OK, wie bereits an anderer Stelle angekündigt - hier ist meines.
Board: Joyo RD-B für 39,-. Power: Joyo JP-02 für ca. 50,-. 8x 9V, 1x 12V, 1x 18V. Befestigt unter dem Board. Es wird mit einem Netzteil befeuert, welches 18 Volt Gleichspannung liefert.
Das Signal dürchläuft den Tuner, dann geht es in die erste Zerre - EH East River Drive. Ein TS-Klon mit überzeugendem Sound. Anschliessend geht es ins Wah.
Ginge das Signal direkt vom Tuner ins Wah, wäre der Wah-Effekt nicht sehr ausgeprägt, eher "schaltend". Durch das East River Drive bekommt das Wah wieder seinen gleitenden Effekt und kannn dennoch ganz schön oder immer noch höhenlastig schreien, wenn es will.
Nach dem Wah geht es in den Hauptzerrer, den EH Glove. Eine sahnige, dichte Zerre, ohne zu sägen und ohne zu bröseln - mir gefällt sie und sie ist dank ihres Tone-Schalter obendrein ungemein flexibel! Und vor allem - die beiden EH-Zerren sind gut aufeinander abgestimmt. Man kann die Zerre des Glove mit der des East River Drive noch boosten - anfetten - verdichten - das klingt sehr fett und nicht überbratend oder sich überschlagend.
Nächster in der Kette ist der Booster MXR MC-401. Ich hätte auch einen anderen Booster genommen - er lief mir jedoch zufällig gebraucht und für günstig über den Weg - also habe ich zugeschlagen.
Der Booster liegt nach diversen Versuchen und Probieren an dieser Stelle und nicht am Ende der Effektkette. Er boostet das Zerrsignal vor allem mit einer Les Paul bis zum Hammerschlag, wenn es denn sein muss.
Hier heisst es aufpassen, dass man ihn nicht zu weit aufdreht. Er ist quasi wie ein Maschinengewehr mit hoher Kadenz - bitte nicht an den Abzug kommen, sonst zu hoher Munitionsverbrauch... Sorgfältig eingestellt boostet er die Zerr- und die Cleansignale, aber aufgrund seiner Lage in der Effektkette nicht (!) die ganzen Fahnen der zeitverzögernden und modulierenden Effekte. Das ist mir wichtig!
Jepp, nun geht es in die Modulations- und dann in die Zeitsektion. Der Electric Mistress ist für mich die Offenbarung und genau das, was ich schon lange suchte. Die verschiedenen Chorüsser haben mir so noch nie so recht gefallen (ausser ein Ibanez SC10, welches ich mal hatte, aber das boostete das Signal, wenn man ihn trat) und viele Flanger waren mir zu jaulig. Der Electric Mistress hat beides, aber unauffällig und in bester Qualität mischbar - herrlich. In ihn geht es mono rein und von da aus nun stereo weiter.
Der Main Out des Electric Mistress befeuert das Artec Analog Echo. Ja - ein Billigpedal, aber genau mit diesen verwaschenen und nachrauschenden Echos, wie ich sie gerne höre. Es sind eben NICHT diese m.E. steril klingenden Digitalechos, die ich von von meinem VOX Tonelab LE kenne und mögen sie noch so ausgeprägt und lang sein. Hinter dem Echo geht es in den Main In des Boss-Reverbs, zu dem sich der B-In des vom Electric Mistress kommenden Stereo-Signales hinzugesellt.
Der linke Kanal hat somit, falls erforderlich, ein Echo. Der rechte Kanal keines - das ist für mich ok. Beide Signale liegen am Boss RV-5 an und können nun links und rechts abgenommen werden.
Verkabelt habe ich mit guten Patchkabeln (Marke vergessen, die liegen schon ewig bei mir rum) und selbstgelöteten Verbindern: SOMMER Cable - SC-TRICONE MKII und Hicon-Flundern vom Dirk (Tube-Town).
Um den Electric Mistress ist noch Platz, wie man sieht. Hier habe ich u.U. vor, noch einen Selbstbau-Bypass vom Musikding zu setzen, mit dem ich die komplette zeitverzögernde und modulierende Kette aus dem Signalweg nehmen kann. Unbedingt erforderlich ist er allerdings nicht. Es gibt - und das hat mich positiv überrascht - mit meinen Strats dran keine Signalausdünnung oder -verfremdung, wenn alle Effekte ausgeschaltet sind.
CU MM