Hell-o zusammen,
als alter Cathedral/Candlemass-Fan bin ich schon länger auf der Suche nach einer (natürlich weißen... ;-)) SG.
Es soll eine klassische SG sein, Gibson oder Epi ist mir dabei erstmal wumpe, die "Nachbauten" (z. B.
ESP/LTD, Guild, HB,...) interessieren mich nicht, da mir die Optik/Korpusform nicht zusagt.
Zeitdruck hab ich nicht, hab eigentlich genug Gitarren hier stehen - ist also reine Liebhaberei...
Somit bin ich des öfteren in Musikläden der näheren und weiteren Umgebung und teste SGs.
So, Rahmenbedingungen geklärt: Keine Studiosessions mit verschiedenen SGs, keine stundenlangen Test auf eigenem Equipment, nur Eindrücke.
Die SG Standard ist für mich - welch Überraschung - der Inbegriff des klassischen Angus Y.-Sounds - knallig, knurrig, schlicht Rock pur. Zumindest so lange man es mit der Zerre nicht übertreibt. Mit zuviel Zerre wird's schnell matschig; bei den Epis schneller als bei den Gibsons.
Trocken angespielt finde ich die SG immer wieder überraschend laut (für so "wenig" Body); dieses offene, mittige Klangbild findet sich auch ohne Amp schon.
Die SG Custom ist da sehr ähnlich, das Ebenholz-Griffbrett bringt - zumindest für meine Ohren - noch etwas mehr Brillanz ins Spiel.
Insgesamt ist die Gibson SG Custom nach meinem Gefühl etwas zerrfester, als #1 für TechDeath oder Deathcore würde ich sie jetzt allerdings nicht empfehlen.
Bei der Epi SG Custom gab's hinsichtlich Zerre keinen Unterschied zur Standard - Rock super, darüberhinaus eher meh.
Klanglich war eine ähnliche Tendenz wie bei den Gibsons feststellbar, aber weniger ausgeprägt.
Die Moderns hab ich nur aus allg. Interesse angespielt; fallen nicht so in mein SG-Beuteschema.
Die Gibson SG Modern hatte einen "breiteren" Trockenklang, aber irgendwie sehr zurückhaltend, weniger knallig. Hat sich auch am Amp so dargestellt: Ausgeglichen, mehr Tiefmitten, klang von vorneherein eher scooped; soll aber nicht heißen, dass es schlecht oder langweilig war, was da aus den Speakern kam, nur nicht so "in your face". Aber auch in höheren Zerrgraden stabil und nutzbar.
Die Epi SG Moderns hab ich irgendwie bassiger/mumpfiger empfunden, sowohl trocken wie auch am Amp. Rock-/Metalsounds waren jetz nich sooo massiv unterschiedlich wie bei der Custom.
Was mich bei beiden Moderns gestört hat, war der Hals bzw. das Spielgefühl insgesamt. Ob's an den 24 Bünden lag oder an dem asymmetrischen Profil - keine Ahnung, hat für mich nicht gepasst.
Insgesamt waren bei den Gibsons die Unterschiede zwischen den Modellen (Standard-Custom-Modern) ausgeprägter/wahrnehmbarer als bei den Epis - hat mich nicht wirklich geschockt.
Die initiale Frage, ob die Modern die vom TE genannten klanglichen Unterschiede mitbringt würde ich für Gibson bejahen, bei den Epis eher nicht/ nur marginal.
Ob man das Ganze nur als Basis für Upgrades nimmt und den Sound noch weiter verfeinert bzw. an die eigenen Vorstellungen anpasst, muss jeder mit sich und seinem Geldbeutel ausmachen ;-)
(Mir persönlich gefiel eine 2021er Epiphone SG Custom am besten, die war aber leider schwarz und in weiß nicht lieferbar. Tja.)