Wenn ich den "warmen" Sound eines Röhrenverstärkers nahezu 100%ig simulieren kann, dessen Röhrenschaltungen bei weitem komplizierter sind, als jene einer einzigen oder gar zwei Vorstufenröhren, dann braucht es keine weitere Röhrenschaltung um den Sound wärmer zu machen, die nicht ebenso in dem selben Chip hätte erzeugt werden können. Das Verbauen dieser Röhre(n) hat da eher (Gitarren-)Psychologische und (Gitarren-)Marketintechnische Gründe.
Schon mal einen Vergleich zum G2 gemacht?
Mit den Röhren ist es vielleicht so:
Kommt nicht so schnell in die Eigenverzerrung, hat einen hohen Verstärkungsfaktor und ist für Massenproduktion bestens geeignet, weil die Werte der Röhren innerhalb ihrer Typen kaum Unterschiede aufweisen. (Sollten sie zumindest)
Transistoren treiben schnell bei hoher Stromverstärkung in den verzerrten Bereich,
Schaltkreise brauchen meist positive und negative Spannung gegen Masse,
alternativ hierfür geeignete Mosfets haben meist eine so hohe Exemplarstreuung, funzt vielleicht 1 von 10, wenn überhaupt. Also auch nichts für Massenproduktion.
Wer mit Humbucker spielt, kennt das Problem. Manche Amps und Treter zerren schon im Cleankanal, vor allem die Transen.
Jetzt hat man eben nur (technisch gesehen) einen Röhrenbooster als Eingangsstufe eingebaut, eine sehr elegante Lösung.
Pickup zu heiß, Röhre runter, zerrt es immer noch, den nachfolgenden Booster zu.
Wechselt man von Paula zur Strat, Booster etwas mehr auf, komfortabler gehts nimmer.
Wenn das ZOOM vor dem Amp hängt, funktioniert das hervorragend.
(Wenn der Output vom ZOOM entsprechend eingestellt ist)
Den Unterschied zwischen Röhre und Halbleiter kann man vielleicht nicht hören, aber ob der Amp im Cleankanal auch richtig sauber klingt schon.
Verkaufsstrategien spielen hier wohl kaum eine Rolle.
ZOOM und VOX wollen die Gitarristen bestimmt nicht mit den Röhren manipulieren,
sondern mal was richtig Gutes tun.
Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.