Yamaha Reface CP/YC/DX/CS

Der Preis ist zwar aus meiner Sicht völlig überzogen und ein etwas unverschämter kleiner Yamaha-Versuch, per Massenwaren Hype-advertising Geld zu drucken. Aber mich würde auch ein niedriger Preis nicht überzeugen.

Drei der Instrumente finde ich wegen reichlich besserer Hard- und Software-Alternativen klanglich ziemlich uninteressant. Und die CP-Variante ist wirklich skurril gebaut: ohne Presets für eigene Instrument/FX-Einstellungen, mit einer aus meiner Sicht für polyhones EP Spiel total ungeeigneten Tastatur. Sie hat:
a) dafür nicht geeignete Minitasten (ja, ich setzte meinen Microkorg für begrenzte Zwecke ein, aber nicht beliebig)
b) nur drei Oktaven, die für zweihändiges EP-Spiel nicht reichen und auf denen das samt Mini-Gefummel einfach keinen Spass machen wird.

Das Gesamtfazit für die Reface-Instrumente ist wirklich mehr als ernüchternd: nicht weil wir die bashen wollen, sondern weil sie m.E. ziemlich undurchdacht konstruiert sind. Wer damit trotzdem Spass hat, der/dem sei es gegönnt!
 
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Für den Covermucker-Keyboarder ist das selbstverständlich nichts.
Ach komm, Martman, nicht schon wieder die Leier. Es gibt nicht nur "Rompler" und "coole Synths für Freaks" - und mit der Musikrichtung hat das mal gar nichts zu tun. Dass die Dinger mit den Minitasten und ohne Presets für (viele) Bandkeyboarder nichts sind hat einfach was damit zu tun, dass z.B. ein CP live sicher nicht auf 37 Tasten gespielt werden will und - egal in welcher Musikrichting - nicht jeder Lust und Zeit hat, für jeden Song wieder nach Sound Sheet den Patch zu rekonstruieren. Wenn der Synth das erfordert, weil er wirklich analog und vintage ist - OK. Aber ein Synth, der sowieso digital ist, im Jahre 2015 aber nicht mal eine Handvoll Presets speichern kann (ohne extra iPad), ist entweder lächerlich oder was für ausgeprägte Masochisten.

Ein CS80 kann nur 8 Noten gleichzeitig spielen. Selbst die gewaltige GX-1 kann pro Manual nicht mehr als 8 Noten.
Schön - ist ja für den CS auch nicht der Kritikpunkt. Aber ein "reface DX" sollte dann schon wenigstens dem alten DX7 ebenbürtig sein. Vielleicht will man ja doch mal E.PIANO1 spielen ;) Und ansonsten: Hallo! 1983 <-> 2015? Das kann doch nicht ernsthaft ein Problem sein! Dem reface DX hätte ich ja noch (neben dem CS) eine gewisse Erfolgschance zugebilligt, wenn der z.B. in der Lage wäre, die alten SYX-Files zu importieren und 1:1 spielen zu können (der Kronos von der "Korgurrenz" kann das... mit 52 Stimmen... auf einer "normalen" Netbook-CPU...)

Und die kleinen 4OP-FM-Synths der ersten Generation (DX9, DX11) hatten auch nur 8 Stimmen.
Hatte es evtl. einen Grund, warum der richtige Durchbruch erst mit dem 7er kam?

Was hast du erwartet? Eine terabytegroße SSD, von der eine einzige CP70-Library mit 128 Velocity-Layers gestreamt wird, in so einem kleinen Gehäuse?
Nö. Aber z.B. sowas in der Art wie die E-Piano-Sektion des SV1 (kostet "nur" das 4fache - denkt man sich mal die Hammermechanik, Röhre, das schnieke Gehäuse und die anderen Soundkategorien weg, sollte das vergleichbar sein). Die Demos des CP überzeugen mich da aber mal im Vergleich so gar nicht.

Es fällt schon auf, dass 50% der Demos sich mit dem Delay beschäftigen und da wild dran rumschrauben. Das eigentliche CP(70) hört man fast gar nicht - eigentlich überwiegend "Wr" und ein bisschen "Rd1", meist mit viel Effekt zugematscht. Und sorry - das Clavi dürfte selbst auf dem reface DX besser hinzukriegen sein.
 
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Also der CS ist schon interessant, der DX auch noch etwas. Aber bei Piano und Orgel (da stelle ich mir eher die Frage, ob man ein zweites Keyboard als Upper Manual drahängen kann :D ) wären mir 3 Oktaven a bissal wenig.
Der CS Filter wirkt aber schon arg aggressiv. Aber gut, in den Videos reißen sie ja meist grundsätzlich den Resonance Regler in den (für die meisten Anwendungen) geschmacklosen Bereich auf um zu zeigen was der Filter so kann.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Hatte es evtl. einen Grund, warum der richtige Durchbruch erst mit dem 7er kam?
Moment, die kleinen DXer gabs früher? Ich dachte immer das seien Spin-Offs die später rausgekommen sind.
 
