Was verlangen Coverbands in eurer Region pro Abend ca.?

50€ pro Person für eine Hochzeit?
Da ist meine Putzfrau ja teurer :)

Tja. Ich nehme an, das ist kein Stundenpreis, sondern dafür wird vier, fünf, sechs Stunden gespielt :(
Nennt sich in anderen Branchen auch Preisdumping. Und solche "Gagen" sind der Hauptgrund, warum der Markt dermaßen eingebrochen ist, daß es sich für diejenigen, die von Musik leben wollen bzw. müssen, kaum noch lohnt, vor die Tür zu gehen.
Auch bei uns spielen komplette Bands mittlerweile eine Hochzeit für 200, 300 Euro.
Das sollte eigentlich die Mindestgage für eine Person sein.
 
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Nennt sich in anderen Branchen auch Preisdumping.
Musiker haben da noch ein weiteres Problem. Menschen die Klos putzen müssen zwar auch unter Preisdumping leiden, aber haben nicht das Problem dass viele andere hobbymäßig Klos putzen und für eine reine Aufwandsentschädigung auf großen Veranstaltungen tätig werden nur um mal ganz besonders gut besuchte Klos geputzt zu haben.
Ich hab in meinem Leben schon oft für Umme gespielt, wenn es darum ging hinterher aufzuräumen oder die PA wieder zu verladen hab ich schon als Schüler auf einen ordentlichen Stundensatz bestanden.

Ich kann mir schon vorstellen dass das für Leute wie dich die davon ihre Miete zahlen müssen ziemlich bitter ist. Andererseits ist das doch sicher auch der Grund warum du beruflich Musik machst, oder?
 
Ich bin ja schon seeehr lange dabei - kenne also noch die guten alten Zeiten, als man von Covermusik tatsächlich leben konnte. Beruflich möchte ich es mittlerweile allerdings nicht mehr machen, aus o.g. Grund - die Preise sind kaputt gemacht worden und werden sich auch nicht mehr erholen. Ich hab natürlich auch als Nicht-Profi bzw. Semiprofi angefangen, aber im Cover/Gala/Top40/Eventbereich hat es solche miserablen "Entlohnungen" damals trotzdem nicht gegeben.
Es gibt aber noch etwas, das mich fast mehr schockt als das Preisdumping: wir proben, arrangieren die Songs, alles ist handgemacht, die Bandkollegen sind meistens studierte Musiker mit langer Ausbildung, nix Midifile, nix Autotune - aber der musikalische Geschmack des Durchschnittsbürgers verroht immer mehr.
Wozu also die Plackerei ?
Kleines Beispiel: eine der letzten Hochzeiten, ist nicht lange her. Wir sind explizit als Jazz/Dinnermusic/Loungeband engagiert. Ich sage das auch immer extra dazu, damit keine Mißverständnisse entstehen: "Wenn Sie eher Radiocharts oder Schlager haben wollen, sind wir nicht die richtige Band". Und was passiert ? Im dritten set kommen schon die ersten Leute und wollen, daß wir "Sierra Madre del Sur" und "Ein Stern" spielen !! Der DJ legt es dann später auf und die Leute gehen ab wie Raketen *kotz*
Weiteres Beispiel: Engagement auf einer Firmenfeier. Ungelogen: wir spielen gerade "Dancing cheek to cheek", da kommt der Cheffe und raunzt uns an, wir sollen doch mal einen Swing spielen :eek:
(Er wollte, wie sich dann herausstellte, Rock around the clock).
Und das passiert immer öfter.
Da vergeht´s einem doch.
Was hat das alles für einen Sinn ? Ich bin nicht mehr so scharf auf die Bühne, daß ich für 50 Euro meine Stimme ruiniere. Abgesehen davon, daß Putzengehen lukrativer wäre ! Aber vielen Leuten macht es einfach Spaß, zu spielen, das Geld ist egal, weil sie das sowieso nur hobbymäßig betreiben. Und wenn die Band Mist ist - das Publikum merkt eh keinen Unterschied mehr. Ja, das ist bitter, aber nicht zu ändern.
Ich meine das nicht mal abwertend, aber ich hab wirklich schon grottenschlechte Bands gehört - und dem Publikum war es egal, Hauptsache Krach, Hauptsache Party.
Man kann es den Bands ja nicht verbieten und auch nicht verdenken, es gibt auch keine Musikergewerkschaft, die die Gagen regeln könnte, das Angebot übersteigt die Nachfrage bei weitem, es ist also ein Markt im freien Fall.
 
