@mr.coleslaw, definiere: einflussreich
Einflussreich, dass Scharen von Gitarristen in die Läden rennen, um sich eine Gitarre nach Vorbild ihres Idols zu kaufen?
Einflussreich, dass Scharen von Gitarristen zu Gitarrenlehrern rennen (oder bei YT-Tutoren) sich die unique-technical-skills aufbringen lassen wollen?
Einflussreich, dass Scharen von Nicht-Gitarristen unbedingt Gitarrespielen erlernen wollen?
Das sind doch alles nicht Evidenz-basierte Aussagen und Vermutungen ;-)
Ich persönlich habe nicht mehr den Drang irgendeinem Gitarristen, dessen Musik ich mag, in irgendeiner Form nachzueifern. Da bin ich lieber Individualist, meine Hauptgitarre ist ein eher wenig nachgefragtes Modell aus dem Hause PRS, die andere wurde nur für mich produziert, mein Gear ist genauso, wie ich mich hören mag.
Ich glaube Slash war es, der mich vom Klavier- zum Gitarrenspielen "überzeugt" hat.
In Bezug auf meine eigenen Arrangements war es Michael Hedges, der für mich nachhaltig war, nicht wegen seiner Hammer-On-, Pull-Off-, Tapping-Techniken und seiner Stimmungen, im Gitarrenunterricht lernte ich zumindest The naked Stalk, sondern der meditative Klang seiner Kompositionen.
Ein EVH zähle ich für mich zu den Gitarristen, die ich sehr mag, dazu Dimebag Darrell (R. I. P.), Wes Borland, Adam Dutkiewicz, ja, Simon Neil hat einen sehr guten Ton, Mike Gurley (dada), Dominic Miller, Alex Scholpp, ein Billy Gibbons hat einen geilen Ton, Freischlader auch, Joe Bonamassa macht auch gute Gitarrenmusik. Dino Cazares, Björn Gelotte würde ich auch noch nennen. Einem Petrucci schüttelte ich die Hand, aber irgendwie blieb bei mir technisch alles beim Alten. Ach, das passierte mir auch bei Greg Koch. Ich habe ein paar Alben von ihm, aber er zitiert sich - mit hoher spieltechnischer Brillanz - nur selber, das ermüdet.
Von seiner Einstellung, dass der Gitarrist, der sich durch seine narzisstische Zurschaustellung seiner Spieltechnik präsentiert, langweilig ist, finde ich Ron Thal (aka Bumblefoot) gut. Er kann was, wirkt aber bescheiden.
Ich bin der Meinung, dass das Rad nicht mehr neu erfunden werden kann, technisch ist man spätestens durch die Shred-Bewegung mit allem durch. Die Poly-Saiter-Fraktion (7+) macht nichts neues, nur, dass die Akrobatik nun auf zusätzlichen Saiten stattfindet, damit ist allerdings ein tieferes Klangspektrum korrelierend.