Ok, das ist ne nachvollziehbare Antwort.
Allerdings: Isch 'abe keine Powerball, Signorina

, sondern einen Egnater Tweaker Combo. Und wenn ich nur Gitarre spielen täte, wäre mein Aufbau damit erledigt, das (ebenfalls vorverkabelte) Pedalboard auf den Boden zu werfen, den Combo in die Ecke zu stellen und mit zwei Klinkenkabeln ist das Thema dann auch erledigt. Ich hab dann eben den Crunch-Sound aus dem Amp, den cleanen vom Gitarrenpoti, den Solosound per Booster und die
Marshall-Brate aus 'nem Verzerrer. ( Das Pedalboard ist dann mein Bastelobjekt.

) Gleiches Problem - andere Lösung.
Was ich auch verstehe, ist die Situation eines viel tourenden Profis, der seine Pedale lieber in einer Rackschublade vorverkabelt hat, als sie von Roadies über den Bühnenboden werfen zu lassen ( so'n Klon kost' ja auch ein paar Kröten... ) und seine Delays und Hallräume gern fest eingestellt hat, um keine bösen Überraschungen zu erleben. Zumal so der Guitar Tech während des Gigs direkten Zugriff auf das Geraffel hat, das dann ja meist hinter der Bühne steht. Das ist ja aber nicht die Situation für die meisten von uns.
Anyway: ich habe eine Weile einen 19"Multieffekt benutzt, mit einem simplen MiDi-Pedal als Steuerung. Dabei habe ich gemerkt, daß das nicht mein Weg ist, weil ich bei den Effektsounds dann wieder Kompromisse eingehe, die ich bei Einzelpedalen nicht machen muss. Mal abgesehen von der Programmiererei, die mir absolut den Nerv tötet. Ich brauche auch eine Handvoll unterschiedlicher Sounds, aber wenn ich die aus einem Rack holen wollte, wäre meine Anlage größer, schwerer, teurer und umständlicher im Handling.
Am Ende ist es aber wahrscheinlich nur die jeweilige Gewohnheit.
Ich denke kaum, daß das Rack als Möglichkeit, innerhalb eines Setups seine Geräte zu organisieren und zu schalten, jemals aussterben wird. Auf den ganz großen Bühnen, bei den Top-Acts schon mal gar nicht. Die typische "reine" 19"-Gitarrenanlage mit Tuner, Preamp, Multieffekt,Switcher, Endstufe und hastenichtgesehn ist aber imo immer ein Nischenprodukt gewesen. Der Markt trocknet auch mangels Produktvielfalt, wegen der Konkurrenz durch Kemper & Co und aufgrund des Preisniveaus für die wirklich guten Geräte immer mehr aus. Ich betrachte das "instrumentalhistorisch" eher als eine Art Übergangstechnologie denn als die Krone der Schöpfung.
Was mich noch interessieren würde: mein gesamtes Setup ( bestücktes Pedalboard + Combo ) hat ungefähr 1600 Euro gekostet - wobei das Pedalboard erschreckenderweise deutlich teurer war als der Amp. Wie sieht's bei Dir so ca. aus?