Gibson SG Modern vs SG Standard -> klanglicher Unterschied; auch in Bezug zur Les Paul

Ein Kumpel - Les Paul Spieler - war heute im Music Store und hat die SG Modern angespielt in Blueberry.
Er hatte es eigentlich nicht vor, ich habe ihn quasi überredet, da er heute an dem Laden vorbeifuhr. Nun ja, nach einer Stunde Aufenthalt, ist er selbst jetzt auch von der Gitarre begeistert. Er meint, die Gitarre fühlt sich an wie eine Gibson und klingt wie eine Gibson und liegt genau in der Mitte der SG Standard und der Les Paul.
Er meinte auch, die SG Modern würde ihn die Les Paul nicht vermissen lassen im Gegenteil, er ist von der Bespielbarkeit, Erreichbarkeit der höheren Bünde begeistert und auch vom Halsprofil, Saitenlage etc.

Ich glaube damit er hat selber nicht gerechnet und hatte die Modern gar nicht so auf dem Schirm.
Also wenn der das sagt ... dann wird es wohl stimmen und den Rest der 98 Antworten hier kann man ja dann in die Tonne treten :evil:
 
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... ah hab gerade gelesen, dass die Gibson SG Modern, wie die neue Epi SG Prophecy, das asymmetrische Halsprofil hat.

Würde mich mal interessieren, wie das so ist.
 
Lässt man den Amp und Box mal außen vor, die natürlich extrem wichtig sind und konzentriert man sich auf die Gitarre only, so die Aussage der Gitarrenhersteller, dann ist bei E-Gitarren der Tonabnehmer und die Saiten und das Plektrum, weit relevanter für den Sound als das Holz. Sehe ich übrigens exakt genau so.
Das sehe ich auch so. Kann mir auch irgendwie vorstellen dass das Gewicht des Holzes auch mehr Auswirkungen haben könnte, als die Holzart.
 
Das mit dem Attack und Sustain ist theoretisch interessant 👍👍 Wobei ich selbst aus optischen Gründen dunkle Griffbretter bevorzuge und noch keine Unterschiede erfühlen konnte 😉
 
Noch eine kleine Bemerkung dazu, welche Gitarre richtig geil für dich ist: wenn dein guter Kumpel sagt, sie ist geil, ist das schon mal gut. Wenn Deine Leute aus der Band sagen, die ist geil, ist das gut.
Will sagen: Was "ich" geil/gut finde hängt auch stark davon ab, wie andere das bewerten, mein Umfeld, das Forum, etc.

Sagen dein Kumpel und deine Band: was ist das für ein Schrott, klingt ja bescheiden, wird dich das wahrscheinlich nicht kalt lassen und du beginnst selbst zu zweifeln. So sind wir - soziale Wesen, deren Wertmaßstäbe in Auseinandersetzung mit der (sozialen) Umwelt entstehen. Wenn ich mit neuer Gitarre unsicher in die Probe kam, freute ich mich über positiven Zuspruch.

Letztendlich ist unser Bewertungsmaßstab immer von unserer sozialen Umwelt geprägt - deshalb: vertrau deinem Kumpel und werde glücklich mit der Gitarre. ;)
 
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@#106 ich persönlich bin da anderer Meinung: das Instrument muss "mir" passen und gefallen, nicht den anderen.
 
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Diese Geschichte mit den klanglichen Unterschieden rein auf das Material zurückzuführen, ist schwierig.
Denn Klang ist ein multidimensionales Phänomen. Und bei E-Gitarren haben wir das unverstärkte Spiel und das verstärkte Spiel.
Während beim unverstärkten einige moderierende Variablen wegfallen, wird es beim verstärkten Spiel sportlich durch die Mannigfaltigkeit der Signalketten. Was ist die Referenzsignalkette? Selbst wenn man es auf Gitarre - Kabel - Verstärker reduziert. Sind das gewählte Kabel und der ausgewählte Verstärker überhaupt die am besten geeigneten um den wahrhaften verstärkten Ton der Gitarre wieder zu geben?
Man philosophiert sich tot und beschäftigt sich mit Irrelevantem, anstatt zu spielen und mit seiner Gitarre und seiner Signalkette seinen eigenen Ton zu definieren.