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Uns ist auch klar das 50 Euro/Person eigendlich viel zu wenig ist, aber wie oben schon erwähnt machen wir das alles wirklich nur noch zu Spaß.
Alle von uns haben einen mehr oder weniger gut bezahlten Beruf, also brauchen wir das Geld nicht wirklich. Die Anlage haben wir noch aus früheren Tagen, so dass wir daher hier auch keine Unkosten mehr haben.

Ich sehe das eher auch von einer anderen Seite. Wenn man mit seinem Hobby anderen auch noch eine Freude machen kann ist das doch super.
Nicht vergessen sollen wir auch die unzähligen Musiker die in diversen Musikvereinen oft Jahrzentelang Musik machen. Einmal die Woche Probe und auch oft unzählige Auftritte. Die bekommen in der Regel außer einem Weihnachtsessen und einem bezahlten Jahresausflug auch keine Gage.

Ich gönne wirklich jedem seine Gage, aber bitte laßt es auch noch Musiker geben die einfach nur Lust haben zu Proben und ab und zu auch noch Live zu spielen ohne dass das Geld im Mittelpunkt steht.
 
Uns ist auch klar das 50 Euro/Person eigendlich viel zu wenig ist, aber wie oben schon erwähnt machen wir das alles wirklich nur noch zu Spaß.
Alle von uns haben einen mehr oder weniger gut bezahlten Beruf, also brauchen wir das Geld nicht wirklich. Die Anlage haben wir noch aus früheren Tagen, so dass wir daher hier auch keine Unkosten mehr haben.

Ich sehe das eher auch von einer anderen Seite. Wenn man mit seinem Hobby anderen auch noch eine Freude machen kann ist das doch super.
Nicht vergessen sollen wir auch die unzähligen Musiker die in diversen Musikvereinen oft Jahrzentelang Musik machen. Einmal die Woche Probe und auch oft unzählige Auftritte. Die bekommen in der Regel außer einem Weihnachtsessen und einem bezahlten Jahresausflug auch keine Gage.

Ich gönne wirklich jedem seine Gage, aber bitte laßt es auch noch Musiker geben die einfach nur Lust haben zu Proben und ab und zu auch noch Live zu spielen ohne dass das Geld im Mittelpunkt steht.

Sag ich ja...
und wenn das so weitergeht, wird es bald nur noch solche geben.
 
Ich gönne wirklich jedem seine Gage, aber bitte laßt es auch noch Musiker geben die einfach nur Lust haben zu Proben und ab und zu auch noch Live zu spielen ohne dass das Geld im Mittelpunkt steht.

Ja und wenn ihr wass könnt:confused:, dann nehmt doch nen angemessenen Preis und macht nicht nur die Preise kaputt!!!
Qualität hat schon immer einen angemessenen Preis gekostet und wenn ihr den Preis nicht nehmt, dann:confused::gruebel::bad:
 
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Das Puplikum kann sehr wohl zw. Live und Playback oder Midi unterscheiden, Bühnenshow gibts bei uns nicht Nein wir machen Musik und wollen das ganze drum rum gar nicht..

Falsch. Das Publikum hat heute garkeine Ahnung mehr, was handgemacht ist und was aus der Konserve kommt.
Willst du Geld verdienen, dann mach ne 2 Mann-band mit dir und nem anderen Statisten, spiele alles von midifiles
und zocke die Zeit ab. Gibt genügend, die das so machen und kaum jemanden fällt auf, daß z.B. der Keyboarder garnicht
alles mit den Fingern spielen kann, was da klanglich passiert. Interessiert keine Sau!

Ein Schlagzeuger (Bekannter von mir) wurde in so ner Band mal als Gitarrist angeheuert. Er hat erst nach ner halben
Stunde gemerkt, daß keiner von den anderen live spielt, nicht mal die Sänger.

Ich seh das ganz ähnlich wie Bell. Die Leute heute haben keine Ahnung mehr, welche Musik überhaupt was ist und
können auch kaum unterscheiden, was tatsächlich noch gespielt wird.

Zum Thema Bühnenshow: genau das wird unterschätzt! Man ist nicht nur Musiker, man ist Entertainer.
Das hat zunächst mit Pyro-Effekten nichts zu tun. Man kann natürlich wie fünf Ölgözten introvertiert auf der
Bühne seine Lieder spielen, aber wen interessiert das, mal ehrlich?

Heute kann man nur noch für n Taschengeld Musik machen.
Geld verdienen?? No go. Dann nur mit midi. Und manchmal denke ich, die Leute haben es nicht besser verdient..

Das was an Geld für Musik bezahlt wird, ist nur der Spiegel, wie hoch der Stellenwert von Musik in unserer Gesellschaft ist.


cheers, fiddle
 
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Falsch. Das Publikum hat heute garkeine Ahnung mehr, was handgemacht ist und was aus der Konserve kommt.
Das ist ein absoluter Trugschluss.

