Wie laut ist zu laut?

  • Ersteller Schlumpfienchen
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Ich könnte mir ganz dolle in den Allerwertesten treten, dass ich als Teenager (und darüber) hinaus, Gehörschutz als "Warmduscher"-Zeugs abgetan habe. Bei uns war z.B. sogar das Drum-Set noch abgenommen und verstärkt :facepalm1:Ich brauche Lautstärke. Aber heute nur noch mit Gehörschutz vom Akustiker.
 
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Was heißt abgenommen und verstärkt?
 
Live-Situation im Ü-Raum. Drums wurde mit Mics abgenommen und durch die PA gejagt. Damit es wirklich, wirklich laut war.
 
Die oft zitierten 85 dBA aus dem Arbeitsschutz sind meines Wissens ein 8-Stunden-Mittelwert. Der ist für Musik zum Glück nur sehr selten anwendbar.
da würde ich gerne noch mal einsteigen. Es gibt prinzipiell 3 große Felder die sich auf Lärmschutz beziehen.
1. der Schutz von Anwohnern. Dies ist geregelt durch die Freizeitlärmrichtlinie oder die TA Lärm welche bestimmen an welchem Tag zu welcher Uhrzeit in welchem Baugebiet über welche Zeit welcher Schalldruckpegel vorherrschen darf.
2. der Schutz von (Konzert-) Besuchern. Hier regelt die DIN 15905-5 die bestimmt wie was gemessen werden soll.
3. der Schutz von Mitarbeitern. Hier regelt vor allem die LärmVibrationsArbSchV sowie die ASR A 3.7

Da eine Band weder unter Anwohner fällt noch unter Publikum bleibt (in einer Band die es professionell betreibt) nur der Arbeitsschutz (die Bandmitglieder als Arbeitnehmer). Und dann zählen die 85dbA über 8std.

Wenn man das als Hobby betreibt ist das natürlich alles hinfällig. Trotzdem sollte man tunlichst auf seine Ohren achten und ich hab noch nicht gehört, dass jemand von einem Gehörschutz verletzt wurde. Ohne allerdings schon. Also was sollte einen abhalten den eigenen Körper vor Lärmeinwirkung zu schützen?
 
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Zu hohe Lautstärke im Proberaum ist, solange die Ohren noch grundsätzlich intakt sind, ein lösbares Problem. Jeder braucht das Monitoring, das er zur musikalischen Entfaltung braucht. Brauche weder Gehörschutz ("Spiel leiser!") noch Ohrstöpsel. Die Vocals bekommen ihr Volumen und alle anderen dienen ausschließlich dem Song. Alles sofort über eine PA geht nicht, als Gitarrist brauche ich im Monitoring einen anderen Anteil als im Endmix auf der CD mit der ganzen Band. Ein Glas kann nur 1x gefüllt werden. Wenn was rein soll, muss was anderes vorher raus.
Es geht im Proberaum um Winkel, Entfernungen, Disziplin, Halldämmung. Eigentlich aber nur um Musik. Was viele Leute mit Krach verwechseln.
 
Wenn im Nightclub (München) die Stimmung steigt und die Band lauter wird, ist auch die PA dermaßen laut, dass ich ohne Stöpsel nen Klirrfaktor höre, der wie ein übersteuerter Amp klingt und ich dachte: Wow, jetzt ist die Anlage über dem Limit.
Dann Stöpsel rein und sofort klarer und unverzerrter Sound.
Nee die Anlage ist erste Sahne, doch einfach nur (deutlich) zu laut. Und ich bin da nicht der einzige, der das so empfindet.
Das kenne ich. Wenn das eigene Ohr "übersteuert". Und ich frage mich jedes mal, wenn ich locker 90 % der Besucher ohne Gehörschutz da rumstehen sehe, wie denen das nicht zu viel sein kann.
 
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Will ich soziale Nähe durch "Dabeisein" oder rette ich mein Gehör in jungen Jahren? Früher wurde noch so viel geraucht, da musste man husten, aber alle anderen rauchen. Raus aus dem Lokal! Auf dem Fahrrad hört man halt die Vögelchen und kommt mit der Lunge die Berge hoch. Eintritt zahlen für potentielle Körperverletzung? Am besten noch zugedröhnt. Viele zahlen einen hohen Preis, um Teil einer anonymen Masse zu sein. Und wenn man es genau analysiert steckt hinter dem Ertragen hoher Lautstärke vielfach eine sexuelle Motivation.🤪
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, gerade bei Konzerten kann man aber ja dabei sein und sein Gehör trotzdem schonen, indem man sich eben Gehörschutz reinsteckt.
 
