Ich habe jetzt nicht den ganzen Strang gelesen, möchte "nur" ein hübsches Beispiel aus meinem Schaffen geben:
Auf meine letzte Veröffentlichung, auf die ich sehr stolz bin, weil ich gerade die Rhythmik mit ihren Taktwechseln so toll finde, schrieb eine Freundin als Feedback:
"bis zu den Bläsern fand/finde ich die Musik des Songs sehr schön: Der musikalische Bruch hinterlässt bei mir ein Fragezeichen."
Überhaupt war den meinsten "Testhörern" gar nicht aufgefallen, was da an Komplexität in dem Song steckt - was ich eigentlich als ein Kompliment betrache. Wem bitteschön fällt auf, dass z.B. Peter Gabriels "Soulsberry Hil" ständig zwischen 3/4 und 4/4 wechselt, außer er ist Musiker.
View: https://www.youtube.com/watch?v=gsnPc4_Bgh8
Mir geht es jetzt nicht darum, meinen Song zu diskutieren. Vielmehr will ich folgendes sagen:
1.) Es gibt songs, die sind komplex, ohne dass es der 0815-Zuhörerschaft auffällt. Wenn die Melodie eingängig ist dann gefällt es.
2.) Es gibt Musik, die ist komplex UND man hört es. Als Beispiel: King Crimson oder Zappa. Hören meistens Leute, die sich mit Musik weitergehend beschäftigen.
Spielt mal King Crimsons "Starless Eyes" einem breiten Publikum vor. Ich gehe jede Wette ein, dass die meisten sagen, ihnen gafällt der Song bis zur Mitte - da wird er dann abgefahen. Ähnlich wie bei meinem Song: Bis zur Mitte kommt die breite Zuhörerschaft mit, dann wird es ... hm, nenne es mal "jazzig", und da steigen sie dann aus.