Das Gegenteil ist der Fall. Sogar so weit dass alle die einen gewissen Anspruch haben die typischen Massenveranstaltungen wo die Coverband ihre Show abzieht meiden und auf Konzerte gehen die ihrem Geschmack entsprechen. Und so bleibt halt der Rest übrig die einfach nur Partymucke haben wollen.

Also, ich glaube gerne dass viele Band genau so denken wie du es beschreibst, dass das Publikum das eh nicht zu würdigen weiß. Aber dementsprechend hingekotzt ist dann auch die Musik und sowas weiß ich dann als Zuhörer in der Tat nicht zu würden.



Es ist irgendwo ein Teufelskreis. Auf die typischen Hochzeitspartys bekommt man mich nur wenn man mir die Pistole an den Kopf hält, unter anderen wegen der grauseligen Drecksmusik die da normalerweise gespielt wird. Ich wäre allerdings jemand der bei der Gelegenheit niederknien würde wenn Bell* mit Band da auftreten würde - aber ich bin ja schon von Anfang an nicht dabei weil ich den Midi-Alleinunterhalter erwartet habe. Übrig bleiben die die dann die Jazzband dazu nötigen doch mal einen Schlager zu spielen...
 
Da verstehst du mich leicht falsch.

Coverband heißt für mich nicht automatisch: schlecht gespielt
Ich hab da schon ziemlich gute Jungs und Mädels erleben dürfen, die waren fantastisch.

Kürzlich hab ich dann wieder mal das Gegenteil davon (also die schlechte Tanzmukke) hören müssen.

Diese midi-Dinger können auch ziemlich gut klingen und wenn man da kein geschultes Ohr
für sowas hat, dann erkennt ein Nicht-Musiker das nicht. Da bin ich mir ziemlich sicher.

Ich muß zugeben, daß ich bei manchen unserer Konzerte den Eidruck hatte, daß wir ebensogut ne
CD hätten auflegen können und dann fragt man sich schon mal, wozu man den ganzen Krempel
reinträgt, aufbaut und sich dann noch die Finger verbiegt..
Aber genau das denken sich halt auch n paar von diesen voll-midifizierten Tanz-Joschkels.
Naja, das Thema country-mukke ist für mich am Ende des Jahres eh erledigt. Dampf draußen.

Jetzt geht die Energie voll in die härtere Mukke. Da ist, in der Tat, etwas aufmerksameres Publikum
von vorneherein da. Macht einfach mehr Spaß, wenn man mitbekommt, daß es honoriert wird, wenn
man alles gibt.

200 pro Nase?? Das hatt ich schon ne Weile nicht mehr..
Puztfrauengehalt und drunter ist normal. Wenn man eigene Musik macht, liegt man sogar noch tiefer :D
Mit der countryband haben wir vor 1,5 Jahren beschlossen, keine looser-gigs mehr anzunehmen und eine
untere Fixmarke von 1200 Euro zu setzen. Wir karren unsere eigene PA durch die Gegend.
Außnahmen sind gigs, die wir als live-Probe nutzen z.B. nach der langen Winterpause/Probenphase.


cheers, fiddle
 
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@MattiasT: ja, die Konzerte....
natürlich geben wir gern Konzerte. Was gibt es Schöneres als ein Konzert, wo interessierte Jazzfans sogar hingehen, um Dir zuzuhören! Nur sind wir da leider wieder bei den Gagen. Wobei ich vollkommen verstehe, daß der Besitzer eines kleinen Clubs nicht mal eben 1000 Euro hinblättern kann. Wir spielen da also für lau, weil man in Clubs immer schon für lau gespielt hat, da zählen andere Dinge. Seinen Lebensunterhalt hat man mit Events verdient. Und die sind lang und anstrengend, sie sind eine Dienstleistung, möglichst perfekt dargeboten, das sollte honoriert werden. Wird es aber nicht (mehr). Ein Teufelskreis !
 
