wie erzeuge ich den schrillen Ton der bei Solis häufig zu hören ist?

  • Ersteller totalunwissender
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Ich nenne es überflüssiges Platzhirschgehabe.

Ich versteh dich schon ;)
Mir ging es auch ein bisschen auf die Nerven, tut mir leid falls ich dich persönlich angegriffen haben sollte, ich meine lediglich, dass die Gegenargumente sachlich sein sollten...
 
Ich glaube, die Missverständnisse sind hier entstanden, weil bei dem Begriff "Position" nicht dazugeschrieben wurde ob die Position der linken oder der rechten Hand gemeint ist.
"Man kriegt die Saiten in jeder Position der linken Hand zum quietschen" ist korrekt, aber man kriegt sie nicht in jeder Position der rechten Hand zu quietschen.

Etwas früher in diesem Thread ist "La Grange" als Beispiel angeführt worden.

Von 3:06 bis ca. 3:13 verändert B. Gibbons die Position der linken Hand nicht (außer vllt etwas Vibrato oder leichtes Bending), er verändert nur die "Anzupfposition" der rechten Hand. Dadurch erzeugt er teilweise sehr intensive Obertöne ("Quietschen"), die aber je nach Position variieren, da er unterschiedliche Knotenpunkte erwischt. Dazwischen sind aber auch einige Punkte, an denen er keinen Knotenpunkt erwischt, dann erklingt der abgedämpfte Grundton.
 
Kann man so stehen lassen, der Unterschied Schlag- und Greifhand ist vielleicht etwas untergangen. Aber jetzt wurde ja schon ein paar Mal eine gute Defintion geschrieben, wo die Unterschiede zwischen den einzelnen Harmonics liegen. Ich finde es nur interessant, wie hier zwei "Glaubensrichtungen" aufeinander prallen:

Zum einen der Typ Pragmatiker, der sich sagt: So und so funktioniert es, so klingt, so finde ich es geil - und so kann ich es auch jedem Anfänger ganz einfach erklären. Zum anderen der Typ Gitarrist, der sich gerne auch mit der Theorie dahinter befasst und gerne erfährt bzw. erklärt, warum und wieso dieses Phänomen so auftritt.

Ich finde, die Wahrheit liegt in der Mitte. Klar hilft es einem Anfänger nicht weiter, etwas von Anschlagswinkeln und exakter Positionierung im Verhältnis zur Mensur zu erfahren, ABER: Dieser Thread existiert ja noch eine Weile und jemand Fortgeschrittenes findet hier vielleicht die ersehnte Antwort, warum sich Pinch Harmonics vom Klang her ändern, wenn man die Schlaghand bewegt. Oder warum - Position der Schlaghand unverändert - ein Pinch Harmonic im 5. Bund absolut genial klingt, aber im 8. auf einmal nicht mehr richtig funktioniert. Ich meine, ich habe das auch ohne physikalische Überlegungen ganz pragmatisch durch Übung und Probieren rausgefunden, aber ist doch nie verkehrt zu wissen, warum das so ist.

Ich glaube, der kleine Disput hier ist definitiv ein Missverständnis, weil in der Sache selbst habt ihr euch gar nicht mal wirklich widersprochen...
 
Ohne jetzt weiter diskutieren zu wollen, erkläre mir doch jemand die Entstehung der Töne im Hörbeispiel in Post 13 ab Minute 2.00.
Was sind das für Harmonics und wie ist es, wenn die Position der rechten Hand entscheidend ist, möglich, an unterschiedlichen Bünden diese Harmonics zu spielen,ohne die Position der rechten Hand zu verändern? Wie ist es möglich, diese Töne fast über einen Ganzton zu benden?
Oder ist es tatsächlich so, dass es sich um eine "akustische Täuschung" handelt?

Versteht mich nicht falsch: ich möchte es ernsthaft wissen!
 
Für jeden Ton, den du greifst (mit der linken Hand) gibt es durch Bund und Brücke definiert eine feste Saitenlänge. Der Spieler zupft mit dem Plektrum die Saite so, dass sie direkt nach dem Anzupfen an den Daumen der rechten Hand prallt. Dadurch werden alle Schwingungsanteile abgedämpft außer den Oberschwingungen, die genau am Berührungspunkt einen Schwingungsknoten haben. Man kann eigentlich auf dem Video fast abschätzen, welche Obertöne da als "Überlebende" in Frage kommen: z.B. Saitenlänge für den gespielten Ton geteilt durch die Weglänge vom Daumen bis zur Brücke = 6 also klingt der 6. Oberton (bezogen auf den gespielten Ton)
Da man mit dem Umgreifen links die Saitenlänge und die Basis-Tonhöhe verändert andererseits aber mit der Position des rechten Daumens die Weglänge Daumen bis zur Brücke verändert, hängt der klingende Ton von beiden Händen ab.
Ich behaupte einfach mal, dass die meisten Gitarristen, die diese Technik verwenden, die klingende Tonhöhe nicht vorhersagen können sondern nur auf den Effekt an sich stehen:rofl:

- - - Aktualisiert - - -

Nachtrag:

wie ist es, wenn die Position der rechten Hand entscheidend ist, möglich, an unterschiedlichen Bünden diese Harmonics zu spielen,ohne die Position der rechten Hand zu verändern?

Da man mit der rechten Hand relativ dicht an der Brücke positioniert ist, reicht es oft aus, die Position des Daumens nur um einige Millimeter zu verändern um an den Schwingungsknoten des nächsten Obertons zu gelangen. Wenn man also links umgreift und rechts (gekonnt!) nachjustiert, ist es möglich, dass ein Oberton mit einer sehr ähnlichen Frequenz erklingt.
Das Bending hat mit diesem Effekt nichts zu tun. Die Obertöne lassen sich genauso gut benden wie die "normal" gespielten Töne.
 
Tut mir leid, ich habe es gerade nochmal ausprobiert: irgendwie will sich die Realität nicht mit den physikalischen Darlegungen in Einklang bringen lassen.
Meine Töne quietschen, pfeifen, kreischen, "harmonisieren" völlig unabhängig von der Position der linken wie der rechten Hand. Es quietscht über ein paar Oktaven in jedem Bund bei unveränderter Position der rechten Hand. Oder auch in einem Bund, wenn ich mit der rechten Hand von 1 cm vor dem Steg bis hoch zum 12. Bund wandere!

Ich muss das tatsächlich erst bewusst ausprobieren, weil mir die Erzeugung dieses Effektes so in Fleisch und Blut übergegangen ist, dass ich mir beim Spielen sonst keinerlei Gedanken darüber mache. Es könnte ja daher durchaus sein, dass ich die Veränderungen mit der rechten Hand unwillkürlich vollziehe, aber nein.... .
Aber auch wenn ich mich bewusst zwinge, die Hand nicht zu bewegen, ändert sich nichts an dem Effekt! Leider ist meine Videokamera zur Zeit nicht einsatzfähig, sonst würde ich 'mal ein Demonstrationsvideo machen.

Also irgendwie scheint das "Geheimnis" also doch nhoch woanders zu liegen.
 
Also irgendwie scheint das "Geheimnis" also doch nhoch woanders zu liegen.

Versuche es mal ohne Verzerrung. Dann wird es vielleicht deutlicher, dass man Flageoletts (egal ob natürlich, künstlich, gepinscht oder ungepinschert) nur an bestimmten Stellen erzeugen kann.
 
Also.... .
Ich mache das auch auf der Akustik - Gitarre ohne Probleme. Der einzige Unterschied ist, dass man da natürlich den abgedämpften Anschlag in Relation lauter hört, den man auf der E - Gitarre eben wegen der Lautstärke kaum wahrnimmt.
Also ehrlich: so langsam glaube ich tatsächlich, wir reden hier von einer völlig anderen Sache! Wir können doch unmöglich so weit auseinander liegen!
 
Meine Töne quietschen, pfeifen, kreischen, "harmonisieren" völlig unabhängig von der Position der linken wie der rechten Hand

Dann erwischt du die falschen Spots;)
Das logisch zu erklären wird ein bisschen aufwendig, aber ich geb mein Bestes :)
Ich werds allgemein halten, also wenn ich Sachen, die du schon weißt übergenau erkläre hat das nichts mit dir zu tun, nur für andere User, weil ich weiß für viele Musiker ist das wahrscheinlich harte Kost ;)

Stellen wir uns eine Saite vor (ganz simpel, nur zwischen 2 Punkten gespanntl).

Die Hauptschwingung (also ohne irgendwas, einfach nur normal gezupft) geht über die gesamte Länge dieser Saite, und hat ihren maximalen Ausschlag natürlich genau in der Mitte und keinen Schwingungsknoten (was das ist erklär ich gleich).
1.png

Die nächste Frequenz schwingt genauso zwischen diesen Punkten, mit dem Unterschied, dass sie 2 Ausschlagbereiche hat. Dadurch entsteht in der Mitte ein Schwingungsknoten, also ein Punkt, der sich nicht bewegt:
2.png

Man muss sich vorstellen, dass die Schwingung jeweils links und rechts gegengleichh "rauf und runter" wackeln und der rote Punkt, der Schwingungsknoten, dabei ständig ruhig bleibt. (Bei einer leeren Saite ist das die berühmte Position überm 12. Bund).
In Wahrheit Bewegt er sich aber schon, es treten ja beide Schwingungen gleichzeitig auf. Man muss sich also vorstellen, dass diese Schwingung über der Hauptschwingung liegt. Das ist aber das schöne an der Physik: Wenn man weiß wie kann man (fast) alles aufteilen und die einzelnen Bestandteile analysieren ;)
Nun muss man wissen, dass die Frequenz direkt von der Länge der Seite abhängig ist - betrachtet man jede dieser 2 Schwingungen als Einzelschwingung, haben sie jeweils genau die halbe Länge der Hauptschwingung - dies bedeutet doppelte Frequenz. Ein weiterer Punkt zu dieser Schwingung:
Die Amplitude, also der höchste Ausschlag, ist kleiner - vereinfacht gesagt die eine Schwingung der Hauptschwingung schlägt wesentlich weiter aus, als jeweils die zwei Schwingungen der "Zweitfrequenz".

So und was passiert jetzt, wenn ich genau in der Mitte die Saite "anstubse"?
Die Hauptschwingung fällt weg, der fahr ich damit "geradezu ins Herz". Was bleibt übrig? Genau die eben so ausführlich beschriebene Zweitschwingung.
So und nun der Musikrelevante teil: Was hören wir?
Doppelte Frequenz, wie vorher festgestellt, ist eine Oktave (das ist IMMER so, wenn Ton X Frequenz von 100 hat, dann hat die Oktave darauf 200 und die Doppeloktave 400). Also ist der wahrgenomme Ton genau der selbe, nur eben eine Oktave höher. Allerdings ist er schwächer - er schlägt ja weniger weit aus und wird deswegen leiser wahrgenommen.

Soweit wars bis jetzt mal viel Rauch um nichts, aber ich hoffe mal, dass alle, die genug Nerven hatten, bis hierher zu lesen dadurch gut dieses Bild der Schwingenden Saite vor Augen haben.


Bei der zweiten Schwingung hört es natürlich nicht auf :p
Die nächste hat 3 "Wellen", mit 2 Schwingungsknoten:
3.png

Was wird mit dieser Schwingung sein?
Frequenz ist noch höher, als es schwingt noch schneller als die 2. Schwingung, der Ausschlag ist aber kleiner als der der 2. Schwingung und viel kleiner als der der 1.
Was passiert, wenn ich einen dieser Punkte anstubse?
Die Hauptschwingung will in diesem Punkt schwingen -> fällt weg.
Die 2. Schwingung auch -> fällt auch weg.
Bleibt wieder nur diese.
(Bei einer leeren Saite ist das über dem 7. und dem 19. Bund - erzeugen beide GENAU das selbe Flagolett)

Und die wichtige Frage: Was hören wir?
Die Frequenz ändert sich auf das 3fache, dies bedeutet ein SPrung um Oktave + Quinte. Dies kann man sich auch ohne hohe mathematische Kenntnisse insofern so gut vor Augen führen:
Ich hab festgestellt, dass diese "3er- Schwingung" genau über Bund 7 und Bund 19 einen Schwingungsknoten hat, wenn man die Hauptschwingung rausnimmt, indem man einen dieser beiden Punkte berührt, schwingt überm Tonabnehmer der grüne Abschnitt der "3er-Schwingung":
5.png
Und angenommen, ich würde auf Bund 19 fest greifen (also kein Flagolett, sonder normal mit Bund)?
6.png
Genau die selbe Schwingung überm Abnehmer. Der natürliche Flagolettton am 7. und am 19. Bund einer leeren Saite und der normale gegriffene Ton am 19. Bund dieser Saite sind alle der selbe Ton - der Abnehmer bekommt sozusagen nur diesen Teil der Schwingung mit. Angenommen, es ist die E- Saite, dann ist der fest gegriffene 19. Bund ein H - wo wir wieder bei Quinte+ Oktave wären ;)

Selbes Prinzip auch bei der 2. Schwingung, da bekommt der Abnehmer sozusagen auch nur die rechte Schwingung mit.

Also zusammenfassend: Das 3. mögliche Flagolett klingt Quint+ Oktave über der Hauptschwingung, und natürlich schwächer als die 2. Schwingung und noch um einiges schwächer als die Hauptschwingung.



Auch anhand der nächsten Schwingung lässt sich ein bisschen was erklären.
Wie sie aussehen wird ist schwer zu erraten:
7.png
3 Schwingungsknoten, und die Schwingungslänge der einzelnen Schwingungen sind nur noch ein Viertel der Hauptschwingungslänge.
Der erste ist nach 1/4 der Saite, der letzte bei 3/4 der Saite, der mittlere bei 2/4, also genau der Mitte der Saite..... HALT STOPP, da ist doch schon der (noch dazu einzige) Punkt für die 2. Schwingung -wie kann das gehen?
Tja, wenn man versucht, diese Schwingung klingen zu lassen entspricht das auf der leeren Saite Bund 5, 12 und 24.
Und wie macht man ein Flagolett? indem man auf einen Schwingungsknoten tippt, weil dann alle Schwingungen, die keinen Schwingungknoten, keinen Totpunkt an dieser Stelle haben, abgedämpft werden. Die "2er- Schwingung" hat auch bei der hälfte der Schwinglänge einen (bzw. ihren einzigen) Schwingungsknoten.
Das heißt, erzeuge ich ein Flagolett auf dem 12. Bund einer leeren Seite, dann erzeuge ich sozusagen nicht nur dieses Flagolett (also die "2er-Schwingung), sondern zusätzlich auch diese "4er- Schwingung".
Das mag seltsam klingen, aber man muss sich vor Augen halten, dass bei einer ganz normal gezupften Saite alle bis jetzt beschriebene Frequenzen gleichzeitig schwingen (bzw. klingen !). Beim erzeugen eines Flagoletttones nimmt man immer nur etwas weg, mit dem Anschlag waren alle Schwingungen schon da ;)

Gut, also diesen TOn alleine kriegen wir nur auf 1/4 bzw. 3/4 der Saitenlänge - bei einer leeren Saite wie bereits erwähnt Bund 5 und sollte das Griffbrett soweit gehen 24.
Was zeichnet ihn aus?
Noch höhere Frequenz - genau das 4. fache der Hauptschwingung, das ist eine Doppeloktave.
Noch kleinerer Ausschlag - also noch leiser als die "3er- Schwingung".
Wird ja immer leichter^^

Wie man sieht ist der Ton, den man hört immer der, den man auch bekommen würde, wenn man am "höchstmöglichen" Schwingungsknoten fest greifen würde (mit höchstmöglich meine ich auf einer Rechtshändergitarre möglichst weit rechts, also "möglichst weit oben"). Sieht man ganz gut, wenn man das 4. und 5. Bild (die 2 Bilder mit den Pfeilen) mit dem "Weiter/Zurück" Button hin- und her schaltet.




So ich hoffe ich kann mir die Skizze zur "5er-Schwingung" sparen, wies weitergeht sollte klar sein - geht theoretisch unendlich lang weiter, da die Schwingungen aber immer schwächer werden sind sie irgendwann aus dem relevanten Bereich draußen - entweder unerzeugbar, weil kein Mensch so sanft und präzise greifen kann, oder aber einfach unhörbar, weil wenn man das Spiel "2er-Schwingung" schwächer als Hauptschwingung, "3er-Schwingung" schwächer als 2er, 4er schwächer als.....spielt, bleibt irgendwann nicht mehr genug übrig, um unser Trommelfell überhaupt zu bewegen.



So, aber womit die ganze Sache wieder zu ihrem Ausgangspunkt kommt:
Meine Töne quietschen, pfeifen, kreischen, "harmonisieren" völlig unabhängig von der Position der linken wie der rechten Hand

Dann erwischt du die falschen Spots;)

Stell dir zusätzlich zu den Punkten, die ich beschrieben hab noch die "5er-Schwingung" vor (wäre gehöhrt Doppeloktave + gr. Terz) , die wirft nochmal 4 neue Knoten drauf.
Wie du dir jetzt, sollte ich dich nicht schon längst in den Wahnsinn getrieben haben, dir vielleicht vorstellen kannst, ist jede Saite gespickt mit Punkten, die Obertöne klingen lassen. Vor allem wen du hoch greifst (sagen wir mal Bund 12 aufwärts) verteilen sich diese auf sagen wir mal 30 cm - auch wenn wir nur von "2er - bis 5er- Schwingung" gehen sind das 1 + 2 + 2 + 4 = 7 mögliche Schwingungsknoten bzw. Spots (1+2+3+4 wäre falsch weil der eine mittlere Spot der "4er-Schwingung" ja mit dem der "2er" zusammenfällt). Und die Positionen dieser Spots verändern sich mit jedem Bundwechsel.

EDIT
Und auch die Reihenfolge ist anfänglich sehr verwirrendend - Schwingungsknoten (= Spot) von links nach rechts hört man, ausgehend von den 4 beschriebenen Schwingungen, jeweils folgendes Intervall:
2Oktaven+grTerz / 2Oktaven / Oktave+Quinte/ 2Oktaven+grTerz / Oktave / 2Oktaven+grTerz / Oktave+Quinte/ 2Oktaven / 2Oktaven+grTerz

Sortiert nach der Stärke - wie mehrfach angemerkt wird die Stärke (=der maximale Ausschlag) der Schwingung immer geringer, je mehr Einzelschwingungen es gibt, was ja der Lautstärke des wahrgenommenen Tones entspricht. Die Aussage "je kleiner die Einzelschwingung umso höher ist deren Frequenz" wäre auch richtig. Je weiter oben ein Flagolettton in dieser Liste steht, umso lauter klingt er im vergleich zu den tiefer unter liegenden und umso leichter lässt er sich erzeugen:

Oktave
Oktave+Quinte
2Oktaven
2Oktaven+grTerz


Du musst natürlich bedenken, es gibt noch mehr Spots, das sind ja nur von oben nach unten sortiert die 4 stärksten, aber irgendwann gehts einfach nicht mehr - in meinem Fall siehts so aus: Die 2Oktaven+grTerz ist für mich persönlich unmöglich kontrolliert machbar und auch die 2Oktaven schaff ich auch nicht immer (Vorraussetzung natürlich, ich hab den entsprechenden Part vor nicht allzulanger Zeit dahingehend geübt und weiß, wo die Spots liegen). Aber es geht darum: Wenn du irgend einen Ton greifst und mal auf gut glück eine bestimmte Stelle versuchst, wird dort bzw. maximal 2 cm daneben ein Spot sein, der "schaffbar" ist - welchen Ton man da bekommt? Wenn man es nicht hört kann man eigentlich nur mit nem Maßband nachmessen und sich das Teilungsverhältnis ausrechnen, um dann im Internet zu recherchieren, welches Intervall dieses Teilungsverhältnis erzeugt.
(Ernst gemeint ich bin mit 18 oder so wirklich mit nem Maßband da gesessen als ich angefangen hab, mich damit zu beschäftigen:D)

Wenn du da herumprobierst, wirst du ein paar verschiedene Spots finden - und auch ein paar verschiedene Intervalle bekommen. Wenn du umgreifst verschiebt sich das alles - da wo vorher eine Doppeloktave + grTerz war ist jetzt nichts mehr, aber 0,5 cm weiter oben ist etwa ein Spot für eine einfache Oktave + Quinte (aber ausgehend von dem neuen Ton).
ich nehme mal an du hast dahingehend ein bisschen herumexperimentiert - also versucht deine Erfahrungswerte mit dem hier gesagten unter einen Hut zu bringen, weil anwenden tust du es ja die ganze Zeit ;) - und kamst so zu dem "das geht mir irgendwie nicht ein"- Eindruck.




Geheimnis zumindest ein wenig gelüftet?
Gruß
 

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:confused:
Also bei mir "quitscht" es auf jedem Bund wenn ich will. Der Handballen meiner Schlaghand liegt immer halb auf der Bridge.
Bei leichter Abdämpfung der Saite mit dem Schlaghandballen beim Anschlag quitscht es. Man sagte mir vor 1000 Jahren einmal das seien pinch harmonics. Am Anfang braucht man eine Weile bis man raus hat wie es geht.
 
Also ich spiele jetzt seit über 40 Jahren Gitarre, aber ich glaube mittlerweile, ich will das alles gar nicht wissen.
Aber trotzdem vielen Dank!
Ich habe allerdings nach etwa einem Drittel aufgehört zu lesen.... . Aber wie gesagt: ich bin trotzdem bereit, es jedem beizubringen. Auch wenn es eigentlich gar nicht geht....,
zumindest nicht so, wie ich es mache, oder doch, oder wie oder was.....?
:redface::bahnhof:
 
@Palm Muter: Hast 'nen Keks von mir bekommen für Deinen superlativen Beitrag und für Deine Engelsgeduld beim Erklären!
 
Dankedanke, kennt man ja, manchmal juckts in den Fingern und dann sollte man es fließen lassen ;)
Wäre froh, wen mir genau das auf der Gitarre öfter passieren würde :rolleyes:

@emptypockets
Mach dir nichts drauß, man muss seine Prioritäten ziehen - das ist schon derart tief in der theoretischen Materie. Es wäre vergleichbar, wenn jemand in einem Kochforum fragt "Wie erzeug ich beim überbacken diese Kruste und nicht diese" und ein Chemiker erklärt dir die genauen Abläufe. Es ist sicher interessant und hilft vielleicht auch ein wenig weiter, wenn man a) eine gewisse Veranlagung hat und b) auch ein bisschen mit der Materie vertraut ist.

Das mit der Veranlagung (mir fällt kein Besseres Wort ein :( ) meine ich (z.B.) auf mich bezogen so - ich suche die Lösung von Fragen, die mich wirklich interessieren immer irgendwann auf so eine Art und Weise - warum? Weiß ich nichtmal genau - hab von klein auf gern gerechnet usw.
Ist es besser so? Es ist eindeutiger.
Aber besser? Aus sicht des Musikers wohl nicht. Da ich in beiden Bereichen ein bisschen drinnen stecke sage ich dir:
Wenn ich "einfach so" Oberton XY erzeugen will bringts mir genau folgendes:

Ich greife auf Bund XY und schaue auf die Saite. Ich weiß aus dem Stehgreif, wo der Spot wäre (auf 1/2 der klingenden Saitenlänge, auf 1/3,.......wo auch immer) und kann schätzen, wo etwa 1/3 wäre und fange eben dort zum Spotsuchen an.
Ein "reiner Musiker" kann "nur" aus Erfahrung und Gefühl auch schätzen und sucht auch.

So, und in beiden Fällen muss man sich dann die genaue Position noch suchen, so man nicht auswendig genau dieses Flagolett auf genau diesem Bund aus irgendeinem Grund gut drauf hat. Vom Spielerischen her? Nichts. Von der Geschwindigkeit beim üben? 10 Sekunden vielleicht - im Vergleich zu jemandem, der irgendwo die rechte Hand draufklatscht und nach Gehör sucht, und schon alleine dadurch, dass natürlich auch ich von Noten- oder Tabs abspiele, wo man sowieso nicht auf die Klampfe schauen kann, such ich sie meist auch so.
Bzw. merkt man sich seine "Fixpunkte" wie 5. Bund hat die Doppeloktave genau am oberen Ende vom mittleren Abnehmer.... und da ist dann total egal, woher man weiß, dass der Punkt dort ist.


Und mit "mit der Materie vertraut" mein ich nicht , dass man ein Ingenieur oder ein Mathematiker oder was weiß ich sein muss, dass ist wie mit dem hören von Intervallen, mit so einer Art der Information muss man sich eine Zeit lang regelmäßig beschäftigen, sein Hirn quasi drauf schulen. Aber das war ja (abgesehen von einem geplatzten Abend und einem miserablen Fernsehprogramm :) ) ja eigentlich die Hauptintention für die WallofText: Wenns irgendjemanden jetzt oder irgendwann wirklich interessieren sollte, warum das so ist und was da genau passiert hat man da einen glaub ich mal einen guten Orienthierungspunkt, den eben auch ein Laie zumindest Stückweise verteilt über ein paar Tage mit ein bisschen Nebenrecherche verstehen kann.

Gruß und danke für die Blumen :hat:
 
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Hallo Palm Muter,

Dein Erklärungsbedürfnis und Deine Engagement in allen Ehren, bin ich trotzdem der Meinung, daß der Threadersteller etwas anderes gemeint hat.
Du erklärst ausführlich die "artificial harmonics" (Flageolett Obertöne die aus Teilschwingungen der Saite entstehen)


Der Threadersteller hat aber schon bestätigt, daß er Pinch Harmonics meint:
Jup,
"pinch harmonics"
that's it :)


Eventuell liegt hier doch ein Mißverständnis vor?
 
Ich denke schon, wir reden hier über Squealies.
Das zweite Video ist sehr schön! Ab 1:50 sieht man wunderbar, dass die Position der rechten Hand bestimmt, welcher Oberton "erzwungen" wird. Warum "erzwungen"? Das wird wunderbar ab 4:34 erklärt.
"Dead Spots", also Positionen, wo man keinen Schwingungsknoten trifft, zeigt er ab 5:20.
Der Gitarrist im zweiten Video erzeugt offensichtlich sehr gezielt genau die Obertöne, die er erzeugen will. Viele Gitarristen benutzen diese Technik ab quasi "in the wild", d.h., sie erzeugen zufällige Obertöne. Mit Verzerrer und Compressor wird das deutlich leichter.

Mit der Technik im ersten Video wird meist nur der erste Oberton gespielt (Oktave), prinzipiell stehen aber die gleichen Obertöne zur Verfügung wie beim Tappen, daher gilt das meiste aus Beitrag #49 für beide Techniken gleichermaßen.
 
Hallo Palm Muter,

Dein Erklärungsbedürfnis und Deine Engagement in allen Ehren, bin ich trotzdem der Meinung, daß der Threadersteller etwas anderes gemeint hat.
Du erklärst ausführlich die "artificial harmonics" (Flageolett Obertöne die aus Teilschwingungen der Saite entstehen)
.................

Der Threadersteller hat aber schon bestätigt, daß er Pinch Harmonics meint:
......................

Eventuell liegt hier doch ein Mißverständnis vor?

Nein, da liegt kein Missverständnis vor, klar, es ist sicher deutlich mehr, als man als Antwort erwartet - aber genua dafür ist ein Forum ja da, wenns jemanden nicht interessiert kann mna ja einfach drüber springen ;)
Initiator war eigentlich die AUssage von emptypockets "Tut mir leid, ich habe es gerade nochmal ausprobiert: irgendwie will sich die Realität nicht mit den physikalischen Darlegungen in Einklang bringen lassen." Und da wollte ich für Klarheit sorgen - nicht, dass ich einem Musiker aufnötigen will, sich mit Physk zu beschäftigen, aber die Möglichkeit geben, sich schneller zurecht zu finden, sollte das jetzt oder irgendwann mal der Fall sein.

Zum "Missverständnis" - das von mir geschriebene lässt sich auf ALLE Flagoeletttöne auf der Gitarre anwenden.
Glaubst du wirklich, das Pinch Harmonics anders funktionieren als andere Obertontechniken ;)? Sie werden spieltechnisch anders erzeugt, aber die Grundlage ist die Selbe.


Gruß
 
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Glaubst du wirklich, das Pinch Harmonics anders funktionieren als andere Obertontechniken ;)? Sie werden spieltechnisch anders erzeugt, aber die Grundlage ist die Selbe.

Ich dachte ja bereits, dass ich es ausreichend deutlich gemacht hätte, aber dass es nach Deiner "Doktorarbeit" zu dem Thema immer noch Leute gibt, die es vom Verständnis her nicht auf die Reihe bringen, ist schon verblüffend.

Gruss, Dietlaib
 
Tja, es ist manchmal schwer erträglich einsehen zu müssen, dass es offensichtlich Leute gibt, die offenbar zu blöd sind, sowas zu begreifen. Da muss man als Philantrop leidensfähig sein!
Aber sei versichert: ich kann damit leben, dass Physik und alles, was damit zusammenhängt, nie zu meinen favorisierten Fachgebieten gehörte.
Mir ist es wichtiger, dass ich diese Töne fernab jeglicher physikalischen Gesetzmässigkeiten jederzeit und an jeder Stelle, auf jeder Gitarre, laut und leise, clean oder verzerrt erzeugen kann.
Das reicht mir als Physik - Nerd völlig aus.
Und damit: für mich ENDE
 
Rocke
  • Gelöscht von Azriel
  • Grund: auf Userwunsch gelöscht
hi ;)

schon einige zeit her, schätze 70 jahre :eek: - auch Django Reinhardt beschäftigte sich mit diesen 'Klängen'... :rolleyes:
'nixx news' also... dachte mir, ich mache mal aufmerksam darauf. :cool:

https://www.youtube.com/watch?v=DY0FF4iR9Cw

ab 1.25 (nur kurz, bedauerlicherweise) zu hören - es gibt da aber eine aufnahme vom selbigen liedchen, mit längeren flagolettes-passagen ('pinch-harmonics'), habe ich bei youtube aber nicht gefunden. :nix:

liebgrüßt - aussem schönen, alten wien ('worldmaintown of music') rojo
 

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