
Mfk0815
PA-Mod & HCA Digitalpulte
Und ich würde mal behaupten, wenn Musiker ihren Pegel nicht an die räumlichen Verhältnisse anpassen können ist nicht der Raum schuld, sondern die Musiker. Gehörschutz soll nie und nimmer notwendig werden, gerade nicht im Proberaum.ich würde aber auch mal behaupten, dass beim Proben Band und der Raum an sich auch stellenweise ein Proben ohne Gehörschutz schwer bis unmöglich machen.
Das ist ein derart hartnäckiges Argument, das einfach so nicht stimmt. Jeder Drummer kann leiser aber trotzdem gut spielen. Er muss es nur wollen und wenn er das tut fällt das ach so laute Drumkit als Ausrede für übermäßigen Pegel schlich weg.aber man hat aufgrund der akustischen Drums keine Möglichkeiten wirklich auch einen bedenkenlosen Schallpegel runterzukommen.
Musik zu machen ist etwas das viel mit einem kollektiven Bewusstsein zu tun hat. Zum einen sollen die Mitglieder der Band, des Ensembles, miteinander und zusammen spielen und nicht gegeneinander. Also sollte der stärkste (d.h der lauter kann) auf die schwächsten ( also die die an sich nicht lauter können) eingehen und halt mal einige dB im Köcher lassen. Und dann sollte man immer noch an das Publikum denken. Die dazu zwingen dass sie ein Konzert nur mit einem Gehörschutz besuchen können, halte ich schlichtweg für Unfug und eine komplett falsche Entwicklung. Es muss ja nicht so sein wie bei den Beatles in den 60ern. Da hat keiner die Band und die sich selbst auch nicht gehört weil das Publikum einfach zu laut und die Technik nicht geeignet für große Hallen war. Aber auch wenn sich das Thema mit der Technik heute gewandelt hat, so ist einer meiner Grundsätze, dass es nur weil etwas machbar ist, das auch sinnvoll sein muss.
Apropos Proberaum vs. Live Location. Bei einem Proberaum kann man ja, genügend Willen vorausgesetzt, einiges an akustischen Maßnahmen setzen, dass der Raum per se besser klingt und man auch mal deutlich lauter werden kann (ich denke da an das oben erwähnte Beispiel mit der Metal Truppe). Dann klingt alles wunderbar trocken, definiert und man kann Gas geben weil man auch das Thema Feedback gut im Griff hat. Dann kommt man in eine Live Location, oder eben in unterschiedliche, und plötzlich funktioniert da nichts mehr so wie im Proberaum. Der Druck ist weg, alles scheppert und klingelt, es klingt undefiniert und schwammig. Und da ist der Reflex da, das ganze zu kompensieren und man macht lauter. Aber genau das verschlimmert die Situation so lange bis selbst der fähigste Tontechniker den Raum mit den Worten "Mischen impossible" verlässt.
Ich kann also jeden nur ans Herz legen, sich nicht in Ausreden zu verlieren, die eine höhere Lautstärke beim Proben oder Live Konzert begründen sollen. Vielmehr sollte die Energie und Arbeit dahingehend investiert werden, einen guten und coolen Bandsound nicht erst bei 120 dB sondern eher bei 80, 90 dB zu erreichen. Es muss ja nicht flüsterleise sein aber je meher man vom gas geht, desto besser wird es, auch musikalisch. Man wird akurater im Spiel und der Intonation, mehrstimmiger Gesang wird gut machbar, weil sich die Stimmen gegenseitig gut hören können uswusf.