Ja, es gibt IRRSINNIG viele Widersprüche, und inzwischen weiß man kaum noch, was man füttern soll. Wenn man im Netz sucht, findet man von 100 Leuten 10000 Meinungen, und davon sind 9995 absolut unqualifizierter, "werbehöriger" Bullshit.
Durch Misus Krankheiten musste ich mich dann irgendwann selber intensiv mit Katzenernährung auseinandersetzen... ich glaube, das ist fast schon ein Studienfach!
Am interessantesten (und für die Katze auch am gesündesten) ist natürlich BARF.
Aber erstens fummelt nicht jeder gern mit rohem Fleisch rum, zweitens ist die Supplementierung eine Sache für sich, drittens verweigern manche Katzen das auch, weil sie jahrelang auf Fertigfutter konditioniert wurden. Lucy ist so eine, ich weiß nicht, ob ich sie nochmal zur Vernunft bekomme.
Danach kommt in der Rangliste Nassfutter. Das geringere Übel, das ich zur Zeit verwende, wenngleich nicht so richtig begeistert.
Es gibt wirklich viele Sorten, die einfach nur mies sind. Kitekat, Whiskas und Gourmet gehören definitiv dazu, die meisten Hausmarken ebenso, selbst bei Zooplus (Catessy) und Fressnapf (Multi-Fit). Ein paar hingegen sind gar nicht übel, Lux und Shah vom Aldi galten mal als absoluter Geheimtipp. Bei Sheba muss man enorm aufpassen. Es gibt aber zumindest
eine Sorte ohne Zucker, nämlich "Geflügeltöpfchen". Die restlichen enthalten wahlweise Getreide (schlecht), Karamel (schlecht) oder in der Tat: Zucker (schlecht). Außerdem sind diese "Halbkugeln", glaube ich, zuckerfrei. Da man aber für das gleiche Geld schon (echte) Premiumsorten bei Zooplus etc. bekommt, kaufe ich das nie.
Kriterien für gutes Nassfutter: möglichst hoher Fleischgehalt, möglichst genau deklariert. Kein Zucker, Karamel, Getreide, pflanzliche Nebenprodukte, hydrolysiertes Eiweiß, Unfug wie Schinken (gepökelt), "gegrillt" o.ä.
Gut: Taurinzugabe. Eine lebenswichtige Aminosäure, die Katzen nicht selber produzieren können. Kann man aber auch selbst supplementieren, gibt's zu bestellen...
Und dann kommt lange gar nix.
Und dann kommt Trockenfutter.
Ist nicht wirklich gut für Katzen. Ein Hauptauslöser für z.B. Diabetes und Nierenkrankheiten, obwohl Tierärzte einem mit Freude ihre unheimlich teuren Spezial-TroFus für Diabetiker andrehen wollen, oder auch Nierendiätfutter, basierend auf minderwertigem Eiweiß. (
Sämtliche mir bekannten Zucker- und CNI-Katzenbesitzer halten das Zeug für das größte Gift. Man wird damit sicherlich die Krankheit los. Die Katze aber gleich mit.)
Und die Werbetrommel wird für TroFu natürlich am lautesten geschlagen.
Halbwegs gutes TroFu von der Zusammensetzung her ist z.B. Orijen oder Timberwolf Serengeti. Hoher Fleischgehalt, kein Getreide, stattdessen Kartoffel. Es sollte trotzdem
nie das Hauptfutter sein, da Katzen für TroFu-Genuss eigentlich viel zu wenig trinken, und immer noch viel zu viele Kohlenhydrate enthalten sind.
Ganz grottig: sowas wie Brekkies. Ich glaube, der Fleischgehalt lag bei denen bei 3%, den Rest kann die Katze gar nicht verarbeiten. Ebenfalls grottig, außerdem überteuert und absolut zu Unrecht ein gutes Image: Hill's, Royal Canin, Eukanuba, Iams. Erklärung auf expliziten Wunsch, die würde hier den Rahmen sprengen...
Habe ich Dir die Savannahcats schonmal verlinkt? ->
*klick*
Ja, ist'n Züchter, ja, die Ausführungen zum BARF sind nichts für schwache Nerven - aber deren Ernährungsinfos sind so ziemlich die besten, die man im deutschsprachigen Netz finden kann...