Wo ist das Live- Publikum?

  • Ersteller willypanic
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Also ich will jetzt auch mal meinen Senf dazu geben.
Was ich auch für absolut tödlich halte, sind die Musikstile, die heutzutage gehört großteils werden:
HipHop, Techno, Metal, Punk und Rock

HipHop Live-Konzerte gibt es kaum, man hört sich lieber die großen Rapper auf dem Handy an....
Techno läuft meist in Form von DJs in Discos.
Metal und Punk gibt es durchaus Angebot, aber da sind über 90% der Bands so grottenschlecht, dass sie einem eigentlich jede Veranstaltung, wo sie auch nur eine halbe Stunde spielen, vermiesen können.:mad:
Und die Leute, die Rock hören, bevorzugen dann immer noch AC/DC Playlists von Youtube, als dass sie sich Indie-Rockbands (Ich kenn ehrlich gesagt nur eine richtige Rockband in meinem Landkreis) anhören.

Und wenn man Funk, R'm'B oder Jazz spielt ist man einfach aufgrund der heutigen Präferenzen schon der A****.

1 Beispiel:
An meine Schule kam ne absolute Hammer R'm'B Band, Albie Donelly's Supercharge, das sind Jupiter Artists, und machten mit unserer BigBand (die übrigens besser ist als jede dieser Amateur-Metal-Bands) ein Konzert.
Davor wurden in der ganzen Stadt Plakate verteilt, in der Schule gibt es Flyer, also kein Mangel an Information.
Die 20 Leute von der Bigband machen auch mündlich noch Werbung, aber alles worauf man stößt ist:
Geh weg mit deiner komischen Jazzband, ich geh heute in die Disco und hör mir 3000 mal "Hey, was geht ab" an.
Das Ende vom Spiel war dann, dass ca. 5 Schüler gekommen sind, der Rest des Publikums waren Eltern, Lehrer, die Technikleute.
Es waren also ca. 40 Leute und das, wenn Jupiter Artists spielen :eek:, bloß weil sich keiner mehr für den Musikstil interessiert.
Zum Vergleich: 1 Woche später waren bei der Weihnachtsfeier der Schule 150 Leute da, und da hat es nur ein Kindermusical der fünften Klassen und den Geigekurs für 5.-7. Klasse zu hören gegeben!!

Also soviel dazu, übrigens hat sich in den letzten 2 Jahren zumindest für die Indie-Bands die Lage deutlich verbessert, es gibt jetzt bei uns seitdem das so ziemlich einzige reine Musikfestival (ist alternativ ausgerichtet) weit und breit, also kein Openair, wo die meisten Leute nur am Parkplatz saufen. Dort machens die Veranstalter so: Sie laden für jeden Abend ein, zwei richtig gute Bands ein (z.B. LaBrassBanda) und lassen drum herum noch die guten lokalen alternativen Bands spielen. So schaffens die, sich weithin bekannt zu machen (Da es das einzige alternative Festival ist, kommen Leute aus der ganzen Region).
Seit es das Festival gibt, haben die ein festes Publikum.
Das wäre jetzt ein Lösungsvorschlag, hat in meinem Landkreis eigentlich echt gut funktioniert. Für Jazz, Funk oder Blues gibt es aber leider immer noch kein Publikum.

mfg
 
@wum10ben: Netter Erfahrungsbericht. Bedenke aber, dass es nicht nur Deinen Landkreis und Deine Schule und Deinen Ort gibt, sondern auch völlig andere Ausgangslagen. Wir machen z.B. Soul/Funk in München, und da gibt es durchaus eine "Szene", ein Publikum und auch Locations, die man füllen kann. Klar, in der Stadt, in der ich aufgewachsen bin, wäre das mittelfristig schwierig - aber gehen tut's.

Ansonsten weiß ich nicht, was "Jupiter Artists" sind... aber wenn die Band kein Publikum "zieht", dann wird das wohl durchaus seinen Grund haben. Ich gehe auch nicht in die Oper, selbst wenn Anna Netrebko da spielt. Oder auf Jazzkonzerte, weil's mir nix bringt. Jedem das Seine - nur weil einer ein "großer Künstler" ist, muss er mir noch lange nicht gefallen. Und ganz ehrlich - mir ist noch keine "Hammer R&B-Band" bekannt, die nicht in der Lage wäre, durchaus ein brauchbares Publikum zu motivieren.

Naja, wie dem auch sei - will nur sagen, dass man das so nicht verallgemeinern kann.
 
