Workshop Röhren-Overdrive ("Bass Amuser")

hier mal wie versprochen ein paar Bilder

Was mir gestern im dunkeln aufgefallen ist, da muss irgendwo noch ein Hund begraben sein, der mir zuvor entgangen ist... beim anstecken ans netzteil "flasht" die röhrenheizung kurz auf, das gefällt mir überhaupt nicht. Das netzteil kanns nicht sein, das habe ich mit dem oszi angeguckt und das fährt relativ weich an, jedenfalls ohne überspannung. Die heizspannung liegt auch stabil bei 12.6x, nur im ersten moment kommt da der saft quasi ungebremst daher.. irgendeine idee was da verkorkst sein könnte?
 

Anhänge

  • IMG_0824.JPG
    IMG_0824.JPG
    24,9 KB · Aufrufe: 256
  • IMG_0825.JPG
    IMG_0825.JPG
    26,5 KB · Aufrufe: 231
  • IMG_0829.JPG
    IMG_0829.JPG
    28,6 KB · Aufrufe: 268
  • IMG_0830.JPG
    IMG_0830.JPG
    33,3 KB · Aufrufe: 262
hier mal wie versprochen ein paar Bilder

Was mir gestern im dunkeln aufgefallen ist, da muss irgendwo noch ein Hund begraben sein, der mir zuvor entgangen ist... beim anstecken ans netzteil "flasht" die röhrenheizung kurz auf, das gefällt mir überhaupt nicht. Das netzteil kanns nicht sein, das habe ich mit dem oszi angeguckt und das fährt relativ weich an, jedenfalls ohne überspannung. Die heizspannung liegt auch stabil bei 12.6x, nur im ersten moment kommt da der saft quasi ungebremst daher.. irgendeine idee was da verkorkst sein könnte?

Letztlich ist es doch das Netzteil. Gerade bei Gleichstromheizungen mit einem gut dimensionierten Netzteil (d.h. es kann genügend Strom nachschieben), liegen die 12,6V bei Einschalten sofort an den kalten Heizungswicklungen an und dann fliesst ein deutlich höherer Strom, welcher zum Aufflashen der Heizwicklung führt. Nach einer (sehr kurzen) Aufheizphase fliesst dann erst der "Nominal"-Strom.
Im Amuser habe ich aus Aufwandsgründen verzichtet einen Softstart einzuplanen, denn eine Röhre kann das an sich schon verkraftet - es geht aber zugegeben auf die Lebensdauer (wir reden aber nicht von einer Reduktion der z.B. 5 Jahre auf 2 Monate).

Möglichkeiten wären die Heizspannung soft hochzufahren, eine Strombegrenzung oder ein weicheres Netzteil. Alles bedeutet aber Mehraufwand. Wenn Du Dich mit dem Einschaltflash überhaupt nicht wohlfühlst, müßtest Du Dich an eine dieser Möglichkeiten ranmachen. Eine ganz einfache Methode wäre einfach ein strombegrenzender Vorwiderstand, der aber entsprechend Deinem Netzteil dimensioniert sein müßte - dazu den Einschaltstrom messen und einfach nachrechnen wie groß der Widerstand sein könnte um die Heizspannung im Normalbetreib nicht zu weit abzusenken und gleichzeitig in der Einschaltphase die Spitzen des Stromes zu vertilgen.

Ansonsten schönes Gehäuse - sieht man so nicht oft.
 
danke, ich denke etwas in der art werde ich probieren. das netzteil ist ein 24V schaltnetzteil, dass ich mit lm317 auf 19.6 begrenzt habe, also ist jede menge leistungsreserve vorhanden. Es macht zwar keinerlei sichtbare spitze beim einschalten, aber es ist recht schnell voll da (<0.1s ohne last)
eine strombegrenzung per widerstand oder eine variante für softstart auf lm317 basis hat in dem gehäuse auch noch allemal platz. Erstmal probier ich das mit widerstand, man geht ja gern den weg des geringsten widerstands... :)
hätte ich nicht gedacht, dass einfach nur die schnelle leistung beim einschalten zu so einem flash führen könnte. nunja, es ist mein erstes projekt mit röhre und irgendwo muss man die erfahrungen ja sammeln.
cheers, joe

Nachtrag: Es liegt wohl an der Röhre. Ich habe zwei verschiedene, und die, die ich zuerst drin hatte (billigröhre) flasht garnicht, die andere die ich eigentlich verwenden will eben schon, und recht heftig. bei nominell 150mA I heiz, könnt ich dann als begrenzung einfach 82R 3W direkt vor die heizung legen? wäre das vielleicht noch eine sinnvolle ergänzung für's layout?
 