Die Gitarren, die mein Gitarrenbauer mir baute sind aus Ahorn, die eine hat ein Ahorngriffbrett, die andere eines aus Ebenholz, die dritte eines aus Palisander. Bei Gitarre #1 und #3 machte ich keine Materialvorgaben, es war seine Entscheidung, bei #2 hatte ich eher optische Vorstellungen, denn Klangerwartungen.

2014 ergab es sich vier modellgleiche Gitarren miteinander zu vergleichen, bei denen vorab keiner neue Saiten aufgezogen hatte. Die Bodykonstruktion war gleich: Mahagonirücken mit Ahorndecke, die Hälse bei 3/4 Mahagoni mit Palisandergriffbrett, 1/4 hatte einen kompletten Palisanderhals. Die Elektrik war bei 3/4 über eine Platine verschaltet, bei 1/4 frei verkabelt (nicht die mit Palisanderhals). Unplugged vernahm man bei denen mit Mahagonihals ein etwas höhenreicheres Frequenzbild, die mit Palisanderhals klang hingegen sehr ausgeglichen. Und am Verstärker? Nuancen, die man aber nicht a priori auf das verwendete Halsmaterial oder selbst die Ausführung der Elektrik zurückführen würde, sondern eher auf minimale Unterschiede in der Pickuphöhe und Alter/Abnutzung sowie Stärke der Saiten.

In erster Linie sollte einem die Gitarre optisch gefallen, die Features (abseits des Holzes) zusagen und die Haptik passen, den Rest regelt man am Verstärker, der Box, den Effektgeräten.
 
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Also wenn der das sagt ... dann wird es wohl stimmen und den Rest der 98 Antworten hier kann man ja dann in die Tonne treten :evil:
Ich sag mal so… es kann ja sein, dass er eine Gitarre erwischt hat, bei der das so ist. Die Frage, was die Ursache dafür ist, wird dann halt oft auf ein oder einige wenige Merkmale geschoben. Ich bin auch der Meinung, dass der Sound bei einer E-Gitarre von so viel Variablen abhängt, dass es unsinnig ist isoliert nur ein Merkmal, wie die Holzsorten zu betrachten.
 
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Hab jetzt nicht alles durchgelesen aber hatte vor Jahren selber mal recherchiert warum da so ein großer klanglicher Unterschied ist.

Gibt ja auch voll Mahagoni Les Pauls die anders klingen als die SG.
Was glaube ich noch nicht erwähnt wurde, ist die Position des Bridge Humbuckers.
Dieser sitzt näher am Steg als bei einer Les Paul.
Liegt daran, das der Halsübergang sehr kurz im Korpus liegt und der Halspickup daher auch schon etwas weiter Richtung Steg sitzt, bzw vom Hals weiter weg als bei einer Les Paul.

Alleine diese Position und die Frequenzen die dort anders sind, lassen eine SG, egal welches Holz, schonmal anders klingen.

Ich würde mit verschiedenen Kondensatoren für das Tone Poti arbeiten und hören, welche mir am besten gefallen…
 
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habe 5 LP und 2 SG.
alle klingen sehr unterschiedlich und werden je nach songmaterial eingesetzt.

schon cool, wenn man gitarren soundspzifisch kauft.
 
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das Instrument muss "mir" passen und gefallen, nicht den anderen
Natürlich muss es auch mir gefallen, aber: Wie machst du das in einer Band? Klar, wenn man genug Auswahl hat, kann man mal das Auto vollladen und den Werkzeugkasten zur Probe mitnehmen. Wenn ich aber mit dem Hintergrund einer Band ein neues Instrument kaufe, dann teste ich das im Bandbiotop aus.
In erster Linie sollte einem die Gitarre optisch gefallen, die Features (abseits des Holzes) zusagen und die Haptik passen, den Rest regelt man am Verstärker, der Box, den Effektgeräten.
Hmm, ok, bin vielleicht nicht genug Elektriker.
schon cool, wenn man gitarren soundspzifisch kauft.
Das war für mich bisher immer das Hauptkriterium...
 