Ich denke denke, dass man die Aussage, dass das Publikum nicht merkt, ob die Band mit Midifiles arbeitet, nicht pauschalieren kann. Den meisten Leuten aus dem Publikum wird es ziemlich egal sein. Das war übrigens schon zur Hitparaden-Zeiten so. Die Bands, die Midifils nutzen - "spielen" ja meist auf den dementsprechenden "Festen". Und bei diesen Festen geht es dem Publikum darum sich selbst abzufeiern und nicht die Band. Als Musiker muss man sich darüber klarwerden, ob man diesen Zirkus (nicht abwertend) gemeint) mitmacht oder nicht. Ich kenne einige Kollegen die so auf diese Weise arbeiten und damit eine Menge Geld verdienen. Allerdings habe ich auch schon gehört und mitgekriegt, dass Midifiles abgerauscht sind. Dann ist Hägen im Schacht :D

Mit meiner "Herzensband" verdiene ich nichts. Wenn´s gut läuft mal ein Fuffi ;) Aber es macht total Spaß. (Ist ´ne Blues/Soulband) Mit den anderen Bands verdiene ich gut. Da ziehe ich meinen Spaß aus anderen Sachen. Und ich glaube das ist das Entscheidende. Wenn man dem Musiker auf der Bühne ansieht, dass es ihm Freude macht da oben zu stehen, dann ist das die halbe Miete. Das war schon früher so und ist heute noch genauso.

Die Gagenhöhe ist mit den Jahren zurückgegangen. Gründe dafür sind hier schon mehrfach genannt worden. Nichtsdetotrotz gibt es noch die "fetten Schnitten". An diese ranzukommen wird aber immer schwieriger. Man muss sich auch fragen und man das will und ob man das leisten kann. Es ist ein Unterschied mit einer Coverband in Wohlfühlklamotten in einer Kneipe `Sexy´ rauszupowern oder auf einer Gala im dementsprechenden Dress `Smooth Operator´ zu spielen.

Was die Qualität der Coverbands angeht ist auch schon viel geschrieben worden. Ich kenne Bands mit furchtbaren Sängern, die es aber verstehen das Publikum über Stunden gut zu unterhalten. Das ist auch eine Kunst! Auch das hat es schon immer gegeben. Das Publikum spürt aber sehr genau, ob das eine "aufgesetzte" Show ist, oder nicht.

Die angesprochene "Fixmarke" von fiddle gibt es bei einigen Bands. Allerdings werden auch da immer Ausnahmen gemacht. Es gibt einfach Gigs, die man annehmen muss, weil z.B. Folgegigs zu erwarten sind, oder der Gig logistisch gut zwischen 2 anderen Gigs liegt, etc. Ich kenne keine Band, die stur an dieser Fixmarke festhält. Ich kenne auch kaum einen Musiker, der sagt unter Betrag XY spiele ich nicht. Gerade heutzutage ist man froh überhaupt spielen zu können. Und da ist man auch eher bereit viele "kleine Schnitten" mitzunehmen wenn die "größeren" immer rarer werden. Und es stimmt:
Es ist ein Teufelskreis.
 
Ich will nicht unken oder Streit anfangen, aber... einigen von Euch würde in meiner Firma keinen Job anbieten, so negativ und schwarzsehend Ihr Euch gebt.
Bei allem Verständnis für die Profi´s unter den Musikern - da hat es in den letzten Jahren zweifelsfrei derbe Einschnitte gegeben - man sollte vielleicht mal eine andere Sichtweise zulassen.
In jedem Marktsegment gibt es Zeiten, in denen sich der Markt "wie von Geisterhand" selbst neu sortiert und reguliert. Man erinnere sich mal an die IT Blase, die Anfang des Jahrtausend unter großem Getöse gecrasht ist und unzählige Firmen ins wirtschaftliche Nirvana geschossen hat. Und das war auch gut so, denn in den Jahren zuvor hat sich die IT Welt wie eine mondäne Luxusdirne verhalten, abstruse Gehälter bezahlt, irrwitzige Ideen als bahnbrechend vermarktet und den Eindruck eines unbesiegbaren Monsters aufgebaut. Dann hats ordentlich geknallt und alles hat sich wieder in leidlich vernünftige Bahnen reguliert. Aber... die wirklich Guten haben nicht nur überlebt, sie sind sogar gestärkt aus der Krise hervorgegangen!
Wenn man sich als Musiker ewig in den guten alten Zeiten bewegt, darf man sich nicht wundern, wenn in den aktuellen nichts geht. Dann sollte man vielleicht sein Konzept überdenken oder sich gar mal völlig neu erfinden. Dieses Gejammer ist ja nicht zu ertragen. Wer was kann und mit offenen Augen und Ohren in seinem Markt unterwegs ist, wird auch Erfolg haben. Mein Nachbar ist Profimukker, der ist unterwegs wie die Hölle und verdient hervorragend dabei.
Und selbst ich mit meiner nicht-professionellen Covertruppe und vielleicht 6-8 Gigs im Jahr spiele selten für Gagen unterhalb der hier schon häufig genannten 1200 Euro, zumeist eher darüber.

Um es nochmalig deutlich zu machen: Ich wehre mich entschieden gegen den Vorwurf, dass Amateurbands den Profi´s die Gagen kaputtmachen. Das schaffen die Profi´s mühelos selber, indem Sie sich heulend und klagend in Ihren Erdlöchern vergraben. Einfach nur hinstellen und sagen: Ich bin Profi, also bezahl mich auch entsprechend, ist aber deutlich zu wenig. Beleidigt sein, wenn die Amateure Euch einen job "weggenommen" haben erst Recht, dann hat entweder Euer Konzept oder Programm nicht überzeugt oder Ihr habt die falsche Zielgruppe gewählt - das ist dann aber nicht der Fehler des Amateurs, sondern eine Fehleinschätzung Eurerseits.

Wie gesagt, das ist nicht beleidigend gemeint, aber vielleicht rüttelt es Euch ja mal ein bisschen durch.
 
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Ich kenne keine Band, die stur an dieser Fixmarke festhält. Ich kenne auch kaum einen Musiker, der sagt unter Betrag XY spiele ich nicht. Gerade heutzutage ist man froh überhaupt spielen zu können.

Da muss ich mal eingreifen. Ich finde es eine Frechheit und zugleich abwertend für die Musikerkollegen unter uns, wenn der liebe Veranstalter, der ja überhaupt keine Kohle hat *Ironie aus*, für 6 Musiker mit lächerlichen 400.- Gage ohne Verkostung ankommt. Und das ist kein Einzelfall. Das ist dann meist die Sorte Veranstalter, der es noch nicht einmal schafft eine Bühne in sein Zelt zu stellen.
Wir nehmen keine Gigs unter einem bestimmten Limit an. Wir haben nicht das Ziel mehr als 10 Gigs im Jahr zu spielen, von daher nehmen wir uns die Aroganz des Absagens einfach mal heraus. Ich habe für solche Ausbeuter-Veranstalter jedenfalls kein Verständnis und werde dies in Zukunft auch nicht haben. :nix:
 
Und selbst ich mit meiner nicht-professionellen Covertruppe und vielleicht 6-8 Gigs im Jahr spiele selten für Gagen unterhalb der hier schon häufig genannten 1200 Euro, zumeist eher darüber.

In welcher Gegend dieses komischen Landes ist das denn der Fall? Hier in der Ecke ist das kaum zu bekommen, wenn man nicht gerade Tanzmucke macht und regelmäßig die Schützenfeste der Region bekommt.
Clubs und Pubs zahlen solche Gagen selbst für eine 6-köpfige Band + Tonmann und Technik nicht. Wie auch, wenn das übliche Publikum hier schon bei 3,- EUR Eintritt meckert?


Ich wehre mich entschieden gegen den Vorwurf, dass Amateurbands den Profi´s die Gagen kaputtmachen.

Das tun sie aber in vielen Fällen doch. Einfach dadurch, dass sie nicht auf die Kohle angewiesen sind und deshalb bei Gagenverhandlungen oftmals die Nase vorn haben.
Ich kenne genügend Hobbybands, die qualitativ durchaus gut sind. Bis auf wenige Ausnahmen spielen die nahezu alle für'n Appel und'n Ei, weil sie es sich eben leisten können.
Die meisten Leute (inkl. Veranstalter) können den Unterschied eh nicht ausmachen, ob der Gitarrero nun Profi oder Hobbyist ist, solange Summer of 69 und Sweet home Alabama leidlich erkennbar dargeboten werden. Bei für den Laien offenbar gleicher Qualität ist es nur logisch, dass man der Kapelle für 500,- pro Abend den Vorzug gibt. Davon kann eine 4-6 Mann Kapelle aus Profis aber definitiv nicht leben.

Gäbe es Leute die hobbymäßig Waschmaschinen reparieren, sei Dir sicher, sie würden die meisten Jobs machen - einfach weil sie bei annähernd gleicher Arbeitsqualität (Maschine wäscht wieder) deutlichst billiger sind.
 
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Gäbe es Leute die hobbymäßig Waschmaschinen reparieren, sei Dir sicher, sie würden die meisten Jobs machen - einfach weil sie bei annähernd gleicher Arbeitsqualität (Maschine wäscht wieder) deutlichst billiger sind.
Es hat allerdings einen Grund warum man lieber 60+ Euro die Stunde für einen Fachmann bezahlt als dass irgendein Hobbykrauter einem die Wohnung überflutet.
Der Nachbarsjunge schraubt einem sicher für einen 5er die Stunde an der Technik rum. Der Profi ist nur signifikant besser.


Übertragen: Von einer Profiband kann man doch erwarten dass sie einige Größenordnungen besser ist als die Hobbykapelle. Wenn sie es nicht ist, sind dann nicht sogar die niedrigen Gagen irgendwo gerechtfertigt?
 
