Zukunft der Röhrentechnik

Aber wer kann ihn dann hören? Die Erben? Oder Freaks und Investoren 2x im Jahr im Amp-Museum?

Nee, da gehe ich nicht mit. Hörverhalten und -gewohnheiten ändern sich, auch wenn "dieselben" Schallwellen das Trommelfell erreichen.
Darum geht es doch nicht. Wenn du in 200 Jahren ein AC/DC Album hörst, werden die Leute immer noch fragen: Wie hat der denn diesen geilen Sound hinbekommen. Antwort ist heute wie in 200 Jahren: mit einem alten Marshall Amp, der volle Pulle aufgedreht war. Völlig egal, ob die Aufnahme von der Kassette, der CD oder irgendwelchen NFC-Implantaten abgespielt wird.

Und wenn in 200 Jahren jemand frage, wie der Sound für eine heutige Aufnahme gemacht wurde, dann wird die Antwort vielleicht lauten: Mit einem xyz-PlugIn eines alten Marshalls der volle Pulle aufgedreht wurde.

NIEMAND wird antworten: Da hab ich das original xyz-PlugIn von Line6 (oder so) genommen, das eine vollkommen neue Erfindung ist und ganz anders klingt als ein Marshall, Fender, Mesa, Diezel (und das könnte ich noch ewig so fortsetzen....)
 
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Ein bißchen viel in die "Glaskugel"schauen hier:rolleyes:.
 
Ein bißchen viel in die "Glaskugel"schauen hier:rolleyes:.
ist das nicht die Idee dieses Threads ;-)

Unterm Strich ist die Antwort auf die Frage, ob Röhrenamps eine Zukunft haben, total Wurscht. Jeder spielt worauf er/sie Lust hat. Hersteller richten sich nach dem, was die Leute spielen. Fertig. Das Profiling/Modelling der aktuellen Qualität ist eine wahnsinnige Entwicklung, die schwer zu toppen ist.
Auch in anderen Lebensbereichen sind wir total übersättig von technischen Innovationen, die kein Mensch braucht. Wenn das menschliche Auge beim Fernseher schon keinen Unterschied zwischen 4K und 5K machen kann, dann brauchen wir auch kein 8K. Da kommt eher noch die Frage, ob wir überhaupt noch einen konventionellen Fernseher brauche, oder ob wir das mit Implantaten lösen, die dann nur noch per Software upgrades bekommen.

Wir können nur hoffen, dass es immer Musik in unserem Leben geben wird!
 
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zur Zukunft von Röhrentechnik haben ja schon Generationen von klugen Indianern ihre Weisheit verkündet:

… erst wenn der letzte Röhrenamp quantisiert, die letzte Gitarre digitalisiert wurde und der letzte analoge Ton verschwunden ist, werdet Ihr merken, dass man digitale Musik nicht essen kann!
 
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also wenn sogar Knopfler schon mit Kemper unterwegs ist...
Für fast alle Anwendungen (flexible Übungsamps / Homerecording / Studio / aufgeräumter Bühnensound) sind die digitalen modernen Alternativen dem lauten Vintageamp überlegen.
Das ist so wie zum Beispiel Tempo 30 innerorts immer besser ist als Tempo 50 - aber es gibt immer jemand der laut ballern geiler findet..
Zum Proben hab ich übrigens nen normalen Amp auch lieber - ich hab aber auch noch nie mit einem InEar-System gearbeitet.
 
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Die neuen kleine Röhrenamps können doch heute z.T. auch schon beide Welten bedienen.
Umgekehrt gibt es ja heute auch digitale/analoge laute Amps, die Speaker und Spieler (weitestgehend) glücklich machen UND IR´s mitbringen.

Ich finde die Grenzen verwischen immer mehr.
Die Welt dreht sich halt weiter. ;-)
 
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Eben, die Zukunft ist nicht "entweder oder", sondern "sowohl als auch" (wo es früher eben nur ein "sowohl" gab)
 
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Ich finde die Grenzen verwischen immer mehr.
Die Welt dreht sich halt weiter. ;-)
Genau so ist und war es doch schon immer, was heute noch „State of the Art“ ist will morgen schon keiner mehr haben. Heute ist „der“ Röhrensound noch das Maß aller Dinge, aber ob das zukünftig so bleibt?🤷‍♂️
Die Welt dreht sich gefühlt immer schneller und die technischen Möglichkeiten der Soundverbiegung/-Erstellung nunmal auch.
Vor nicht allzu langer Zeit war mittenbetonter Gitarren- und Basssound up to Date, dann volle Kanne Highgain und jetzt, zumindest in der ganz harten Fraktion, je tiefer gestimmt umso besser. Zumindest gefühlt. Was in 10, 20, 30 oder mehr Jahren angesagt ist weiß doch kein Mensch.
 
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Verbrenner -> E-Mobilität, Glühbirnen -> LEDs, CDs -> Streaming, Geldschein -> bargeldlos bezahlen

Der Sound ist das eine, die Erwartung von dem, der spielt, ist das andere - ich befürchte, das Aussterben der Röhrentechnik ist nur eine Frage der Zeit. 🫤
Dem gegenüber stehen Oldtimer, Vinyl und Gold...
Also so wirklich aussterben werden sie nicht denke ich mal...

... wo ich aber dabei bin, dass Röhren generell teurer werden. Daher mal so die Zwischenfrage in den Raum geworfen: Wo kauft man sich derzeit am besten Austauschröhren?
 
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Ich hatte gestern einen sehr interessanten Vergleich gehört von einem Boardmitglied, das Arcade-Spieleautomaten instandsetzt:
Die schwarz weiß Bildschirme laufen mit besonderen Röhren, nicht wie die Röhren eines Röhrenfernsehers. Das ist eine für schwarz und eine für weiß. Die Röhren novh zu kaufen, aber verdammt teuer. Mehrere hundert Euro könnn da für zwei Röhre zusammenkommen.
ABER diese Röhren wurden bei den Fernsehern der 60 von z.B. von Nordmende eingesetzt, die er sich auf Vorrat hingestellt hat.
Obeohl diese Automaten nicht mehr hergestellt werden seit Jahrzenten, werden noch Erdatzteiler hergestellt.

Das mal so als Ergänzung.

Wir hatten aber auch das Thema Röhrenamps. Auf Hinblick zu den Harley Benton Amps ist es wohl so, dass sich auch immer mal Gitarristen einen günstigen Röhrenamp hinstellen ... und dann sich vielleicht dochmal dann einen höherwertigeren holen, wenn der günstige zugesagt hat.
 
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Ich hatte gestern einen sehr interessanten Vergleich gehört von einem Boardmitglied, das Arcade-Spieleautomaten instandsetzt:
Die schwarz weiß Bildschirme laufen mit besonderen Röhren, nicht wie die Röhren eines Röhrenfernsehers. Das ist eine für schwarz und eine für weiß.
Interessant, das wusste ich noch nicht. Und ich kann dazu im Netz auch nichts finden. Hast du da mehr Infos? Ich kenne nur Kathodenstrahl aus = Schwarz, an = Weiß. Bei zwei separaten Röhren müsste die Bildröhre ja transparent sein, wenn sie von keinem der Strahlen getroffen wird? Ich kann mir auch nicht wirklich erklären, warum in Spielautomaten andere Bildröhren genutzt werden sollten, als in Massenprodukten. Das macht doch finanziell irgendwie keinen Sinn? Sorry für OT.

Da kriege ich ein leichtes Flashback an mein Schülerpraktikum bei einem Radio&Fernsehtechniker der noch Röhrenspezialist war. Der hat einen Lehrling angewiesen, den Stopfen von der Bildröhre abzuziehen, um etwas Bildfarbe nachzufüllen…

Danke und Gruß,
glombi
 
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Auf Hinblick zu den Harley Benton Amps ist es wohl so, dass sich auch immer mal Gitarristen einen günstigen Röhrenamp hinstellen ... und dann sich vielleicht dochmal dann einen höherwertigeren holen, wenn der günstige zugesagt hat.
Glaube auch das viele Gitarristen für zu Hause einen der kleinen erschwinglichen Röhrenamps verwenden bei mir ist es der DSL1HR und ein 5 Watt Head. Das hat auch den Vorteil das man weniger Röhren austauschen muß oder das es dafür günstige Reaktive Loadboxen z.b. AMT PE-15 zu kaufen gibt.
 
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Glaube auch das viele Gitarristen für zu Hause einen der kleinen erschwinglichen Röhrenamps verwenden
hab es schon öfter erwähnt, ich hab einen Marshall Origin5, der klingt leise wunderbar. Eine Alternative überleg ich mir erst,
wenn der das zeitliche segnet:rolleyes:.
 
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Ich hatte mich kürzlich mal etwas mit den Details des neuen, kleinen Engl Steve Morse Amps beschäftigt, nachdem da so ein Zwerg bei dem Kammler-Treffen zu sehen war.

Eigentlich auch eine schöne Mischung aus einem kleinen, leicht transportierbaren Röhrenamp und einigen neuen "digitalen" Features und wieder ein mögliches Beispiel für die "Zukunft der Röhrentechnik". Zusammen mit einem Midi-Footcontroler echt ein sehr flexibles Ding.
 
also wenn sogar Knopfler schon mit Kemper unterwegs ist...
Für fast alle Anwendungen (flexible Übungsamps / Homerecording / Studio / aufgeräumter Bühnensound) sind die digitalen modernen Alternativen dem lauten Vintageamp überlegen.
Najaa... der Knopfler ist auf Tour mit Kemper unterwegs. Wir wissen nicht, was er im Studio stehen hat bzw. wo er im Schlafzimmer drauf übt.
Und dieses "fast", das für micht den Unterschied macht, ist .... was inspiriert und motiviert mich zum Spielen? Und da geht für mich ganz individuell nichts über einen kleinen Amp mit 3 Rühren, fast 5 Watt, und zwei Dutzend Bauteilen, gesteuert von zwei Knöpfen (=an und laut). Das blendet ganz viel aus, das ist die Gitarre und ich, da kann ich spielen und Spaß haben.
Und ich - again, das bin ich, andere werden und dürfen das anders sehen - kriege bei mehr Technik dieses Feeling nicht hin. Spielen kann ich da auch, aber ich mach's halt nicht. Für mich ist "Amp an, Gitarre rein, loslegen - mit dem Sound, den ich da halt habe" der einfache Zugang. Wo ich mehr Möglichkeiten habe, da suche ich, schraube, optimiere, drehe ... und spiel' halt nicht.
Und dieser "reduced to the max" bei Amps wird meiner Meinung nach immer Freunde finden. Es spielen ja sogar noch Menschen akustische Instrumente, wobei es doch alles auch elektrisch gibt.
 
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das erinnert an Röhrenradiozeiten.
 
Hi!

Was die "Zukunft" angeht, stehen wir ja alle eher auf wackligem Boden - für die nächsten 1-2 Jahrzehnte sehe ich aber keinen großen Handlungsbedarf.
Das "Ende der Röhre" ist ja schon seit den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts beschlossene Sache - sie lebt aber einfach weiter ;)

cheers - 68.
 
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