... nicht ernstzunehmen ist weil er auf ein Ziel hingearbeitet hat das seiner Überzeugung entspricht. ...
"In einem wissenschaftlichen
Experiment unterscheidet sich die Beobachtung von der unsystematischen Wahrnehmung durch ihre angestrebte Beobachterunabhängigkeit. ... Die Dokumentation muss hinreichend aussagekräftig sein. ...
Alle beobachteten Vorgänge müssen dokumentiert werden, auch fehlgeschlagene Versuche (kein Resultat) und solche, die ein anderes als das erwartete Resultat hervorbringen, denn auch oder gerade diese können Information liefern und manchmal zu neuen Hypothesen führen. ..."
... der eigenen Wahrnehmung ...
Hier werden immer wieder Argumente angeführt, die aus subjektiver Wahrnehmung herrühren und damit zum Bereich der
Psychoakustik gehören. Für solche
Wahrnehmungen gilt: "Will man Aussagen über die Wahrnehmung von Musiksignalen machen, reicht eine physikalische Analyse des Schalls nicht aus, es muss auch die Verarbeitung des Schalls im menschlichen Gehör berücksichtigt werden. Hierzu sind psychoakustische Untersuchungen erforderlich."
Hier wurden aber gerade solche subjektiven Wahrnehmungen als objektive Bestätigungen der eigenen These gehandelt! Motto: Wenn ich etwas nicht richtig höre, dann biegt es mein Gehirn so hin, dass es passt!
Anschaulicher kann man die Unvollkommenheit der menschlichen Wahrnehmung an optischen Beispielen erklären - besser erforscht sind sie sowieso:
Wer glaubt, Zeugenaussagen seien sicher und objektiv, täuscht sich gewaltig! Die WDR-Sendung Quarks und Co machte vor ein paar Jahren ein
Experiment. Obwohl es sich dabei um keine wissenschaftlich repräsentative Studie handelt, kann man daraus doch einige Rückschlüsse ziehen.
Unter einem Vorwand wurden Studenten Zeugen eines inszenierten Vorfalls:
Zwei Schauspieler störten als angebliche Diplomanden lautstark den Vortrag des Dozenten, bedrohten ihn körperlich und verliessen dann den Saal. Die Studenten wurden über das Experiment, das gefilmt worden war, aufgeklärt und darüber befragt. Über den groben Verlauf der Auseinandersetzung waren sich alle einig, aber einige wollten zum Beispiel einen Gegenstand gesehen haben, der in Wirklichkeit nicht da war.
Besonders überraschend: "Kaum einer der Studenten gibt das Äußere der beiden Schauspieler richtig wieder. Sogar bei Haarfarbe, Alter, Kleidung oder der Frage, ob die Täter Brillen trugen, liegen die Versuchsteilnehmer krass daneben." Die beteiligte Rechtspsychologin sagte dazu: "In solchen Situationen gibt es viele Informationen in kurzer Zeit und es kann nicht allen Einzelheiten gleich viel Aufmerksamkeit geschenkt werden. Deswegen fallen Personen-Informationen häufig sehr schlecht aus." Dabei sind diese Merkmale doch ganz leicht zu merken.
Beim Identifizieren der "Täter" auf Fotos lagen die Teilnehmer auch wieder häufig daneben: "Das Erstaunliche: In einem Drittel der Fälle wurden trotzdem Täter erkannt - und oft waren sich die Zeugen dann sogar besonders sicher!" Grund: "Wenn man die Fotos simultan präsentiert und der Täter nicht dabei ist, dann wählen die Zeugen oft jemanden aus, der der gesuchten Person am nächsten ist - einfach, weil man die Erwartungshaltung hat, dass der Täter unter den Fotos ist."
Ob das bei Tönen anders ist? Ich glaube nicht, denn "Menschliche Wahrnehmung beruht eben vor allem auf Interpretation."
"Wissenschaftliche Studien haben bestätigt, dass sogar mehr als die Hälfte aller Zeugen irrt, wenn sie aus einer Reihe von Verdächtigen den Täter bestimmen sollen."