Hi,

der Unterschied ist :
wenn ich jeamnden die Fassade des Hauses streiche, mir dafür 15 Euro die Stunde zahlen lasse, das nicht beim Finanzamt angebe und sage "malen ist mein Hobby", keine Krankenkasse und Rentenbeiträge davon abdrücke dann kriege ich gewaltig einen aufs Dach. Stichwort Schwarzarbeit. Vorallem wenn ich das 20mal im Jahr mache.

Mach ich bei jemanden´s Strassenfest Musik, kassier da 15 Euro die Stunde (den abend nen 50,-er ) sag das ist mein Hobby, ist es ok. Wo ist da bitte die Logik ??????

Es ist halt so, das jeder Musik machen darf (was ja prinzipell auch absolut richtig ist!) aber nicht jeder ein Handwerk ausüben darf. Das ist Protektionismus par exellence. (oder Freiheit der Künste, mal positiv formuliert). Ein fairer Wettbewerb ist so nicht möglich.

Aber das gejammer bringt natürlich auch nur bedingt was. Wir Profis müssen einfach besser sein, als die Amateure und ganz "arrogant" behaupte ich mal, schaffen wir das auch.

Der ein oder andere Auftrag geht dann vielleicht verloren, dafür gibt es ja noch andere Betätigunsfelder als "summer of 69" an der Strassekerb.....

und jedes Publikum kriegt die Band die es verdient und die es bezahlt.

Gruss Mark
 
Es hat allerdings einen Grund warum man lieber 60+ Euro die Stunde für einen Fachmann bezahlt als dass irgendein Hobbykrauter einem die Wohnung überflutet.
Der Nachbarsjunge schraubt einem sicher für einen 5er die Stunde an der Technik rum. Der Profi ist nur signifikant besser.

Das ist vor allem eine Haftungs- und Ersatzteilfrage. Von einem Waschmaschinenservice erwarte ich als Kunde saubere und prompte Arbeit (ob das immer so ist sei mal dahingestellt, ich persönlich repariere meine WaMa selbst...) und vor allem eine Haftpflichtversicherung für den Fall der Fälle.
So ganz nebenbei gibt es da auch noch Handwerkskammer, IHK, Innung etc. - versuch Dich mal als ungelernter Hobbyist an Elektroinstallationen. Mag sein, dass Du das kannst. Vielleicht sogar besser als ein Elektrikergeselle. Aber ich würde meinen Hintern darauf verwetten, dass Du ganz arge Schwierigkeiten bekommst, sofern HWK und Innung davon Wind bekommen :p
Das Stichwort lautet "Sachkundenachweis".

Diesbezüglich stecke ich übrigens selbst in der Zwickmühle: Ich bin tontechnischer Autodidakt und verdiene trotzdem meine Brötchen damit, bin also Profi. Gäbe es eine Ausbildungspflicht bei Tonleuten, bliebe uns vielleicht einiges erspart, ich wäre aber erstmal arbeitslos...



Übertragen: Von einer Profiband kann man doch erwarten dass sie einige Größenordnungen besser ist als die Hobbykapelle. Wenn sie es nicht ist, sind dann nicht sogar die niedrigen Gagen irgendwo gerechtfertigt?

Absolut nicht. "Profi" bedeutet erstmal ausschließlich, dass jemand von der entsprechenden Tätigkeit lebt. Wie gut oder schlecht das Ergebnis ist, steht auf einem vollkommen anderen Blatt.
Beispiele gibt es haufenweise: Leute die Ihre Autos auseinanderbauen und Fehler finden, die kein KFZ-Meister gefunden hat und sie danach besser lackieren als manch gelernter Lackierer das könnte. Modellbauer, die mit viel Akribie und Liebe zum Detail wunderschöne Modelle in ihrer Freizeit bauen, wie es so kaum ein gelernter Modellbauer machen würde etc. pp.

So oder so: Als Freelancer (und dazu zähle ich jetzt Musiker einfach mal) sollte man mindestens 45,- EUR netto für eine produktive Arbeitsstunde haben, ansonsten lässt es sich davon eher schlecht leben.
Bei einer 40h-Woche wären das gut 7000,- EUR netto pro Monat, allerdings bleibt davon sooo viel dann auch wieder nicht übrig. Instrumente und Zubehör kosten Geld, dann noch Proberaummiete, Kranken-, Hausrat- und sonstige Versicherungen, Auto, Miete, Fresskram, Strom, Gas, Wasser - und das Finanzamt hält bei der Einkommensteuer ebenso die Hand auf wie die Frau beim Haushaltsgeld.