@trommla : Also, ich habe damals in fast 10 Jahren Einzelunterricht gelernt, als Rimshots notierte Schläge auf der Snare mit Sticks (forte-) fortissimo oder zumindest forte zu spielen. Das haben sowohl meine Lehrer (renommierte Berufmusiker) und die Dirigenten der Blasorchester gefordert, in denen ich damals gespielt habe.
Also mindestens forte, kein mezzoforte, und pianissimo scheidet völlig aus. ;) Es heißt ja auch nicht umsonst "shot", und nicht etwa "soft strike" oder so. ;)

Rimshots kann man sicher auch leiser (~mezzoforte) spielen, aber so wie oben beschrieben wurde es mir vor ~35 Jahren von studierten Orchester-und Berufsmusikern beigebracht. Daran halte ich mich auch und habe es auch meinen eigenen Schülern so weitergegeben.

Und es ergibt ja auch Sinn: Wenn ich am Set wirklich(!) leise, also pianissimo spielen will, sind Rimshots umd Sticks ohnehin nicht das Mittel der Wahl, sondern Mallets oder Rods, oder Brushes. Habe ich zwar mit Sticks ebenso gelernt, aber mit den Puschelsticks (Mallets) oder Rods ist's leichter und die Schläge haben weniger Attack.
Mit den Teilen macht man aber lieber keine Rimshots...;)

Rimshots sollte man im übrigen auch nicht verwechseln mit rim clicks, ping shots oder stick shots...

Auch hier im Video, in Büchern und auch in Wikipedia wird der Rimshot als laut beschrieben im Vergleich zu normalen Strokes-und das soll per definitionem auch so sein...
View: https://youtu.be/IJbqRA4fSrM?si=1iiiazRc5xy0r4Uq

Wenn ich als Drummer piano spielen soll, wird in den Noten der Schlag jedenfalls nicht als Rimshot notiert sein.

Sorry für den kleinen Exkurs, aber da ich hier gefragt wurde...nun auch gern wieder zurück zum eigentlichen Thread-Thema. :)

PS: Danke für dein Angebot, mir leise Rimshots beizubringen (die dann imo keine wirklichen Rimshots mehr sind, s.o.). Ich denke, das kriege ich auch so hin. Aber sehr freundlich. ;)

LG
 
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Gefühlt entwickelt es sich hier gerade zu der 978 654ten Diskussion zur Proberaumlautstärke... .
In der Tat. Die Problematik ist halt oft, dass manche Instrumente schon von Natur aus eine ohrenbetäubende Lautstärke entwickeln. Und infolge dessen kommt es halt bei vielen Musikern unfreiwillig zu extrem hohen Lautstärken im Proberaum. Und damit verbunden sind dann auch die anderen altbekannten Probleme: koppelnde Mikros, klingelnde Ohren. Die in diesem Zusammenhang dauernd fallende Aufforderung "Spiel leiser!" funktioniert oft (je nach Instrument) einfach nicht.
 
Gefühlt entwickelt es sich hier gerade zu der 978 654ten Diskussion zur Proberaumlautstärke... .
Naja, an sich ist das einer der genau aus dem Grunde einer Diskussion über das Thema gestartet wurde.
Und es ist auch wiederum so, dass wieder zum mindestens 978 654ten Mal behauptet wird, dass es einfach ein ehernes Gesetz ist, dass es laut sein muss. Manche wollen es einfach nicht lernen.
Nach meiner Erfahrung funktioniert sowas in einem kleinen Proberaum nicht, da dann sofort die Mics koppeln.
Mögliches Feedback und Raumgröße haben recht wenig miteinander zu tun. Das hängt halt viel von der Beschaffenheit des Raumes an sich und der Positionierung von Mikro und Boxen zueinander ab, ob klein oder groß ist da wenig von Belang.
dass manche Instrumente schon von Natur aus eine ohrenbetäubende Lautstärke entwickeln.
Instrumente per se entwickeln keine Geräusche. Das passiert erst durch die Benutzung derselben bzw durch eine Anregung wie durch Wind. Wir reden hier über die Erzeugung von Geräuschen durch die Benutzung durch Musiker. Und die können in der Regel sehr wohl bestimmen, wie laut es wird. Meiner Meinung nach ist das ein großer Unterschied.
 
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Wenn man von einem Konzert nach Hause geht und die Straßenbahnklingel noch hören kann , war es definitiv zu leise

Im
Proberaum hatte ich Glück gehabt, ein sehr lauter Schlagzeuger und ein AC50 ohne Tretmiene
schätze es auf 110db

Meine lauteste Abmischung war 120db an foh bei AC/DC Covers und ich kämpfte bei einem lauten Sänger (gekonnt ) mit dem Feedback
Bei der leadgitarrenpasage hätte ich noch topen können aber das wäre nicht nötig und nur Angeberei gewesen. Ich konnt mir s verkneifen.
Die Fans waren begeistert die Musikanten sehr zufrieden und ich hatte auch viel Spaß beim aufdrehen meiner bastel und HiFi PA
Mein bester Freund und Mentor hört sich zu Hause meistens mit ca 115 DB Musik an
Nun leiser geht nichts mehr gehört zu haben.
Wohl zu spät für leise machen und Ohren schonen
 
Zuletzt bearbeitet:
Was Konzertlautstärken angeht ist (zumindest für meinen Satz Ohren) eher der "Klirr" das Problem. Eine laute Bluesband ist ok, aber ich habe mir eher Mitte der 90er bei Dimmu Borgir und dergleichen die Ohren ein Stück weit kaputtgemacht.
 
Is halt die Frage ob das Smartphone dann den korrekten wert anzeigt oder 20dB daneben liegt.
Ich bin mir sehr sicher, dass es nicht 20 dB zu viel anzeigt. Eher zu wenig. Ich hab heute mal die Alpine mit 22 dB probiert und die finde ich wirklich gut. Die machen wirklich einiges leiser, ich höre mich aber plötzlich beim Singen wieder selber, das war mit dem von Senner nicht der Fall
 
Jede Musik, bei der ich einen Gehörschutz brauche, ist mir zu laut.
Geht mir ganz genau so. Wenn es so laut ist, dass ich einen Gehörschutz brauche, ist es zu laut. Egal ob rein akustisch oder verstärkt. Daher würde ich auch niemals in einer Samba Trommelgruppe mitspielen wollen.
Bei einer Band, bei der ich zur Probe Ohrstöpsel brauche, bin ich sofort raus.

Und ja, man kann Schlagzeug auch leiser spielen, ohne dass es den Groove verliert. Ich kenne einige Schlagzeuger, die das wunderbar können.

Leider ist es auch bei Konzerten häufig so, dass der Techniker am FOH wohl taub sein muss oder nach guter alter Sitte maximum GbF fährt, was angesichts der heute verfügbaren Leistungen eben wieder zu laut ist. Oder Bands fahren einen lauten Matsch, damit man ihre nicht so optimale Performance nicht merkt. Auf Konzerten habe ich meist Ohrstöpsel dabei, aber wenn ich die brauche, leidet das Gesamterlebnis deutlich.
Ab einer gewissen Lautstärke erzeugt das Ohr nämlich selber auch Klirr.

Weiter hilft eine geringere Bühnenlautstärke natürlich auch für einen besseren Live-Sound. Das ist alles bekannt. Wurde ja auch schon angesprochen. Da muss eben jede Band selber entscheiden, wie sie es hält.
 
Ich glaube bei Rock ist es schwierig in Zimmerlautstärke zu spielen.
Muss ja auch garnicht, ist schwierig zu unterscheiden ob man selbst empfindlich ist oder es wirklich zu laut ist. Andererseits, empfinde ich es als zu laut ist es das für mich und ich muss was anderes suchen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Lautstärke sabotiert Live-Recordings. Ich habe tolle CDs aus einem 24qm-Raum. Aufgenommen auf 4-Track-Kassette. Drums hatte eine Spur, 2 Mikros. Vocals eine Spur. Solo-Git per Mikro, Git und Bass kamen auf eine Spur, per DI-out.
Da hört man, wer wo reinstreut. Richtig knallig, kann man vernünftig mischen. Nur ein Stereo-Compressor vor der CD und auf die Vocals einen Hauch Hall.
Angenehme Musiker. Konnte jeder Drummer, super dienlich und super Groove. Musik hat wenig mit Aufwand zu tun. Garbage in, Garbage out.
Hat auch mit fremden Bands geklappt, die im Raum aufnehmen wollten als Freundschaftsdienst. Konnten gut spielen...da waren es aber schon 8 Spuren gleichzeitig. Machte das Leben deutlich leichter.
 
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Ist für dich 90 dB zu laut? (für mich ja)
 

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