Zukunft der Röhrentechnik

mal `ne Frage, was ist eigentlich wenn nur eine kleine PA vorhanden ist, in kleinen Räumen oder Kneipen usw., mit der man im Grunde nur den Gesang, ev. Bläser noch, übertragen kann? Und auch keine Person da ist, die den Mix macht?

Dafür, sollte es mal der Fall sein, nehme ich meinen Vox MV 50 Clean, und der hängt an einer kleinen HB-Box, in der ich einen Jensen JCH 1270-4 Chicago 4 Ohm Speaker eingebaut habe.
 
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mal `ne Frage, was ist eigentlich wenn nur eine kleine PA vorhanden ist, in kleinen Räumen oder Kneipen usw., mit der man im Grunde nur den Gesang, ev. Bläser noch, übertragen kann?
hm....sowas hatten ich mal vor...scheiße, über 20 Jahren in einem Jugendclub. Aber dieses Problem ist ja im Gründe unabhängig davon mit welcher Technik "laut" gemacht wird.
Klar wer sich darauf verlässt das es immer eine PA gibt in der man sich nur einstöpseln muss guggt dann in die Röhre....:p
Aber man kann ja auch für derartige Fälle sich ne kleine Aktivbox besorgen.
 
Deshalb steht bei mir eine aktive FRFR Box als Monitor auf den Anschaffungsliste. Kann auch zum Zuhörer gedreht werden in solchen Fällen.
 
Wer schon mal auf einer Bühne gestanden hat, den vorgeheizten Röhrenamp mit Boxenturm im Rücken, und es dann los geht das die Hosenbeine flattern (o.k., etwas übertrieben), die Menge tobt, der weiß, das ist authentisch, und kommt nicht aus der Retorte.
Abgesehen von der Musikerpolizei dürfte das den meisten Zuschauern egal sein. Das ist dann eher was für den Musiker selbst.
Keine Ahnung wie es heute ist, früher kam bei Auftritten in Clubs oder so doch eh das meiste über den Monitor. Von meinem Amp (100W mit 4x12 Box) hab ich zwar was gehört...aber der Grundlärm war schon immens.
Ich denke heute geht es oft auch in die Richtung Silent Stage. Ob das dem Spielspass beeinträchtigt kommt wohl auf jeden individuell an. Und auch da muss man unterscheiden....macht man aus Spass aller 1-2 Monate mal nen Gig oder hat man das aller paar Tage.
Ich spiele zuhause auch sehr laut, aber jedem Abend mir das das Trommelfell föhnen....geht auf Dauer auch nicht gut.

Wie gesagt, ich habe keine Angst das ich keine Ersatzteile mehr bekomme für meinen Röhrenamp. Eher muss man sich da nen Kopf machen noch gute Techniker zu finden die diese Geräte auch reparieren können. Wenn die Nachfrage groß genug ist werden sich bestimmt immer mal ein paar Techniker auch darauf spezialisieren, aber gefühlt fehlt es da auch an Nachwuchs der sich mit der "Steinzeittechnik" noch beschäftigen möchte. Bin da sehr froh das Ritter Amplification bei mir um die Ecke ist.
Und ich persönlich möchte auch nichts anderes als Röhre spielen. Aber ich bin ja auch mit mir und meinen erzeugten Geräuschen allein, muss es nicht herumschleppen, muss nicht versuchen an unterschiedlichen Orten einen nahezu ähnlichen Sound zu erlangen usw.
Ich finde es einerseits irgendwie amüsant wie oft manche Dinge totgesagt werden und dennoch gibt sie über viele Jahre weiter. Andererseits empfinde ich dieses vergleichen und miesmachen von unterschiedlichen Techniken als fragwürdig.
Ich ganz persönlich, für das was ich mache und was mit gefällt und wie ich es machen möchte will keine digitale Lösung. Ich weiß nicht warum, ich werde damit klanglich einfach nicht warm. Das geht mir auch bei manchen digitalen Modulationseffekten so.... . Das bedeutet aber nicht das Technik A besser ist als Technik B. Sondern nur das es für MICH nichts ist. Dennoch denke ich nicht das es der heilige Gral ist....es kommt immer drauf an was, wie, wofür man etwas braucht.
 
