Ich kenne die gelben Ultex und hab sie eine zeitlang selbst gespielt, das schwarze kenne ich nicht. Es geht um die hier, oder?
https://www.thomann.de/de/dunlop_plectrum_ultex_427_jazz_iii20.htm
Jup, genau das Ding meine ich.
Es wäre hier hilfreich, wenn du das mal aufnehmen könntest, was genau der Unterschied ist.
Ich hab vor einiger Zeit mal spaßeshalber einen Text gemacht, wo ich eine Frequenzanalyse-App auf dem Handy angemacht hab und dann verschiedene Plektren gespielt. Teilweise kann man da ganz gut sehen, wie viele Obertöne da mit angeregt werden und was die Unterschiede sind. Manchmal ist es aber auch unklar und der jeweilige Anschlag hat einen recht großen EInfluss. War halt jetzt kein wissenschaftlicher Test, sondern nur Neugier.
Aber es ist wirklich kompliziert hier über Unterschiede zu reden, wenn man nicht genau weiß, worüber gesprochen wird.
Ich bin ab morgen für 2 oder 3 Tage bei meiner Freundin. Danach kann ich mal ein Video aufnehmen, um die Angelegenheit etwas mehr zu "veranschaulichen".
"den hellsten und klarsten Klang"... im Vergleich zu was?
Im Vergleich zu sämtlichen anderen Plektren ab ca 1,0mm Stärke. Ich weiß, dass das jetzt sehr superlativ klingt aber mein Eindruck ist wirklich so. Ich habe mich wirklich schon sehr lange durch so viele Marken, Formen, Stärken und Materialien getestet und dieses Plektrum toppt sie alle um Längen. Tu dir gerne selbst den Gefallen und kaufe dir mal eins. Ich bin der Meinung, dass jeder Gitarrist dieses Plektrum zumindest mal probiert haben sollte. Es holt wirklich einen glasklaren Klang aus der Gitarre. Die Höhen sind brillant und die Tiefen warm und fett.
Ich war erst letztes Wochenende mit meiner Freundin im Gitarrenladen und wir haben ihr eine Konzertgitarre gekauft. Als wir ankamen standen in der Abteilung Kundschaft mit Verkäuferin. Sie haben wohl eine Konzertgitarre für ihren Sohn gewollt, der gerade erst Anfängt. Die Verkäuferin, sowie die Eltern haben mit ein paar Plektren und den Fingern ein paar Demonstrationen und Proben gespielt und alles war in einer gewissen Grundlautstärke. Als ich dann aber mit dem Ultex Jazz 3 2,0 mm ein paar Noten spielte, war es mir schon fast unangenehm, wie brutal laut und durchdringend das Pick geklungen hat. Also gerade auf Akustikgitarren mit Stahl- oder Nylonsaiten wirkt das Plektrum wunder. Man muss den Sound nicht mögen aber das Pick meiner Meinung nach wenigstens einmal probiert haben.
Ich bin nicht genau sicher, was "Chirpen" ist, aber BlueChip und einige wenige andere haben diese hart geschliffenen Kanten, die wirklich extrem glatt sind, im Vergleich zu den allermeisten Plektren.
Wenn es hier um Saitengeräusche geht, ist meine Erfahrung, dass BlueChip-Plektren wirklich wenige Geräusche haben. Weniger als die meisten Plektren in derselben Stärke.
Chirpen ist im Endeffekt ein Geräusch, welches durch das Plektrum entsteht, wenn es die Saiten berührt. Genau, wie du es schon gesagt hast. Es erinnert etwas an Vogelgezwitscher. Hier mal ein kleines aber wirklich feines Video dazu:
View: https://www.youtube.com/watch?v=IdQ-Yn6k-To&ab_channel=TroyGrady
Und ja, BlueChip Plektren chirpen in dickeren Stärken relativ wenig. Aber dafür, dass ich knapp 100 Euro bezahlt habe, war ich einfach nicht zufrieden. Sicher, die Dinger halten gefühlt ein ganzes Leben lang aber das Ultex Jazz 3 2,0 mm chirpt noch weniger und kostet nur ca. einen Euro.
Hier frage ich mich nach der Konsistenz deiner Aussagen:
Anfangs schreibst du, dass du ein Plektrum mit 1-2mm suchst. Mittendrin schreibst du, dass dickere Plektren generell dumpfer/wärmer klingen, was ich (bei Material- und Formgleichheit) unterschreiben würde.
..wieso kaufst du dir ein 3mm Pick? Das ist doch irgendwie kontrainduktiv. Natürlich klingt (und spielt) sich das dann vermutlich nicht wie erwartet.
Ganz generell dürften die meisten Hersteller beim Namen "Jazz" eher an einem warmen, dicken Sound basteln. Erschließt sich mir nicht wirklich, wieso du dann so ein dickes Plektrum kaufst.
Ich frage deshalb, weil ich seit langer Zeit mit den BlueChip Plekten sehr glücklich bin. Mir käme aber nie in den Sinn etwas dickeres als 1mm zu spielen. Eben, weil die dickeren Blue-Chip halt wärmer und dicker klingen.
Dazu kommt, dass bei einem 3mm Plektrum ja einfach mehr Fläche da ist, die an der Saite reibt, also logischerweise auch mehr Saitengeräusche entstehen..
Meine 1mm Blue-Chips empfinde ich als (im Vergleich zu den meisten Plektren, die ich so in der Hand hatte) als sehr obertonreich. Auch mein oben erwähnter "Test" hat das so "bestätigt".
Ja, das muss ich definitiv auf meine Kappe nehmen. Das hab ich sehr irreführend formuliert. Das BlueChip Pick war für meine Gypsy Jazz Gitarre. Da habe ich nach wirklich sehr hochqualitativen Plektren gesucht, die hell klingen aber dennoch sehr dick sind. Es war zumindest ein Versuch. Ich weiß nicht wie gut du dich mit Gypsy Jazz auskennst. Da spielt man ja eine sehr traditionelle Anschlagtechnik, die man sonst im Normalfall auf anderen Gitarren nicht anwendet, wenn man keinen Gypsy Jazz spielt. Da wird zum Beispiel sehr viel mit Reststrokes gearbeitet und ist eine kleine Wissenschaft für sich. Da braucht man wirklich fette Picks, wo 1,0 mm Stärke eigentlich viel zu dünn sind. Ich habe zB lange mit Wegen Picks herumexperimentiert, weil Joscho Stephan eines davon spielt und darauf schwört. Kennst du Joscho Stephan? Er ist einer der krassesten Picker aller Zeiten. Und da kann ich getrost sagen, dass ich da nicht ansatzweise übertreibe. John Petrucci und Michel Angelo Batio haben ihn vor ein paar Monaten auch für sich entdeckt, obwohl der gute Mann schon lange im Game ist. Aber auch die E-Gitarren Helden werden so langsam aber sicher auf ihn aufmerksam, weil er wirklich alle wegbläst. Ich habe ihn bereits zwei mal live erleben dürfen und mir beim zweiten Konzert meine Gypsy Jazz Gitarre von ihm unterschreiben lassen. Falls du ihn nicht kennst, hier nur mal ein kleiner Teaser. Mit dem Stück, was er hier spielt, wurde er quasi erst richtig bekannt. Das war dann aber ein anderer Auftritt. Es ist nicht von ihm aber er hat es größer gemacht, als es ohnehin schon war. Es beginnt sehr gemächlich aber schau gerne mal ab 03:48 rein. Seine Technik ist einfach perfekt. Gerade, wenn man weiß, wie schwer Gypsy Picking sein kann, ist es einfach unfassbar, wie clean und artikuliert er da durch die Läufe feuert.
View: https://www.youtube.com/watch?v=1x3HkHdrTEg&ab_channel=GypsyJazzLessons
Ganz ernsthafte Frage: Was macht man, damit man ein Plektrum auf einer Nylonstring innerhalb von 3 Tagen kaputt spielt?
Das ist eine absolut berechtigte Frage. Das Ding ist aber, dass ich das Plektrum nicht ansatzweise kaputtspiele. Man sieht quasi keine äußeren Abnutzungen im vergleich zu einem frischen Pick. Aber der Klang, den ich hier ja so anpreise, ist einfach weg. Als wäre eine hauchdünne Beschichtung weg, die man mit bloßem Augen nicht erkennt. Und dann klingt es exakt wie die anderen gelben Ultex Plektren und ist absolut nichts besonderes mehr, wofür ich hier so einen Zirkus veranstalten würde. Andere Plektren halten bei mir ewig. Denn wie du schon sagst, richten Nylon Saiten kaum Schaden an dicken Plektren an.
Mein "Geheimtipp" für dein Problem wäre eigentlich dieses hier gewesen, aber bei deinem Verbrauch könnte das halt teuer werden..
Martin stellt auch Plektren her. Soweit nichts Neues. Vermutlich kennen viele hier die Standard Martin Plektren für Pi*Daumen 30ct das Stück, wie z.B. diese hier im lustigen 72er Pack: https://martin-gitarre.de/products/standard-delrin-guitar-picks-72-pack. Solche Plektren gibt es in Massen von...
www.musiker-board.de
Deinen Geheimtipp schaue ich mir sehr gerne näher an! Denn wie schon gesagt, halten alle anderen Plektren bei mir auf Nylonsaiten sehr lang. Das Ultex Jazz 3 2,0 mm hat aber irgendeine Magic Schicht, die nach wenigen Tagen völlig heruntergespielt ist. Das kenne ich so wirklich nur von diesem einen Plektrum. Dein Martin Pick habe ich mir gespeichert und wird demnächst mal ausprobiert. Danke dir!