Die aufgeführten Songs (...) beweisen genau das was ich gesagt habe. Man verteidigt das was man kann.
Mit dem, was man kann (was bisweilen auch wenig sein mag), ohne stilistische Brüche produktiv zur Gesamtstruktur eines Songs beizutragen, ist doch die Verwirklichung eines musikalischen Ideals, dem wir alle nachstreben sollten. Und diese Aufgabe sehe ich angesichts der personellen Vorgaben der Band bei den vorgestellten Aufnahmen als ebenso unprätenziös, wie stilsicher gelöst. Natürlich sind die kurzen Solis technisch limitiert und kein furioses Gitarrengewitter, aber das wäre hier auch völlig deplaziert.
Für mich sind das kleine Melodien und das passt auch zu Deiner Musik, und zu Deinen Aussagen.
Definiere "Melodie", dann kann man vielleicht nachvollziehen, von welchem Melodiebegriff du ausgehst. Wenn du die Solis der Aufnahmen als "kleine Melodien" empfindest, dann erscheint mir dein Verständnis von Melodie entweder als zu weit gefaßt oder einfach nur idiosynkratisch zu sein.
Aber das sind nicht Solo, was ich unter Solo verstehe ....
Dann kläre uns doch mal nachvollziehbar darüber auf, was du konkret unter einem Solo im Kontext einer wie auch immer gearteten Komposition oder Improvisation verstehst.
Soweit ich es bisher dechiffrieren konnte, scheint es für dich einen Korrelationszwang zwischen zeitlicher Länge und spieltechnischem Anspruch zu geben. Somit wäre der Begriff Solo in deiner Definitionswelt über das Verhältnis der zeitlichen Dauer zur Anzahl gespielter Töne zu präzisieren, allerdings unter der Einschränkung einer axiomatisch festzulegenden Mindestdauer. Dass dabei einige musikalisch bedeutsamere Faktoren nicht mehr zum Tragen kommen, kann natürlich als zu vernachlässigender Fehler im System abgetan werden.
Wenn wir mehr über die Avatare im Hintergrund wüssten, wären die Diskussionen bestimmt deutlich besser, transparenter und verständnisvoller ....
Wie schnell jemand in der Praxis Tonleitern dudeln kann, ist völlig irrelevant.
Ob eine musikalische Diskussion verständlich ist, hängt in erster Hinsicht davon ab, ob die Beteiligten überhaupt in der Lage sind, musikalische Sachverhalte nachvollziehbar kommunizieren zu können. Wie in jeder Fachdiskussion bedarf es dazu auch terminologischer Kompetenzen und eines dem Thema adäquaten gemeinsamen Repertoires an Grundannahmen, d.h. Fachwissen.