Ich sehe einen großen Teil des - wohlgemerkt nicht neuen - Problems durchaus auch im Angebot begründet. Man muss sich doch die Frage stellen, wer hat das Geld und die Bereitschaft, selbiges in Live Acts zu investieren? Der Schüler/Student/Azubi nur im geringen Maße, der hat schon Mühe, seine Handykosten abzudecken. Ergo stellt sich eine gewisse Diskrepanz zwischen "anbietenden" Musikern und "annehmenden" Zuhörern ein, denn ich, der ich der Gruppe der zahlungskräftigen und -willigen Konsumierer zuzuordnen bin, hat wiederum absolut kein Interesse, einer schrammelnden und krächzenden Möchte-Gern-Core-Trash-Death-Brutal-Irgendwas-Kapelle mein Ohr zu leihen, welches sich ganz sicher nur beleidigt fühlen würde, wenn nicht gar vergewaltigt.
Welches Publikum hat also eine Band, deren eigentliche Zielgruppe die Kohle nicht hat und nicht die erreicht, die es hätten?
Ich bin bzgl. Live Aktivitäten eigentlich nur als schnöder Cover Mukker unterwegs und spiele so ca. 6-8 mal im Jahr - und praktisch nie vor weniger als 100 Leuten - üblicherweise deutlich mehr. Klar, das Publikum ist zumeist im mittleren Alter angesiedelt - neulich hatten wir mal eine >70-jährige Oma im Publikum, die ging vielleicht ab - unglaublich! - aber auch jüngere Zuhörer sind dabei. Kein Problem, die können zahlen und feiern.
Wenn wir auf Eintritt spielen, dann niemals unter 7-8€ - ohne 2., 3.,... Band, denn wir achten schon darauf, unsere Kosten zu decken UND einen Profit zu erwirtschaften, denn wir sind - WilliamBasie hat es bereits an früherer Stelle dargestellt - Dienstleister.
OK, ich denke, hier ist es eindeutig von Vorteil, Cover Musik zu spielen und gleichzeitig eben keine schrammelnde Schülerband mehr zu sein. Diesen kann ich nur die dringende Empfehlung aussprechen, wirklich nur auf die Bühnen zu gehen, wenn musikalisch etwas gehaltvolles geboten werden kann. Der Biertrunkene Punker mag einmal witzig sein, beim zweitenmal will den keiner mehr sehen und hören. 3-Akkord Bands werden nur erfolgreich, wenn Sie Status Quo heißen und ein Mindestmaß an sängerischer Qualität sollte gegeben sein.
Blöd nur, daß diese Worte, die durch erfahrene Musiker vermutlich bestätigt werden können und nur die Oberfläche der Wahrheit ankratzen, komplett unnütz sind. Die Schrammelbands werden weiterhin versuchen, mit entsetzlichen - zumeist als Musik verkauften - Krachorgien ein (zahlendes) Publikum zu erreichen und sicher weiterhin darüber beschweren, daß Veranstalter sie nicht buchen und/oder Zuhörer nicht kommen.
 
Stimmt, das sind auch wahre Worte. Für (gute) Cover-Musik wird es immer einen dankbaren Markt geben. Gleiches gilt übrigens auch für Nischen, wenn man eben gut ist - Jazzer sind eine eingeschworene Gemeinde, die zudem auch gerne mal auf Konzerte gehen - aber auch für Folk oder Funk/Soul gibt es - wenn man weiß, wo man suchen muss - durchaus ein kleines feines anspruchsvolles aber auch dankbares Publikum.

Wenn man eher in der IndiePopRock oder ThrashCoreDeath Ecke unterwegs, ist muss man schon "wirklich" ander sein als die anderen 90 Millionen Bands, die sich in dieser Ecke tummeln, alle gleiche Logos, gleiche Besetzung, gleichen Dresscode und gleichen Sound haben. Man braucht etwas, das einen wirklich heraushebt aus der Masse - vielleicht eine besondere "Show", aber in den meisten Fällen fehlt es am genialen Frontmann (ein natürlicher "Menschenfänger", der durch schiere Präsenz die Massen begeistert) und/oder am genialen Songwriting (gute Lieder sind nur schwer kaputt zu kriegen).
 
Ich denke nicht, dass es schwerer ist, als damals, Live-Publikum zu bekommen. Heute sind nur andere Sachen für die Leute wichtig: Gerade in der heutigen Zeit ist für die jugendliche Zielgruppe meiner Meinung nach Nähe (u.a. bei Konzerten) wichtiger denn je, auch und vor allem die Präsenz im Internet, in dem sich dieses Klientel im Durchschnitt ja relativ lange aufhält. Das heißt Präsenz zeigen, keine veralteten Homepages, die Interaktion mit dem Publikum auch abseits der Bühne suchen.

Ganz davon abgesehen habe ich den Eindruck, dass viele junge Bands auch von der sozialen Intelligenz her garnicht im Stande dazu sind, sich ein funktionierendes Netzwerk aufzubauen, das als Fundament für volle Clubs dienen kann. Aber das ist wohl ein leidiges und nicht sehr ergiebiges Diskussionsthema.
 
Nunja, ich denke schon dass es heute schwieriger ist.
Um mal ein etwas krasses Beispiel zu nennen: Damals hatte keiner eine Heimnkinoanlage, mit dickem HiFi Sound, und HD Großbildfernseher daheim, um sich großartig daheim zu beschäftigen. Ebenso war es auch nicht so teuer (wenn auch nicht viel) ein Konzert zu besuchen. Die Beschallungsanlagen klangen dazumal auch nicht so gut, um die Disco zu besuchen. Eine so große Vielfalt an Bands gab es auch nicht. Da war man froh, wenn mal etwas live in der Nähe war. (wohlgemerkt, ich rede von Erfahrungen aus der DDR - vielleicht war es in der BRD damals anders, und vielleicht ticken die älteren auch noch in beiden "teilen" Deutschlands heute noch so).

Heute muss man nicht nur verdammt preiswerten Eintritt verlangen, sondern muss auch einen Namen haben, und etwas sehr gutes musikalisches bieten. Keiner, den ich kenne, wird sich die x-te Kiddo-Metallica-Verschnitt Band anschauen, auch wenn sie nur 1€ Eintritt verlangt. Damals wäre warscheinlich "jeder" hingegangen.
Heutzutage gibt es einfach zu viele Jugendbands, die alle mehr oder weniger ihr Zeug gut machen, aber das gibts halt jeden Tag in der Woche, 30 Tage den Monat, 365 Tage im Jahr. Typisch Konsumgesellschaft - es gibt zu viel, und alles was zuviel ist, wird am Ende weggeschmissen, und wir als Musiker leiden drunter....

Und ich kann mir als Arbeitender mit wenig Gehalt beim besten Willen nicht jeden Abend irgendeine Band anschauen. Ich selektiere natürlich auch, und besuche nur die Sparten die mir gefallen...
 
@ Der Zauberer: Google ist dein Freund :D
Jupiter Artists heißt, dass die Leute von Jupiter gesponsert werden.
Und wenn du mal Youtube nach "Albie Donelly" bemühst, dann verstehst du vielleicht, warum ich wiederum nicht verstehe, warum da keiner hingeht;)

@Lichking
Da muss man dir absolut recht geben, ich tu mir neue Bands eigentlich nur an, wenn ich mich in MySpace, Hompage etc. schon mal vergewissert habe, dass das nicht rausgeworfenes Geld ist.
Vor allem veraltete Homepages halte ich für tödlich, die beeinflussen das Urteil teilweise ziemlich stark.

mfg
 
Thema: Wo ist das Live- Publikum?


also vorgestern wars Publikum wieder zahlreich vertreten: wir haben zu zweit vor 250 Leuten die Ranch in Plauen gerockt :cool:
 
@ Der Zauberer: Google ist dein Freund :D
Jupiter Artists heißt, dass die Leute von Jupiter gesponsert werden.
Und wenn du mal Youtube nach "Albie Donelly" bemühst, dann verstehst du vielleicht, warum ich wiederum nicht verstehe, warum da keiner hingeht;)

Klang halt so, als wäre das eine Auszeichnung, die man kennen müsste. Sagt mir auch jetzt - nach Google - nix. "Jupiter" ist für mich als Gitarristen keine Marke, mit der ich irgendwas verbinden würde. Und die YouTube-Hits mit Albie Donnelly's "Supercharde" sind z.B. mir eindeutig viel zu verJAZZt, als das ich - aktives Mitglied einer Soul/Funk/R&B-Band mit durchaus langen Groove-Teilen und auch Soli - da freiwillig hingegangen wäre... nur so als Beispiel halt. Kann Deine Freunde also durchaus verstehen.

Hingegen war es für die japanische (!) Funk-Combo "Osaka Monaurail" kein Problem, hier in München das durchaus recht angesagte "Atomic Cafe" zu füllen: http://www.youtube.com/watch?v=ACmzHiwUp80

Die Geschmäcker sind halt verschieden... nur, weil man geile Musik macht, heißt das nicht, dass andere Leute das auch geil finden.
 
Ich glaube, dass es oft daran liegt dass viele Bands oft die gleichen Lieder spielen und man nach dem 100sten Summer of 69 oft das kalte kotzen bekommt! Und dafür dann 10 Euro zahlen? Wir spielen sehr viele Lieder die die Leute entweder noch nie oder schon sehr lange nicht mehr gehört haben, z.B. Thin Lizzy Don´t believe a word , Krokus Screaming in the night etc. und zu uns kommen Leute die schon mal ne Stunde fahren. Solche Lieder sind zwar nicht jedermanns Geschmack, aber lieber hast du halb soviel Leute, und die feiern mit!!
 
Ich glaube, dass es oft daran liegt dass viele Bands oft die gleichen Lieder spielen und man nach dem 100sten Summer of 69 oft das kalte kotzen bekommt! Und dafür dann 10 Euro zahlen? Wir spielen sehr viele Lieder die die Leute entweder noch nie oder schon sehr lange nicht mehr gehört haben, z.B. Thin Lizzy Don´t believe a word , Krokus Screaming in the night etc. und zu uns kommen Leute die schon mal ne Stunde fahren. Solche Lieder sind zwar nicht jedermanns Geschmack, aber lieber hast du halb soviel Leute, und die feiern mit!!

tja deshalb mach ich auch nur musikalische Projekte , die das, was du beschreibst , ausschliessen ;)
und auch wenn ich viel Aufwand betreibe und weite Strecken fahrn muss, damit ich zu meinem Publikum komme, das mich hören will, so bin ich damit doch n bisl zufriedener , hauptsache nicht diese 0815 mainstream kacke spielen , die hunderte von andern Bands eh schon bedienen
und zu uns kamen am Sonntag auch viele Leute , die ne Stunde lang fahrn mussten (ok, ich musste 3,5 h fahrn )
 
servus,
ich kenn das problem auch nur zu gut und mitlerweile gehört es sogar schon zur bandprobe anstelle von musik sich gedanken darüber zu machen wie man die meisten leute zu seinem gig locken kann.
spontan fallen mir jetzt 3 beispiele ein aus denen ich und die band sehr viel gelernt haben:

bei einem unserer ersten gigs wurden wir von einem veranstalter gefragt ob wir lust hätten mit ein paar anderen bands einen abend zu gestalten, haben uns dann natürlich auch darauf verlassen dass er ausreichend werbung macht. das ging natürlich nach hinten los da insgesamt 8 plakate aufgehängt wurden und diese werde auffällig noch übersichtlich gestaltet waren. Dem entsprechend waten dann auch 30 leute anwesend.

daraus hatten wir also gelernt und blickten auch schon in richtung bandwettbewerb der in 2 wochen anstand und fingen an uns gedanken über leute anschaffen zu machen.
der gig war etwa eine halbe stunde weg von unserer heimatstadt, also kamen wir auf die idee einen gelenkbus zu mieten, eintrittskarten zu verkaufen und für freibier zu sorgen um den leuten die 7 euro fahrtkosten schmackhaft zu machen. das bier wurde von dem geld welches wir am vorherigen gig verdient haben bezahlt und so standen wir mit den finazen bei + - null, was relativ in ordnung ist. das geld welches wir für den bus vorgestreckt haben ha en wir auch komplett heraus bekommen. also gings jetzt um werbung undnochmehr werbung. zu erst wurde eine gruppe in einer community geöffnet und ein haufen leute eigeladen. die nachricht ging also sehr schnell umher. weiterhin haben wir plakate vom veranstalter erhalten, alle aufgehangen und zudem noch sonder plakate gedruckt die jeweils zu den eigentlichen hinzugefügt worden sind( diese erwähnten dann auch die busreise sowie myspace link und der gleichen)
zu dem haben wir auch wirklich den persönlichen kontakt zu den leuten gesucht und auch versucht die karten für den bus zu verkaufen ( dadurch waren die leute sozusagen gebunden zu kommen).

das war dann auch eigentlich schon, wir hatten jeden platz besetzt im bus und es waren ca. 120 leute allein aus unsererstadt.
der auftritt war ein voller erfolg.

durch diesen triumph sozusagen hatten wir dann in unserer 30.000 einwohner stadt zu mindest bei einem teil der bevölkerung einen gewissen bekanntheits grad gewonnen.
dieser verhalf uns dann auch widerrum leute für einen von uns selber veranstalteten abend zu gewinnen.

erneut schmückten wir das angebot noch ein wenig auf und luden noch anstelle von uns ein paar special acts ein.

der abend war trotz dem grund dass es ein donnerstag abend war gut besucht und die meisten blieben auch bis zum ende und hatten viel spass.

so viel dazu,

cheers
 
.s hat schon recht...
- vielleicht war es in der BRD damals anders, und vielleicht ticken die älteren auch noch in beiden "teilen" Deutschlands heute noch so...
Nein, früher war es in der BRD genauso. Man war mit deutlich weniger zufrieden. Die Rockpalast-Nächte haben wir uns mit 10-15 Leuten auf einem 66cm Röhrenfernseher angeschaut, und waren stolz, wenn wir es hinbekommen haben, den Sound auch noch über eine Stereoanlage zu verstärken. Konzerte waren deutlich günstiger als heute, selbst Top-Acts, für die wir 200km gefahren sind. Und die Zahl der regionalen Bands? Wer hatte schon das Geld für Equipment? Mit ner E-Gitarre war man schon was besonderes, selbst wenn nicht einmal Gibson draufgestanden hat. Bei einem Amp nahm man auch gerne mal was selbstgebasteltes, und eine Gesangs-Anlage/PA? Totaler Luxus, den sich ein normal-Sterblicher überhaupt nicht leisten konnte. Tanzmucker-Bands hatten sowas gerade mal, ein Grund, warum ich damals in der Schiene eingestiegen bin. Heute kostet doch das ganze Equipment kaum noch was. Jeder Teenie ist heute schon bestens ausgestattet, was noch lange nicht heißt, dass er auch in der Lage ist, damit umzugehen, von musikalischen Fähigkeiten mal ganz abgesehen.
Wir haben früher alles mitgenommen - zumindest in näherer Umgebung -, was an Live-Acts gelaufen ist, selbst "Schülerbands", weil gerade in der Nähe eh nur einmal im Monat was lief. Für größere Acts sind wir dann auch weitergefahren. Heute ist das Angebot auch an guten Acts deutlich größer, dass man eher weniger weite Strecken fahren muss. Ich könnte quasi locker einmal die Woche mir ne Live-Band anschauen, so dass ich schon deutlich aussondere, was ich mir reinziehe. Und viele kleinere und unbekanntere Acts lasse ich sowieso von vorneherein aus, es sei denn, ich kenne die Musiker persönlich.
Und wenn du mal Youtube nach "Albie Donelly" bemühst, dann verstehst du vielleicht, warum ich wiederum nicht verstehe, warum da keiner hingeht;)
Das verstehe ich auch nicht. Wenn der bei uns in der Gegend spielt, ist der Laden voll. Vielleicht unerfahrenes oder schlechtes lokales Marketing??

Dass die Leute nicht bereit sind, Geld auszugeben, kann ich so nicht bestätigen. aber man muss schon was bieten.
Was sich definitiv schlecht entwickelt, sind die Gagen. Tanzmusik läuft nachwievor gut, da erhöhen wir eher noch regelmäßig. Die Gagen für Strassenfeste, Altstadtfeste etc. sind allerdings auf absteigender Tendenz. Gerade öffentliche Institutionen wie Stadtverwaltung sind deutlich auf Sparkurs, und engagieren lieber Bands, die für 500EUR oder weniger spielen, auch wenn sie weniger bekannt sind, dafür auch weniger Ansprüche an PA und so haben, was ja auch wieder Kosten spart. Aber das wird hoffentlich nur von kurzer Zeit sein, bis man erkannt hat, dass ohne qualitative Angebote auch kein Publikum zu erwarten ist.
 
Also wir haben eigentlich die Erfahrung gemacht, das es meistens an zu schlechter Werbung lag, sobald ausreichend Werbung vorhanden war, war der entsprechende Laden auch voll

mfg
Bene
 
Glück spielt doch immer mit, aber wenn man sich wirklich total den Arsch aufreißt kommt auch was zurück. Vielleicht nicht sofort, aber irgendwann macht sich das bezahlt (meinte auch schon mal ein Vorposter auf Seite 1/2/3). Aber viel Werbung heißt auch nicht automatisch viel Zuschauer, aber es heißt in vielen Fällen immerhin keine "lachhafte 5-Zuschauer-Nummer" ;)
 
Das stimmt so meiner Meinung und Erfahrung nach (leider) nicht...
Aus aktuellem Anlass beschäftige ich mich momentan relativ intensiv mit der Frage, wie man das Publikum auf ein mittelgrosses Konzert professioneller Bands (u.a. Powerwolf, Mob Rules, The New Black) "scharf" macht, bzw. einen Hingeh-Anreiz schafft.
Bei anvisierten 400-500 Besuchern liegt der Vorverkauf allerdings noch ein gutes Stück hinter den Erwartungen zurück, und das obwohl der Preis (VVK 12€) und der "Einzugsbereich" (Dortmund bis Düsseldorf) für eine solche Veranstaltung als günstig zu bezeichnen sind.
An den Werbemassnahmen sollte der schleppende Vorverkauf auch nicht ursächlichen, bis jetzt haben ca. 8000 Flyer und 250 Plakate ihren Weg ins Strassenbild gefunden (Konzerttermin ist in 2 Wochen)...

Mein bisheriges Fazit ist daher, dass es offensichtlich schwieriger, Leute für Liveveranstaltungen zu begeistern (ob aus Geld-, Zeit-, Interessensgründen sei mal dahingestellt), und dass es zusätzlich dazu ein immer grösseres Liveangebot von Bands fast jeglicher Coleur gibt. Hier prallt eine sinkende Nachfrage auf ein Überangebot, das auch bekannteren Bands (und Konzertveranstaltern) das (Über-)Leben nicht gerade erleichtert. Bleibt mal abzusehen, wo das noch hinführen wird (Weniger Live-Venues, schlechtere Bands etc.).

