wäre, und bei 50% Auslastung nur noch 500€ übrigbleiben. Ja.. aber dann arbeitet er eben auch nur halb so lange.. 20h/Woche = 3h am Tag

Eben, er will aber vielleicht garnicht 50% sondern 100% Auslastung und damit 40h pro Woche arbeiten. Wenn es deutlich weniger ist, müsste er seine Stundensätze anheben um am Ende des Monats auf einen annähernd gleichen Betrag zu kommen.



Ich hab nach Abzug von Steuern, Miete, Versicherungen etc im Monat keine 700€ um davon "zu leben".
Davon gehen Lebensmittel, Kleidung und anfallende Dinge ab (Studiengebühren.. (zum Glück demnächst nicht mehr), letztens nen neuer Reifen für's Auto etc.
Wenn dann noch 150-200€ übrigbleiben, die ich zur Seite legen kann, ist das doch völlig okay.

Gut, Du bist Student und hast offenbar keine Familie zu ernähren, ansonsten würdest Du das anders sehen. Darf ich fragen, was Du studierst? Nehmen wir mal Maschinenbau. Da wirst Du nach den ersten paar Jahren sicherlich nicht für 20,-/h arbeiten wollen. Ein brauchbarer Ingenieur mit Fachkenntnis dürfte so um die 100,- EUR liegen.



Ganz ehrlich: Wenn jemand als Hobbyist es schafft, neben seinem normalen Beruf auf einem ebenbürtigen Niveau zu spielen, und sich einen gleichen Bekanntheitsgrad etc wie ein Profimusiker aufzubauen... ähm...
Irgendwie stimmt dann was nicht, oder?

Sicherlich wird man als Hobbyist nicht gleich den Stones Konkurrenz machen. Im lokalen Markt der Coverbands um den es hier geht, sehe ich aber ebenso viele Hobbyisten wie Profis. Und auch als Tonmensch kann ich rein qualitativ nicht immer beurteilen, wer nun was ist.



schade das du nicht mehr auf mein Beispiel eingegangen bist. Meine Freundin ist privat Versichert und da gehen noch ganz andere Summen über den Tisch als bei mir. Ich weiß auch, was ein Arbeitgeber bezahlt und was nicht. Aber deine 1500€ waren doch schon abzüglich dieser ganzen kosten? Also nur noch für Wohnen, schlafen, Essen, Familie und Hobby?
Ich habe 1500€ und muss noch diese Kosten tragen.

Genau so sieht es aus. Wie gesagt: Viele Komponenten waren davon noch nicht abgezogen, so dass wir im Endeffekt vielleicht auf 300,- bis 750,- EUR "zur freien Verfügung" kommen. Denn eine Altersvorsorge z.B. war da auch noch nicht drin. Ebensowenig wie Rücklagenbildung für den Krankheitsfall etc.


Instrumente, Kabel... der Handwerker muss sich auch davon sein Zeugs kaufen. Das wird auch nicht extra bezahlt.

Natürlich nicht. Er rechnet diese Kosten in seinen Stundensatz ein.


Als Musiker und Techniker ist dir aber vorher bewusst, wann du arbeiten musst. Genauso wie einem Krankenpfleger, einem Feuerwehrmann, Polizisten oder den Kraftwerkern. Das ist in dem Fall eine schlechte Ausrede finde ich. Das sind halt die "normalen" Arbeitszeiten und wenn einem das nicht passt, sollte man sich in jedem Fall etwas anderes suchen. Man wird nunmal in der Freizeit der anderen gebucht.

Versteh mich nicht falsch: Ich beschwere mich nicht über meine Arbeitszeiten. Nur sehen Otto-Normal-Bürger das oftmals etwas anders: Die erwarten ganz selbstverständlich, dass ich als Techniker um 7:00 morgens meinen Kram aufbaue, den ganzen Tag eine Show fahre und noch bis 3 Uhr nachts wieder abbaue. Das Ganze bitte für nicht mehr als 200,- EUR. Ist ja schließlich "nur" ein Tonmann.
Interessanterweise kostet ein Klempner, der Dir sonntags nachmittags die Bude wieder trockenlegt schon deutlich mehr...


