Ich mache mal eine Beschreibung wie der Montage mit Files umgeht:
1 Man kann alles speichern, dann erhält man z.B. ein mojkarma.x7u File in dem alle Sounds, Samples, Einstellungen gespeichert sind.
2 Man kann den Stand des User Bereiches (Performances, Waveforms, etc.) als Library speichern, dann erhält man ein mojkarma.x7l File.
Das Library Format lädt performances und waveforms in einen speziellen Library Bereich. Das ist wohl die virtuelle Form der ehemaligen Steckplätze die man früher für Erweiterungskarten verwendet hat (wie z.B. die SRX Reihe bei Roland).
Man kann also eine File als Library File in den Montage laden. Der wird für diese Library eine der acht vorgesehenen Speicherplätze belegen. Das ist wohl so gedacht, dass der User sich gekaufte oder eigene Libraries hinzulädt, ohne den Userbereich und die dort vorhandenen Daten zu stören. Nett gemeint, aber kein großer ergonomischer Schritt nach vorne, statt der 8 Library Slots, hätte man gleich alles als einen großen Userbereich lassen können. Eine Besonderheit des Libraryformats (.x7l) ist, dass man dann zwar Performances und mitgeladene Samples im Library Speicher des Montage hat, die Daten können aber nicht überschrieben werden. Also muss man das was einem gefällt und woran man etwa weiterarbeiten will, quasi aus dem Library Bereich in den Userbereich importieren. Dabei werden automatisch die mit einem Sound verknüpfen Userwaveforms (Multisamples) übernommen. Sie sind eigentlich ja schon "da", werden aber anders indexiert und zur Bearbeitung freigegeben. Nun kann man die Library aus ihrem Slot komplett löschen wenn man will. Dadurch werden auch die Samples aus dem Speicher entfernt bis auf jene die man in den Userbereich importiert hat.
3 Der Montage ließt das Format des Motif XF, sowohl das von Usern erstellte Multisample Format .x3w wie auch die Voice Daten im Format .x3v neben einigen anderen.
Hier ist das Problem:
Wenn man mit einem anderen Gerät gearbeitet hat, hat man seine Samples auch im anderen Format. Diese müssen logischerweise konvertiert werden. Wenn man nun egal womit arbeitet: Awave, Translator oder mit dem Editor von John Mellas, seine Multisamples kann man derzeit nur in ein Motif XF Format umwandeln (.x3w).
Wenn ich also aus dem Kurzweil ein Piano.kmp Multisample habe, dann wird mir die entsprechende Software (ich spreche nur von Awave, denn Rest habe und kenne ich nicht) aus dem Piano.kmp ein Piano.x3w machen.
Und jetzt beginnt der Albtraum:
Ich habe zwei Optionen im Montage: ich kann diese Datei nun als Userfile laden, dann landet es im Userbereich, oder ich kann diese Datei als Library laden, dann erscheint sie in einem der acht vorhandenen Slots wie oben beschrieben.
Wenn ich die Datei als Userfile (dafür wählt man die Option "load user file" lade, überschreibe ich damit alles vorhandene im Samplespeicher. Load User File bedeutet beim Montage eben dass man alles mit diesem File überschreibt. Da ist keine Merge- oder Addoption vorgesehen.
Wenn ich die Datei als Libraryfile lade (die Option ist "load library file"), landet mein Multisample im besonderen Speicher und hat eins von 8 Slots belegt. Nun legt man die letzte Hoffnung auf die Tatsache - wie ebenfalls oben beschrieben - dass man aus dem Library Bereich ja in den User Bereich verschieben kann. Es gibt die Option "Import from Library". Diese funktioniert aber nur bei einem Library File welches vorher auf dem Montage erstellt wurde und die Extension .x7l hat. Meine Samples haben aber die Extension .x3w!
Hier enden absolut alle Optionen, da bin ich mir - sag ich mal ganz bescheiden - 110% sicher und nochmals ein Dankeschön fürs Hilfeangebot. Sollte es trotzdem einen Workarround mit 10 Schritten geben, dann bin ich immer noch schneller wenn ich mir aus meinen alten Formaten die Wavefiles raushole und eine Waveform im Gerät direkt erstelle. Das kann man und dabei werden dann die einzelnen Wave Dateien dem vorhandenen Inventar hinzugefügt ohne altes zu löschen. Ich sehe übrigens im Yamaha-Forum, das sich ca. 90% der Fragen auf die Speicherstruktur des Montage bezieht. Da wissen Leute langsam selbst nicht mehr in welchem Bereich sie sich überhaupt befinden und was nach wo ge- und verschoben wird und was man möglicherweise riskiert wenn man etwas falsch macht.
Die einzige derzeitige Lösung wenn Yamaha es nicht macht, wäre das Awave, Translator und John Mellas nachziehen und zur Konversion das .X7L (Library Format) unterstützen. Wenn der Montage dann eine solche Datei hat, dann könnte man die Datei zuerst in den Library Bereich laden, und dann in den User Bereich verschieben. Ist immer noch ein Schritt zu viel, aber das ist dann schon Nörgeln eines Montage Users auf allerhöchstem Niveau. Vergessen wir jetzt mal kurz dass man dann wieder für Drittlösungen zahlen muss.