Das sehe ich natürlich ganz anders.
1. ist ein Forum dazu da, um Meinungen auszutauschen. Und dazu gehören auch Meinungen im Austausch über erste Eindrücke von neuen Geräten, wie seit vielen Jahren. Ich kann nicht das geringste Besondere oder Befremdende darin sehen. Und wenn ich auf vergangene Diskussionen zurücksehe, dann haben sie eigentlich alle eine Tendenz gehabt (aus allen Pros und Cons), die sich später eher in derselben Richtung vervollständigt hat, als nach dem Erscheinen eines Gerätes im Laden plötzlich ganz anders zu werden.
Könnte das "Befremdende" womöglich einfach in der Tatsache liegen, dass Meinungen auseinandergehen?
Dann müsste man aber in der Sache diskutieren, und keine Meta-Diskussion beginnen.
2. ist es überhaupt kein Problem, nach dem Vorliegen von Specs und einem Handbuch das Konzept eines neuen Instrumentes weitgehend erkennen zu können. Und dann kann man schlicht sagen, was einem daran mehr gefällt und was weniger.
3. habe ich schon einige Jahre den grundlegenden Klangcharakter neuer Instrumente mühelos aus gut aufgenommenen (möglichst Direktabnahme) Youtube Videos erkennen können, zuletzt vor dem Kauf eine Prophet 6. Selbstverständlich erweitert und vertieft man diesen Eindruck durch gründliches Spielen im Laden vor einem Kauf, um sicher zu gehen - aber ich habe nie erlebt, dass ein Gerät im Laden dann plötzlich völlig anders oder um Klassen besser oder schlechter klang als nach umfangreichen Ersteindrücken erwartet.
4. das Weltmarktführer-Argument: das ist ja gerade das, was viele irritiert: wenn ein Weltmarktführer so entwickelt und nach langer Entwicklungszeit etwas auf den Markt bringt, das einige kritische Fragen provozieren muss, vom Konzept, über Maße und Gewichte und praktische Fragen bis hin zur Weiterentwicklung im Bereich Sounds.
Mein Vorschlag: einfach in Ruhe in der Sache weiterdiskutieren, auch vor dem Antesten im Laden. Eins schließt ja nicht das andere aus, und bei allen Meinungsunterschieden hat auch bis jetzt keiner ein abschließendes Urteil - übrigens auch nicht nach dem gründlichen Test im Laden. So richtig rund wird das Bild erst nach Dauereinsatz derer, die ein Gerät kaufen.
P.S. noch was Grundsätzliches:
die meisten von uns leben ja nicht auf einer Hersteller-Insel, bloss weil sie sich in Diskussionen kritisch oder erfreut über neue Geräte äußern. Bei mir existieren friedlich nebeneinander: eine Workstation von Korg, Abhörmonitore von Yamaha sowie eine Soundkarte und ein Sequencerprogramm von Yamaha/Steinberg, EDrums von Roland, ein VA von Access, analoge Synths von Moog und Sequential, etc - und ich hätte auch kein Problem mit der Verwendung von Nord- oder Kurzweil-Geräten. Bei den meisten Musikern sieht's trotz klarer Vorlieben und Abneigungen ähnlich bunt aus - also alles viel lockerer, als es manchmal mitten in einer Debatte scheint.