Als Hobby-Bassist habe ich einige Röhren-Amps gespielt (Bassman 135, Mesa Prodigy und Strategy, Trace Elliot VA350 und Hexavalve, Traynor YBA 200 und 300), wirklich gefallen haben mir vom Sound her Bassman 135 und die Traynors (gute Vorstufe!), die aber alle zu wenig Leistung für meine Rockmusik haben. Den VA350 finde ich am besten, der bringt exakt den knurrigen Powerton, den ich haben möchte, wenn man die Transistorstufe umgeht und direkt in den Röhreneingang geht, und hat ausreichend Leistung.
Die Mesas klingen eher modern und nicht sooo nach Röhre, aber gut. Der Prodigy ist zu schwach, der Strategy hat reichlich Power und klingt gut.
Für Gigs habe ich mir trotzdem einen Mesa WD800 gegönnt, der ebenfalls sehr gut klingt und 4kg wiegt.
Nun der Killer: Ein gemoddeter Harley Benton 800B Mk. 2 (das Modding ist auf bassic.de beschrieben)!
Er klingt an je einer FMC 115 und FMC 210 (beide mit Faitals) besser als alles, was ich bisher gespielt habe, und das incl. Modding für 420€.
Satte 700W an 4 Ohm und. 1000W an 2,7 Ohm, 3,5kg, irre.
So bin ich bei Gigs bei reinen Digi-Amps angelangt, leichter, soundmässig besser und weniger anfällig.
Aber:
Ich liebe die (Musiker-) Röhrentechnik aus technischer Sicht.
Inzwischen habe ich einen Hiwatt DR401 mit gemessenen gut 300W Sinus nachgebaut, wie im Original mit Turretboards.
Ausserdem habe ich einen Amp mit 500W aus sechs KT120 aufgebaut, Vorstufe mit Fender Tonestack, Phaseninverter Hiwatt-Kopie, danach ein Cathodefollower mit einer 12BH7, der in der Lage ist, 17k mit über 60V RMS auszusteuern, dazu ein geänderter BIAS-Kreis, der die 51k Gitter-Ableitwiderstand einhält. Dadurch ist der BIAS absolut stabil.
Mich fasziniert die Röhren-Technik, die schon so alt und gerade bei Musiker-Amps doch so aktuell ist, dass alle Modeler das nachmodellieren.
Ich hoffe inständig, dass die Röhren und damit die Röhrenamps nicht so schnell aussterben, bei mir haben sie wie gesagt aus technischer Sicht und im Übungsraum auch aus soundtechnischer Sicht absolut ihre Berechtigung.