Ich bin jetzt kein Experte, aber ich kann zum Beispiel Preise bei Handwerkern vergleichen. Das ein Akademiker mehr bekommt. ist auch ok, wenn er Verantwortung übernimmt. Aber ich frage jetzt mal provokant: Wieso ordnest du einen Musikerlohn bei 45€ ein? Was macht er denn besonderes um das zu rechtfertigen, wenn die Nachbarband das für 20€ macht/kann?!

Das ist einfach eine Zahl, die sich seit Jahren als ungefähr passender Stundensatz für Musiker ergeben hat. Frag mal einen BWLer. Vergiss bitte nicht, dass der Musiker idR. Freiberufler und kein Angestellter ist. Da sieht die Welt halt ganz anders aus. Wenn der Facharbeiter als Angestellter ~20,- EUR bekommt, brauchst Du als Freiberufler/Selbstständiger locker das Doppelte, um am Ende des Monats bei gleicher Arbeitszeit die gleiche Summe auf dem Konto zu haben.


Und zum Schluss: Ich bin der Meinung, dass eh jeder, von der Putzfrau über den Handwerker, Lehrer bis was es nicht alles gibt, genug verdienen sollte und muss um eine Familie zu ernähren. Ich bin bereit für meine Unterhaltung zu bezahlen und muss das nicht umsonst haben. Das ist für mich nicht selbstverständlich. Dafür bekomme ich auch eine andere Klasse.

Das ist eine gute Einstellung, nur wird die leider von zu wenigen geteilt.



Aber von Raumklang hört sich das für mich so an, als ob er zwingend mehr verdient als ein nicht Musiker.

Wie meinst Du das jetzt? Man darf halt Äpfel nicht mit PCs vergleichen ;-)
Angestellter und Freiberufler sind zwei völlig verschiedene Paar Schuhe!


Ein Facharbeiter wird wegen seiner Berufserfahrung bezahlt, die Lehre ist da nur ein Einstieg. Und es kann ziemlich sicher nicht jeder einen technischen Beruf gut ausführen, auch wenn es kein akademisches Niveau ist.

Rein theoretisch kann jeder einen technischen Beruf erlernen und ihn nach abgeschlossener Lehre auch dementsprechend ausüben. Dazu braucht es keine besonderen Begabungen oder Fähigkeiten.
Im Gegensatz zu Musiker und Tonmensch kannst Du aber nicht einfach 5 Jahre im Keller Strippen ziehen und danach gelernten Elektrikern Konkurrenz machen :)

Und ein paar Jahre Gesangsunterricht und Üben ist garantiert nicht mit einem Studium vergleichbar. Ein Musikstudium ist mit einem anderen Studium vergleichbar, aber danach hört es auch schon auf...

Eben, siehe Ingenieursgehalt...


Ich weiß wie viel dahiner steht, aber man muss da auch mal auf dem Teppich bleiben. Auch anderswo wird hart gearbeitet, schlecht verdient und Herzblut in die Sache gesteckt. Und anders als anderswo hat man als Musiker wenigstens die Chance ohne jegliche Berufsausbildung sein Geld zu verdienen.

Sehe ich nicht so. Ohne "Ausbildung" im Sinne von "Instrument oder Singen gelernt" geht es eben nicht...
 
Ihr könnt mir natürlich alles als Milchmädchen-Rechnung vorwerfen, aber ich weiß
was man als ungelernter Arbeiter am Fließband verdient.

Ein Tischler macht sicher auch mal einen abgeänderten Entwurf, aber für was
besonderes (Einzelstück), wird er sich die Entwurfsarbeit bezahlen lassen, oder abwinken.

Bei den üblichen Geschichten Auto/Gas-Wasser-Scheiße/Eleoktro oder auch in
vielen Akademiker-Berufen, wird garnicht soviel neustes Wissen abgefordert.
Fortbildungen werden vom Betrieb bezahlt.

Als Selbständiger muß man sich da natürlich selber drum kümmern. Und wenn man
gut ist, dann kann man auch höhere Preise verlangen und bekommt sie auch bezahlt.
(ich denke gerade an meinen ehemaligen Steuerberater, der nicht up to date ist
und trotzdem stattliche Rechnungen stellte)

Ich will ja auch garnicht darauf hinaus, daß der Musiker mehr wert ist, als ein Heizungsmonteur.
Er sollte doch mindestens genausogut bezahlt werden, wie so einer.
Wieviel Freizeit steckt denn eine Putzfrau in ihre Fortbildung?

