Welcher Musiker sollte ein Stimmgerät besitzen? Für und wider.

  • Ersteller diatoner
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Mit der Temperatur stimmen = ich und alle anderen Bläser tun gar nichts außer wissen dass ihre Instrumente in sich und aufeinander normalerweise stimmen, die Temperatur gibt den Stimmton der Aufführung vor.
Deshalb ist es wohl üblich dass die meisten Wald und Wiesen Blaskapellen kein Problem haben wenn sie in sich plus/minus einen Halbton „Schwebung“ haben ;)
 
[Ach so - das müsste dann an dem Fender Rhodes liegen da es das noch nicht kann ne?]
Ja, Rhodes ist ein E-Piano und kein Digitalpiano. Es dauert über eine Stunde, jeden Ton mit einer kleinen Zange zu stimmen. Dafür muß man das halbe Instrument auseinander bauen. Da müssen die Bläser nach dem Rhodes stimmen.

Es gibt ja viele reine Bläsergruppen oder solche mit Bläsern und Gitarren/ Violine.
In meiner Welt nicht ... ☺️

Ich kenne auch keine Jazzcombo ohne Klavier, in der alle ihre Instrumente umstimmen, nur weil der Saxophonist meint, sein Instrument zu Hause schon gestimmt zu haben. :nix: Ich spiele ja auch Saxophon und Klarinette und würde nie auf die Idee kommen, mein Instrument nicht an die vor Ort gegebenen Verhältnisse anzupassen. Das ist ja auch schon je nach Blatt und je nach Mundstück immer wieder anders.

Viele Grüße,
McCoy
 
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E Piano darum dass der Kammerton auf mich eingestellt wird.

Ist halt die Frage, ob das ‘E’ für ‘electric’ oder ‘electronic’ steht. Ein elektromechanisches Instrument wie ein Fender Rhodes kann man nicht mal eben umstimmen, ein Digitalpiano & Co. schon.


Liegt halt daran dass Pianos in Klassik und Folk viel seltener sind.

Bei jedem Schülerkonzert meines Saxophonlehrers gab es auch Sax oder Klarinette oder Querflöte plus Klavier. Ich habe früher (vor Corona) regelmäßig Sopransax plus Orgel gespielt. Mit Orgel meine ich das Ding mit den vielen Pfeifen. :)

Kammermusik, da gibt es auch verdammt viel mit Tasten plus Bläser(n).

Egal. Vielleicht haben wir einfach verschiedene Spielerfahrungen. Ich kenne keinen einzigen Holzbläser, der sein Instrument nicht zum Transport zerlegt und im Koffer oder Gigbag verstaut.

Egal, die Frage war nach Stimmgerät. Ich habe seit 20 Jahren immer eins im Koffer meines Sopransaxophons. Ohne Batterien …

Grüße
Omega Minus
 
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Egal, die Frage war nach Stimmgerät. Ich habe seit 20 Jahren immer eins im Koffer meines Sopransaxophons. Ohne Batterien …
Genau, und in Verbindung mit der Zwischen-Ohr-App funktioniert das eigentlich bestens. :D

Viele Grüße,
McCoy
 
Aber von den Gitarren erwarten sich an den schiefen Ton der umgestimmten Bläser anzupassen…
 
Ich glaube, wenn zu mir ein Saxophonist käme und mir erklärte, daß ich meine Gitarre umzustimmen habe, weil er sein Saxophon schließlich schon zu Hause gestimmt habe, würde ich unmittelbar auch zu so einem sturen Gitarristen mutieren, der nicht von 440Hz abweicht ... :weird:

So etwas ist mir allerdings in jahrzehntelanger Bühnenpraxis mit allen möglichen Besetzungen in allen möglichen Genres auch noch nie untergekommen. Normalerweise spielt man ein gemeinsames Stück zum eingrooven, und in seiner ersten kurzem Pause greift der Bläser kurz an sein Instrument und stellt das so ein, daß er intonationsmäßig überall hinkommt. Manche machen das sogar, während sie einen langen Ton spielen, nicht selten sogar während des Auftritts.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Ein Stimmgerät kann man immer mal gebrauchen. Kostet nicht die Welt und frißt kein Brot. Dennoch habe ich kein reines Stimmgerät. Ich nutze das im Multieffekt oder die SmartChord App im Handtelefon, welche auch ein funktionierendes enthält.
 
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Das Keyboard gibt bei uns den Ton an weil alle anderen Instrumente Stimmbar sind und der Ton vom Keyboard halt stimmt.

Wenn wir im Bandgefüge ein Instrument haben das nicht so einfach gestimmt werden kann dann richten wir uns natürlich nach diesem. Das Keyboard wird dann auch dementsprechend angepasst. das sollte selbstverständlich sein.

Bei Auftritten in Kalten Kirchen haben wir uns bei einem Chor bei dem ich mal mitgesungen habe kreativ geholfen.
Ich stand neben der Flötistin. Die Flöten wurden gestimmt und dann in Taschen die in meinem Futter der Weste eingenäht waren verstaut. So blieben sie schön warm.
Kurz vor dem Einsatz habe ich dann die entsprechende, Körperwarme, Flöte gereicht.
Ansatz und Stimmung waren dann immer perfekt.
 
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Für Baritonsax und Kontraaltklarinette sind die Taschen dann halt etwas größer. :)

Grüße
Omega Minus
 
Zweierlei:
1. Die Schallgeschwindigkeit in Luft hängt von der Temperatur ab und von der Luftfeuchtigkeit. Der Effekt ist vermutlich deutlich größer als die thermische Ausdehnung des Instruments. Soviel zu den Blasinstrumenten.

2. Ich kann eine Gitarre ganz leicht ohne Stimmgerät nach Gehör stimmen. Trotzdem nutze ich das Stimmgerät sehr gerne.
Meine Gitarren sind bei Stimmung nach Stimmgerät gut intoniert (und die eine Nylon Akustik, bei der ich vorhalten musste ist - wie die Vergangenheitsform schon erahnen lässt - inzwischen verkauft)
Beim Zusammenspiel mit anderen muss man sich einfach einigen und mit Stimmgerät kann jeder unabhängig von den anderen stimmen. In einer größeren Besetzung spart das Zeit. Und da ist es einfach schön, wenn alle nach 440 Hz stimmen und nicht jeder seine Extrawurst brät.

Bei Gigs bin ich froh, dass ich mit Kopfplattentuner fürs Publikum leise und ungestört von anderen Umgebungsgeräuschen stimmen kann. Vor dem Start und in den Pausen kurz vor dem nächsten Set. Klar, eine Smartphone App hilft in diesem Kontext nichts.

Extrem ist das z.B. bei einer Open Stage, wo man stimmen muss, während gerade jemand anderes auftritt. Und zwar eventuell mehrere Instrumente zueinander, damit das passt. Man kommt dann eventuell aus der Kälte in eine warme, dämpfige Kneipe. Da geht nichts ohne Nachstimmen. Und beim Changeover will man nicht erst vor Publikum stimmen. Da ist man für 3-4 Lieder dran und da möchte man den Flow nicht mit dem Gegenwert von 1-2 Liedern mit Stimmen unterbrechen. Es wird ohnehin genug Zeit im Changeover mit Umstöpseln und Mini-Soundcheck verbraten.

Wenn es dann ein Instrument gibt, das nicht stimmbar ist, dann finde ich es sinnvoll, dessen Stimmung mit dem Stimmgerät zu erfassen (Z.B. sind das 442 Hz?). Hatten wir schon bei einem Jazzworkshop. Alle waren auf 440 und dann mussten wir für das Abschlusskonzert mit kurzem Changeover - 2-3 Stücke pro Combo - auf 440 Hz umstimmen. Wenn das die Akteure nicht vorab mit Stimmgerät selber gemacht hätten, wäre das ein großes Chaos geworden.
 
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Elektrisch verstärkte Gittarren während des Konzert nachstimmen ist doch kein Problem. Unser Gitarist hat ein Stimmgerät im Signalpfad und stimmt bei Bedarf, für die anderen unhörbar, in seinen Spielpausen.

Beim Bass wäre das auch möglich, aber ein E-Bass wird glaube ich gestimmt ausgeliefert und muss nie nachgestimmt werden :D ;)
 
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Das muss man bei allen Bläsern die ich kenne.

(Und die könnte man auch aus einem Stück bauen und man müsste sie auch nicht stimmen wenn es ums Ensemblespielen miteinander geht. Genau das ist ja der Punkt.)
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Deshalb ist es wohl üblich dass die meisten Wald und Wiesen Blaskapellen kein Problem haben wenn sie in sich plus/minus einen Halbton „Schwebung“ haben ;)

Ich meine tatsächlich ganz saubere Stimmung. Der Fall dass du in die Probe kommst bei deinem Blasorchester, packst dein gestimmtes Instrument aus (oder schiebst deine Klarinette zusammen wie sonst auch immer) und Ach! Heute ist die Stimmung einfach so total anders - das ist halt nicht so. Man kann vorher ziemlich genau wissen wo man liegt, es gibt zwar hin und wieder Störfaktoren aber die sind alle nicht so groß wie die Temperatur.

Die Züge bei den Holzbläsern verstimmen das Instrument in sich, daher sind mindestens die Randbereiche der Züge eigentlich stark unvorteilhaft und es gibt meistens einen Punkt der besten Binnenstimmung und darum herum halt nicht unendlich viel Platz bevor man anders intonieren muss mit gewisser Konzentration.
 
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(Und die könnte man auch aus einem Stück bauen und man müsste sie auch nicht stimmen wenn es ums Ensemblespielen miteinander geht. Genau das ist ja der Punkt.)

Das wird auch durch mehrfaches Wiederholen nicht wahrer. Beim Saxophon stimmt man mit dem Mundstück. Das Mundstück ist abnehmbar. Zum Glück, denn wir spielen ja verschiedene Mundstücke.
Die Züge bei den Holzbläsern verstimmen das Instrument in sich, daher sind mindestens die Randbereiche der Züge eigentlich stark unvorteilhaft und es gibt meistens einen Punkt der besten Binnenstimmung und darum herum halt nicht unendlich viel Platz bevor man anders intonieren muss mit gewisser Konzentration.

Wenn zu tief, kan man wesentlich schlechter hochdrücken als manruntergehen kann, wenn man zu hoch ist.

Wie denn auch sei, Du scheinst in einer ganz anderen Welt zu leben als ich. Lassen wirs dabei, unserer beider Ansichten sind nicht konsenzgefährdet.

Grüße
Omega Minus
 
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Ist das nicht bei jedem Instrument so, das es Bereiche gibt wo es am besten klingt?
 
Beim Stimmen reden wir hier von ein paar Hz hin oder her, das macht den Käse nicht fett was den optimalen Klang angeht.
Viel wichtiger ist das tonal gute miteinander.
 
Die Virdung-Recorders von Adrian Brown sind ja Einzelanfertigungen, und er schreibt auf seiner Homepage, daß man Einzelheiten vor der Herstellung mit ihm besprechen möge.

Das sind ja ziemliche Exoten, die in ganz bestimmten Genres verwendet werden, in denen es dann wohl üblich ist, sich vor dem Musizieren über die Stimmhöhe auszutauschen.

Die Blockflötisten, mit denen ich bisher zu tun hatte, hatten - je nach Anforderung - unterschiedlich gestimmte Flöten in ihrem Instrumentarium. Für alte Musik anders gestimmt als für moderne, dann eine Anzahl von 442Hz, 440Hz etc. gestimmten Flöten. Dann wird vorher - z.B. in der Probe - besprochen, welche Stimmhöhe verwendet werden soll, und dann bringt man die entsprechende Flöte mit. Wenn das nicht vorher klar war, wurden eben verschieden gestimmte Flöten mitgebracht.

Die Virdung-Flöten, die ja auch noch transponierend sind, wird man ja zunächst nur in einem ganz bestimmten Umfeld verwenden (z.B. Flötenensemble), für das man sich das Instrument anfertigen lässt. Da ist dann in der Regel auch vorher klar, in welcher Stimmung dort musiziert wird. Wenn man mit genau diesem Instrument für alle möglichen Situationen gewappnet sein will, würde ich anregen, sich von Herrn Brown eine Anzahl unterschiedlich gestimmter Virdung-Flöten anfertigen zu lassen. Das ist bei Einzelanfertigung ja durchaus möglich.