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Abgesehen von der Musikerpolizei dürfte das den meisten Zuschauern egal sein.
Vor einigen Jahren haben wir einen Miniatur-Wohnzimmer-Gig für Freunde, Bekannte und Arbeitskollegen gespielt. Ich hab damals ne Weile den E-Bass bedient und auf meiner Box stand ein TC-Electronic RH750 Bass-Topteil

—> sowas…
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Ein etwas angetrunkener Arbeitskollege kam irgendwann völlig von den Socken an und fragte mich, was das denn für ne Spielekonsole sei…

So viel am Rande zum Thema „interessiert eh keinen, was da steht“ 🙈🤣
 
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Ein etwas angetrunkener Arbeitskollege kam irgendwann völlig von den Socken an und fragte mich, was das denn für ne Spielekonsole sei…
:ROFLMAO: .... was haste geantwortet? "Ich spiel hier Bass Guitar Hero, aber verrate es bitte keinem"
 
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... das ist aber die "Zukunft der Besitzer von Röhrenamps", nicht die "Zukunft der Röhrentechnik"
Um auf diesen Unterschied und damit auf den Titel des Threads näher einzugehen, will ich noch ergänzen, dass ich im Gegensatz zur Langlebigkeit der Röhrentechnik und der Verfügbarkeit von Röhren, und damit der ´glücklichen´ Zukunft der Besitzer und Nutzer von Röhrenamps, keine spezielle Zukunft der Röhrentechnik selber erkennen kann.

Röhren werden schon lange keine mehr neu entwickelt, es werden auch keine neuen Schaltungskonzepte entwickelt für die es speziell Röhren bräuchte. Die exisitierenden Designs von Röhrenschaltungen stammen soweit ich Einblick darin habe, samt und sonders aus der Zeit als Röhren noch das Maß aller Dinge waren. Seinerzeit wurden die technischen Möglichkeiten der Röhren auch schon ausgereizt und im Fall des Falles auch noch Röhren für spezielle Anwendungen angepasst bzw. entwickelt. Mit dem Siegeszug des Transistors und der Halbleitertechnik allgemein kam diese Entwicklung an ihr Ende und heute gibt es absolut keinen Bereich mehr, wo die Röhre als unverzichtbar betrachtet werden muss.
Damit will ich nicht in Abrede stellen, worum es gerade in diesem Thread über viele Posts geht: Dass Röhrenamps ein spezielles Feeling vermitteln und ein eigenes Klangerlebnis mit sich bringen, das viele nicht durch Transistor-Amps und/oder Modeler usw. ersetzen wollen bzw. nicht ersetzt erleben.
Und diese Faszination kann ich durchaus nachvollziehen, denn rein vom haptischen und der Optik her finde ich die Röhre auch faszinierend (vielleicht werde ich, wenn ich in Rente gehe und mehr Zeit habe im Rahmen meiner Elektronikbastelei mal einen kleinen Röhrenamp bauen, mal schauen).

Dennoch ist es nicht zu übersehen, dass es für die Röhrentechnik keine Zukunft gibt in dem Sinne, dass dort noch eine Entwicklung stattfindet. Die Verstärkergrundschaltungen sind seit rund 100 Jahren bekannt und wie gesagt zu den Hochzeiten der Röhre ausentwickelt worden. Modifikationen betreffen eher Details am Rande und nicht die Grundkonzepte.
Die Röhrentechnik hat sich zu einem eher musealen Dasein hin entwickelt. Warum auch nicht, wenn ein Röhrenamp oder Röhren HiFi-Verstärker gut klingt, dann klingt er gut. Er klingt ja nicht schlechter, nur weil es mittlerweile gute, billige und leistungsstarke (und dabei Energie-effiziente) Class-D-Amps gibt.
Eine Live-Konzert-Beschallung für ein Rock-Event in einem Stadion wird aber niemand mehr mit Röhrenendstufen und 100V-Schallwänden einrichten, die Zeiten sind lange und endgültig vorbei (zu diesen Zeiten gab es aber auch noch keine Rock-Konzerte in Stadien, ja, es gab noch nicht einmal Rock-Musik).
 
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Anderes Beispiel: Die analoge Schallplatte.
Passt. Ich (alt, E-Gitarre) spiele gelegentlich mit einem jungen Gitarristen. Ich seit Jahren (nach der fast noch Kinderzeit, wo wir Röhrenamps hatten, sogar Röhren-Radios als Amps) nur Transitoren-Amps. Bin aber offen für digitales Neues. Seit kurzem spiele ich trotzdem gerne einen Röhren-Amp (HB Tube15). Der junge Kollege ist davon total begeistert. Hatte eine Punk-Indie-Band und steht auf alte Gitarren, Typ Hertiecaster.
Manche der Jungen sind nostalgischer als die Alten.
 
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Manche der Jungen sind nostalgischer als die Alten.

Ja, das sehe ich auch bei einigen Jungen. Auch wenn das natürlich keine "relevante Zielgruppe" ist, aber ich finde das schön, dass sich junge Leute für diese alte Technik begeistern. Ob das mal - weil grad ein "hippes Narrativ" - tatsächlich kaufentscheidend wird, wegen Nachhaltigkeit, Nichtwegwerf-Produkte, Langlebigkeit, Ressourcenschonung, etc. steht auf einem ganz anderen Blatt. :gruebel:
 
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Ich habe mir in Bezug auf meine Röhrenamps noch nie bewusst Gedanken über Umweltverträglichkeit gemacht. Reparierbarkeit und möglichst lange Lebensdauer sind bevorzugt, klar.
Mein JVM erreicht jetzt bald die 20 Jahre Marke und wurde einmal repariert und getuned. Mir fällt jetzt gerade kein digitales Produkt ein, welches es bei mir ähnlich lange gemacht hat. Mein Intel 2. Generation I5 System erreichte (diesen Herbst) 11 Jahre Haltedauer und galt schon lange vorher als völlig veraltet. So ist das eben mit digitalen Kram, sei es PC, Smartphone, Multieffektgeräte, sonstwas. Zuerst haste das dollste High End Zeugs und schon wenig später gillt es als veraltet und nicht mehr kompatibel. Gibt mir als Besitzer jetzt nicht gerade ein dolles Gefühl. Manche kaufen regelmäßig neu "um up to date" zu sein. Ist dann wahrscheinlich auch nicht so wahnsinnig nachhaltig, wenn man ständig ein an sich funktionierendes ,nachhaltiges Produkt durch ein noch nachhaltigeres ersetzt?
Egal.
Ich vermute mal, so lange es noch Freaks gibt die gerne Gitarren mit Vintage Specs spielen, z.B. so 50er, 60er, 70er Jahre Reissue Modelle, erscheint es mir einleuchtend, daß auch gerne mit Amptechnik aus diesen Zeiten hantiert wird. Also für mich passt das zusammen. Manche bevorzugen ja auch analoge Effekte, obwohl die ja meistens viel weniger Features haben als ihre binären Urenkel.
 
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Bin da vielleicht aufgrund der späten Geburt anders. Ich mag Röhren nicht. Aber so ein schöner Transistor-AMP klingt doch viel sauberer und die Zerre bekommt man mit Pedalen eh besser hin.
 
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Mein JVM erreicht jetzt bald die 20 Jahre Marke und wurde einmal repariert und getuned. Mir fällt jetzt gerade kein digitales Produkt ein, welches es bei mir ähnlich lange gemacht hat. Mein Intel 2. Generation I5 System erreichte (diesen Herbst) 11 Jahre Haltedauer und galt schon lange vorher als völlig veraltet. So ist das eben mit digitalen Kram, sei es PC, Smartphone,
Tja... da ist halt jeder Jeck anders. :gruebel:
Meine Digidesign und Creamware Systeme sind von 1998-2002, MPC4000 von 2004... also 21-27 Jahre Laufzeit. Für die Rack-Geräte kann man noch mal 10 Jahre + rechnen... :D
ps: mein iPhone 3gs ist nur deswegen defekt, weil‘s in der Hosentasche in die Wäsche gewandert ist. Zum Glück gab‘s in der Nachbarschaft ein 4er für kleines Geld.
 
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Da bist du leider sicher eine löbliche Ausnahme.

Wenn nicht größer, schneller, weiter, mehr das Argument ist (wie sicher bei den meisten), dann wird Digitaltechnik doch spätestens dann obsolet, wenn die zugehörige Software auf keinem aktuellen System mehr läuft, oder die Hardware-Schnittstellen abgekündigt sind. Man kann dann natürlich auch noch einen entsprechend Alt-Rechner-Zoo und die entsprechenden Betriebssysteme pflegen, wenn man denn nicht mehr spielen will/muss...