Der Heizungsmonteur hat den leichteren Job fürs Geld.


cheers, fiddle

p.s. ich bin kein Pro, ich spiele nur zum Spaß :D

Teil2:

ich bin selbständiger Grafiker. Mein Hauptauftraggeber verlangt, daß ich zu 100% für ihn da bin.
Das schränkt mich ein, daß ich eigentlich keine anderen Aufträge annehmen kann und das hat seinen Preis!

Vgl. Musiker: ein Musiker hat zu 90% die Chance an einem WE aufzutreten. D.h. an vielen
Wochentagen bekommt er garkeine Jobs. Natürlich hat er genug zu tun mit bereits genannten
Vorbereitungen, aber da gibt es auch eine gewisse Unsicherheit für schlechte Zeiten.

So wie ich als Grafiker kalkulieren muß, daß mal 1 Monat lang kein Auftrag reinkommt,
müßte ein Musiker das auch. Und wer verlangt soviel, daß Flautenphasen überbrückt werden
können?? Keiner! Krankenkasse und Miete werden zum 1. abgebucht.
 
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Es greift hier auch das Gesetz von Angebot und Nachfrage.
Coverbands gibt es wie SAND AM MEER.
Um einen Auftritt zu erhalten, muss man

- entweder besser sein als die Anderen und sich in irgendeiner Form abheben (bessere Qualität, Show, Stimmen, extrem orginell usw.)
- günstiger sein
- oder sich besser vermarkten und verkaufen können.

Günstiger sein ist die "einfachste Variante" ;-)
 
Öhmmm... sorry fiddle, aber das kommt ziemlich arrogant und anmassend rüber. Und bestärkt mich nur weiter in meiner Ansicht, dass Ihr sog. Pro´s in einigen Punkten ausserordentlich unpro denkt und agiert. Niemand bestreitet, dass Ihr einen aufwendigen und mitunterlangen Ausbildungsweg gegangen seid, der sicherlich über den des zitierten Tischler´s hinausgeht. Aber Euch auf ein höheres Pferd zu setzen, halte ich für sehr grenzwertig. Ich erzähle mal besser nichts von meinem Ausbildungsweg, das würde wohl am Ziel vorbei führen.
Niemand hat Euch gezwungen, diesen Weg einzuschlagen, das habt Ihr selbst so gewollt. Zu einer beruflichen Wahl gehört auch die Einschätzung der Zukunftsperspektiven, daran werden wohl schon 50% oder mehr scheitern. Und natürlich gehört es auch dazu, Veränderungen im beruflichen Leben anzunehmen und etwas draus zu machen. Daran scheint dann der Rest hier zu verzweifeln.
Wenn es jemand in seinem job nicht schafft, liegt es meiner Meinung zuerst an ihm selbst, das gilt für alle Berufsgruppen. Und deshalb ärgern mich diese "Ihr-habt-uns-nicht-mehr-lieb-Aussagen" auch so. Ich kann mir das in meinem Beruf nicht leisten, warum solltet Ihr das dürfen?
Achso, stimmt, Ihr seid ja Künstler...! Nein, seid Ihr nicht! Ihr seid Berufstätige, wie jeder andere auch, wenngleich mit einem künstlerischen Inhalt.

Hört das Gejammer auf, ich kenne haufenweise Musiker, die ganz prima von Ihrem job leben können. Die klotzen aber auch wirklich rein, wie jeder andere eben auch.

Sorry, aber der einzige, den ich hier als arrogant empfinde, das bist Du.
Und ich lasse mir auch von jemandem, der mich überhaupt nicht kennt, nicht vorwerfen, ich würde "jammern" und "nicht ranklotzen". :mad:
Weißt Du, wieviel Gesangsstunden ich als Freischaffende geben muß, um auf 500 Euro Monatsverdienst zu kommen ? Vorausgesetzt natürlich, sie finden übehaupt statt und werden nicht abgesagt ?
Weißt Du, wieviel neues Repertoire in wie vielen Stilen und Sprachen ich mir in den letzten zehn Jahren draufgeschafft habe ?
Ich schätze mal, daß ich ein aktives Repertoire von ca. 300, 400 Songs aus den Bereichen Rock, Pop, Folk, Musical, Chanson, Jazz, Latin & Worldmusic zu bieten habe. Vielleicht sind´s auch mehr, keine Ahnung, ich hab sie noch nicht gezählt. In fünf Sprachen - deutsch, englisch, französisch, spanisch und portugiesisch. Ach, italienisch vergaß ich, das kommt neuerdings dazu.
Ich habe mich immer und immer wieder verändert, Altes über Bord geworfen und Neues gelernt. Neue Stile und Genres, neue Sprachen. Weil ich eben nicht stehenbleiben und dreißig Jahre lang den selben Scheiß spielen wollte - und weil ich das Pech habe, den Radiocharts-Brei nicht mehr ertragen zu können. Ich will gute Musik machen und hören. Ich bin zu lange auf diesem Planeten, daß mich eine Coverband mit ihren ewiggleichen "I will survive", "Er gehör tzu mir" und "Sweet Home Alabama" noch auf die Tanzfläche locken könnte.
Ich habe nie erwartet, mit Nischenmusik viel Kohle zu machen. Aber daß Stadtfeste immer prolliger werden, daß immer mehr Leute immer weniger Ahnung von Musik haben ... darüber rege ich mich auf. Und deshalb will ich auch das Handtuch schmeißen.
Jetzt soll mal die nächste Generation ran, es gibt hier eine Menge guter und gut ausgebildeter Sängerinnen, die alle vom Singen leben wollen. Jede Menge Drummer, die schon mit 23 jeden Stil draufhaben und grooven wie Sau. Jede Menge Gitarristen ... usw. usw. Ich bin gespannt.
 
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Veranstalter können nur unterscheiden zwischen: "ganz ok" und "grottenschlecht"
Wenn du aber "spitze" bist, ist das keine Garantie, daß du im nächsten Jahr wieder
diesen Gig bekommst.

Wenn das budget schrumpft, nimmt der Veranstalter vielleicht die billigere band, die
"noch ok" sind.

Qualität wird sich nicht durchsetzen.


cheers, fiddle
 
"und weil ich das Pech habe, den Radiocharts-Brei nicht mehr ertragen zu können. Ich will gute Musik machen und hören. Ich bin zu lange auf diesem Planeten, daß mich eine Coverband mit ihren ewiggleichen "I will survive", "Er gehör tzu mir" und "Sweet Home Alabama" noch auf die Tanzfläche locken könnte."

Das ist in der Tat Pech. Ich stelle mir gerade unseren beliebte Waschmaschinenhandwerker vor.
Ich habe das Pech, dass ich neuen vollautomatischen Waschmaschinen nicht mehr reparieren mag. Das ist keine richtige Qualität mehr :) Ich habe mich Japanische Bosch-Maschinen aus der Ära 1985 bis 1987 spezialisiert :)

Im Ernst: Es gibt viele tolle Songs, die auch den Massen gefallen - das muss nicht immer nur "Sweet Home Alabama" sein. Den Song kennen die meisten eh nur, weil ihn so viele Songs wegen der 3 Akkorde spielen :) Und witzigerweise habe ich oft genug Coverbands gesehen, die selbst diesen einfachen Song nicht sauber spielen.
 
Ich habe doch lang und breit geschrieben, daß ich über ein breites Repertoire verfüge und eben nicht auf was auch immer "spezialisiert" bin.
Es nützt aber nicht viel.

Die wirklich interessanten und innovativen Coverbands spielen bei uns übrigens in den kleineren Clubs für kleine Gagen. Auf Stadtfesten, Zeltpartys usw. sind die immergleichen Songs zu hören. Und je dämlicher, je kommerzieller, je saufseliger und mitgrölfreundlicher, umso besser kommen sie an.
 
Im Ernst: Es gibt viele tolle Songs, die auch den Massen gefallen - das muss nicht immer nur "Sweet Home Alabama" sein. Den Song kennen die meisten eh nur, weil ihn so viele Songs wegen der 3 Akkorde spielen :) Und witzigerweise habe ich oft genug Coverbands gesehen, die selbst diesen einfachen Song nicht sauber spielen.

