Hmmm - also da muss ich 2 Antworten geben.
Ja, kann man
nein - aber nicht genug - was aber wohl wieder am Markt liegt.
Wenn ich mir überlege wie alt die Techniken schon sind. Fantom ist zwar synnthetsich immer noch weit vorne, die Technik ist aber im Prinzip immer noch ein aufgebohrter D50.
Sagen wir lieber JV-80, denn inzwischen spielen die Dinger nur noch Samples ab, während der D-50 noch halb analog-subtraktiv war.
Und so sehe ich das bei fast allen Herstellern. Vielleicht sollte man mal auf die Idee kommen neue Werkzeuge in die Hände zu geben. Die synthtetisch mehr zulassen aber letztendlich wie ein Makrocontr. arbeiten, für die die nicht so tief in die Materie einsteigen wollen / können. Supervoices müsste man da natürlich auch nennen.
Aber wer braucht 100 Arp muster. Wer die alle durch hört, hätte chon selber einen basteln können.
Clavia hat den Bogen auf Soundebene aktuell ganz gut hinbekommen. Sowas wünsche ich mir einfach viel mehr, als noch mehr Speicher.....wobei ich mich etwas ausschließen muss - ich bastel ja auch mal gerne rum
Das mit den Arp-Figuren stimmt, unabhängig davon, was die Motif-Fraktion sagt. Presets sind Presets, und wenn man die rausnimmt, die kaum jemand brauchen kann, werden irgendwann diejenigen, die übrig bleiben, sich wiederholen. Gerade da bevorzuge ich den Eigenbau.
Aber was für Features in puncto Klangsynthese kann man von einer Workstation erwarten, die es noch nicht gab? Zugegeben, bei Workstations wird der Hauptfokus auf den Rompler und evtl. den Sampler gelegt, der ja heutzutage Serienausstattung ist. Aber VA, zum Bleistift, hatten/haben Korg und Yamaha optional und Kurzweil und Alesis serienmäßig (ja, VAST kann man als quasi-modularen VA-Synthi mißbrauchen, ohne auch nur ein Sample zu verwenden). Physical Modeling jenseits von Tonewheels und E-Pianos gab es auch schon bei Korg (EXB-MOSS) und Yamaha (VL-Plugin) zum Nachrüsten, und die Alesis Fusion hat PM ab Werk. FM gab es als Option bei Yamaha, die Fusion hat einen eigenen FM-Generator, bei Korg OASYS bin ich mir nicht sicher, und sogar der alte Kurzweil K2000 kann mit entsprechenden Tricks Sechs-Operatoren-FM, wie 2003 herausgefunden wurde. Übrig bleiben im Grunde genommen nur Roland und GEM, die nur mit Samples gearbeitet haben.
Was also sollte eine Workstation synthesemäßig drin haben?
Zwei bis drei Dutzend Filtercharakteristiken?
Virtuelle Emulationen diverser Synthesizerklassiker (lizensiert von Arturia)?
Einen echt-analogen Synthesizer anstelle des VA?
ROM/RAM-Sample-Teil umschaltbar auf analoge Filter (was bedeutet, daß mindestens 128 analoge Filtereinheiten in das Ding gelötet werden müssen, und zwar pro Charakteristik)?
Wavetable im Sinne der Implementation aller irgendwie wichtigen Wavetable-Synthis vom PPG Wave über den Waldorf Wave bis zum Waldorf Blofeld?
Graintable?
Additive Fourier-Synthese mit 256 Harmonischen, von denen jede je zwei 8-Stage-Hüllkurven (jeweils in 128 Stufen einstellbare Charakteristik) und LFOs (mit je sechs klassischen Waveforms) hat?
Alle Syntheseverfahren in einer vollmodularen, mit allen Schikanen versehenen Engine, mit der verglichen NI Reaktor wie ein Casio-Keyboard wirkt? Also auch mit quasi beliebig vielen "Oszillatoren", Filtern, frei verschaltbaren LFOs und Envs usw. usf.?
Ich für meinen Teil bin mit der Aufteilung der Geräte ganz zufrieden. Von einer Workstation erwarte ich überhaupt nicht den VA-Sound eines Nord Lead und die Flexibilität und Ausstattung eines Virus oder einer Supernova, geschweige denn den Frickelfaktor eines Nord Modular, Reaktor oder Moog 55. Nichts gegen neue Ideen oder gegen EWS (Eierlegende Wollmich-Säue), aber wenn Workstations irgendwann dermaßen kompliziert werden, daß nur noch Hans Zimmer, Keith Emerson und richtig ausgemachte Synthesizer-Nerds sie programmieren können und alle anderen endgültig sich auf Presets verlassen, geht das zu weit. Ich hätte statt dessen ganz andere Ideen, die gehören aber eher in einen anderen Thread.
Martman