Welcher Musiker sollte ein Stimmgerät besitzen? Für und wider.

  • Ersteller diatoner
  • Erstellt am
Und wenn das ganze Instrument gleichmäßig um die 3Hz verstimmt wäre , wäre auch das "wawawa" meiner Meinung nach nicht da.
So einfach ist das nicht: Im Bass sind 3 Hz z.B. ein ganz anderes Intervall als im Diskant. Bei 3 Cents hättest Du natürlich Recht.

Viele Grüße,
McCoy
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Probier's mal mit (guten) Kopfhörern und achte auf die Schwebungen und wie die sich "anfühlen".
Nr. 3 könnte ich auch nicht lange hören, ohne dass mir schlecht wird.
Hab mal meine Audio Technica an den Rechner gehängt:

Du wirst es kaum glauben - #3 hört sich imo mit Abstand am besten der 3 an, dann kommt #1 und ganz hinten #2.
#3 hat ein schönes Vibrato im Klang und ist nicht so schrill
#1 klingt schrill und kratzig
#2 wie #1 + Schwebung
 
Grund: typo
Probier's mal mit (guten) Kopfhörern und achte auf die Schwebungen und wie die sich "anfühlen".
Kannst - jedenfalls bei der Gitarre - ruhig die Anführungszeichen wegnehmen: Schwebungen kann man auf der Decke mit den Fingerknöcheln erfühlen.
 
So einfach ist das nicht: Im Bass sind 3 Hz z.B. ein ganz anderes Intervall als im Diskant. Bei 3 Cents hättest Du natürlich Recht.
Jupp. Konkret 443:440 Hrz sind knapp 12 Cent, das sollte man hören.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Du wirst es kaum glauben - #3 hört sich imo mit Abstand am besten der 3 an, dann kommt #1 und ganz hinten #2.
#3 hat ein schönes Vibrato im Klang und ist nicht so schrill
#1 klingt schrill und kratzig
#2 wie #1 + Schwebung
:nix::gruebel:
Da kann man dann wohl nichts machen. Für mich sind 2 und 3 die Klänge, bei denen ich dann meine Gitarre nachstimme.

Viele Grüße,
McCoy
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Der wird für seine mikrotonalen Instrumente wohl auch kein passendes Stimmgerät auftreiben können.;)
Vielleicht aber doch:

Peterson.jpg
Quelle: https://www.thomann.de/de/peterson_stroboplus_hdc_tuner.htm

Gruß Claus
 
Hab mal meine Audio Technica an den Rechner gehängt:

Du wirst es kaum glauben - #3 hört sich imo mit Abstand am besten der 3 an, dann kommt #1 und ganz hinten #2.
#3 hat ein schönes Vibrato im Klang und ist nicht so schrill
#1 klingt schrill und kratzig
#2 wie #1 + Schwebung
Interessant, und ja, kann ich nachvollziehen, d.h. in Nr. 3 auch ein Vibrato hören. Obwohl ich den Klang alles andere als angenehm empfinde. Aus der Perspektive der "Reinheit" des Dreiklangs klingen Nr. 2 und 3 im Vergleich zu Nr., 1 für mich (wie für @McCoy, denke ich, auch) nicht sauber, weil sie nicht (mehr) gleichstufig gestimmt sind.

Schwebungen kann man auf der Decke mit den Fingerknöcheln erfühlen.
Absolut (y). Ich meinte aber nicht die Resonanz, die kann man natürlich auch fühlen, sonder eher die Hörwahrnehmung, also die Psychoakustik.

Die meisten Stimmgeräte stimmen gleichstufig (meines Wissens haben nur die Peterson Settings für andere temperierte Stimmungen). (EDIT: @Claus war schneller.. ;))

Das Thema "Stimmung" und damit auch "Temperierung" scheint bei Gitarren eine andere Rolle zu spielen als bei Tasteninstrumenten: Bin eher zufällig auf diese Magisterarbeit gestoßen, aus der mich zum einen dieses Zitat eines Musikerwitzes 'beruhigt' hat: Die Hälfte seines Lebens stimmt der Gitarrist vergebens. Was macht er die andere Hälfte? Er spielt auf einer verstimmten Gitarre!

Vor allem finde ich aber die Darstellung des Autors bemerkenswert, wie er selbst vor seiner ersten künstlerischen Diplomprüfung (!) zum Thema "Stimmen der Gitarre" kam:

"Die bewusste Beschäftigung mit dem Thema „Stimmen der Gitarre“ begann bei mir knapp vor der ersten künstlerischen Diplomprüfung. Den Anstoß dazu gab mir damals das Diplom einer Gitarrenkollegin, die hervorragend spielte, aber wegen ihrer verstimmten Gitarre eine schlechtere Note erhielt. Um ein ähnliches Schicksal zu vermeiden, informierte ich mich bei meinen Lehrern und anderen Gitarristen und war schon damals über die Vielzahl, aber viel mehr noch von der Oberflächlichkeit der angebotenen Methoden überrascht."