Es sind 4 :)
Und ich kenne wirklich kaum eine Coverband, die das Ding annähernd so groovy spielt wie das Original.
Allerdings kenne ich dafür auch einige Coverbands, die andere Songs deutlich schöner spielen als das Original und wo dann selbst abgedroschene Klamotten auf einmal wieder Charme haben.
Aber das nur nebenbei. Um beim Thema zu bleiben: Selbst Coverbands mit innovativen Konzepten kommen hier in der Ecke nicht richtig aus dem Quark. Das liegt vermutlich an der schieren Masse aus denen Veranstalter wählen können. Da kann man garnicht alle kennen...
 
Hey Bell, wir müssen hier nicht streiten! Ich kaufe Dir Deinen Einsatz voll und ganz ab und stelle Dein Können nicht in Abrede - wie sollte ich?
Ich wehre mich nur in diesem thread etwas nachhaltiger gegen diesen ständigen Profi Vorwurf gegen uns Banal Cover Amateure. Und wie Du lesen konntest, denke ich durchaus nicht alleine so. Ich wünsche Dir das Beste, auch, dass Du der Musik nicht verloren gehst.
 
Hey BumTac,

wir müssen uns auch nicht streiten, denn ich bin auch "nur" ein Amateur!
Und wie du lesen konntest, denken Banal-Cover-Amateure manchmal auch über eine
gewisse Kosten/Nutzen-Rechnung nach.

Ich denke so: wenns mir keinen Spaß macht, dann muß es wenigstens gut bezahlt sein.
Und da das nicht so ist, hör ich mit dem Scheiß einfach auf!
Denn auf n Stadfest zu gehen und ein schlechtes "summer of 96" zu hören, ist mit 5 Bier
im Kopf (3 Euro die Halbe) billiger und spaßiger, als das selber zu machen.

(Zynismus-Unterstellungen gestattet)


cheers, fiddle
 
Ich oute mich hier mal als "Amateur und Hobbymusiker".
Wer meinem Link unten folgt, merkt dass wir alles dafür tun, dass das keiner merkt :)
Die BWLer-Seite in mir versucht Auftritte an Land zu ziehen, die gut bezahlt sind. Die Hobbymusikerseite in mir versucht Auftritte zu organisieren, die sehr viel Spaß machen.
Beide Seiten zusammen sorgen dafür, dass Spaß, Aufwand und Ertrag in ordentlichem Verhältnis stehen.
Man muss einfach auch "nein" sagen können.
Aber es ist alles andere als einfach, tolle Auftritte zu ergattern.
 
BumTac, manchmal muß man sich auch mal ein bißchen streiten. Friede-Freude-Eierkuchen geht halt nicht immer... und ich bin davon überzeugt, daß wir im Grunde alle ähnlich denken und Ähnliches wollen.

Nein, ich werde der Musik sicher nicht verlorengehen.... ich kann ohne gar nicht ;)
Allerdings will ich nicht mehr davon leben müssen. Deshalb werde ich mich, wenn alles klappt, ab 2012 mit einer anderen Sache und 2 Mitstreitern selbständig machen. Gigs werde ich dann nur noch aus Spaß singen. Und die Gage ist dann nicht mehr so wichtig.
Aber merkst Du was ? Hier beißt sich die Katze in den Schwanz. Ich könnte dann ja theoretisch für einen Dumpingpreis singen, für den ich momentan nicht aus dem Haus gehen würde. Weil ich ja nicht mehr davon leben muß.
Oder ?
 
Gut,

dann melde ich mich noch mal kurz zu Wort: Einstiegsgehalt für einen Maschinenbau Ing. kann hoch liegen, muss es aber nicht. Das fängt bei ca. 32000 Brutto an und geht bis knapp 50000 hoch. Da musst du aber schon mehr als Glück haben. An die 40000 sind realistisch. Das sind knapp 3300 im Monat. Kommen vielleicht 2000€ raus. Und dafür habe ich lange studiert, viel gelernt und trage eine Menge Verantwortung.
Ich stelle mich mal arrogant hin und sage, dass der Musiker da nicht so viel Verantwortung trägt, oder?

Ich finde BumTacs Meinung da vollkommen verständlich. Die Frage ist dann wirklich: Wer hält sich im falschen Gelände auf? Ich der Hobbymusiker oder der Pro?

Mal abgesehen davon, jammern ja nicht nur die Musiker, sondern es ist doch in den meisten Branchen so, dass keiner mehr wirklich zahlen will und dadurch geht die ganze "kacke" los. Es ist einfach weniger Geld vorhanden und dadurch kommt auch weniger an anderen Stellen an und dann dreht sich das ganze.

Halten wir mal fest, dass ich der Meinung bin ein Musiker sollte gut bezahlt werden und darf auch arrogant einen Auftrag ablehnen. Aber muss mir eben mehr bieten als der Hobbymensch. Im Handwerk bekomme ich beim gelernten eine Garantie und wenn es schlecht ist oder wieder defekt ist, kann ich mich da drauf berufen. Wenn mein Kumpel das macht, der es besser kann, hält es vielleicht immer, aber wenn doch was passiert, haben wir beide schlechten Karten. Das Problem hat der Musiker eben nicht.
 
Es ist einfach weniger Geld vorhanden und dadurch kommt auch weniger an anderen Stellen an und dann dreht sich das ganze.

Das würde ich so nicht unterschreiben wollen. Es ist sehr wohl Geld vorhanden, nur horten das mittlerweile immer weniger Leute. Unsere Politikerdarsteller sind eigentlich nur noch gut darin, uns etwas von großen Krisen zu erzählen und das gemeine Volk möglichst dumm zu halten, damit es nicht zu vielen auffällt.
Anders kann ich mir so manches was sich (nicht nur!) hier (in DE) abspielt nicht erklären.
Geld das sich nicht im Umlauf befindet ist nicht sonderlich viel wert. Und die, die es haben, nutzen genau diesen Umstand um die, die eh schon relativ wenig davon haben noch ärmer zu machen, damit sie ihr Maul halten. Nennt sich Kapitalismus und funktioniert dummerweise ziemlich gut :-/

Gut, ich schweife ab. Anyway: Es wäre durchaus Geld da, nur mag es kaum jemand ausgeben.
 
Stimme ich dir zu: Die falschen Leute haben es vermutlich.
 
Die Rechnung versteh ich nicht so ganz..
Mit Auf- und Abbau und Fahrzeit, sollte man ohne Staus auch in unter 8h dabei wegkommen.

In diesem Falle (private Feier) hätte es so ausgesehen:

15:00 Einladen
15:30 - 17:30 Komplizierte Anfahrt ohne Autobahnen
bis 19:00 Aufbau und Soundcheck
19:00 bis 21:30: Gästebegrüßung, Buffet, Vorführungen der Feiergäste
21:30 bis 1:30 Band spielt
1:30 bis 2:30 Abbau und Verladen
bis 4:30 Rückfahrt
bis 4:45 Ausladen

Macht rund 14 Stunden und nicht 8.


... sind nur ein Teil der Fahrtkosten. Defintiv kilometerabhängig sind auch Wartung, Ölwechsel, Bereifung. Wer sich diese Kosten schönredet/unterschlägt, belügt sich selbst. Alles unter 20 Cent/KM ist eindeutig Selbstbetrug.
 
puh
viel neues und es gibt eigentlich eine ganze menge punkte, auf die ich gerne eingehen würde - würde wohl den rahmen sprengen und ist wohl auch nicht nötig.
vorweg folgendes:
in meinen augen wurde tatsächlich viel sinnvolles und vernünftiges gepostet aber es gibt auch einige meinungen und rechnungen, die aus meiner perspektive nur wenig mit der realität zu tun haben.

was ich für mich bisher herausgefunden habe ist, dass es keine allgemeingültigen regeln gibt - nichtmal für einen selbst.
ich meine es gibt einfach nur aktuelle umstände, durch die man für sich gerade passende regeln finden kann und sollte.
wenn man "glück hat" etablieren sich diese persönlichen umstände, sodass man zumindest für einen gewissen zeitraum nach den gleichen regeln "spielen" kann.

wie schon an verschiedenen stellen erwähnt lebe ich von und in der musik.
ich denke das sinnvollste für dieses thema bzw für das thema zu dem sich dieser strang inzwischen entwickelt hat (dass im übrigen durchaus interessant ist)ist dem bsp von toeti, bell etc zu folgen und mehr oder weniger offen über die persöniche situation zu schreiben.
dadurch haben andere gelegenheit echte beispiele nachzulesen und es ist von vornerein klar, dass es nicht um eine allgemeingültigkeit geht.

ich bin teil einer sehr gut funktionierenden show-band.
diese band funktioniert deshalb so gut weil sie zum einen schon seit vielen jahren existiert und zum anderen weil sie professionell arbeitet auch wenn nur die hälfte der musiker ausschließlich von der musik lebt.
ich glaube es ist nicht notwendig auf die struktur im detail einzugehen aber soviel sei gesagt: am erfolg dieser band arbeiten alle zusammen jeden monat rund 1000 stunden (8 Leute)
klar "müssen" wir deshalb zu den teureren bands gehören, sonst würde sich das ganze nicht lohnen - im umkehrschluss ist es aber ganz klar so, dass wir nur dadurch, dass diese arbeit geleistet wird zu den teureren bands gehören können. pro jahr machen wir einen 6stelligen umsatz
aber wie gesagt ich will lieber auf die persönliche situation eingehen.

-diese showband ist mein hauptarbeitsbereich. ich muss - so wie jedes andere mitglied auch - uneingeschränkt zur verfügung stehen. keine ausnahmen
dafür kenne ich den arbeitsaufwand ca 9 monate im voraus und weiß auch recht genau was die band für mich abwirft.
von der gage abziehen muss ich die fahrtkosten und die abschreibung meines persönlichen equipment.
zum thema fahrtkosten, weil es auch angesprochen wurde: nur sprit würde ich mit 15cent/km berechnen -ist aber unsinnig, da fahrtkosten damit nicht abgedeckt werden. ich halte mich also da an vorgaben und rechne übliche 30cent/km.
durch die anfallenden kilometer pro jahr zahle ich privat für mein auto faktisch nichts, weil abnutzung steuer versicherung etc über die kilometerpauschale die private nutzung rein rechnerisch mit abgedeckt ist.
mein instrumentarium etc schreibe ich mit 20€ pro auftritt ab - über drei jahre.
ich komme so auf persönliche kosten von etwa 100€ pro auftritt. um anlage und proberaummiete und alles andere muss ich mich nicht kümmern, weil das nicht zusätzlich von der gage abgezogen wird. will heißen: das was mir am ende des monats gezahlt wird ist tatsächlich mein verdienst und ich muss nur meine wirklichen persönlichen kosten abziehen - der rest interessiert mich wenig bis gar nicht.
über den daumen bringt mir die band etwa 600 euro pro monat. das hört sich auf den ersten blick wenig an (auch für mich) weil da am ende nur 5€ pro stunde herauskommen
allerdings ist in meiner rechnung mein auto, sprit und equipment und alles andere was anfällt bereits abgedeckt und ich bezahle (sozusagen mir selbst) jede einzelne arbeitsstunde.
mein auto beladen genauso wie jede fahrtstunde, wie jede übestunde , probestunde, organisation, kommunikation mit den anderen. kurz und gut alles was mit der band zu tun hat.
ich rechne mir das deshalb so aus, weil ich keine lust habe mich selbst zu bescheissen und in dieser hinsicht auf transparenz und harte fakten stehe.

- mein zweit wichtigstes einkommen ist eine band, die nicht proben muss, keinen strom benötigt und günstigeres equipment verwendet.
insgesamt viel weniger aufwand drumherum aber auch weniger gesamtumsatz, weniger gigs und was wichtig ist geringere kosten.
wenn ich hier eine kosten nutzen rechnung aufstelle - also wieder fahrtkosten, equipmentabschreibung benötigte zeit
bringt mir diese gruppe 350€ bei 15-20 arbeitsstunden im monat. halten wir es einfach und sagen 20€ pro stunde.
(an dieser stelle könnte man einwänden, dass ich mich auf diese band konzentrieren sollte - das macht aber insgesamt finanziell keinen sinn)

-an dritter stelle steht mein musikalisches wirken bei gottesdiensten und anderen kirchlichen festivitäten.
über das jahr gerechnet und im durchschnitt bringt mir das 50€ pro arbeitsstunde - monatlich 150€

-dann gebe ich regelmäßig training in zwei sportvereinen und unterrichte zwei schüler.
wieder im durchschnitt gerechnet 20€ pro stunde die mir bleiben - bringt monatlich 400€

160 stunden also pro Monat für 1500€

die zeit, die ich bandunbezogen übe oder mir dinge aneigne fallen für mich unter personalentwicklung und sind investitionen in die zukunft, die ich nicht extra mit einrechne.
 
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Wir nehmen keine Gigs unter einem bestimmten Limit an. Wir haben nicht das Ziel mehr als 10 Gigs im Jahr zu spielen, von daher nehmen wir uns die Aroganz des Absagens einfach mal heraus. Ich habe für solche Ausbeuter-Veranstalter jedenfalls kein Verständnis und werde dies in Zukunft auch nicht haben. :nix:
Wenn das für euch so okay ist, kann man überhaupt nichts dagegen sagen. Ich für meinen Teil bin mit solchen Aussagen etwas vorsichtiger. Es hat immer Ausnahmen gegen. Z.B. wenn ein "unterbezahlter" Gig logistisch gut auf dem Weg lag, wenn das ein Gig ist "um Türen zu öffnen", etc
Oder wenn es einfach ein Gig, der Spaß macht. Ich habe einen solchen Gig letztens noch gehabt. Nicht eine Minute möchte ich davon missen. Hätte ich mich anfangs da hingestellt und gesagt ich spiele nicht unter Summe X, hätte ich mich selbt um ein wunderschönes Erlebnis gebracht.

Und selbst ich mit meiner nicht-professionellen Covertruppe und vielleicht 6-8 Gigs im Jahr spiele selten für Gagen unterhalb der hier schon häufig genannten 1200 Euro, zumeist eher darüber.
Da wäre es schon interessant zu wissen, wieviele Leute ihr seid, was für eine Gegend das ist, und ob ihr mit eurer eigenen Anlage unterwegs seid.
Um es nochmalig deutlich zu machen: Ich wehre mich entschieden gegen den Vorwurf, dass Amateurbands den Profi´s die Gagen kaputtmachen. Das schaffen die Profi´s mühelos selber, indem Sie sich heulend und klagend in Ihren Erdlöchern vergraben. Einfach nur hinstellen und sagen: Ich bin Profi, also bezahl mich auch entsprechend, ist aber deutlich zu wenig. Beleidigt sein, wenn die Amateure Euch einen job "weggenommen" haben erst Recht, dann hat entweder Euer Konzept oder Programm nicht überzeugt oder Ihr habt die falsche Zielgruppe gewählt - das ist dann aber nicht der Fehler des Amateurs, sondern eine Fehleinschätzung Eurerseits.
Natürlich drücken die Amatuerbands die Gagen nach unten. Da kannst Du Dich soviel wehren wie Du willst. Auch die Profis unterbieten sich gegenseitig. Wir leben hier in einer freien Marktwirtschaft, und die Gesetze gelten genauso für Musiker. Leider ist der Musiker oft alles andere als ein guter Geschäftsmann. Ich beobachte das immer wieder. Es kann sich aber nun mal nicht jeder einen eigenen Manager leisten, der alles für einen regelt.
was ich für mich bisher herausgefunden habe ist, dass es keine allgemeingültigen regeln gibt - nichtmal für einen selbst.
ich meine es gibt einfach nur aktuelle umstände, durch die man für sich gerade passende regeln finden kann und sollte.
wenn man "glück hat" etablieren sich diese persönlichen umstände, sodass man zumindest für einen gewissen zeitraum nach den gleichen regeln "spielen" kann.
Das ist eine super Zusammenfassung :great:
 
Ich sag's auch in diesem Thread gerne noch mal: Wenn der Veranstalter nur IRGENDEINE Band sucht, gehen die Gagen in den Keller. Wenn der Veranstalter EUCH und niemand anderen haben möchte, wird auch die Gage stimmen. Also sorgt dafür, dass die Nachfrage nach EURER Band steigt.

Dazu sei auch hierauf verwiesen: Anderer Thread, gleiche Diskussion
 
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Hi,

ich habe gerade nach Tariflöhnen gegoogelt. Ein Techniker verdient im schnitt 20,5 Euro brutto die Stunde.

Das ist ein Job, den fast jeder (wenn er nicht ganz blöd ist) innerhalb von 3 Jahren Lehrzeit erlernen kann.

Falsch!
Techniker ist eine geschützte Berufsbezeichnung. Voraussetzungen: technische Ausbildung, also Gesellenbrief +1jährige Berufserfahrung (macht schonmal min. 4-4,5 Jahre). Danach die 2jährige Fachschule Technik. Du benötigst also min6-6,5 jahre um diese Berufsbezeichnung tragen zu dürfen, wenn Du denn die Prüfung bestehst ;)
 

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