Wie erfolgreich kann man heute noch werden

  • Ersteller Chriss_Guitar
  • Erstellt am
Aber war das nicht schon eigentlich immer so, das manche "Künstler" jemand im Hintergrund gehabt haben, der die Songs geschrieben hat?
Als das würde ich jetzt nicht wirklich als Kriterium ansehen. Der Texter muß nicht unbedingt der beste Interpret seiner Lieder sein zumal auch Text und Musik oft aus getrennter Feder stammen. Das ist aber echt nix Neues. Diese romantische Vorstellung vom Singer/Songwriter is' ein bissl naiv.
 
Ihr habt doch sicher auch von den neuen Schandtaten des schröcklichen Heino:cool: gehöhrt.
Alles was irgendwie von früher bekannt ist wird wieder ausgegraben und vermarktet :evil:
Egal ob das "Markenprodukt" jetzt durch Qualität oder das Gegnteil davon bekannt ist:bad:
So wie der alte klebrige Jägermeister jetzt eine kultmarke für die Jungen geworden ist:ugly:

Was Neues fällt der Industrie eben nicht ein:D
 
Was Neues fällt der Industrie eben nicht ein:D
Naja, damit befindet man sich in guter Gesellschaft. Die gesamten Klassik-Szene lebt davon, pausenlos 200 Jahre alte Mucke zum druffzigtausendsten Male wiederzugeben. Also insofern im Westen nix Neues.
 
Also, ich könnte auch pausenlos ins Frühstücksradio schlagen, mache ich aber nicht, da:

"Und jeden Morgen grüßt das Murmeltier bzw. Lemming!":)

Schaue gerade "Lost Highway" von David Lynch zum 2..
By the way, wer hat eigentlich die UnSitte (kulturelles Ar...loch vll.) erfunden,
dass der Abspann ausgeblendet wird, obwohl dieser Film als Meisterwerk angepriesen wird?

Hätte ja sein können: Rammstein in seiner Aufstiegsphase, Dawid Bowie brauch man ja auch nicht unbedingt erwähnen, ne, Werbung ist wichtiger!
Könnte kotzen!:redface:

Reiner Hard-Rock
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke es gibt heutzutage mindestens genau so viele gute Bands wie früher. Das bezieht sich natürlich nur auf den Underground. (Fast) Alles was im Radio etc. gespielt wird ist nur Schrott und nicht zu ertragen.
Aber ich als Kind der späten 70er und 80er glaube auch nicht, dass das früher anders war. Rock-Bands wie z.B. Dinosaur Jr. oder andere waren doch nie kommerziell wirklich erfolgreich. Zu der Zeit liefen im Radio Kim Wilde, Madonna und Konsorten.
In den 90er gab es für ein paar gute Bands vielleicht etwas mehr Aufmerksamkeit, aber viele Sachen wie Guns 'n' Roses waren doch auch eher Mainstream-Schrott. Das ist eben der aktuellen Mode unterworfen und im Moment geht der Trend vielleicht einfach dahin, dass viele im immer stressigeren Alltag nicht mehr die Zeit und Lust haben, sich mit etwas intensiv auseinandersetzen zu müssen. Das Beispiel Games wurde auch schon gebracht. Auch da gibt es interessante Dinge fast nur noch im Independent-Bereich. Der Rest ist convenient, viel zu easy und soll möglichst viele Leute ansprechen.

Eine Sache bzgl. der Qualität deutscher Bands wurde hier noch nicht gesagt. In Deutschland tut man sich wahnsinnig schwer mit Dilettantismus. Jeder, der im öffentlichen Raum mal eine Klampfe auspackt oder etwas anderes macht, muss das sofort perfekt beherrschen. Sonst gilt es als uncool. Da wird lieber irgendetwas aus der Konserve abgespielt als zusammen einfach mal zu gröhlen oder zu improvisieren. Ich denke, das erstickt viel Kreativität bereits im Keim.
In anderen Ländern (ok Irland ist natürlich extrem) habe ich das ganz anders erlebt. Dort ist man generell auch geselliger und die unterschiedlichen Gesellschafts- und Altersschichten haben auch mehr Chancen, sich überhaupt noch zu begegnen und auszutauschen (Stichwort Cocooning).
 