Gut, dass Musik so vielsaitig ist!! (sorry, der musste sein 😁).
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
@TeJo Kommt vielleicht weil ich relativ viel traditionelle japanische Musik höre - Die ist ja auch sehr schief für westliche Ohren.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
  • Interessant
Reaktionen: 1 Benutzer
Wie gesagt: vor Ort kannst du beim Akkordeon rein gar nichts machen, es sei denn du nimmst jedesmal auch gleich deine Werkstatt mit!

Will ich ja auch nicht, daher hab ich das Akkordeon jetzt daheim. Ich will mit dem Stimmgerät kontrollieren ob es sich lohnt dass es gestimmt werde.

Ich stimme auch Blasinstrumente ausschließlich daheim und wenn irgend vermeidbar nicht vor einem Konzert. Das ist zwar eine Minderheitenpraxis aber kann ich ganz gut begründen.

Der Akkordionist kann vor Ort nicht nachstimmen, der Gitarrist will vor Ort nicht nachstimmen!

Ja das ist korrekt aber damit muss ich mich leider abfinden, das Thema ist durch und ich hab verloren- indeed ist das Thema eben genau wegen dem Akkordeon nichts mehr worum ich streite, denn ich spiele ja noch andere Blasinstrumente und die zum Teil zusammen mit dem Akkordeon (das dann mein Kollege spielt) - eben weil das so ist habe ich die Sache mit "Stimmton ändern" aufgegeben, das Akkordeon ist ja ebenso stur. Also es ändert sich nicht mit der Temperatur.

Beim Akkordeonspielen habe ich auch einfach akut kein genaues Ohr für die Intonation da es ja überflüssig ist und ich die Konzentration als "eigentlich-nicht-Akkordeonist" für das Timing brauche.

Wobei Gitaristen und Streicher üblicherweise auch gerne während des Konzerts nachstimmen...

Ja. Aber es ist bei im weiteren Sinne Rockgitarristen relativ weit verbreitet das ausschließlich nach Stimmgerät zu tun.

Bei Satienisntrumenten ist das auch kein Problem, denn das nachstimmen bzw. umstimmen ist da ein reversibler Prozess. Nachstimmen, bzw. komplett umstimmen beim Akkordeon ist immer ein irreversibler Prozess, weil von der Stimmzunge Material abgetragen wird! ... und das kann man auch nicht beliebig oft machen.

Wenn es notwendig ist werd ich es machen lassen.

Darüberhinaus, ist es bei einem Akkordeon auch technisch bedingt gar nicht möglich das Instrument in allen Tönen beliebig genau zu stimmen, so dass es auch bei jeder Lautstärke stimmt. Ohne gewisse Toleranz und Akzeptanz der Toleranz braucht man mit dem Instrument gar nicht erst anfangen.

Da ist das Akkordeon mit den ganz mäßigen Abweichungen je nach Druck aber trotzdem eines der genauesten Instrumente überhaupt- und es lassen sich ja auch verschiedene Temperaturen darauf umsetzen. Geblasene Blasinstrumente sind da ein Albtraum dagegen wenn jemand kein Gehör hat oder sich nicht hört.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich stimme auch Blasinstrumente ausschließlich daheim und wenn irgend vermeidbar nicht vor einem Konzert.
Das geht ja gar nicht. Blasinstrumente sind bzgl. der Stimmung so temperaturempfindlich, daß man immer an dem Ort srimmen muß, an dem man auch spielt. Zu Hause das Instrument warm spielen und stimmen, dann Instrument ins kalte Auto, dann Open Air in der Sonne spielen und die Stimmung von zu Hause ist weg. Ausserdem werden die meisten Blasinstrumente g ja auseinander gebaut transportiert. Da ist die Stimmung dann auch wieder weg.

Also: Blasinstrumente bitte immer nach dem Warmspielen am Auftrittsort stimmen, ggf. während des Konzertes nochmal nachstimmen.

Viele Grüße,
McCoy
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Das geht ja gar nicht.

Doch das geht super. Es gibt Ausnahmen, die liegen dann an dem jeweiligen Ensemble bzw. der jeweiligen Musikgruppe bzw. wie dort mit Temperatur und nicht stimmbaren Instrumenten umgegangen wird. Ansonsten geht das sehr gut und ist imho überlegen. Dazu gehört entweder nicht gegen die Temperatur stimmen oder in einem gewissen Rahmen selber intonieren... letzteres ist nicht unbedingt/ eindeutig schlechter als Instrumente auseinanderziehen mit Stimmzügen, besonders Holzbläser, da dies auch keinesfalls eine Ideallösung ist.

Viele Bläser stimmen unnötig herum.

PS ich will da jetzt kein Fass aufmachen, aber die Idee dahinter ist dass gerade eben weil die Temperatur einen so übergroßen Einfluss hat es Vorteile hat, nicht gegen die Temperatur zu stimmen sondern mit ihr. Gerade da die Temperatur das Warmspielen um Längen schlägt bzw. überlagert. Sobald man das tut ist 80-90% der temperaturbedingten Intonationsprobleme weg und dazu noch die durch das Umstimmen verursachten unwillkürlichen Abweichungen. Die restlichen Schwierigkeiten ja bei längeren Konzerten muss dann auch mal der Stimmzug ran, sonst nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine Klarinetten und Saxophone kann ich nur zerlegt transportieren. Der erste Platz für die meisten Einzelteile geht an die Sopranklarinette (Mundstück, Birne, Oberstück, Unterstück, Becher). Damit ist Deine Idee für Holzbläser DOA.

