bagotrix
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Und woran, meinst, Du, wird das wohl liegen, wenn nicht an unterschiedlichen physikalischen Eigenschaften des jeweiligen Baumes? Und warum sollen sich dann unterschiedliche Spezies von Bäumen auf einmal nicht unterscheiden, wenn es doch schon einzelne Bäume derselben Spezies tun?Was ja auch ganz klar ist und hier im Forum immer wieder betont wird, denn nicht alle Gitarren eines Modells klingen exakt gleich.
Die technisch erzeugten Materialien (Hardware, Bünde, inzwischen auch PUs) unterscheiden sich bei heutigen industriellen Fertigungsstandards jedenfalls defintiv sehr viel weniger als das Holz. Es also auf sowas zu schieben, erscheint mir wenig logisch.
Klar ist, dass Naturmaterialien immer Varianzen aufweisen. Bei Holz hängen die statischen und dynamischen Eigenschaften von vielen Faktoren ab - vieles wird schon von der Umgebung bestimmt, in der der Baum gewachsen ist. Swamp Ash ist im Durchschnitt deutlich leichter als in trockener Umgebung gewachsene Esche, Fichten im Gebirge wachsen anders als im Flachland, Ahorn aus den Bergen Kanadas wird tendeziell härter usw.. Dann kommt es auf den Schnitt an, liegende oder stehende Jahresringe reagieren anders auf Zug und vieles mehr.
Solche objektiv messbaren Unterschiede als "Voodoo" abzutun, ist ungefähr so, als würde man sagen, ein Hamburger von McDonalds ist doch im Prinzip das gleiche wie einer mit selbstgemachtem Patty vom Holzkohlengrill. Mag man so sehen, wird aber in einem Forum für Hobbyköche auch Widerspruch auslösen.
Die meisten, die mal den einen Ahornhals gegen einen anderen getauscht haben, werden einen gewissen Unterschied in Ansprache und Klang wahrgenommen haben, selbst wenn sie ihn gar nicht aus dem Grund getauscht haben, sondern zB nur wegen des Halsprofils. Umgekehrt können sich die Eigenschaften mancher Holzsorten in manchen Bereichen durchaus überschneiden - das ändert aber nichts daran, dass die Bandbreite dieser Eigenschaften jeweils an anderer Stelle anfängt und endet.
Es steht jedem frei, seine 300 €-Gitarre toll zu finden, sie mit 300 €-Pickups aufzurüsten und das gleiche zu hören wie bei einer CS-Les Paul. Aber jeden mit anderen Erfahrungen oder Wahrnehmungen als industriehöriges Voodoo-Schaf darzustellen, das nur von angelesenen Vorurteilen geleitet wird, ist einfach eine Frechheit. Dazu ignoriert es die schlichte Tatsache, dass eine Saite auf einem Gummibaumbody andere Schwingungsmuster entwickelt als auf einer Ahorn-Planke.
Wenn also jemand explizit nach Unterschieden von SGs verschiendener Bauweise aus unterschiedlichen Materialien fragt, dann kann man natürlich auch schreiben (was dem TE allerdings wenig helfen wird), dass man persönlich da gar keine Unterschiede wahrnimmt. Den Fragesteller allerdings ebenso als naiven Trottel darzustellen wie die, die auf seine Fragen eingehen, halte ich nicht für den Sinn dieses Forums.
Gruß, bagotrix
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