Die einen meinen so, die anderen so ;)

Meiner Erfahrung nach macht der Amp und vor allem die Box einen deutlich größeren Unterschied was die Soundgestaltung betrifft, als die Gitarre, wenn diese nicht ein Rohrkrepierer ist.

Somit kauf ich eine Gitarre in erster Line nach der 1. Optik 2. Bespielbarkeit, denn gefallen muss schon was ich in die Pfoten nehme.
Wie machst du das in einer Band? Klar, wenn man genug Auswahl hat, kann man mal das Auto vollladen und den Werkzeugkasten zur Probe mitnehmen. Wenn ich aber mit dem Hintergrund einer Band ein neues Instrument kaufe, dann teste ich das im Bandbiotop aus.
Ob Metal, Zigeunerjazz, Blues, Rock, egal in welchen Bands ich war, noch nie musste sich die "Gitarre" einem Bandbiotop Test unterziehen, der AMP und die BOX sehr wohl. 30 Sekunden am Amp gedreht und schon setzt sich die Gitarre durch.
 
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Das mag sein, das Top und Box viel am Sound ausmacht. Denke hier geht es aber um den direkten vergleich an einem bestehenden Setup.
 
Ja, dann unterscheiden sich die Instrumente, aber wer nimmt einen Bass und stellt den Amp dazu nicht ein?

Es handelt sich ja nicht um einen Akustikbass ;) Somit verstehe ich das nicht.

Meine € 500 Bässe klingen alle fetter als meine 2 Sandberg, ob das jetzt bedeutet dass die 500 Euro Bässe besser sind? Glaube nicht ;)
 
Ich konnte die SG „Modern“ neulich ausgiebig probieren, sie hat mir persönlich keinen Mehrwert gegenüber meiner Epiphone 1961 (mit Gibson Burstbuckern) oder meiner ESP Ltd. EC 1001 geboten…im Gegenteil, für mich hat sie sogar den direkten Vergleich gegen diese (deutlich !) preiswertere Konkurrenz verloren.
Die erwähnte ESP Ltd. zB hat eine (für mich) geniale Bespielbarkeit bis einschließlich zum 24. Bund…
bei der SG „Modern“ hingegen war der 24. Bund dermaßen schmal, dass da meine (nicht grade schmalen Fingerkuppen) nicht mehr reinpassten…

Und der Split- Sound der Pickups war für mich bei der „Modern“ nahezu unbrauchbar… erwartungsgemäß recht leise, aber noch dazu ( womit ich nicht gerechnet hätte !) sogar dumpfer in den Höhen als im reinen Humbucker- Betrieb…
da fehlt mir persönlich die Phantasie, was man mit diesem Sound anstellen könnte, und ich bin sonst schon ein Freund von großer klanglicher Vielfalt.
Damit hatten sich dann die vermeintlichen Vorteile der „Modern“ (24 Bünde plus klangliche Vielfalt) für mich erledigt, und auch der reine Klang im Humbucker- Betrieb war nicht so, dass das die Epiphone oder ESP Ltd. überflügelt hätte…
 
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Ja, dann unterscheiden sich die Instrumente, aber wer nimmt einen Bass und stellt den Amp dazu nicht ein?....
Das mag ja alles sein. Die Amps sind von ihren Frequenzregelbereichen aber limitiert.
Mit einem zusätzlichen 31 Band EQ, könnte man die Frequenzen optimieren, dass die Instrumente annähernd gleich klingen.

Hier ging es aber speziell um die Eigenschaften an der Gitarre und wie sie durch andere Specs eben anders, ggf ähnlich, einem anderen Modell näher kommt vom Sound.
 
Grund: Vollzitat reduziert
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