Wenn Soli zur Nebensache werden

  • Ersteller blue element
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Wie in jeder Fachdiskussion bedarf es dazu auch terminologischer Kompetenzen und eines dem Thema adäquaten gemeinsamen Repertoires an Grundannahmen, d.h. Fachwissen.
terminologische Blendgranate
Ich bitte doch sehr zu bedenken, dass dieses Thema wohl nicht ohne Grund im Biergarten gestartet wurde. Dessen Header formuliert die gewünschte Unterhaltungsform als "...Plaudereien, Smalltalk...", die man nicht zwingend mit terminologischen Spagaten überstrapazieren oder gar wissenschaftlichen Referaten gleichsetzen muss. Vorkommende Interpretationsdifferenzen und daraus resultierend unterschiedliche Herangehensweisen an die Themenstellung müssen hier ebensowenig zum Absprechen von Kompetenzen führen oder gleichgelagerte Wissenslevel einfordern.
Diesen Forumort kann man mit einer Kneipe vergleichen, in der sich unterschiedlichste Charaktere mit unterschiedlichsten Backgrounds zu einem gemütlichen Bierchen treffen (können/dürfen), um über ihr gemeinsames Hobby zu "schwafeln". Signifikant grosse Benimmunterschiede in der Kommunikation, sowie die Beanspruchung eigener Befindlichkeiten als allgemein verbindlich bei einer solchen Zusammenkunft von Menschen anzusehen, führen allerdings hier wie dort zu ungemütlicher Athmosphäre und können/müssen letztlich vom Wirt mit der über der Theke hängenden Hausordnung erschlagen werden :redface:.

In dem Sinne wünsche ich allen weiterhin gute Unterhaltung.........und weniger animose Fingerzeige :).

LG Lenny (für die Moderation)
 
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Dessen Header formuliert die gewünschte Unterhaltungsform als "...Plaudereien, Smalltalk...", die man nicht zwingend mit terminologischen Spagaten überstrapazieren oder gar wissenschaftlichen Referaten gleichsetzen muss.
Sorry - mea culpa. Ich habe leider nicht bedacht, dass es Leute geben könnte, die mein völlig verschwurbeltes Posting nicht als ironisch gemeint auffassen würden.
 
klar. Davon reden die meisten hier die ganze Zeit.
Und du sagst dann, „Solo muss sein“.

du hättest die Songs OHNE Solo anhören sollen.

Da hast Du wohl Recht, habe dies wohl auch zu sehr aus meinem derzeitigen Blickwinkel betrachtet .......

Zu meiner Entschuldigung diesbezüglich, ich lerne derzeit viele Songs von Dream Theater und Megadeth, diese sind mit hoher Präsenz der Gitarre.

Da war ich wohl die letzten Tage/Wochen zu sehr in einem "Solo Tunnel" ......
 
Ihr seht das echt zu philosophisch. Vor 10 Jahren habe ich das hier gemacht und ich schäme mich nur ein bisschen:





Soli immer so ab 2:20 + und immer verkackt uns hat’s aber Spaß gemacht und vielen im Publikum auch, wie man glaube ich sieht.
 
Sehe ich ja genau so. Und ich nerve meinen Sohn auch manchmal wenn ich ihn auf die Samples hinweise auf denen seine Hüfthopsmusik beruht und ihm die Originale vorspiele, aber natürlich findet er das dann auch interessant...
 
dubbel
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OliverT
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Da der thread ein gewaltiges Echo bekommen hat, muss ich hier mal zwischendurch meinen Eindruck loswerden. Auch wenn es logischerweise verschiedene Meinungen gibt, schön das so ziemlich alles sehr sachlich begründet wurde und eigentlich jede Meinung nicht nur seine Berechtigung sondern auch seine eigene Gültigkeit hat, wo "Richtig bzw. Falsch" gar nicht erst zur Debatte steht.
Ehrlich, so ab Seite 5 habe ich mir schon gedacht, wow, da habe ich ja den Nerv getroffen und jetzt auf Seite 9 katapultiert, Respekt ;)
Aber so sind sie die Gitarreros, "aussen ganz hart, innen ganz weich" (frei nach Gröni :D )
Ach ja, gestern mal wieder Garry Moore angeschaut auf YT mit dem Titel: "Separate Ways" ist schon geil :)
hier der link:

Greets und Danke an Euch :great:
 
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Also ich persönlich finde ausufernde Soli, insbesondere in Instrumentalmusik (hoffe das passt zum Topic, da hier ja auch unterschiedliche Definitionen von Solo im Raum standen) zum Teil wundervoll. Vor allem Genres, wie Progressive Rock/Metal wären ohne die teilweise wirklich ausufernden Sachen für mich nicht das Gleiche. Allerdings kann ich mir auch vorstellen, dass zum Teil auch sehr durch 1. Hörgewohnheit und 2. das "selber Musik machen" bedingt ist. Allerdings muss ich hier anmerken, dass auch viele Menschen aus meinem Bekanntenkreis, die da nicht so drin sind es trotzdem beeindruckend finden. Am Ende ist es halt (wie ja schon oft gesagt wurde) Geschmackssache. Etwas, was meinen sehr trifft und was ich sowohl musikalisch als auch technisch echt richtig gut finde ist Animals As Leaders. Ich verlink hier mal "The Braindance", was ich jedem empfehlen kann:
 
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Also ich persönlich finde ausufernde Soli, insbesondere in Instrumentalmusik (hoffe das passt zum Topic, da hier ja auch unterschiedliche Definitionen von Solo im Raum standen) zum Teil wundervoll. [...] Allerdings kann ich mir auch vorstellen, dass zum Teil auch sehr durch [...]2. das "selber Musik machen" bedingt ist.

Sehr guter und wichtiger Punkt, kann ich als Jazzer durchaus bestätigen. Eine ausufernde Lust des Musikers am Solieren bedeutet nicht ebenso eine ausufernden Lust des Publikums am Zuhören...
 
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Als Ich damals zum ersten mal Brian May´s Brighton Rock Solo gehört hatte,auf der Live Killers Doppelvinyl,war Ich schwer beeindruckt.
Heute kann Ich das Harmonizergedudel nicht mehr hören.
Rocksongs können sehr gut auch ohne Solo auskommen,aber viele sind ohne undenkbar.

Mein Lieblingssolo ist und bleibt Eric Bell´s Whiskey in the Jar...eigentlich mehr ein Interlude statt Solo,oder fast schon ein eigener Song.
zumindest bis heute beeindruckend!
 
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Ach ja, gestern mal wieder Garry Moore angeschaut auf YT mit dem Titel: "Separate Ways" ist schon geil
Danke für diese tolle "Erinnerung"...das ist doch genau das...kein technisch korrektes Highspeed-Shredding, sondern ein Solo, das pure Emotionen und Gefühle wiedergibt, und darauf kommt es doch eigentlich an. Das Gitarrensolo hat ja keinen Selbstzweck, sondern sollte etwas transportieren, und genau davon hängt es ab...hat man mit der Gitarre etwas zu sagen? Falls ja, kann es auch gerne ausufern.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Mein Lieblingssolo ist und bleibt Eric Bell´s Whiskey in the Jar

Bringen wir doch mal beides zusammen ;)

 
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Mhhhh, ich dachte immer, dass Soli sowieso Nebensache sind.
Der Song ist der Chef!
 
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lass die Toten ruhen.
 
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Ein Solo, von dem die Welt spricht. Man suche auf Youtube nach Snarky Puppy - Lingus, da gibt es einige Videos von verschiedenen Leuten, die dieses Solo analysieren:



Und um nicht zu weit von der Gitarre weg zu kommen, dieser "Wahnsinnige", hat dieses Solo Ton für Ton transkribiert und spielt es noch dazu auswendig, unfassbar. Das sind gefühlt 5 Millionen Töne:

 
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das ist nett
 
ich finde Snarky Puppy ein gutes Beispiel dafür , dass man Musikalität mit vielzuvielzuviel Gedöns hervorragend erschlagen kann.

Snarky Puppy mache ich aus. Es ist ermüdendes Akademiker Gefratzel. Es ist vom Gedanken von packender Fusion Musik nichts mehr übrig.
 
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Hallo Kollegen!

Viele interessante Aspekte wurden hier ja schon vorgestellt. Ich möchte noch einen ansprechen, der mit dem englischen Begriff "lead" wie er z.B. in "lead Gitarre" benutzt wird zusammenhängt:
Ich bin mit der englischen Sprache sehr gut vertraut, aber prinzipiell aus verschiedenen Gründen kein Freund der Vermischung englischer und und deutscher Sprache in dieser Form. Im Bereich (populäre) Musik ist das aber (leider) sehr verbreitet.

In diesem speziellen Fall, d.h. im Zusammenhang mit dem Thema Solospiel scheint mir das Wort besonders unangebracht. Ich möchte das so begründen:
a) Wenn man von "lead" (a.d. Führung) spricht, fragt sich zunächst wer oder was denn geführt werden den soll. Die Führung kann sich meines Erachtens aber in erster Linie immer nur auf das Gesamte, also das Lied oder Musikstück beziehen. Und das wird mit Sicherheit nicht von einer Sologitarre sondern von der Rhythmusgruppe als Rückgrat der Band geführt. Insofern kann das Solo, wie hier schon in verschiedenen Beiträgen angesprochen, immer nur eine Zugabe und Ergänzung sein, nicht unbedingt nötig, aber auch nicht unbedingt überflüssig. Was es nie sein kann ist aber ein "lead"!
b)
Das Wort "lead" könnte u.a.auch implizieren, dass mehrere Gitarren vorhanden sind, von denen eine zeitweise die "Führung" vor den anderen übernimmt. Das würde dann noch innerhalb der Gitarrenfraktion einen Sinn ergeben, so wie z.B. bei einem Chor mit Solisten, ist aber in der Regel so nicht der Fall. Also sollte dieses Wort zugunsten von "Solo-Gitarre, Solo-oder Melodiespiel" weggelassen werden. Es zeigt auch, dass es in der dt. Sprache mehr als genug besser passende Begriffe gibt. ;)

Zum Schluss noch das "Wort zum Sonntag". Es ist ein kleiner Aphorismus zum Thema Solo, den ich mal irgendwo im Netz aufgeschnappt habe (Autor ist mir unbekannt). Er gefiel mir gut und er passt zum Thema. Ich gebe ihn hier so wieder wie ich ihn in Erinnerung habe. Die Teile in Klammern habe ich selbst ergänzt.

"Playing a
(guitar) solo is simple. But the most difficult thing is to play a simple (guitar) solo (that sounds good)."

Schöne Feiertage noch, mit oder ohne Gitarren-Solo. ;)

Gruß

Kond
 
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In diesem speziellen Fall, d.h. im Zusammenhang mit dem Thema Solospiel scheint mir das Wort ["lead"] besonders unangebracht. Ich möchte das so begründen:
a) Wenn man von "lead" (a.d. Führung) spricht, fragt sich zunächst wer oder was denn geführt werden den soll.

Wenn du dich in der englischen Sprache auskennst, weißt du vermutlich auch, dass der musikalische Lead-Begriff mindestens schon in den 20er und 30er Jahren im Jazz verbreitet war. Von da ging er später auf alle nachfolgenden Stilistiken über, so auch auf die Rockmusik. Auch schon früher, im New-Orleans-Jazz könnte er nachweisbar sein, müsste ich ggf. nochmal nachschauen.

Die Führung kann sich meines Erachtens aber in erster Linie immer nur auf das Gesamte, also das Lied oder Musikstück beziehen. Und das wird mit Sicherheit nicht von einer Sologitarre sondern von der Rhythmusgruppe als Rückgrat der Band geführt. Insofern kann das Solo, wie hier schon in verschiedenen Beiträgen angesprochen, immer nur eine Zugabe und Ergänzung sein, nicht unbedingt nötig, aber auch nicht unbedingt überflüssig. Was es nie sein kann ist aber ein "lead"!