Just my 0,02€

Gruss
TheMystery

Jetzt frag ich mich, wo die Flyer und Plakate verteilt bzw. aufgehängt wurden, denn das von dir genannte Konzert richtet sich ja eher an eine spezielle Zielgruppe und viele machen den Fehler, dass sie den Kram einfach irgendwo in der Stadt verteilen, anstatt die Sachen dort auszulegen, wo sich die Zielgruppe aufhält. Die wenigsten werben auf anderen Konzerten gleicher Musikrichtung. Da findet man aber auf einen Schlag mehr Interessenten, als beim Kiosk um die Ecke. Viele Leute beachten mittlerweile auch kaum noch Plakate, oder Flyer, die irgendwo ausgelegt werden, weil es sie einfach überall gibt und die meisten Angebote sind sowieso nichts für einen, weshalb man sie einfach nicht mehr beachtet. Deswegen muss man dann auf solche passenden Veranstaltungen gehen, mit den Leuten Reden und denen den Flyer in die Hand drücken. Außerdem kann man auch gut bei Plattformen, wie MeinVZ sehr leicht die richtigen Leute erreichen. Guck doch einfach, ob es Gruppen zu den Bands gibt oder ähnliches und schreib die Leute an. Ein großer Fehler ist auch oft, dass die Bands sich darauf verlassen, dass der Veranstalter sich um die Werbung kümmert. Allerdings ist es nicht viel Aufwand eben seine Fans aus der Umgebung via Myspace eine Mail und/oder Bulletin zu schreiben. Dann wissen auf jeden Fall die Leute bescheid, die die Band offensichtlich kennen und wahrscheinlich auch mögen.
Was für beide Parteien gilt: Weitere Anreize schaffen. Das Line-up von deinem Konzert ist sicher nicht schlecht. Die Bands sagen mir alle was, doch auch mich als Metaller und Fan anderer Rockmusikrichtungen reizt da Line-up kein Stück. Sicher gibt es ein paar Leute, die alle Bands geil finden, noch mehr werden wenigstens eine Band davon geil finden. Die meisten werden aber so wie ich das Konzert ansich erstmal als halbwegs interessant einstufen, aber dann den Schluss ziehen, dass sich der Aufwand (Zeit und Geld) nicht lohnt für Bands, die man zwar mal angucken würde, die einen aber auch nicht brennend interessieren. Das sind alles Bands, die nicht überall ihre Hardcorefans haben. So groß sind die alle nicht. The New Black zum Beispiel kommen ja auch zum Wacken und als die bestätigt wurden, kamen da nur Kommentare im Forum wie "Wer?", "Noch nie was von gehört", "Hab mal reingehört, find ich langweilig", etc. Die haben halt einfach noch keine besonders große Fanbase. Bei den anderen mag das mehr sein, aber so richtig fette Bands, wo die Leute von alleine hinrennen, sind das alles nichts. Vor ein paar Tagen war ich auf einem Konzert in Bochum (ich selbst bin ganz aus Ostfriesland hingefahren). Das Line-up war Katatonia, Swallow the Sun und Long Distance Calling. Da war die Bude voll und selbst da habe ich mehrere Leute aus meiner Gegend getroffen, die unabhängig voneinander da waren. Das waren halt alles Bands, die so ziemlich die gleichen Leute ziehen. Der Sänger von Katatonia hat bei den beiden anderen Bands jeweils Gastvocals auf den Alben eingesungen, weswegen den meisten Leuten alle Bands ein Begriff waren. Alle Bands sind auch schon relativ bekannt, Long Distance Calling werden es gerade. Für das Konzert bzw. die Tour wurde kein bischen Werbung benötigt, um mehrere Leute aus Ostfriesland nach Bochum zu holen. Die sind alle über die jeweiligen Bands auf den Termin gestoßen. Und der sagenhafte Preis von 20 Euro hat dann noch mehr dazu beigetragen, dass die Bude voll wird. Damit will ich sagen, dass man bei dem Line-up schon genau überlegen sollte welche Bands man holt. Nicht einfach Bands, die man selbst geil findet, sondern bei denen man weiß, dass die Leute einem die Bude einrennen, wenn man die in seine Stadt holt. Und wenn das nicht so ist, dann muss man den Leuten andere Anreize geben. Zum Beispiel Eintrittsermäßigung bei Mitbringen des Flyers, oder Freigetränke oder irgendwas in der Richtung. Die Bands selbst könnten auch werben mit Freidownloads bei Erwerb eines Tickets oder Gratis-CDs bei Konzerten, Ermäßigungen auf CDs und Merch, oder oder oder... So kriegst du auf jeden Fall ein paar Leute mehr in den Laden.
Das liegt auf jeden Fall daran, dass es viel zu viele Bands gibt (und davon sind die meisten echt Schrott), die viel zu oft in der eigenen Region Konzerte spielen. Das nutzen die Veranstalter aus, und zahlen keine Gagen mehr (oft muss man sich als Band einkaufen). Für die Veranstalter ist es kein Problem, weil sie so ständig Konzerte veranstalten können und immer etwas verdienen, da sie ja kein Risiko haben. Leider haben die Leute keinen Bock mehr ständig auf billige Konzerte zu gehen, wo schlechte Bands spielen. Ab und zu spielt mal eine gute, aber das Glück hat man eher selten. Gute Bands, die es in ihrer Region schon geschafft haben, versuchen meist außerhalb zu spielen. Die haben nun das Problem, dass die Veranstalter meinen, dass sie keine Gagen zahlen müssten, weil diese Bands sowieso keiner kennt und sie keine Leute ziehen. Stattdessen spielen wieder die üblichen lokalen Bands für lau in dem Laden und es kommt wieder bloß eine Hand voll Leute.
Zwei Sachen daran verstehe ich daran absolut nicht: Warum spielen so viele Bands für lau? Die Bands schaufeln sich damit ihr eigenes Grab und verschlechtern die Situation für alle anderen. Klar, schlechte Bands, die sonst keinen Gig bekommen würden, machen das natürlich, aber die gehören eigentlich auch nicht auf die Bühne. Und da versteh ich die Veranstalter nicht. Wieso suchen die sich nicht die guten Bands raus, machen dafür weniger Konzerte, aber zahlen den Bands auch ein bischen was? Dann gibts weniger Konzerte, bessere Qualität beim Line-up (das bezieht sich natürlich nicht auf deine Veranstaltung, denn von schlechten Bands kann da wirklich nicht die Rede sein) und letztlich auch mehr Publikum. Sowieso regen mich die Veranstalter mich mittlerweile auf. Ich find es schon fast dreist, wenn man teilweise wirklich guten Bands keine Gage zahlt, keine Werbung macht und dann von den Bands manchmal sogar noch Ladenmiete verlangt. Ohne Bands würde da in den meisten Fällen gar keiner hingehen. Die Bands locken im Endeffekt die Leute, haben Anreisekosten und "erbringen eine Dienstleistung". Die Barkeeper zahlen doch auch kein Geld dafür, dass sie dort ausschenken dürfen (gut, das ist vielleicht eher Arbeit als auf der Bühne zu stehen, aber vom Prinzip her ist es ja so).
Naja, das ist alles etwas schwierig, aber man findet schon irgendwie seinen weg, man sollte bloß nicht immer alles so machen, wie es andere machen, denn da wird auch eine Menge Mist gemacht und dann sollte man sich lieber selbst etwas besseres einfallen lassen.
Was ich geschrieben habe, beruht übrigens alles auf eigenen Erfahrungen und Beobachtungen und bezieht sich in erster Linie auf Metalkonzerte, wobei ich hier in der Region die selben Phänomene in völlig anderen Musikrichtungen beobachten kann.

EDIT: Vergessen zu sagen habe ich, dass es nicht nur zu viele schlechte Bands gibt, sondern mindestens genauso viele, die zwar spielerisch gut sind, aber einfach nicht überzeugen/hängenbleiben, weil sie klingt wie zig andere Bands. Diese 0815 Bands gibt es wie Sand am Meer und nerven mehr, als dass sie einen unterhalten. Wirklich gute, eigenständige/innovative mit denen wir zusammengespielt haben bzw. die ich auf einem Underground-Konzi gesehen habe Bands, kann ich vielleicht an 2 Händen abzählen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Nochmal zur Flyer Situation. Wenn man in die Mensa geht und sich nicht mit Händen und Füßen wehrt hat man innen angekommen den Gegenwert von einem halben Quadratkilometer Regenwald in den Händen - zum Glück sind die Mülleimer meist strategisch günstig positioniert. ;)

Wen die Dinger mal in einer Kneipe ausliegen oder in der Mensa auf dem Tisch dann schaut man schon mal eher drauf, aber prinzipiell ist da einfach eine ordentliche Übersättigung da.

Poster nehme ich schon mal eher wahr, und es ist mehr als einmal vorgekommen dass ich wenn ich an einem interessanten vorbei gelaufen bin und da gleich ne URL mit bei stand es an Ort und Stelle mal vorgehört habe. Was ich nicht vorher anhören kann, das schau ich mir live auch nicht mehr an, dafür läuft sonst zu viel Schrott.


Daneben muss ich auch ehrlich sagen dass mein Jahresbedarf an Rock und Metal mit zwei/drei Festivals und plus noch eins/zwei größeren Konzerten von Bands wie Dream Theater oder Disturbed einfach auch mal gedeckt ist. Ich weiß, ich sollte die lokale Szene mehr unterstützen, aber irgendwo hab ich wenig Lust mir das was ich schon in professionell im Überfluss habe nochmal in schlecht nachgemacht antun soll...

Dazu geht es mir wie ein paar anderen hier im Thread - jemand mit einer Elektron Machinedrum und ein paar Outboard Synthies macht im Zweifel einfach mal ne geilere Party als "geklonte Metalband, die 500ste".
 
Dazu mal ein kleiner Schriftwechsel, der sich zwischen Band und Booker eines Festivals (und nicht mal ein kleines) zugetragen hat... Namen lasse ich aus dem Spiel.

Booker: "Wie viel würde es mich kosten die Band XY für unser Festival zu buchen?"
Band: "300€ , davon bestreiten wir die Anfahrtskosten und zahlen unseren Techniker. Außerdem möchten wir ein kleines Catering und die Möglichkeit CDs und Merch zu verkaufen"
2 Wochen Funkstille, auf eine weitere Nachfrage der Band kam folgende Antwort...
Booker: "Tut uns leid, wir zahlen keine Gagen, es gibt genügend Bands die bei uns umsonst spielen"

wohlgemerkt, das Festival hat die Band angefragt und nicht umgekehrt...

Gerade im Metalbereich muss ich leider auch was Veranstaltungen angeht für meine Vorstellung einen echten Ausverkauf feststellen. Jedes zweite kleine und mittlere Festival glaubt dem Wacken hinterhereifern zu müssen und während das Wacken dann doch immer noch Abwechslung bringt weil sie es können, gibt es jetzt an jeder Milchkanne Knüppelfestivals, ähnliches LineUp, gleiches Konzept, MelkDieMetalKuh. Da werden teilweise in der selben (kleinen) Stadt von zwei Veranstaltern innerhalb von 4 Monaten 6 größere Metalkonzerte (Eintrittspreis 20€+) veranstaltet und die beschweren sich doch allen Ernstes noch darüber, dass dann zum Schluß keiner mehr kommt. Also die meinen das Ernst... Übersättigen die Region mit Veranstaltungen und suchen die Schuld dann beim Publikum oder besser noch bei der lokalen Musikszene, die "so müde" geworden ist.
 
Dazu mal ein kleiner Schriftwechsel, der sich zwischen Band und Booker eines Festivals (und nicht mal ein kleines) zugetragen hat... Namen lasse ich aus dem Spiel.

Booker: "Wie viel würde es mich kosten die Band XY für unser Festival zu buchen?"
Band: "300€ , davon bestreiten wir die Anfahrtskosten und zahlen unseren Techniker. Außerdem möchten wir ein kleines Catering und die Möglichkeit CDs und Merch zu verkaufen"
2 Wochen Funkstille, auf eine weitere Nachfrage der Band kam folgende Antwort...
Booker: "Tut uns leid, wir zahlen keine Gagen, es gibt genügend Bands die bei uns umsonst spielen"

wohlgemerkt, das Festival hat die Band angefragt und nicht umgekehrt...

Gerade im Metalbereich muss ich leider auch was Veranstaltungen angeht für meine Vorstellung einen echten Ausverkauf feststellen. Jedes zweite kleine und mittlere Festival glaubt dem Wacken hinterhereifern zu müssen und während das Wacken dann doch immer noch Abwechslung bringt weil sie es können, gibt es jetzt an jeder Milchkanne Knüppelfestivals, ähnliches LineUp, gleiches Konzept, MelkDieMetalKuh. Da werden teilweise in der selben (kleinen) Stadt von zwei Veranstaltern innerhalb von 4 Monaten 6 größere Metalkonzerte (Eintrittspreis 20€+) veranstaltet und die beschweren sich doch allen Ernstes noch darüber, dass dann zum Schluß keiner mehr kommt. Also die meinen das Ernst... Übersättigen die Region mit Veranstaltungen und suchen die Schuld dann beim Publikum oder besser noch bei der lokalen Musikszene, die "so müde" geworden ist.

Völlig richtig!

Hier in Ostfriesland (alles sehr ländlich, keine großen Städte) gibt es so viele Leute, die meinen, dass sie mit Konzerten das schnelle Geld machen können. Ich kenn nur zwei Leute hier (der eine ist unser Bassist und der andere ist einer aus einer befreundeten Band), die geile Konzerte organisieren und das auch nur einmal im Jahr. Die Konzerte sind aber auch immer gut besucht. Dann sind hier noch ganz viele Spezialisten, die ständig was machen und das sind immer richtige schlechte Line-ups. Ab und zu wird hier auch mal was größeres hergeholt, aber dazwischen machen die selben Veranstalter dann auch nur Schrott.

Allerdings kann man es auch andersrum falsch machen. Letztes und vorletztes Jahr war ja bei uns noch das Wacken rocks Seaside. Das erste Mal war das Festival extrem geil organisiert. Noch schön klein, viele lokale Bands auf der kleinen Bühne und ein paar richtig fette auf der Mainstage. Partyzelt und Campinggelände war genau hinter dem Bühnengelände. Angeblich war das Festival nicht gut genug besucht, allerdings fand es ja auch das erste Mal statt. Anstatt das im gleichen Rahmen nochmal zu machen, wurde das Festival dieses Mal auf 3 Tage verlängert, es waren keine lokalen Bands mehr im Line-Up, dafür sauviele teure Bands, die aber trotzdem keiner sehen wollte. Die Headliner waren allesamt geil und die ein oder andere interessante Band am Nachmittag war auch dabei, aber der Großteil hat die Leute gar nicht interessiert. Tja, trotzdem sind nur rund 5000 Leute dagewesen (was ich nicht schlecht finde für ein Festival, was das zweite mal stattfindet und das dann noch in Ostfriesland, wo sonst der Hund begraben ist), ICS und MaReMa haben das Festival aber für über 10000 Leute ausgelegt und nun findet es nicht mehr statt, obwohl eigentlich alle, die dort waren, das Festival ziemlich geil fanden.
 
ICS und MaReMa haben das Festival aber für über 10000 Leute ausgelegt und nun findet es nicht mehr statt, obwohl eigentlich alle, die dort waren, das Festival ziemlich geil fanden.
Etwas ähnliches hab ich auch erlebt. Ein Bekannter hat über Jahre hinweg immer mal wieder Konzerte organisiert, immer drei/vier Bands den Abend, Indoor und eher auf Party ausgelegt. Das hat super funktioniert, war auch eher im ländlichen Kontext wo nicht ganz so eine Übersättigung an guten Veranstaltungen vorhanden ist. Da ist ja sonst nur Sek II Partys und ähnlicher Mist los.

Irgendwann hat er ein Festival draus gemacht das über mehrere Tage ging, mit größeren Bands die natürlich ganz anders Gage sehen wollten, hat entsprechend Eintritt genommen und ist daran fulminant gescheitert. Nachmittags wo die meisten Bands gespielt hatten war einfach niemand da weil die Veranstaltung nicht so richtig als Festival wahr genommen wurde wo man einfach mal ein paar Tage ist, und nur für Party mit Live Musik am Abend waren die Tickets dann viel zu teuer. Soweit ich weiß knabbert er heute noch an den Schulden.

Nicht selten leiden einige Veranstalter unter Größenwahn bzw. können nicht einschätzen welches Publikum sie womit ziehen können. Das Konzert am Freitag Abend funktioniert da einfach anders als ein Festival.
 

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