Das wird auch durch mehrfaches Wiederholen nicht wahrer. Beim Saxophon stimmt man mit dem Mundstück. Das Mundstück ist abnehmbar. Zum Glück, denn wir spielen ja verschiedene Mundstücke.
Der Dissenz liegt definitiv nicht darin, dass ich nicht weiß wie man ein Saxophon (mit der Verschiebung des Mundstücks auf dem Kork auf dem S-Bogen) normalerweise stimmt oder dass ich es nicht gut finde dass dieser Slide bei einem Saxophon existiert. Es hat sich ursprünglich daran entzündet dass ich gesagt habe ich persönlich stimme meine Instrumente lieber daheim und das geht. Es geht auch. Unter Umständen s.o. wegen Berechenbarkeit wenn man in einem gegebenen Ensembleverband spielt. Es geht nicht wenn man mit nicht vertrauten Ensembles spielen soll.
Zweierlei:
1. Die Schallgeschwindigkeit in Luft hängt von der Temperatur ab und von der Luftfeuchtigkeit. Der Effekt ist vermutlich deutlich größer als die thermische Ausdehnung des Instruments. Soviel zu den Blasinstrumenten.
Ich hab einige 1000 Stunden Straßenmusik auf dem Buckel, viele davon zusammen mit Gitarre. Luftfeuchtigkeit = vielleicht 1 Hertz, uninteressant, Materialausdehnung = unter 1 Hertz, uninteressant, Warmspielen = bis zu 2 3 Hertz leidlich interessant, Temperatur= ggf. bis zu 20 Hertz/ 70 Cent + = extrem wichtig und weit jenseits normaler Stimmzüge bei Holz.
Die Virdung-Recorders von Adrian Brown sind ja Einzelanfertigungen, und er schreibt auf seiner Homepage, daß man Einzelheiten vor der Herstellung mit ihm besprechen möge.
Das sind ja ziemliche Exoten, die in ganz bestimmten Genres verwendet werden, in denen es dann wohl üblich ist, sich vor dem Musizieren über die Stimmhöhe auszutauschen.
Ich habe die Flöten aus einem bestimmten Grund angeführt. Die sind extrem gut, und sehr teuer, von anderen Gesichtspunkten aus sind es halt einfach Blockflöten womit man spielen kann was man will. Die sind also nicht von Natur aus an ein Genre gebunden und selbst wenn dann isses die Vokalmusik des 16. Jahrhunderts wo Verstimmungen absolut
tödlich sind.
Aber sie sind unstimmbar da sie aus einem Stück sind.
Führt das zu Problemen für das Blockflötenquartett das sie benutzt? Nein! Und das liegt daran dass man in reinen Bläserensembles nicht situationsbedingt stimmen muss- nicht an etwaigen "Sondereigenschaften" der Blockflöte. Das ist einfach egal- das Problem taucht niemals auf. Was aber auftritt ist wenn man die bei 10 oder 30 Grad spielt ist der Stimmton paar Hertz anders- interessiert keine Sau. Außer Absoluthörer ggf....
Diese Trompeten hier haben auch keinen Stimmzug sondern relativ grobschlächtige Einsatzstücke im 10 Cent Abstand- überhaupt kein Problem und auch diese "bits" braucht man nur uU und wenn dann meistens wegen einem angesagten Stimmton.
eggerinstruments.ch
So wie viele andere historische Instrumente und traditionelle auch.
Die Temperatur ihr Ding machen zu lassen vs. auf einen davon unabhängigen Kammerton stimmen sind 2 verschiedene Möglichkeiten.