Das widerspricht aber sehr der üblichen Verwendung in der Musikgeschichte. "Taking the lead" im musikalischen Sinne bedeutete im Jazz immer, das zu spielen, was im Vordergrund stand und die Aufmerksamkeit des Zuhörers geplant auf sich ziehen sollte. Auch der Begriff "Leadsheet" ist damit verknüpft: da stehen i.d.R. keine Rhythmusgruppenstimmen drin, sondern das, was im Vordergrund steht. Improvisiert ein Solist (eben z.B. ein Gitarrist) über diesen Song, nimmt der Solist eben diesen Platz im Vordergrund ein, den die Hauptmelodie bisher hatte. Die "Lead"-Funktion bleibt gleich, aber die Rhythmusgruppe bleibt in ihrer Hintergrund-Funktion. Der Begriff "Lead" beschreibt in der Jazz- und Rockgeschichte immer eine Fokussierung und eine Vorder-/Hintergrundwirkung.

Das Wort "lead" könnte u.a.auch implizieren, dass mehrere Gitarren vorhanden sind, von denen eine zeitweise die "Führung" vor den anderen übernimmt. Das würde dann noch innerhalb der Gitarrenfraktion einen Sinn ergeben, so wie z.B. bei einem Chor mit Solisten, ist aber in der Regel so nicht der Fall. Also sollte dieses Wort zugunsten von "Solo-Gitarre, Solo-oder Melodiespiel" weggelassen werden. Es zeigt auch, dass es in der dt. Sprache mehr als genug besser passende Begriffe gibt. ;)

Das wäre dann die Section-typische Bennenung, wie sie z.B. in Big-Bands üblich ist: die 1. Trompete ist die Leadtrompete. Für die 1.Spieler des Saxophon- und Posaunensatzes ist der Begriff "Lead" weniger gängig, aber durchaus möglich. Und auch in deutschen Big-Bands wird das Wort "Leadtrompete" verwendet, und es gibt kein gleichwertiges entsprechendes. Die deutsche Sprache hat für die musikalische Aufgabe, Funktion, für die Ästhetik und physiologische Herausforderung einer Leadtrompete keinen Begriff. Beispielsweise "Solo-Trompete", "Führungstrompete", "Melodietrompete" oder sowas kommen nicht in Frage, um die genannten Aspekte abzudecken. Aber ich stimme dir voll zu, dass diese gruppen-anführende Implikation von "lead" hier nicht gemeint ist, wenn in diesem Thread von "lead" die Rede ist.
 
ich finde Snarky Puppy ein gutes Beispiel dafür , dass man Musikalität mit vielzuvielzuviel Gedöns hervorragend erschlagen kann.

Snarky Puppy mache ich aus. Es ist ermüdendes Akademiker Gefratzel. Es ist vom Gedanken von packender Fusion Musik nichts mehr übrig.

Man darf vor allem in der Musik alles mögen, oder auch nicht - insbesondere Soli. Man darf darüber diskutieren, sollte deswegen aber nicht streiten.

Was mich aber ankäst, ist die heute überall anzutreffende Unart, Bildung als etwas grundsätzlich Negatives zu diskreditieren. Natürlich gibt es studierte Unmusikalische und unstudierte Musikgenies. Aber SP zeigen meiner Meinung nach was möglich ist, wenn sich musikalische Genies mit fundiertem Background zusammentun.

Es gibt umgekehrt mehr als genug „Super-Groups“ aus „echten“, unstudierten Rockstars, die an ihren Ansprüchen scheitern und nur verkopftes, unmusikalisches Zeug produzieren...

Ach ja Soli finde ich immer noch gut, gerade das von „Lingus“. Was mir daran besonders gefällt ist, dass man dabei sowohl Cory als auch seinen Mitmusikern und Zuhörern den Spaß und die Begeisterung ansieht...

Gruß,
glombi
 
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