Ach und dann zeig mir mal den Musiker, der pro Woche 40 _bezahlte_ Stunden arbeitet. Das wären schon mal 8 Gigs á 5h reiner Spielzeit pro Woche. Verdammt, die hat nur 7 Tage...
Also nehmen wir mal 3 Gigs á 5h, sind schon mal 15. Fehlen noch 25. Die muß man dann wohl unterrichten - wobei da kaum mehr als 35,- EUR pro Stunde zu holen sind.
Rechnen wir mal zusammen:
Gigs: 15h x 45,- = 675,- EUR.
Unterricht: 25h x 35,- = 875,-
Macht in Summe pro Woche 1550,- netto, also etwa 6200,- EUR im Monat.

Jetzt hat der Gute 40h gearbeitet, aber noch keine Minute geübt. Passt also irgendwie auch nicht. Nehmen wir mal an, man müsste pro Woche noch 10h üben, was ich mal für realistisch halte. Und dann noch 5h Buchhaltung und Steuer machen.
Bleiben also nur noch 10h Unterricht pro Woche und damit 350,- EUR.
In Summe pro Monat etwa 4000,- EUR, also 48.000,- pro Jahr. Davon bleiben nach Abzug der Einkommensteuer noch 35.000,- übrig.
Davon ziehen wir noch ab:
Krankenversicherung: 3000,-
KFZ-Versicherungen: 1000,-
Sprit: 8400,- (60.000km pro Jahr geschätzt)
Bleiben noch 22.600,- EUR und wir haben weder gewohnt noch gegessen.

Miete: 5000,- (kleine Hütte)

Rest zum Essen, für Klamotten, Instrumente, Kabel, Noten, Unterrichtsmaterial, Heizung etc.: 17.600,- EUR. Pro Monat: ~1450,- EUR.

Alles natürlich grob überschlagen, aber bei voller Auslastung (die die wenigstens freiberuflichen Musiker haben werden). GVL und evtl. GEMA habe ich da jetzt mal rausgelassen, ebenso wie viele andere kleine und große Posten.
 
Die meisten Leute (inkl. Veranstalter) können den Unterschied eh nicht ausmachen, ob der Gitarrero nun Profi oder Hobbyist ist, solange Summer of 69 und Sweet home Alabama leidlich erkennbar dargeboten werden. Bei für den Laien offenbar gleicher Qualität ist es nur logisch, dass man der Kapelle für 500,- pro Abend den Vorzug gibt.

Damit beklagst du dann aber nicht den Status und die "Dumping"-Preise von Amateurbands, sondern mangelnde Sachkenntnis des Publikums/Veranstalters.
Das macht aus meiner Sicht aber wenig Sinn. Das Publikum und der Veranstalter sind, wie sie eben sind. Entweder passe ich als Band dazu, oder eben nicht.
Wenn es bei dir in der Gegend Amateurbands gibt, die eine Veranstaltung annähernd so schmeißen können, wie eine Profiband, ohne dass für Veranstalter und Publikum ein großartiger Unterschied wahrzunehmen ist..
Dann muss man sich als Profiband eben auch fragen, wo denn der Mehrwert liegt, den man selbst bietet, bzw ob die Veranstaltungen wo man teilnehmen möchte das Richtige sind, oder ob die Ausrichtung der Band haltbar ist.

Der Vorteil einer Profiband ist doch, dass man einfach viele Auftritte fahren, und ein viel größeres Repertoire bieten kann, und dann noch flexibel bei Liedwünschen etc ist.
Das sind doch Dinge die kaum eine Amateurband bieten kann. Ich kenn zumindest keine Amateurband, die 100 Stücke aktives Repertoire haben, und wo der Veranstalter sagen kann "Hey, ihr solltet nächste Woche auch Lied x,y und z spielen".
Und wenn sie es doch können, muss man sich als Profi halt wirklich fragen, was dann noch den Unterschied ausmacht, außer "ich muss davon leben".

Letztlich ist es eine Sache der Kalkulation. Dem Musiker entstehen ja erstmal Kosten, nämlich Anfahrt, Verschleiß am Equipment, Proberaumkosten etc.
Das kann aber von Band zu Band schon extrem variieren, und sagt dann noch lange nix über Profi oder nicht aus. Die Band die von München nach Flensburg anreisen muss, ist, logischerweise, teurer, als die Band die schon in Flensburg ist.

Deswegen, finde ich, machen solche Pauschalaussagen mit 1200€ und 500€ pro Abend wenig Sinn. Wie wäre es, wenn man diese Seite der Diskussion auf den "Gewinn pro Musiker pro Abend" hinführt, also das was wirklich übrig bleibt, nachdem alle Kosten die der Gig verursacht abgezogen sind.
Was braucht der Profi-Musiker da eurer Meinung nach? 50€? 100€? 150€? 200€?