In Juristenkreisen ist diese Tatsache bekannt,
hier wird auf ein wahrscheinlich bekanntes Video verlinkt, das die Unzulänglichkeit unseres Gedächtnisses zeigt. Ich bin selbst wieder darauf hereingefallen!
Dass man nicht alles glauben sollte, was man mit eigenen Ohren gehört hat, zeigt dieses
Video - es sollte aber mit Kopfhörern angehört werden!
Eine andere
Sinnestäuschung des menschlichen Gehörs, die auch wieder zeigt, dass unsere Wahrnehmung keineswegs völlig unbestechlich ist, wurde an der Universität Jena festgestellt: "Ein Hörer identifiziert eine androgyne Stimme als männlich, wenn er zuvor eine deutlich feminine Stimme gehört hat. Umgekehrt ordnet er die androgyne Stimme einem weiblichen Sprecher zu, wenn er zuvor einen markant maskulinen Sprecher gehört hat. "Dieser Effekt hält einige Minuten lang an"
Unser Gehirn interpretiert also nur die wahrgenommenen Informationen. Das Ergebnis ist bei jedem Menschen anders, also subjektiv und kann je nach kulturellem Hintergrund
unterschiedlich ausfallen, darum sind neutrale Messungen unumgänglich!
Manche Menschen glauben daran, dass es Hellsichtigkeit gibt oder dass sie selbst über diese Fähigkeit verfügen, sogar die Polizei bedient sich manchmal noch solcher Methoden. Im wissenschaftlichen
Versuch können diese Personen aber auch keine besseren Ergebnisse erzielen als "normale" Menschen. Wem glaube ich jetzt am besten, den Hellsichtigen oder den Psychologen?
... Akustisch hat das Holz denk ich großen Anteil am Klang, also ohne Verstärkung. Wenn dann aber Tonabnehmer ins Spiel kommen seh ich das etwas anders.
...
Auch im Ursprungsland des Rock`n Roll wurde diese Frage schon untersucht, obwohl der Physiker
David Halliday in seinem Standardwerk über die Akustik davon ausgeht, dass ein Solidbody über keine Resonanz verfügt. Keith J. Soper von der Universität Toledo in Ohio überprüfte diese These in einer
Untersuchung von zwei baugleichen Bodies im Telecaster-Stil, der eine aus Esche, der andere aus Erle.
Das "überraschende" Ergebnis:
"Analysis of the data shows that in an electric guitar the body wood type does not contribute significantly to the sound of the amplified instrument."
Auf deutsch: Die Auswertung der Daten zeigt, dass in einer elektrischen Gitarre die Korpus-Holzart nicht maßgeblich zum Sound des verstärkten Instrumentes beiträgt.
Seine Folgerungen:
Through the course of this research it seems that there is proof to the statement made by Halliday in that the body of an electric guitar does not have resonance. Of course this is both correct and incorrect. From the stand point of the electric guitar's purpose of being amplified the statement is correct. However, the guitar body does in fact resonate and when it is not plugged in, the body is noticed to color the sound. This observation explains why some would say they can hear a difference in the wood. When playing an electric guitar unplugged the tonal qualities of the
wood are apparent as the ears perceive what the microphone "hears";. These perceptible variations however, appear to get lost when the volume of the amplified signal takes over.
Er hat damit auch eine Erklärung dafür, wie dieses Missverständnis von der Klangfärbung durch das Korpusholz möglicherweise entstanden ist: Solange die E-Gitarre nicht am Verstärker angeschlossen ist, kann man akustisch einen Unterschied wahrnehmen. Wird die E-Gitarre aber - wozu sie ja gebaut wird - über einen Verstärker gespielt, kann kein Unterschied mehr festgestellt werden! Einen akustischen Unterschied bestreitet wahrscheinlich auch niemand, aber die Frage bleibt: Wer spielt schon unverstärkt und wozu? Wenn es nicht so laut sein soll, spielen viele Leute über Kopfhörer. Ich nehme in so einem Fall immer eine Akustikgitarre. Die billigste akustische Gitarre ist wesentlich lauter und hört sich auch besser an als eine unverstärkte E-Gitarre!