Digitale Standalone-HW hat da aber genauso wenig Einschränkungen bezüglich Nutzungsdauer, wie die Röhrentechnik. Der Verscheiß der kritischen Komponenten dürfte da sogar eher geringer sein.

Röhren wird es solange geben, wie es Nutzer gibt, die mit den Nachteilen leben könne/wollen und bereit sind, entsprechendes Geld für Ersatzteile zu zahlen. Da sich bei der Technik eh nichts mehr tut, braucht es auch keine "Neuentwicklungen". Der Altbestand müsste eigentlich reichen, um alle Interessenten mit Amps zu versorgen.

Ich kann inzwischen gut ohne leben. Ist wie mit alten Autos. Die sehen toll aus und wecken Erinnerungen. Und für so ein altes Teil ohne Katalysator und Co. bekommt man für entsprechendes Geld auch noch die Ersatzteile. Wenn ich dann aber die ungefilterten verbleiten Abgase einatmen muss, ebbt die Begeisterung auch sehr schnell wieder ab. Ähnlich, wie wenn ich meine 42kg Röhren-Combo durch die Gegend tragen musst. Das haben meine Bandscheine schon vor 10 Jahren einmal sehr unwillig quittiert...

Gruß und einen schönen 2. Advent,
glombi
 
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dann wird Digitaltechnik doch spätestens dann obsolet, wenn die zugehörige Software auf keinem aktuellen System mehr läuft, oder die Hardware-Schnittstellen abgekündigt sind.
Das dürfte das Hauptproblem plus die mangelnde Sicherheit gegenüber Viren, Malware etc. sein.
Aber das betrifft eigentlich nur Rechner die mit dem Internet verbunden sind.
Standalone-Systeme sind da größtenteils außen vor.
Digitale Standalone-HW hat da aber genauso wenig Einschränkungen bezüglich Nutzungsdauer, wie die Röhrentechnik. Der Verscheiß der kritischen Komponenten dürfte da sogar eher geringer sein.
Jupp, obwohl so einige Standalone-HW echter Verschiss ist und besser garnicht erst produziert werden sollte 😉
Die sehen toll aus und wecken Erinnerungen
Was wären alte Männer wie wir ohne Erinnerungen………
 
wie hier bereits bekannt halte ich die Röhrentechnik für obsolet und kommt auch für mich qualitativ nicht an
neuere Technik ran, weder im Hifi noch im Instrumentenbereich. Und ich hatte schon ein paar Röhrenverstärker und bin froh dass
ich sie los bin. Aber egal wir haben zum Glueck die Freiheit daß es sich jeder nach Belieben aussuchen kann.

Viel Spass beim Spielen
 
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Das ist ein gutes Argument. Die Qualität heute kann man mit dem Mitteltönersound von früher einfach nicht mehr vergleichen. Ich habe 6 "FRFR" Speaker im Einsatz und zusammen mit dem Stereoeffekt beim Reverb sind das Welten. Auch keine Einstreuungen mehr, kein Rauschen und alles Hifi wie im Studio. Früher habe ich davon geträumt. Wenn ich da wieder einen normalen Amp höre, kann ich damit nichts mehr anfangen. Things change.
 
Die Qualität heute kann man mit dem Mitteltönersound von früher einfach nicht mehr vergleichen.
Aber die Speakeremulationen simulieren doch genau diese Lautsprecher, die Cabs, die verwendeten Mikrofone,... Die Fullrange Speaker geben nur das Ergebnis der Simulation möglichst neutral wieder. Wie kann das besser als das Original klingen (weniger Aufwand und bessere Praktikabilität mal nicht betrachtet).
Subjektiv besser kann es doch dann nur klingen, wenn man sich vom "Original" wieder entfernt und weiterentwickelt?
 
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Ich habe 6 "FRFR" Speaker...
Die Celestions? Klemm mal z.B. beim F12-X200 zum Spaß den Hochtöner ab. Das ist aus meiner Sicht ein astreiner Gitarrenlautsprecher mit allein Eigenarten, die ein solcher eben mit sich bringt (mit deinen Worten "Mitteltönersound"). Die IRs "brauchst" du da nur für den Hochtöner, der Rest ist doppelt-gemoppelt.

Hab ich als der F12-X200 raus kam selbst ausprobiert, sonst würde ich das nicht schreiben ;)
 
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