Nebenbei:
Eine (modernisierte) Neuauflage des P50m hätte mich eigentlich schon zufrieden gestellt.


(Das CP80 gibt's bei Minute 3:40, das Rhodes bei 6:20, das Wurli bei 11:25)




Ich fahre auf die DX-EPs und die Dynos ab.

:)
 
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Yep - das Teil war klasse - habe ich auch noch im Keller...:great:
 
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Nebenbei:
Eine (modernisierte) Neuauflage des P50m hätte mich eigentlich schon zufrieden gestellt.


(Das CP80 gibt's bei Minute 3:40, das Rhodes bei 6:20, das Wurli bei 11:25)



Ich fahre auf die DX-EPs und die Dynos ab.

:)


Der Keyboarder vom "Bruce", Roy Bittan, verwendet die heute noch als Backup vom Backup, falls es euch interessiert hier ein paar Videos dazu:

http://www.keyboardmag.com/artists/1236/tech-of-the-bruce-springsteen-tour-2012/28765
(runterscrollen, da sind die videos)
 
How to play Reface:

kb.gif
kb.gif
kb.gif


Für Fortgeschrittene:

kb2.gif
kb2.gif
kb2.gif


:hat: :D
 
Ach so, sag das doch gleich, dass sich die Tastatur verschieben lässt und dann weitere Oktaven auftauchen. :D

Dann sieht die Sache ja schon wieder anders aus - zumal man ja problemlos mit einer Hand eine Doppeloktave greifen kann...
 
Sieht man mal vom Preis ab muss ich sagen, dass ich die Größe gar nicht so übel finde.
Ich will eigentlich nur ein Board mitnehmen, aber manchmal fehlen mir wirklich ein paar Tasten. Das könnte ich mit den Minitasten locker abdecken und eine Midieinbindung am Kronos wäre ja auch drin.

Also ich würde mal sagen: Abwarten wie die Verkaufszahlen so sind :)
 
Ein Problem für Yamaha könnte sein, dass es auf dem Gebrauchtmarkt ja sowohl bei den analogen Yamahas als auch den digitalen Geräten der DX-Serie hinsichtlich Preis vergleichsweise gut für Interessierte ausschaut.
Ich habe mir beispielsweise vor ein paar Monaten einen TG-33 für 150 Euro gekauft, der 12 bit-ROM-Sounds aber auch FM kann.
Einen DX7 bekommt man für 200 Euro, einen CS01 sicher auch, einen TX81z schon für 100 Euro (ja, auch mit Ausziehkarte für die Parameterübersicht).
Vor diesem Hintergrund sehe ich die Preisfindung der reface-Geräten ebenfalls unglücklich. Ein Anfänger, der einen Kompaktsynthie sucht, wird zu Microkorg, Mininova und bald zu gebrauchten JD-Xis greifen, aber doch nicht zu den Neuauflagen, deren Namens- und Klang-"DNA" den wenigsten etwas sagen oder entsprechende nostalgische Emotionen auslösen wird.
Im Bereich FM-Synthese hätte ich mir ein Gerät mit schöner Bedienoberfläche, großem Display und - sagen wir mal - 12 Operatoren oder mehr gewünscht. Die Möglichkeiten der FM-Synthese sind doch mit heutiger Rechnerleistung viel besser auszuschöpfen als in den 80er Jahren. Den hätte ich als "modernen Klassiker" unter dem Namen DX8 (oder so) rausgebracht. Dann hätte der Hype wenigstens ein bisschen Berechtigung gehabt.
 
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Der TG-33 ist ja großartig! :eek:
 
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Ja, die "Vektor-Fahrten" bei Flächensounds sind klasse. Er hat keine Filter, muss aber auch nicht alles können.
Ich wundere mich, warum die Vektor-"Synthese" nur bei Prophet VS, Wavestation, TG-33 und wenigen anderen zum Einsatz kam. DAS wäre mal ein wunderbarer Live-Controller für den reface DX gewesen.

< edit der guten Ordnung halber :) >
 
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Der Kronos kann das auch.
 
...der hat ja auch so ziemlich alle Korg-Klassiker an Bord bzw. deren Features geerbt.

Eigentlich ganz schön peinlich für Yamaha, dass ausgerechnet der Kronos zu allem Überfluss noch einen kompletten (und sysex-kompatiblen) Dx7 mitbringt, während selbst Yamahas X000,-€-Flaggschiff das nur mit Zusatzkarte kann...
 

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