Ansonsten würde ich empfehlen auf eine Anzahl von Standard-Blockflöten zurückzugreifen, die ja im gut sortierten Fachhandel in unterschiedlichen Stimmhöhen erwerbbar sind.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Das wird auch durch mehrfaches Wiederholen nicht wahrer. Beim Saxophon stimmt man mit dem Mundstück. Das Mundstück ist abnehmbar. Zum Glück, denn wir spielen ja verschiedene Mundstücke.

Der Dissenz liegt definitiv nicht darin, dass ich nicht weiß wie man ein Saxophon (mit der Verschiebung des Mundstücks auf dem Kork auf dem S-Bogen) normalerweise stimmt oder dass ich es nicht gut finde dass dieser Slide bei einem Saxophon existiert. Es hat sich ursprünglich daran entzündet dass ich gesagt habe ich persönlich stimme meine Instrumente lieber daheim und das geht. Es geht auch. Unter Umständen s.o. wegen Berechenbarkeit wenn man in einem gegebenen Ensembleverband spielt. Es geht nicht wenn man mit nicht vertrauten Ensembles spielen soll.

Zweierlei:
1. Die Schallgeschwindigkeit in Luft hängt von der Temperatur ab und von der Luftfeuchtigkeit. Der Effekt ist vermutlich deutlich größer als die thermische Ausdehnung des Instruments. Soviel zu den Blasinstrumenten.

Ich hab einige 1000 Stunden Straßenmusik auf dem Buckel, viele davon zusammen mit Gitarre. Luftfeuchtigkeit = vielleicht 1 Hertz, uninteressant, Materialausdehnung = unter 1 Hertz, uninteressant, Warmspielen = bis zu 2 3 Hertz leidlich interessant, Temperatur= ggf. bis zu 20 Hertz/ 70 Cent + = extrem wichtig und weit jenseits normaler Stimmzüge bei Holz.

Die Virdung-Recorders von Adrian Brown sind ja Einzelanfertigungen, und er schreibt auf seiner Homepage, daß man Einzelheiten vor der Herstellung mit ihm besprechen möge.

Das sind ja ziemliche Exoten, die in ganz bestimmten Genres verwendet werden, in denen es dann wohl üblich ist, sich vor dem Musizieren über die Stimmhöhe auszutauschen.

Ich habe die Flöten aus einem bestimmten Grund angeführt. Die sind extrem gut, und sehr teuer, von anderen Gesichtspunkten aus sind es halt einfach Blockflöten womit man spielen kann was man will. Die sind also nicht von Natur aus an ein Genre gebunden und selbst wenn dann isses die Vokalmusik des 16. Jahrhunderts wo Verstimmungen absolut tödlich sind.

Aber sie sind unstimmbar da sie aus einem Stück sind.

Führt das zu Problemen für das Blockflötenquartett das sie benutzt? Nein! Und das liegt daran dass man in reinen Bläserensembles nicht situationsbedingt stimmen muss- nicht an etwaigen "Sondereigenschaften" der Blockflöte. Das ist einfach egal- das Problem taucht niemals auf. Was aber auftritt ist wenn man die bei 10 oder 30 Grad spielt ist der Stimmton paar Hertz anders- interessiert keine Sau. Außer Absoluthörer ggf....

Diese Trompeten hier haben auch keinen Stimmzug sondern relativ grobschlächtige Einsatzstücke im 10 Cent Abstand- überhaupt kein Problem und auch diese "bits" braucht man nur uU und wenn dann meistens wegen einem angesagten Stimmton.

So wie viele andere historische Instrumente und traditionelle auch.

Die Temperatur ihr Ding machen zu lassen vs. auf einen davon unabhängigen Kammerton stimmen sind 2 verschiedene Möglichkeiten.
 
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Diese Trompeten hier haben auch keinen Stimmzug sondern relativ grobschlächtige Einsatzstücke im 10 Cent Abstand- überhaupt kein Problem...
Als Ludwig Güttler Mitte der 1980er Jahre seinen sensationellen "Dachbodenfund" an Naturtrompeten aus Schloß Pillnitz öffentlich präsentieren konnte, reagierte das Publikum deutlich amüsiert, wie bei einer Parodie auf das Trompetespielen.
Güttler nahm das aber nicht krumm und kommentierte launig (erinnerungsgemäß):. "Stören Sie sich sich nicht an den Tönen, früher klang das auch nicht besser." :D

Gruß Claus
 
Grund: Korrektur
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