Zuletzt bearbeitet:
und noch zwei bilder im dunkeln...
sehr dunkel, ich weiß, aber das ultrablau ist mit der cam schlecht einzufangen, wenn's zu hell ist. in real sieht man es aber schon recht deutlich.
 

Anhänge

  • CRW_0834.jpg
    CRW_0834.jpg
    14,7 KB · Aufrufe: 219
  • CRW_0835.jpg
    CRW_0835.jpg
    17,7 KB · Aufrufe: 287
Hallo :) Also ich bin ein absoluter Lötneuling, habe mir jetzt aber trotzdem das Projekt vorgenommen, weil das der einzige "Effekt" ist, mit dem ich beim Bassspielen wirklich was anfangen kann. Die Theorie dahinter verstehe ich, dank Physik LK, ganz gut, aber deshalb kann ich noch lange nicht gut löten ;)

Ich muss aber erstmal ein ganz großes Lob aussprechen an AK und elkulk. Ihr erklärt das wirklich absolut verständlich und für Anfänger. Das ist richtig, richtig gut. Vielen Dank! :D Ich bin richtig begeistert. Soviel Kompetenz und Exaktheit trifft man im Internet wirklcih selten.

Ich finde es ganz schön schwer, mit wenig Übung die Punkte nebeneinander sauber und ohne Verbindung zu löten. Deshalb werde ich jetzt erstmal mit den Platinenresten und Lötbrücken üben. Aber die gute Beschreibung motiviert mich richtig, auch wenn es kein Anfängerprojekt ist.

Jetzt komme ich aber mal zu meiner Frage: Bei den Widerständen R3b und R27 müssen ja die Löcher direkt nebeneinander gelötet werden. Macht es dann Sinn, die Widerstände "hochkant" einzubauen, also so dass sie nach oben zeigen. Oder doch lieber liegend, und dann einfach die Drähtchen unter dem Widerstand wieder zurückbiegen? (ich hoffe ich beschreibe es verständlich)

Vielen Dank nochmal für die tolle Erklärung :)
 
... Bei den Widerständen R3b und R27 müssen ja die Löcher direkt nebeneinander gelötet werden. Macht es dann Sinn, die Widerstände "hochkant" einzubauen, also so dass sie nach oben zeigen. Oder doch lieber liegend, und dann einfach die Drähtchen unter dem Widerstand wieder zurückbiegen? (ich hoffe ich beschreibe es verständlich) ...
Hallo,

ja so ist das gemeint: stehend verlöten!

Ich habe mich zwar bemüht, die Widerstände möglichst nur über 4 Löcher hinweg, also mit Lochabstand von 7,5mm einzuplanen; dann kann man den Draht bei Widerständen der Bauform 207 einfach an jedem Ende des Körpers um 90° umknicken und liegend verlöten.
Aber an ein paar Stellen hat es nicht so ganz hingehauen im Layout; bei R8 sind es z. B. 3 Löcher. Der muss dann auch schräg stehend rein.

Gruß
Ulrich
 
Hallo Ulrich und "AK",
ich hänge meine Frage mal hier ein, da es um Eure Schaltung geht.

Ich habe den Summierer aus der Schaltung vom Bass Amuser probeweise zusammengebaut um zwei Preamps (Biamping) auf eine Endstufe zu mischen.
Das funktioniert soweit ganz gut. Nur ist das Signal am Ausgang leiser, als das eigentliche Bass-Signal. Ich vermute mal, daß es an der Dimensionierung der Bauteile vor dem Balance-Poti liegt.

Habt Ihr spontan einen Tip, wie ich die Schaltung ändern muß, um mit Line-Level (1 V RMS / 0 dBV) in den Summierer zu gehen?

Grüße, Pat
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,

evtl. reicht es bereits, wenn Du seriell zu R27 ein 1MOhm-Trimpoti einbaust; so kannst Du die Verstärkung im nachfolgenden Operationsverstärker erhöhen.

Ich hielte es aber für sinnvoller, die vier 100k-Widerstände um das Poti herum durch z. B. 15k-Widerstände zu ersetzen, für das Poti ein 10k-lin zu verwenden und für R27 ein 50k- oder 100k-Trimpoti als regelbaren Widerstand zu einzubauen.

Gruß
Ulrich
 
Vielen Dank, Ulrich. Ich werde gleich mal nach den Teilen schauen.

Gruesse, Pat
 
Hi Pat,

nochmal grundsätzlich ein paar Fragen zu Deinem Vorhaben:

Würde es Dir evtl. ausreichen, über die Volumepotis der beiden Preamps deren Lautstärke aufeinander abzustimmen?
Dann könntest Du nämlich passiv mischen, ohne einen Operationsverstärker (OPV) und damit eine Stromversorgung verwenden zu müssen.

Oder wäre eine Mischfunktion mit je einem (zusätzlichen) Poti pro Preamp auch für Dich in Ordnung?
Das hätte den Vorteil, dass Du keinen Pegel infolge der 1-Poti-Schaltung verschenkst, den Du dann mit einer Verstärkung mittels des OPVs wieder aufholen musst.

Und:
Es gibt noch andere 1-Poti-Mischer (z. B. http://www.uk-electronic.de/Download/Beschreibung ParallelLoop.pdf , dort S. 5 der Schaltplan), die auch gut funktionieren sollen. Verglichen habe ich die verschiedenen Versionen aber nicht.

Gruß
Ulrich
 
Hi Ulrich,

vorstellen kann ich mir viel. Und überlegt habe ich auch viel. Die Frage ist, was macht am meisten Sinn, bzw. klingt am besten.
Im Prinzip brauche ich weder das Pan-Poti, noch das Ausgangs-Poti. Nett wäre es aber schon...

Eine stabilisierte Spannungsversorgung hätte ich auch dabei. Wie sich der Unterschied zu 12 V bemerkbar macht weiß ich allerdings noch nicht. Ich habe gerade nur einen "7812" Festspannungsregler da und keinen "7809".

Wie ich "passiv" mischen soll, kann ich mir aber nicht so richtig vorstellen. Muß ich nicht eh die Eingangssignale durch Widerstände trennen? Dann hätte ich doch auch wieder einen Verlust, den ich mit einem OP-Amp wieder reinholen müsste. Nicht? Ich kann doch nicht einfach ein Y-Kabel nehmen...

Der Aufwand ist vernachlässigbar, macht ja auch Spass (und ich lerne was dabei). Kosten = 0 Cent.

Spricht hierbei eigentlich etwas gegen die Verwendung von Keramikkondensatoren?

Grüße, Pat
 
Hallo,
... Im Prinzip brauche ich weder das Pan-Poti, noch das Ausgangs-Poti. Nett wäre es aber schon. ...
Ok, dann baust Du eben diese Version.
... Eine stabilisierte Spannungsversorgung hätte ich auch dabei. Wie sich der Unterschied zu 12 V bemerkbar macht weiß ich allerdings noch nicht. ...
... mehr "headroom"/Übersteuerungsfestigkeit.
... Wie ich "passiv" mischen soll, kann ich mir aber nicht so richtig vorstellen. Muß ich nicht eh die Eingangssignale durch Widerstände trennen? Dann hätte ich doch auch wieder einen Verlust, den ich mit einem OP-Amp wieder reinholen müsste. Nicht? Ich kann doch nicht einfach ein Y-Kabel nehmen... ...
Ein kleiner (manchmal auch nur minimaler) Verlust ist mit passivem Aufbau natürlich immer da, bei Anpassen der Widerstandswerte ließe sich der aber stärker in Grenzen halten, als bei den in der Amuserschaltung vorhandenen Spannungsteilern.
... Spricht hierbei eigentlich etwas gegen die Verwendung von Keramikkondensatoren? ...
An welcher Position in welcher Schaltung? - Wenn Du die Amuserschaltung meinst: Nein.

Gruß
Ulrich
 
Hallo :)

Vielen Dank für die Hilfe mit den Widerständen, Ulrich. Jetzt habe ich eine Frage zu den Elkos. Steht der etwas dunklere Teil in den Kreisen für + oder für -? Habe ein Bild angehängt.
Ich habe es zwar versucht mir anhand der Diode D2 und C19 herzuleiten, allerdings wusste ich da auch nicht sicher, ob es am || der Diode nun positiv oder negativ ist.


Dann habe ich noch eine Frage zum Kühlkörper. Habt ihr eine Möglichkeit gefunden den Kühlkörper zu befestigen (würde eine kleine Schraube durch den Kühlkörper und die Platine Sinn machen, oder würde das die Wärmeleitwirkung beeinträchtigen?). Ohne Befestigung wird der Kühlkörper ja nur von den Lötpunkten gehalten. Wird das bei häufigerem Transport nicht zu einem Problem?
Und wozu sind am Rand des Kühlkörpers links und rechts Lötpunkte eingezeichnet?


Vielen Dank schonmal :)
 

Anhänge

  • amuser_perfboard-capasitors.gif
    amuser_perfboard-capasitors.gif
    41,3 KB · Aufrufe: 168
den kühlkörper durch die platine festschrauben ist die vorgesehene, zuverlässige befestigung. die wärmeableitung ist dabei zwar im fall einer lochrasterplatine tatsächlich etwas schlechter, aber insgesamt immernoch gut ausreichend. die "lötpunkte" sind wohl nur die begrenzung des kühlkörper umrisses und haben nichts zu bedeuten.
die markierung der elkos stellt die minus seite dar.

viel erfolg beim basteln!
joe
 
Wow, vielen dank für die schnelle Hilfe :) Dankeschön, dann mach ich mich gleich mal ans Werk,
 
Hi Ulrich,
zunaechst mal vielen Dank.
Leider kam ich noch nicht dazu, das Testboard umzustecken. Aber dieser Tage...
An meinen Fragen sieht man ja, daß ich arger Laie bin...
---
passiv -> aktiv:
Ok, dann baust Du eben diese Version.
:) Vielleicht kann ich's dann ja auch anderweitig verwenden.
---
9 V -> 12 V:
... mehr "headroom"/Übersteuerungsfestigkeit.
Schoen, das ist ja um so besser.
---
-> Nachteil bei Verwendung von Keramik-Kondensatoren?
... Wenn Du die Amuserschaltung meinst: Nein.
Ja genau, die meinte ich. Das ist praktisch. :)

Gruesse, Pat
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine Rechnung mit dem Vorwiderstand war natürlich Blödsinn, bin erst jetzt zum herumprobieren gekommen. Für die Version mit Widerstand müsste ich ja mit mehr Spannung reingehen um den Abfall zu kompensieren. Es bleibt also doch sinnvollerweise nur die Version mit Softstart im Netzteil. Trotzdem interessant, wie stark sich hier das Einschaltverhalten zweier verschiedener Röhren unterscheidet. Obwohl beide mit rund 11 bzw 12 Ohm Kaltwiderstand an der Heizung sehr ähnlich sind, die eine flasht, die andere überhaupt nicht. Oder aber ich nehme es in kauf, auch wenn es mir nicht gefällt.
 
Da ich den Röhren-OD eher zum Ton anfetten des Cleanchannels nutzen wollte als als Effekt, stellt sich mir die Frage, ob man das Gerät auch als 19" Rack bauen kann und dann in den Effektweg meines Marshalls kabeln könnte?
 
Kann man ganz sicher, warum auch nicht? Ich würde empfehlen hierfür ein Eisenblechgehäuse zu nehmen, um EM Einstreuungen zu bremsen, die in direkter Nähe der Netztrafos von Amps oder anderen Geräten deutlich schlimmer sind als irgendwo am Boden wo nur Kleinleistungsnetzteile herumfliegen.
Der Effektloop wird wohl vollen Line level ausgeben, da könnte man vielleicht noch überlegen, den "aktiven" Eingang noch ein wenig unempfindlicher zu machen als er schon ist, um sicher zu sein dass nur die Röhre und nicht der Eingangs OP überfahren wird.
 
jetzt ist es auch bald soweit das mein (eigentlich für nen Kumpel) Bass Amuser fertig wird.

Was ist eigentlich die höchste Spannung mit der man das Ding betreiben darf?
Hab hier noch ein 24V Netzteil rumliegen.
Soll ich auch nen Spannungsregler einbauen oder macht die Spannung nichts aus?

Immerhin würden dann am 12V Festspannungsregler auch um die 2,8 Watt abfallen....

Wieviel Strom braucht die ganze Schaltung?
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben