Mein bisheriges Flightcaseboard (65 x 50 cm) ist auf kleinen Bühnen oft schwierig unterzubringen. Keyboard und Drums brauchen viel Platz, zwei Frontsänger/innen ebenso.
Den Wunsch nach etwas deutlich Kleinerem (45 x 30 cm) konnte ich dann während Corona endlich umsetzen.
Dabei stellten mich meine speziellen Wünsche vor neue Probleme:
1. Alle handelsüblichen Basisboards erwiesen sich für meine Pläne als ungeeignet – oder waren nicht bezahlbar. Also beschloss ich, das Teil komplett selbst zu konstruieren.
2. Wenn Klett, dann so minimal wie möglich. Ich hasse das Zeug: Mit der Zeit verläuft der Kleber. Die Pedale verrutschen, verkleben. Das Lösen der Geräte ist oft lästig, wenn sie sehr eng stehen. Und: Tauscht man mal eines aus, das etwas breiter ist, muss man manchmal mehere Pedale in der Reihe lösen und neu anordnen. Nervt!
3. Keine Verschraubung mit Ösen o. ä. – habe ich zwar auf meinem großen Board, aber nun wollte ich das Austauschen von Komponenten so einfach wie möglich.
4. Das ganze auf 2 Ebenen
5. Netzteil + eine 3-er Leiste mussten drunter passen. Das 3 Meter bühnentaugliche Stromkabel ist fest mit dem Board verbunden. Spart zusätzlich Zeit beim Aufbau.
6. Das Board (plus Grundsortiment Bühnenkabel) sollte zum Transport in einen noch vorhandenen alten Flightcasekoffer passen und dort arretiert sein.
Und schließlich sollte das wenig kosten, d.h. so viel wie möglich vorhandenes Material, Reste, Farbe etc. verwenden.
Meine Lösung wurde deshalb modular: Jedes Pedal ist mit Kabelbinder vorab auf einem kleinen Brett montiert. Das Brett fasst oben stramm in eine Alu-Schiene, ist aber seitlich verschiebbar und nach vorn herausziehbar. Vorn unten dann doch noch drei Zentimeter Klett zur Arretierung.
Gerät austauschen geht jetzt in 1 Minute: Spachtel o. ä. Vorn unter das Klett schieben, Kabel raus, Modul entnehmen, neues Modul rein, Kabel rein, fertig. Zu diesem Zwecke habe ich natürlich Austauschmodule, an denen bestimmte Geräte bereits befestigt sind.
Zwei verkraftbare Kompromisse musste ich wegen der Verkleinerung eingehen:
- Wah muss bei Bedarf separat mitgenommen werden
- Für mehrere Modulationseffekte kein Platz – hier kam das das bereits vorhandene Zoom aus dewr Schublade, mit dem 3 Presets in Reihe durchgeschaltet werden. Mehr halte für den Livebetrieb nicht für sinnvoll, ohne den Überblick zu verlieren.
