Hallo Gitarrenleute!
Jetzt kommt meine komische Geschichte auch noch:
Ich hab mit 8 Jahren Klavierunterricht bekommen, vorher Flockblöte und Glockenspiel, dann war ich irgendwann 13 (1978) und hörte Beatles (das Intro von Octopusses Garden), the Commodores (Three times a Lady, WDR2, nachts unter der Bettdecke), ELO und Santana und las das
WERKBUCH FÜR JUNGEN !!! Ja, sowas gab's mal. Und da stand drin:
Wir bauen eine E-Gitarre.
Und das ging so:
Tischlerplatte in Telecasterform aussägen (nix geleimter Hals oder so, alles ein Stück), einen Satz Wirbel kaufen und dranschrauben, in Stücke gesägte Märklin-Eisenbahnschienen als Bünde aufkleben :screwy:, ein Blech als Saitenhalter und eins als Steg gebogen und draufgeschraubt. Dann gab es noch eine Anleitung, wie man einen Tonabnehmer wickelt, (ich hab mir aber lieber einen Singlecoil gekauft und eingebaut), eine komplizierte Schaltung mit einem Haufen Elektronikkram, den ich nicht durchschaute, aber zusammenlöten konnte (mit 3-Pol-Din-Buchse als Lineout). Das ganze rot und schwarz lackiert, Saiten drauf, (als ich damals in den Musikladen ging - ich hatte natürlich von nix 'ne Ahnung, hatte aber irgendwo eine Zahl gelesen - und sagte, ich hätte gern einen Satz 009er E-Gitarrensaiten, meinte der Verkäufer: Du weißt aber genau, was du willst
), das ganze in meinen Philips-Monokassettenrekorder eingestöpselt und ab gings mit E-moll
und dem Liederbuch vom Student für Berlin (das mit dem roten Ballon drauf).
Das Teil existiert noch, ist aber leider ziemlich ramponiert, weil irgendein Chaot mal meinte, fretless sei obercool und ich solle die Bünde entfernen
. Die unverstandene Elektronik hab ich auch irgendwann rausgerupft und den Singlecoil dann irgendwann ausgebaut und zum Bluesharpspielen verwendet. Leider ist der dann später in irgendeiner Kiste von irgendeiner Band verschollen
.
Das Götterteil hängt noch zur Gaudi meiner Neffen an einem Balken im Haus meiner Mutter und hat inzwischen, da hoffnungslos durchgebogen, in etwa das Aussehen eines indianischen Jagdgerätes , Saitenlage ca. 3 cm, zum bottlenecken also wie geschaffen
.
Und nachdem ich Bella Ciao unter Auslassung des H7-Akkordes spielen konnte, hab ich gleich ein eigenes Stück geschrieben (There's no sense, Am, Dm und Em) und mit besagtem Kassettenrekorder sofort aufgenommen (da konnte man über Line-In und dem eingebauten Mikrofon gleizeitig Gitarre und Gesang Aufnehmen
. Die Aufnahme gibt's sogar noch. Und dann kam so ein Typ, der konnte C-Dur, F-Dur und G7 spielen und the Ballad of John and Yoko dazu singen, da war ich dann frustriert
. Aber C-Dur, F-Dur und G7 hab ich dann auch bald gelernt
.
Mit 16 hab ich dann 'ne Höfner-Konzertgitarre zum Geburtstag bekommen, obwohl ich doch eigentlich 'ne Weterngitarre wollte. Und als ich dann später mal das Intro von Octopusses Garden konnte, hab ich ja wirklich fast geheult
.
Jasowardas,
McCoy