Wer mal beobachten will, ob man heute noch erfolgreich werden kann, sollte mal AnnenMayKantereit beobachten. Die stehen zZ. meiner Meinung nach an der Schwelle von anerkennend beachtet zu Durchbruch. Ich glaube ein Geheimtip sind sie schon nichtmehr aber beim Großteil der Bevölkerung noch unbekannt.
 
Ich denke es gibt heutzutage mindestens genau so viele gute Bands wie früher.
Sehe ich ähnlich. Nur findest du in Deutschland kaum ordentliche Auftrittsmöglichkeiten.
Unterstützung neuer junger Musiker durch alteingesessene Profis? Fehlanzeige.
Die MI hat es geschafft, die ehemals vorhandene deutsche Musikszene kaputt zu bekommen zugunsten trauriger Kommerzkacke.
Du kannst ja heute nicht mal mehr mit Radiomusik was verdienen, da man heute Musik streamen kann. Hast du früher von ein paar Takten, diie radiotauglich waren, fast schon deine Miete zahlen können, kannst du heute tausendfach gestreamt werden ohne einen Euro zu sehen. Oder du siehst tatsächlioch EINEN Euro. Während die Streamingdiesnte sich dumm und dämlich verdienen. Wenn ich dann das hier lese, sehe ich noch schwärzer: http://www.musikmarkt.de/Aktuell/Ne...ritze-in-Hoehe-von-500-Millionen-Dollar-bevor
 
Vorab möchte ich mich entschuldigen, falls ich mit meiner Meinung bereits verfasste Beiträge "stumpf" nachschreibe, aber ich habe die erste Seite gelesen und konnte es einfach nicht mehr abwarten, auch mein "Fachwissen" ins Web zu schmeissen. ;)


Mit dem Erfolg, wenn man Ihn dann sucht, ist das so eine Sache. Man muss in meinen Augen noch nicht mal ein guter Musiker oder Sänger sein. Es kommt in der heutigen Zeit leider viel zu oft darauf an, dass man Aufmerksamkeit erreicht. Womit? Egal.......Hauptsache man redet über einen. Die richtigen Werte, nämlich das exzellente Beherrschen seines Instrumentes, sind heute nichts mehr wert, weil man einfach dank Computer und Co. soviel nachträglich verbessern kann, dass am Ende was komplett anderes raus kommt, was eigentlich vorher gespielt wurde. Ich höre mir unwahrscheinlich gerne "uralte" Aufnahmen an, wie zum Beispiel "Wild Thing". Diese und andere Aufnahmen zeigen, was Musik vor der epochalen Verbreitung von "Digital remastered", noch wirklich war. Eventuell war mal ein falscher Ton dabei, na und? Hat es damals jemanden gestört? Nope. Daher ist der Erfolg meines Erachtens heute nicht mehr im musikalischem Bereich zu suchen, sondern eher im Auftreten, Gimmick oder wie gut man mit Messer und Gabel umgehen kann. Für den Rest wird sich eine "elektronische Lösung" finden.
Auch grosse Bands sind nicht immer so erfolgreich gewesen. Als bestes Beispiel fällt mir da KISS ein, die damals mit Ihrem Album "Lick it up" einfach mal die Schminke weg ließen und so das Baby bewarben, nachdem zuvor immer öfter das Geschrei gross wurde, Sie sollten doch mal die Schminke weglassen. War das jetzt eine Wunscherfüllung, oder eine strategisch gut gesetzte Vermarktungskampagne? Mitte der 90er dann die Wiedervereinigung, MIT Schminke. Die Band hat sich quasi nur durch das Weglassen der Schminke mal eben neu erfunden, und 1996 auf Ihrer Alive-Tour wieder in voller Pracht zurück gemeldet, wodurch wieder ein Hype ausgelöst wurde, weil sich alle an die "geile Zeit" erinnerten und sich wieder jung, agil, frisch und knackig fühlten. (Ich möchte hier nur anmerken, dass ich absolut nichts gegen KISS habe, es ist in meinen Augen nur ein klasse Beispiel, was gemacht wird, um den Erfolg zu wahren)
Und wenn ich mir zudem anschaue, was sich Dietääääää und Co. da so anschauen müssen, um unter einem Haufen Schotter ein oder zwei Brillis zu finden, so erscheint es mir als dienlich, dass Herr Bohlen auch mal die härtere Gangart hinlegt und den sogenannten Superstars mal unverblümt nordisch sagt, dass Ihre Darbietung megaaaaascheisssssse war. Was ich bei diesem Rummel ja immer so gut finde, ist, dass dort fast nur bereits verfasste Lieder vorgetragen werden. Also Playback so gesehen. Wenn man noch nicht mal stimmig nachsingen kann, kein Gespür für Töne hat und die Tonleiter für einen Ausschnitt aus dem Alphabet hält, hat man in der Musik nichts zu suchen. Ich spiele auch noch nicht lange, freue mich aber über jede Sache, die ich neu lerne, und freue mir ein Loch in den Bauch, wenn ich einigermaßen das Stück mitspielen kann.

Unterm Strich kann man wohl sagen, dass der Erfolg für jeden unterschiedlich definiert ist. Für mich beispielsweise ist Erfolg so definiert, dass ich mein Instrument immer besser beherrsche.

Grundsätzlich ist der Erfolg ein Zustand auf Zeit. Wenn man die Zeit nicht nutzt, ist man schnell wieder weg vom Fenster. Aber das ist ja nichts Neues und weiss jeder.
 
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Die richtigen Werte, nämlich das exzellente Beherrschen seines Instrumentes, sind heute nichts mehr wert...

Wenn es danach ginge, dann hätte es keine Velvet Underground, keine Ramones und keine Sex Pistols gegeben.
Ich zitiere gerne Stockhausen, der sagte, dass man noch lange kein guter Musiker sein muss, nur weil man sein Instrument
perfekt beherrscht.
Auch die Troggs ("Wild Thing") galten in zu ihrer Zeit als Dilettanten im Vergleich zu ihren damaligen Mitstreitern,
wie z.B. The Who, The Cream oder der Spencer Davis Group.


Ich höre mir unwahrscheinlich gerne "uralte" Aufnahmen an, wie zum Beispiel "Wild Thing".

Naja, das Lied "Wild Thing" wurde eigentlich als Scherz geschrieben, es sollte eine Persiflage auf "Louie Louie" und
ähnliche Garagenrock-Songs sein.
Autor ist übrigens Chip Taylor, der Onkel von Angelina Jolie.

Diese und andere Aufnahmen zeigen, was Musik vor der epochalen Verbreitung von "Digital remastered", noch wirklich war.

Da vermischt Du etwas. "Digitally Remastered" hat nichts mit der Aufnahme der Musik zu tun, sondern mit dem finalen Mastering,
was dem digitalen Tonträger geschuldet ist.
Auch darfst Du die frühen digitalen Aufnahmen auf Hard Disk aus den 80er Jahren, nicht mit den heutigen gleichsetzen.
Da liegen wirklich Welten zwischen.

Und wenn ich mir zudem anschaue, was sich Dietääääää und Co. da so anschauen müssen, um unter einem Haufen Schotter ein oder zwei Brillis zu finden, so erscheint es mir als dienlich, dass Herr Bohlen auch mal die härtere Gangart hinlegt und den sogenannten Superstars mal unverblümt nordisch sagt, dass Ihre Darbietung megaaaaascheisssssse war. Was ich bei diesem Rummel ja immer so gut finde, ist, dass dort fast nur bereits verfasste Lieder vorgetragen werden. .

Bei DSDS wird ja auch nur so getan, als ob es um Musik ginge. Im Prinzip möchte RTL für die Monate, in der die Staffel läuft,
einen Spannungsbogen aufbauen, der ihnen gute Quoten beschert und danach werden die Kandidaten (einschließlich Gewinner)
auf den Müll geworfen.
Im Grunde ist der Gewinner, der "Superstar", der eigentliche Loser, weil ihm am meisten versprochen wird und er im Endeffekt
aber am wenigsten bekommt.
Ich frage mich immer, ob da überhaupt noch irgendjemand daran glaubt, dass dort ein Talent, ein "Superstar", gefunden werden soll.
Im Grunde ist es immer derselbe ritualisierte Blödsinn aus Hype und Erniedrigung.
Die heutigen Teenys, die da mitmachen, müssten das doch eigentlich langsam kapiert habe, die sind ja gewissermaßen schon mit
solchen Sendung aufgewachsen.
Bald gibt es so viele "Superstars" dass die eine Selbsthilfegruppe aufmachen können.



Ich bin die Tage über diesen Artikel hier im Stern gestolpert, der gut zu unserer Diskussion passt:


"Miese Plattenverkäufe für Tokio Hotel"
http://www.stern.de/kultur/musik/tokio-hotel-miese-plattenverkaeufe-2169104.html

Kurze Zusammenfassung der relevanten Fakten:
Das neue Album von Tokio Hotel, "Kings Of Suburbia", erschienen am 3. Oktober 2014,
steigt mit insgesamt 17.420 verkauften Einheiten auf Platz 1 der deutschen Albumcharts ein und wird zum
größten Flop der bisherigen Karriere der Band und stellte diese vor ein finanzielles und
künstlerisches Desaster.


Ich bin kein Fan von Tokio Hotel, um diese Band soll es hier inhaltlich auch gar nicht gehen.
Viel interessanter bzw. erschütternder finde ich die Tatsache, dass das neue Album der
Band vergangenen Oktober auf Platz 1 der deutschen Albumcharts eingestiegen ist und es trotzdem (!)
ein Flop geworden ist, der für die Band das Aus bedeuten könnte und bisher nichtmal die Produktionskosten
einspielen konnte.
Die Gründe dafür sollen hier nicht diskutiert werden, sondern mir geht es vielmehr um die
Tatsache, dass ein Album, welches auf Platz 1 in die Charts einsteigt, sich in unserer
heutigen Zeit zu einem Flop entwickeln kann.
Ist das nicht der blanke Wahnsinn?

Chartpositionen können in der heutigen Zeit scheinbar nicht mehr als Gradmesser des
Erfolges einer Platte herangezogen werden.
 
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(...) dass das neue Album der
Band vergangenen Oktober auf Platz 1 der deutschen Albumcharts eingestiegen ist und es trotzdem (!) ein Flop geworden ist, (...)
:confused: Kann mir Ahnunglosen das jemand erklären?
Wie kommen diese Charts zustande, also ein 1.Platz und trotzdem keine Verkaufszahlen?
Für mich ist das irgendwie ein Widerspruch, oder sind die Kriterien für die Platzierungen derartig niedrig ...?
 
:confused: Kann mir Ahnunglosen das jemand erklären?
Wie kommen diese Charts zustande, also ein 1.Platz und trotzdem keine Verkaufszahlen?
Für mich ist das irgendwie ein Widerspruch, oder sind die Kriterien für die Platzierungen derartig niedrig ...?
Eigentlich ist es doch einfach, die nachfolgenden Platzierungen haben noch weniger Verkäufe.
Die Zeiten von CD Verkäufe und wohl in einigen Jahren auch der Downloads ist bald vorbei.
Es wird halt immer mehr gestreamt.
Welcher bekannte Musiker sagte mal, von Plattenverkäufen alleine kann man nicht mehr Leben. Wer Geld verdienen will, muss Konzerte geben, denke da sind die Labels wohl Aussen vor und der Musiker kann den Großteil der Einnahmen selbst einstreichen.
 
Welcher bekannte Musiker sagte mal, von Plattenverkäufen alleine kann man nicht mehr Leben
U.a. Steve Lukather 2009, wo er auch anmerkte, dass die Plattenindustrie die Musiker bis zum letzten ausnimmt. Wenn ich den Link dazu finde, poste ich ihn noch hier.
 
Eigentlich ist es doch einfach, die nachfolgenden Platzierungen haben noch weniger Verkäufe.
Die Zeiten von CD Verkäufe und wohl in einigen Jahren auch der Downloads ist bald vorbei.
Ich frage deswegen, weil ich den Berechnungsmodus für DE nicht kenne. Hierzulande (Ö) ist das eine Erhebung die von der MediaControl durchgeführt wird und eine ziemlich undurchsichtige Angelegenheit ist, was die Berechnung anbelangt. Da wird alles mögliche einbezogen, an CD, Online, Handy-Downloads etc. und "Verkäufe wesentlicher Musikgeschäfte", was an sich schon obskur ist, dieses "wesentlich". Kann natürlich in DE ganz anders sein.
 
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:confused: Kann mir Ahnunglosen das jemand erklären?
Wie kommen diese Charts zustande, also ein 1.Platz und trotzdem keine Verkaufszahlen?
Für mich ist das irgendwie ein Widerspruch, oder sind die Kriterien für die Platzierungen derartig niedrig ...?

In Deutschland werden die Charts ebenfalls von MediaControl ermittelt.
Aber im Grunde gibt es in Deutschland eine korrekte Zählung erst seit den 90er Jahren.
Früher war es so, dass einzelne Händler gefragt wurden, was ihre Topseller sind,
diese Zahlen wurden dann hochgerechnet.
Ähnlich wie bei der Ermittlung der TV-Quoten, wo bis heute nur ganz bestimmte, repräsentative Haushalte gemessen werden.
Als in den 90er Jahren die Technik voran schritt und dazu die kleineren Plattenläden eingingen,
entschied man sich die realen Verkaufszahlen zu ermitteln.
Was in den Läden über den Scanner der Kasse gezogen wurde, floss ab sofort in die Chartrechnung mit ein.
Später kamen dann auch online-Käufe hinzu.
 
Viel interessanter bzw. erschütternder finde ich die Tatsache, dass das neue Album der
Band vergangenen Oktober auf Platz 1 der deutschen Albumcharts eingestiegen ist und es trotzdem (!)
ein Flop geworden ist, der für die Band das Aus bedeuten könnte und bisher nichtmal die Produktionskosten
einspielen konnte.
Naja, so widersprüchlich ist das nicht. Wenn das Album in der ersten Verkaufswoche öfters als alle anderen Alben verkauft wird, weil alle Fans gleich zuschlagen, die Verkäufe aber danach stark nachlassen und das Album gleich wieder aus den Charts fliegt, dann kann auch eine ehemalige Nummer 1 zum Flop werden.
Wenn wir von einem durchschnittlichen Preis von 15€ pro CD ausgehen, haben sie mit ihrem Album 261.300€ eingenommen. Da das Album 5 Jahre auf sich warten ließ, ist es nun nicht so verwunderlich, wenn die Kosten für Lebensunterhalt, Produktion, Marketing und Ähnliches diesen Wert überschreiten.
 
Da das Album 5 Jahre auf sich warten ließ, ist es nun nicht so verwunderlich, wenn die Kosten für Lebensunterhalt, Produktion, Marketing und Ähnliches diesen Wert überschreiten.


Ohne das Thema zu sehr auszuwalzen:
Tokio Hotel hatten es um 2009/2010 geschafft, international erfolgreich zu werden.
Großbritannien, Frankreich, Japan und vor allem die USA standen ihnen offen und sie hatten in diesen Ländern
über Nacht jede Menge Fans.
Sehr ungewöhnlich für eine deutsche Kombo.
Dann haben sie aber den Fehler gemacht, sich fünf Jahre lang zurückzuziehen und als sie wiederkamen,
gab es diese Fanbase nicht mehr, was sich jetzt in den miesen Verkaufszahlen niederschlägt.
Die haben ihren Hype einfach verpuffen lassen, ohne eine neue Platte nachzulegen, in dem Moment wo die ganze Welt sie
gekauft hätte.
Wie gesagt, als Persönlichkeiten und als Band finde ich Tokio Hotel uninteressant, aber man kann an ihnen ganz
bestimmte Marktmechanismen sehr gut beobachten.

Waren sie wirklich so blöd, nichts mehr nachzulegen, als sie die internationalen Charts geknackt hatten?
Hatten sie keine A&R-Manager, kein Label, keine Berater, die ihnen das nahegelegt haben?
Ich kann es mir fast nicht vorstellen, eventuell gibt es da persönliche Gründe, die wir
nicht kennen.
Die neue Single habe ich im Radio gehört. Eine zickige 80's Pop Nummer, produktionstechnisch aufgepumpt
und an den heutigen Geschmack angepasst.
Hätte funktionieren können... hätte...
 
Du kannst ja heute nicht mal mehr mit Radiomusik was verdienen, da man heute Musik streamen kann. Hast du früher von ein paar Takten, diie radiotauglich waren, fast schon deine Miete zahlen können, kannst du heute tausendfach gestreamt werden ohne einen Euro zu sehen. Oder du siehst tatsächlioch EINEN Euro. Während die Streamingdiesnte sich dumm und dämlich verdienen. Wenn ich dann das hier lese, sehe ich noch schwärzer: http://www.musikmarkt.de/Aktuell/Ne...ritze-in-Hoehe-von-500-Millionen-Dollar-bevor


Ist wirklich traurig wie wenig Geld an die Musiker geht. Die Plattenfirmen und wir Konsumenten verdienen, Spotify selber scheint noch Verlust zu machen.
Ich habe beim Spotify höhren jetzt ein schlechtes Gewissen. Obwohl ich eh seit Jahren keine neuen CDs mehr kaufe.
http://www.ndr.de/nachrichten/netzwelt/Was-ist-uns-Musik-wert,spotify111.html
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/...eber-niedrige-streaming-erloese-a-841643.html
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei Spotify weiß man ja auch nicht mehr so genau, wem man glauben soll.
Die Betreiber selber sagen, die Acts würden ganz gut an der Plattform verdienen, die Musiker selber jedoch jammern rum.

Ich kaufe noch original CDs einer handvoll Interpreten, die ich schon immer gekauft habe.
Ich kaufe aber keine CD mehr, wenn mir nur noch ein oder zwei Lieder gefallen, die beispielsweise auf
einem Sampler zu finden sind.
Früher habe ich trotzdem gekauft, auch wenn ich nur ein einziges Lied auf dem Album unbedingt haben wollte.
Heute kommt es ab und an mal vor, dass ich eine CD nachträglich noch kaufe, auch wenn sie mir vorher kostenlos im
Internet zur Verfügung stand, einfach weil ich die Musiker unterstützen möchte.
Eine neu gekaufte CD wird dann meistens sofort auf den PC gerippt und wandert dann ins Regal.

Blöd war der Zug der Band U2 letztes Jahr, als alle iTunes-User automatisch mit ihrem neuen Album
beglückt wurden, ob sie wollten oder nicht - sie hatten es im Download-Ordner
Was soll so ein Blödsinn?
Noel Gallagher hat es letztens auf den Punkt gebracht, als er sagte, die Leute sind heute eher bereit, nachmittags
in einem Cafe mal eben zwei Tassen Caffee Latte wegzuschlürfen, als für das gleiche Geld ein Album zu kaufen,
dass sie jahrelang hören würden.
 
Wenn wir von einem durchschnittlichen Preis von 15€ pro CD ausgehen, haben sie mit ihrem Album 261.300€ eingenommen. Da das Album 5 Jahre auf sich warten ließ, ist es nun nicht so verwunderlich, wenn die Kosten für Lebensunterhalt, Produktion, Marketing und Ähnliches diesen Wert überschreiten.

Die Zahl stimmt so leider nicht - das ist der Umsatz, den der Handel macht, aber nicht das, was bei TH ankommt.

Sagen wir mal als Beispiel, der Handel verkauft für 15 Euro, und kauft selbst für 9 Euro ein. Dann gehen davon noch weg:
- ca 3 Euro Vertrieb
- ca 1 Euro GEMA

Bleiben etwa 5 Euro, die bei der Plattenfirma ankommen. Bei 17.420 Einheiten sind das dann ca 87.100 Euro. Davon muss gezahlt werden:
- die Produktion selbst (Studio, Produzent, etc)
- Video(s)
- Marketing, Werbung, Fernsehpromo
- Artwork/Fotos
- Herstellungskosten der CDs
- Gehälter der Plattenfirmamitarbeiter

Da bleibt nicht viel übrig am Ende.
 

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