EDIT: Dass hier nachts noch soviel los ist..

Rest zum Essen, für Klamotten, Instrumente, Kabel, Noten, Unterrichtsmaterial, Heizung etc.: 17.600,- EUR. Pro Monat: ~1450,- EUR.

Ganz ehrlich: Die hätte ich (und viele andere Leute denke ich auch) gerne.
1500€ nach Abzug aller Versicherungen, Mobilität (Auto), Wohnung etc.. was wär das für ein schönes Leben..
Gibt glaub ich genug Leute, die das nichtmal Brutto bekommen und davon Leben müssen..
 
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Absolut nicht. "Profi" bedeutet erstmal ausschließlich, dass jemand von der entsprechenden Tätigkeit lebt. Wie gut oder schlecht das Ergebnis ist, steht auf einem vollkommen anderen Blatt.
Weiß ich wohl, ich habs extra ein wenig provokant formuliert.

Ich wollte auf folgendes hinaus: Ein Musiker ist wenn er die Dienstleitung seiner Coverband verkauft erstmal Unternehmer. Wenn ich sonst einen Unternehmer mit irgendetwas beauftrage dann interessiert es mich einen Dreck wie er damit klar kommt, er bietet mir eine Leistung und ich kann die nehmen oder nicht, und wenn ich oder ein Freund mein Auto reparieren kann dann gehe ich halt nicht zur Werkstatt wenn die dafür sehr viel Geld haben wollen.
Wenn ein Profimusiker nicht mehr bieten kann als die Hobbytruppe von nebenan, dann ist das für ihn natürlich ein Problem, aber zu aller erst muss er sich dafür selbst die Schuld geben.

In anderen Berufen sind Profis einfach durch ihre Ausbildung von Hobbyisten weit abgehoben. Da mag zum Beispiel mal einen Bauarbeiter geben der in der Freizeit Mathegenie ist, aber für gewöhnlich graben solche Leute Versicherungsmathematikern nicht was Wasser ab.


Was hilft da das Jammern? Ich kann dieses "Die Amateure machen uns die Preise kaputt" nicht mehr hören. Ein Profimusiker muss gegenüber dem Amateur halt einen Mehrwert bieten, dann spielen beide eh in unterschiedlichen Klassen.
Vielleicht muss sich der Markt auch nur mal bereinigen.
 
Ein Profimusiker muss gegenüber dem Amateur halt einen Mehrwert bieten, dann spielen beide eh in unterschiedlichen Klassen.

Da gebe ich Dir 100 % Recht. Nur ist es oft schwer, vorhandene Mehrwerte (ohne Details aufzuzählen, wir wissen, wovon wir sprechen) vorab so zu vermitteln, dass ein Veranstalter diese auch entsprechend bezahlt. Nur qualitätsbewusste, erfahrene Veranstalter tun dies und in der Regel auch nur, wenn Sie die Band schon kennen und bereits erfolgreich mit ihnen gearbeitet haben. Bis dahin aber ist es für die Band ein langer Weg. Zumal viele Wald- und Wiesen-Veranstalter (dazu zähle ich mal Jugendämter, Vereine, Zufallsgastronome usw.) von Musik und Qualität rein gar nix verstehen und einfach mal die Wahl haben: 500 Euro für Band, DJ oder Alleinunterhalter.

Hatte übrigens gerade ein Angebot: 800 EUR für 6 Mann, 4 Sets x 40 Min von 21.00 open end, Reiseentfernung 120/240 KM.

Abzüglich Fahrtkosten bleiben da 5 Euro pro Mann pro Stunde. Habe den "Veranstalter" dann gefragt, ob er denn für 5 EUR arbeiten gehen würde und warum er denn annimmt, dass andere es für das Geld für ihn tun. Verlegenes Hüsteln war zu vernehmen. Jetzt nimmt er lieber einen DJ für 400,-. So haben denn alle was davon. Der VA hat fett gespart, der DJ sackt ordentlich ein, und ich mache mir einen gemütlichen Abend mit meiner Frau anstatt für ein Taschengeld 14 Stunden als Lakai rumzufahren.

Ich mache schon lange nicht (mehr) Musik wegen Geld, aber es muss eine Grundwertschätzung da sein für gewisse Qualität. Es gibt kleine Clubs, wo man für wenig Geld spielt, weil rundum einfach alles passt - vom Wirt bis zum aufmerksamen Publikum. Aber wenn's um "Events" geht, das mache ich doch nicht unter dem Stundensatz, den ich meiner Putzfrau zahle.
 
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