Grüße
Omega Minus
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Meine Klarinetten und Saxophone kann ich nur zerlegt transportieren. Der erste Platz für die meisten Einzelteile geht an die Sopranklarinette (Mundstück, Birne, Oberstück, Unterstück, Becher). Damit ist Deine Idee für Holzbläser DOA.

Du könntest bzw. kannst die Klarinette aber immer gleich/sehr ähnlich zusammenschieben. Insofern- weiß nicht was da das Problem sein soll. Am liebsten schiebt man ja sowieso alles ganz zusammen, und hat ggf. 2 Birnen...

Nur mal als Beispiel; wenn du mit der Klarinette auf einem Weihnachtsmarkt stehst und sollst bei 0 Grad zusammen mit einem Flügel spielen... bist du halt im Arsch, du kannst so oder so nichts machen. Du wirst falsch spielen oder gar nicht.

Was meinst Du mt "gegen die Temperatur stimmen" oder "mit der Temperatur stimmen"?

Viele Grüße,
McCoy

Gegen die Temperatur stimmen = Mein Blasinstrument ist wegen Kälte oder Hitze zu tief/ zu hoch, das muss ich korrigieren also tu ich xyz

Mit der Temperatur stimmen = ich und alle anderen Bläser tun gar nichts außer wissen dass ihre Instrumente in sich und aufeinander normalerweise stimmen, die Temperatur gibt den Stimmton der Aufführung vor. Das geht natürlich in der Extremform nur wenn man

a) darüber so übereingekommen ist (ich weiß es ist unüblich...ich sage ja nur es ist sehr sinnvoll uU)
b) Saiteninstrumente sich anpassen
c) Keine akustischen (!) Klaviere oder Akkordeons dabei sind oder ggf. Mallets
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Du könntest bzw. kannst die Klarinette aber immer gleich/sehr ähnlich zusammenschieben. Insofern- weiß nicht was da das Problem sein soll.

Der Teil, den man auseinander baut und mit dem man nachher stimmt. Welche Holzblasinstrumente spielst Du?

Am liebsten schiebt man ja sowieso alles ganz zusammen, und hat ggf. 2 Birnen...

Bei der Sopran schiebe ich nicht alles zusammen, dann ist sie meistens etwas zu hich.
Bei Bass und Kontraalt hat man 1 oder 2 cm, vielleicht mehr. Jedenfalls nicht ganz zusammengeschoben.

Bei meinen Saxophonen ramme ich das Mundstück auch nicht drauf, bis der Kork nicht mehr zu sehen ist.

Grüße
Omega Minus
 
Der Teil, den man auseinander baut und mit dem man nachher stimmt. Welche Holzblasinstrumente spielst Du?

Ich habe schon verschiedene gespielt, Klarinette und Sax auch aber nicht gut. Die üblichste Stelle ist zwischen Mundstück und Birne oder Birne und Korpus. Im wesentlichen spiele ich Tin Whistle und verschiedene Dudelsäcke, habe aber auch Erfahrung auf Renaissance-Doppelrohren.

Es ändert halt nichts daran dass man Klarinetten entweder durch dies oder jenes verstimmen kann - oder auch nicht. Ich verstehe deinen Punkt nicht.

Ganz zusammengeschoben ist üblich bei Blockflöten und Fagott. Vielleicht habe ich die Üblichkeit dessen bei Klarinetten überschätzt. Die Situation beim Saxophon ist mir klar, hab immer noch selbst eins.
 
Zuletzt bearbeitet:
c) Keine akustischen (!) Klaviere oder Akkordeons dabei sind oder ggf. Mallets
Über 20 Jahre Big Band Erfahrung mit Flügeln oder E-Piano (Fender Rhodes) => Geht nicht.

Das geht dann tatsächlich ausschließlich in dem Ausnahmefall, daß diese Instrumentengattungen nicht mitspielen.

Viele Grüße,
McCoy
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Über 20 Jahre Big Band Erfahrung mit Flügeln oder E-Piano (Fender Rhodes) => Geht nicht.

Das geht dann tatsächlich ausschließlich in dem Ausnahmefall, daß diese Instrumentengattungen nicht mitspielen.
Das versteh ich nicht. Ich bat letztes Mal beim Zusammenspielen mit E Piano darum dass der Kammerton auf mich eingestellt wird. Dazu musste zwar kurz herausgefunden werden wie das nochmal geht, aber es war bitter nötig- 14 Grad in der Kirche.

[Ach so - das müsste dann an dem Fender Rhodes liegen da es das noch nicht kann ne?]

Für mich ist es halt kein Ausnahmefall. Liegt halt daran dass Pianos in Klassik und Folk viel seltener sind. Es gibt ja viele reine Bläsergruppen oder solche mit Bläsern und Gitarren/ Violine.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben