Die CITES Regelung betrifft den Handel. Die Behörden gehen dabei auch gern mal davon aus, das Handel = gewerblich ist. Oder das der Transport über Landesgrenzen = Handel ist. Oder sogar Verschenken = Handel.
Die CITES schreibt hier "Besitzübertragung", nicht Handel. Weil man möchte jegliche Geschäfte kontrollieren. Nicht nur den monetär getriebenen An- und Verkauf. Gerade in China schenkt man sich gerne mal was ... und ein halbes Jahr später schenkt man was anderes zurück. Dafür gibt es richtige "Bartering-Systeme".
Ich habe mal die Kollegen vom irischen und US-Zoll gefragt und folgende Antworten erhalten:
Die Iren waren locker und haben gesagt, daß reisende Musikanten sie nicht wirklich interessieren. Man geht davon aus, daß die Instrumente, die eingeführt werden, auch wieder ausgeführt werden. Probleme könnte es allenfalls nur bei Diebstahl geben.
Handelsware hingegen wird strikt kontrolliert. Was durch den Zoll geht (also KEINE EU-Waren, die gehen NICHT durch den Zoll!) muß auch sauber deklariert sein. Wenn es nicht so ist, wird es halt den Vorschriften nach behandelt - was meist (mindestens versuchter) Schmuggel heißt und meist mit einem Gerichtsprozess und der Zerstörung der Handelsware endet.
Die US-Zollbehörden am Flughafen Shannon (mein Aus- und Einfuhrflughafen) waren weniger kommunikativ. Hier war deutlich ein Anfangsverdacht zu spüren, als ob man nach Lücken im System suchen würde. Die Aussage war, daß man strikt nach CITES handeln würde. Wenn ein CITES Zertifikat erforderlich sei, will man auch eins sehen, egal ob als reisender Musikant oder für Handelsware, egal ob für Altbesitz oder Neuware. Es sei nicht deren Problem zu eruieren, wann eine Gitarre gebaut wurde. Wenn das Material auf der CITES Liste steht, muß ich als Im-/Exporteur die notwendigen Dokumente beibringen.
... es bleibt spannend.